Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Politik/Wirtschaft
  3. 3 Wirtschaft und Wirtschaftspolitik in der sozialen Marktwirtschaft
  4. 3.5 Deutschland in Europa
  5. 3.5.1 Wirtschaftsstandort Deutschland
  6. Technologiepolitik (IT, Biomedizintechnik)

Technologiepolitik (IT, Biomedizintechnik)

Den Standort Deutschland zu sichern und die Marktpositionen im globalen Wettbewerb zu erhalten bzw. zurückzugewinnen sind heute erstrangige Aufgaben staatlicher Forschungs- und Technologiepolitik. Die Finanzierung dieser Politik erfolgt durch die Öffentliche Hand (rund ein Drittel der Ausgaben), durch Unternehmen der privaten Wirtschaft und durch Stiftungen. Dabei werden immer mehr Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Kooperation von öffentlichen und privaten Einrichtungen realisiert. Sowohl die Grundlagenforschung als auch die angewandte Forschung werden durch den Bund und die Länder wesentlich mit finanziert. Dabei steht das durch die Grundlagenforschung gewonnene Wissen, das den Charakter eines öffentlichen Gutes hat, im Zentrum staatlicher Forschungs- und Entwicklungspolitik. Aber auch Marktversagen bei rein privatwirtschaftlichen Projekten kann staatlichen Mitteleinsatz erforderlich machen.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Die Zeiten sind vorbei, in denen Deutschlands Wirtschaft von den Monopolrenditen der eigenen wissenschaftlich-technischen Überlegenheit auskömmlich leben konnte. Dabei wurden die Exporte durch technischen Vorsprung gesichert. Die Konkurrenten in dieser technischen und technologischen Aufholjagd werden immer häufiger zu Lehrmeistern ihrer einstigen Lehrer. Den Standort Deutschland zu sichern und die Marktpositionen im globalen Wettbewerb zu erhalten bzw. zurück zu gewinnen sind heute erstrangige Aufgaben staatlicher Forschungs- und Technologiepolitik.

Die industrielle Revolution (Anfang des 19. Jahrhunderts) löste einen gewaltigen Aufschwung vor allem im Bereich der Naturwissenschaften und Technik aus. Seither hat sich der wissenschaftlich-technische Fortschritt rasant beschleunigt, und damit ist die Produktivität immens gewachsen. In der Gegenwart (20./21. Jahrhundert) umfasst die wissenschaftlich-technische Revolution eine Vielzahl von Veränderungen in allen Bereichen der Produktion und des Verbrauchs. Je nach Standpunkt und Interesse werden bestimmte Aspekte dieser Revolution hervorgehoben, z. B. Informationstechnik, Gentechnik, Nanotechnik, Robotertechnik.

Aufgabe staatlicher Forschungs- und Entwicklungspolitik

Die Finanzierung der Forschung und Entwicklung (FuE) erfolgt durch die Öffentliche Hand (Bund, Länder, Gemeinden und internationale Organisationen), durch Unternehmen der privaten Wirtschaft und durch Stiftungen. Dabei werden immer mehr Forschungs- und Entwicklungsprojekte in Kooperation von öffentlichen und privaten Einrichtungen realisiert.
Der Bund und die Länder gestalten in Deutschland die staatliche Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiepolitik. Die Bundesrepublik beteiligt sich zunehmend an europäischen und internationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Im Kern geht es bei dieser Politik um alle staatlichen Einrichtungen und Vorhaben, die auf die Förderung von Erfindungen, ihre Einführung in die Praxis und schließlich ihre ökonomische Verwertung zielen.

Sowohl die Grundlagenforschung als auch die angewandte Forschung werden durch den Bund und die Länder wesentlich mit finanziert, d. h. ca. ein Drittel der Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Deutschland stammen aus öffentlichen Haushalten. Folgende Gründe bestehen für diesen staatlichen Mitteleinsatz:
Bei der Grundlagenforschung münden die Forschungsergebnisse nicht unmittelbar in absatzfähige Produkte. Jedes Unternehmen wird seine finanziellen und sonstigen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung nur für seine Gewinnmaximierung einsetzen. Eine rein privatwirtschaftliche Organisation ist daher gesamtgesellschaftlich nicht sinnvoll, und Marktversagen ist so wahrscheinlich. Gleichzeitig wird aber durch die Grundlagenforschung das Wissenspotenzial der gesamten Gesellschaft vergrößert. Dieses Wissen ist dem Charakter nach ein öffentliches Gut, und jedes Unternehmen hat potenziell dabei die gleichen Nutzungschancen.

In der angewandten Forschung kann es auch zum Marktversagen kommen. Das geschieht dann, wenn es unsicher ist, ob ein bestimmtes konkretes Forschungsvorhaben zum gewünschten ökonomischen Ergebnis führt. Folgende Ursachen können dieses Marktversagen auslösen:

  • Unternehmen scheuen das Risiko,
  • Unternehmen sind im internationalen Wettbewerb abgeschlagen,
  • die Kapitaldecke der Unternehmen ist unzureichend.

Durch die staatliche Organisation der öffentlich geförderten Forschung kann es wegen der Marktferne der Entscheidungsträger zu gravierenden Fehlentscheidungen kommen. In dieser Situation ist dann Staatsversagen gegeben. Konkret kann sich dieses Versagen in der Überschätzung (z. B. Transrapid) oder in der Unterschätzung (z. B. Gentechnik) eines bestimmten technologischen Trends auswirken. Solche Fehleinschätzungen können langfristige und tiefgreifende Auswirkungen haben und sind nur schwer zu korrigieren.

Organisation staatlicher Forschungs- und Entwicklungspolitik

Neben den Unternehmen sind die Hochschulen, die vom Bund und von den Ländern unterhaltenen eigenen Forschungsinstitute und die überwiegend vom Staat finanzierten Einrichtungen ohne Erwerbszweck (z. B. Institute der Max-Planck-Gesellschaft) die wichtigsten Träger der Forschung und Entwicklung in Deutschland.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert als Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft vor allem die Hochschulen durch Projekte und Programme. Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses steht mit im Vordergrund ihrer Arbeit. Die DFG wird gemeinsam vom Bund und den Ländern finanziert. Der jeweilige Bundesanteil liegt bei 50 % und darüber. Die DFG trägt (neben Max-Planck-Gesellschaft und Frauhhofer-Gesellschaft) wesentlich zur Stärkung und Integration der Forschung in Deutschland wie auch zur internationalen Zusammenarbeit bei.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Bund-Länder-Ausschuss für Forschung und Technologie erfüllen dabei wichtige Koordinierungs- und Lenkungsaufgaben.
Im europäischen Rahmen sind die Europäische Forschungsinitiative (EUREKA)/Europäischer Forschungsrahmen (COST) entscheidende Einrichtungen für wissenschaftliche und technologische Projekte.

Der staatliche Aufwand für Forschung und Entwicklung kann unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet werden:

  • Ausgaben der einzelnen Ministerien
    (z. B. Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit)
  • Ausgaben nach Förderschwerpunkten
    (z. B. Informationstechnik einschließlich Multimedia und Fertigungstechnik)
  • Ausgaben nach Förderarten
    (z. B. Projektförderung in der Wehrforschung)
  • Ausgaben nach Empfängergruppen
    (z. B. Hochschulen der Länder)
  • Ausgaben nach Forschungszielen
    (z. B. Erzeugung, Verteilung und Nutzung der Energie)
  • Regionale Aufteilung der Ausgaben (Bundesländer)

Ausgewählte private Einrichtungen ohne Erwerbszweck:

  • Hermann-von-Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren [Großforschungseinrichtungen] (HGF)
  • Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V. (MPG)
  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung (FhG)

Ausgewählte Förderschwerpunkte des Bundes für Forschung und Entwicklung

Die Politik des Bundes ist auf die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland und die Entwicklung einer modernen Wissensgesellschaft gerichtet. Durch die Förderung von Querschnitts- und Spitzentechnologien sollen Impulse von der Grundlagenforschung bis zu marktreifen Produkten und Dienstleistungen gegeben werden. Zu den zukunftsträchtigen Technologien zählen:

  • Informations- und Kommunikationstechnologien,
  • Biotechnologie,
  • Nanotechnologie.

Durch die Förderung und Bündelung herausragender, interdisziplinärer Forschungs- und Entwicklungsprojekte, sogenannter „Leuchttürme“, werden Lösungen für technologische und gesellschaftliche Herausforderungen angestrebt, beispielsweise:

  • „High-Tech für die Gesundheit“ (Medizintechnik, frühzeitigere Diagnosen und schonendere Therapien),
  • „klimazwei-Forschung für den Klimaschutz und Schutz vor Klimawirkungen“ (Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen, Umgang mit dem Klimawandel).

Ausgewählte Förderarten des Bundes für Forschung und Entwicklung

  • Projektförderung
  • Institutionelle Förderung
  • Hochschulbezogene Förderung
  • Internationale Zusammenarbeit

Ausgewählte Empfängergruppen der finanziellen Mittel für Forschung und Entwicklung

  • Gebietskörperschaften (Bund, Länder, Gemeinden)
  • Organisationen ohne Erwerbszweck
  • Unternehmen der Wirtschaft
  • Internationale Organisationen

Ausgewählte Forschungsziele in Deutschland

  • Erforschung und Nutzung der irdischen Umwelt
  • Infrastrukturmaßnahmen und Raumgesamtplanung
  • Umweltschutz
  • Schutz und Förderung der menschlichen Gesundheit
  • Erzeugung, Verteilung und Nutzung der Energie
  • Landwirtschaftliche Produktivität und Technologie
  • Industrielle Produktivität und Technologie
  • Gesellschaftliche Strukturen und Beziehungen
  • Weltraumforschung und -nutzung
  • Hochschulforschungsmittel (allgemein)
  • Verteidigung
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Technologiepolitik (IT, Biomedizintechnik)." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/politikwirtschaft/artikel/technologiepolitik-it-biomedizintechnik (Abgerufen: 24. May 2025, 15:07 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Einrichtungen ohne Erwerbszweck
  • Marktversagen
  • industrielle Revolution
  • Förderarten
  • FhG
  • Max-Planck-Gesellschaft
  • Forschungsinstitute
  • Deutsche Forschungsgemeinschaft
  • wissenschaftlich-technische Revolution
  • Wisensgesellschaft
  • Grundlagenforschung
  • Fraunhofer-Gesellschaft
  • Informations- und Kommunikationstechnologien
  • Querschnittstechnologien
  • Bruttoinlandsprodukt
  • Hochschulen
  • Forschungsziele
  • High-Tech für die Gesundheit
  • Staatsversagen
  • DFG
  • interdisziplinäre Projekte
  • Leuchttürme
  • Nanotechnologie
  • MPG
  • BIP
  • klimazwei-Forschung für Klimaschutz
  • Forschung und Entwicklung
  • Biotechnologie
  • Spitzentechnologien
  • öffentliches Gut
  • Förderschwerpunkte
  • angewandte Forschung
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Internationale Finanzkrisen

Nach allen geschichtlichen Erfahrungen gibt es kein Patentrezept gegen Finanzkrisen. Die Aufgabe von internationalen Institutionen und Staaten ist es aber, Instrumente und Regeln für die Finanzmärkte so zu verändern bzw. zu schaffen, dass Krisenanfälligkeit dieser Märkte verringert wird. Ein Ordnungsrahmen für die internationalen Finanzmärkte muss wieder geschaffen werden. Das wird in einem langfristigen Prozess geschehen. Entsprechend den wechselnden weltwirtschaftlichen Verhältnissen und Interessenlagen werden Institutionen und Regelwerke dazu angepasst oder auch nicht.

Grundsätzlich lassen sich dabei zwei Strategien unterscheiden, zum einen künftigen Krisen vorzubeugen, zum anderen ausgebrochene Krisen zu managen. Die wichtigste internationale Instanz des Krisenmanagements ist nach wie vor der Internationale Währungsfonds (IWF).

Regionale Integrationsgemeinschaften und Abkommen

Regionale ökonomische Integration von Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern sowie von Entwicklungsländern untereinander ist die Reaktion auf verschärften weltweiten Wettbewerb und globale Arbeitsteilung. Sie soll die globale Konkurrenzfähigkeit verbessern helfen und ist der Versuch, an der weltwirtschaftlichen Dynamik teilzuhaben. Aus der großen Anzahl regionaler Abkommen treten neben der Europäischen Gemeinschaft, insbesondere hervor:

  • die Nord-Süd-Kooperation in der North American Free Trade Agreement (NAFTA), die den Freihandel in Nordamerika regelt;
     
  • die relativ stark institutionalisierte Süd-Süd-Kooperation ehemals binnenorientierter Länder im Mercado Comun del Sur (MERCOSUR), die zum Entstehen eines gemeinsamen Marktes in Südamerika führt;
     
  • die noch wenig institutionalisierte ASEAN Free Trade Area (AFTA), die auf den freien Warenverkehr in Südostasien zielt, und
     
  • die Asian-Pacific Economic Cooperation (APEC), die eine Liberalisierung im gesamten asiatisch-pazifischen Raum anstrebt.

Zu den zukunftsträchtigen Ansätzen regionaler Integration in Afrika gehören die Regionalorganisation Economic Community of West African States (ECOWAS) und Southern African Development Community (SADC).

Club of Rome und die Grenzen des Wachstums

„Club of Rome“ ist eine informelle Vereinigung von

  • Wirtschaftsführern,
  • Politikern und
  • Wissenschaftlern

aus mehr als 50 Ländern, gegründet 1968 in Rom. Anlass war die Besorgnis über weltweite Krisenerscheinungen, gegen die die Gesellschaften von heute mit ihren Einstellungen und Interessen sowie Programmen und Institutionen schlecht gerüstet sind. Ziel ist es, diese weltweiten und eng miteinander verknüpften Probleme der Menschheit (z. B. Bevölkerungswachstum, Umweltzerstörung, Rohstoffverbrauch, materieller Wohlstand) durchschaubarer und allgemein publik zu machen.
Bekannt wurde der Club of Rome durch eine Publikation zu den „Grenzen des Wachstums“. Des Weiteren sucht der Club of Rome das Gespräch mit Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft, um auf die zur Lösung der Probleme notwendigen Änderungen der Verhaltensweisen hinzuwirken.

Ökosteuer

Ökosteuern sind darauf gerichtet, umweltschädigende Aktivitäten finanziell zu belasten und so Anreize zum schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen zu setzen.
In der Bundesrepublik werden seit 1999 Ökosteuern erhoben. Im Rahmen der ökologischen Steuerreform wurden das Mineralölsteuergesetz und die Mineralölsteuerverordnung geändert, das Stromsteuergesetz und die Stromsteuerverordnung neu geschaffen.
Anfang Januar 2003 trat die fünfte und letzte Stufe der ökologischen Steuerreform in Kraft. Neben weiteren Erhöhungen der Mineralölsteuer und der Stromsteuer wurde festgelegt, dass die Unternehmen mehr belastet werden, um eine effizientere Energienutzung zu bewirken.

Instrumente und Prinzipien staatlicher Umweltpolitik

Sicherung der Umweltqualität kann auf vielfältige Weise von der Wirtschaftspolitik erreicht werden. Es werden verschiedene Instrumente angewendet. Zum Instrumentarium der Umweltpolitik gehören regulative und marktwirtschaftliche Instrumente.
Umweltpolitische Instrumente sind Mittel, die der Staat einsetzt, um die Produzenten und die Konsumenten zu veranlassen, entsprechend den festgelegten umweltpolitischen Zielen Maßnahmen der Vermeidung, Verringerung oder Beseitigung von Umweltbelastungen zu ergreifen.
Die Anwendung und Durchsetzung der verschiedenen Instrumente erfolgten ausgehend von vier Grundprinzipien staatlicher Umweltpolitik.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025