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Wassermangel und Wasserverschmutzung

Wasser ist ein knappes Gut. Es ist unentbehrliche Grundlage für das Leben auf der Erde. Mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt, doch nur ein äußerst geringer Teil davon ist zum Trinken, zur Nahrungsmittelzubereitung oder zur Bewässerung geeignet. Gravierende Probleme ergeben sich aus der sehr ungleichen regionalen Verteilung der Wasservorkommen, aus der erhöhten Nutzung insbesondere durch die wachsende Weltbevölkerung und den steigenden Lebensstandard sowie aus der zunehmenden Wasserverschmutzung. Wasserknappheit und Wassermangel beeinträchtigen die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Besonders betroffen sind die Bewohner der ländlichen Gebiete und der städtischen Slums in den Entwicklungsländern. Wasserverknappung birgt ein erhebliches Potenzial für Konflikte zwischen einzelnen Menschen oder Gruppen von Nutzern in sich, die das Wasser für den persönlichen Bedarf, für die Landwirtschaft oder für die Industrie benötigen.
Nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser zielt vor allem darauf, mit den weltweiten Wasservorräten sozial gerecht, effizient und ökologisch verträglich umzugehen. Deutschland ist weltweit im Wassersektor das zweitgrößte bilaterale Geberland, in Europa sogar mit Abstand das größte.

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Wasser – ein knappes Gut

Wasser ist die unentbehrliche Grundlage für das Leben auf der Erde. Es ist das wichtigste Nahrungsmittel des Menschen und der Hauptbestandteil der lebenden Materie. Das gesamte Leben hängt vom Wasserkreislauf ab. Wasser ist unverzichtbare Ressource für die gesamte Wirtschaft.

Mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt, doch nur ein äußerst geringer Teil davon ist zum Trinken, zur Nahrungszubereitung oder zur Bewässerung geeignet.
Die Wasservorräte der Erde werden auf etwa 1,4 Mrd. km3 geschätzt. Sie bestehen jedoch zu 97,5 % aus Salzwasser, in seiner natürlichen Form für die menschlichen Bedürfnisse ungeeignet ist. Nur 2,5 % sind Süßwasservorräte, davon sind rund 69 % in Gletschern und Polkappen gebunden. Lediglich 0,017 % der gesamten Wassermenge der Erde stehen als Süßwasser zur Verfügung. Das Volumen dieser im hydrologischen Kreislauf (Hauptelemente sind Verdunstung, Niederschlag, Abfluss und atmosphärischer Transport von Wasserdampf) vorhandenen Menge wird auf etwa 500 000 km3 geschätzt. Rein theoretisch ist das vorhandene Süßwasser ausreichend, um die gesamte Menschheit damit zu versorgen.

Dennoch sind Millionen von Menschen auf der Erde von Wasserknappheit betroffen (Bild). Wasser ist dann ein knappes Gut, wenn es Probleme bei der Befriedigung der Wasserbedürfnisse gibt. Absoluter Wassermangel ist dann vorhanden, wenn für die minimalen Lebensbedürfnisse zu wenig Wasser zur Verfügung steht, d. h. für Trinkwasser und Hygiene.

Für die Definition von Wasserknappheit sind zwei Ansätze gebräuchlich:

  • der demografische Ansatz , die sich an der Relation der Bevölkerung zu den verfügbaren Wassermengen orientiert oder
  • der technische Ansatz, die das Verhältnis von genutzter Wassermenge zur gesamten Wassermenge beschreibt.

Nach der Definition der schwedischen Hydrologin MALIN FALKENMARK gilt für den demografischen Ansatz:

  • Periodische oder ständige Wasserknappheit ist dann vorhanden, wenn das erneuerbare Süßwasserangebot pro Kopf und Jahr unter 1 700 m3 liegt.
  • Wassermangel herrscht vor, wenn nicht mehr als 1 000 m3 pro Kopf vorhanden sind. Unter 500 m3 pro Kopf und Jahr erreicht Wasserknappheit ein lebensbedrohliches Ausmaß.

Nach der Kommission für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (VN-CSD) bedeutet Wasserknappheit in ihrer technischen Dimension, dass

  • Länder von mittlerem bis hohem Wasserstress betroffen sind, wenn die jährlich entnommene Menge 20 % des gesamten erneuerbaren Süßwasservorrats übersteigt und
  • hoher Wasserstress bei über 40 % vorhanden ist.

Die Einstufung von Ländern nach der demografischen oder technischen Definition von Wasserknappheit ist jedoch problematisch, da beide Ansätze Wasserknappheit vorrangig als ein Problem des Angebots betrachten. Hinzu kommt, dass sich Wasserknappheit regional äußerst differenziert darstellt.

Regionale Verteilung

Hinsichtlich der regionalen Verteilung des Wassers auf der Erde bestehen große Unterschiede. Gebieten mit Wasserüberschuss stehen solche mit geringen Vorkommen gegenüber. Die meisten Länder jenseits des 40. Breitengrades der nördlichen Erdhalbkugel sind reichlich mit Wasserressourcen ausgestattet, während in vielen Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas Wasserknappheit herrscht. Insgesamt haben 80 Länder keine ausreichenden Wasservorräte. Mehr als 30 Länder sind von akutem Wassermangel bedroht, insbesondere im Nahen Osten und in Nordafrika. Nach Schätzungen werden im Jahr 2025 etwa:

  • 50 Länder mit insgesamt drei Mrd. Menschen unter akutem Wassermangel leiden,
  • 24 Länder, vorrangig im südlichen Afrika, werden von einer ökonomischen Wasserkrise betroffen sein, d. h. sie verfügen nicht über die finanziellen Ressourcen, um ausreichende Wasserressourcen zu erschließen.

Hinzu kommen teilweise erhebliche Unterschiede innerhalb einzelner Länder, in denen Regionen mit Wasserreichtum solchen mit großer Wasserknappheit gegenüberstehen.

Wasserknappheit und insbesondere absoluter Wassermangel beeinträchtigen die wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Sie bergen ein erhebliches Potenzial für Konflikte zwischen einzelnen Menschen oder Gruppen von Nutzern in sich, die das Wasser für den Haushalt, für die Landwirtschaft oder für die Industrie benötigen. Konflikte können auch auf regionaler oder zwischenstaatlicher Ebene entstehen, besonders bei grenzüberschreitenden Flüssen und Seen.

Generell gilt, dass der Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen in ländlichen Regionen deutlich schlechter ist als in den Städten. Es sind vor allem die Frauen und Kinder, die oft täglich viele Kilometer weit laufen müssen, um Wasser zum Trinken und Kochen für die Familie zu holen. In den ärmsten Ländern steht für etwa eine Milliarde Menschen auf dem Lande pro Tag nur das Existenzminimum von 20 l Wasser zur Verfügung.
Mehr als ein Drittel der Stadtbewohner in Entwicklungsländern lebt in Slums, in denen der Zugang zu Trinkwasser und Sanitärversorgung völlig unzureichend ist. In den meisten afrikanischen Großstädten sind nur etwa ein Viertel der städtischen Haushalte an eine Wasserversorgung angeschlossen. Die Vereinten Nationen prognostizieren, dass die meisten Großstädte Asiens und Afrikas in etwa zehn Jahren unter extremer Wasserknappheit leiden werden.

Der Wasserverbrauch verschiedener Sektoren (Landwirtschaft, Industrie und Haushalte) ist in den einzelnen Regionen sehr unterschiedlich. Gegenwärtig entfallen weltweit etwa

  • 70 % der gesamten Wasserentnahme auf die Landwirtschaft,
  • 20 % auf die Industrie und
  • 10 % auf die privaten Haushalte.
     
  • In Europa hat die Industrie mit mehr als der Hälfte der Wasserentnahme den höchsten Anteil, besonders die Stromerzeugung, Metallverarbeitung, Chemieindustrie und die Erdölraffinerien.
  • In Asien und Afrika beträgt der Anteil der Landwirtschaft am Gesamtwasserverbrauch ungefähr 85 %. Das betrifft vor allem Länder mit hohem Bewässerungsanteil wie China, Indien, Pakistan, Indonesien und nordafrikanische Länder. Der Anteil der Industrie liegt lediglich bei etwa 10 %.

Steigender Wasserverbrauch

Der globale Wasserverbrauch hat sich in den vergangenen 100 Jahren weltweit fast verzehnfacht. Allein zwischen 1950 und 2000 hat sich die Nutzung der Süßwasservorkommen mehr als versechsfacht und ist damit doppelt so schnell gestiegen wie die Bevölkerung. Gegenwärtig steigt der globale Wasserverbrauch ungefähr parallel zum Bevölkerungswachstum. In einigen Ländern wie Libyen, Katar, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jemen wird bereits mehr Wasser entnommen als das erneuerbare Angebot beträgt. Schätzungen zufolge wird 2025 etwa ein Drittel der Weltbevölkerung unter Wassermangel leiden.

Steigender Wasserverbrauch hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen, z. B. mit:

  • erhöhter Wassernachfrage durch Bevölkerungswachstum;
  • zunehmender Verstädterung;
  • erhöhtem Wasserbedarf durch die Bewässerungslandwirtschaft (z. B. werden weltweit etwa 15 % des kultivierten Bodens bewässert);
  • steigendem Lebensstandard der Bevölkerung mit mittlerem und höherem Einkommen in den Entwicklungsländern (verbesserte Ausstattung der Haushalte, z. B. mit Hauswasseranschlüssen, und veränderte Hygienegewohnheiten) sowie in den Industrieländern (z. B. Auto waschen, Garten gießen, bewässerte Golfplätze);
  • starken Wasserverlusten infolge ineffektiver Bewässerungsmethoden und maroder Wasserversorgungssysteme;
  • Wasserverschwendung in einigen Regionen (z. B. werden in Trockengebieten Südkaliforniens täglich 3 100 l pro Kopf verbraucht);
  • zunehmender Wasserverschmutzung.

Wasserverschmutzung und ihre Folgen

Ebenso wie der steigende Wasserverbrauch trägt auch die zunehmende Wasserverschmutzung zur Reduzierung des verfügbaren Wasserangebots bei. Wasserverschmutzung ist darauf zurückzuführen, dass 95 % der weltweiten Abwässer aus Haushalten und Industrie ungeklärt in Grundwasser, Flüsse und Seen fließen. Schadstoffhaltiges Sickerwasser aus wilden Müllhalden sowie unsachgemäß eingesetzte Schädlingsbekämpfungs- und Düngemittel aus der Landwirtschaft beeinträchtigen das Oberflächen- und Grundwasser. Die Folgen sind zunehmende bakterielle Verschmutzungen, Sedimentablagerungen und steigende Schwermetall- und Nitratbelastungen. Hinzu kommt die indirekte Beeinträchtigung durch Luftverschmutzung. In die Luft abgegebene Schadstoffe wie Stickoxide gelangen durch den Niederschlag in das Wasser. Übermäßige Inanspruchnahme des Grundwassers, durch die immer mehr Salzwasser in die Grundwasservorräte eindringt, bedrohen ebenfalls die Trinkwasservorräte.

Gegenwärtig haben mehr als eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem und bezahlbarem Trinkwasser. Das betrifft weltweit jeden fünften Menschen. 2,5 Mrd. Menschen besitzen keine hygienische Abwasserentsorgung. Im südlichen Afrika und in Asien haben etwa zwei Drittel der Menschen keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen. Diarrhöe gehört zu den Haupttodesursachen bei Kleinkindern in den Entwicklungsländern. In den 1990er-Jahren sind dort mehr Kinder an Diarrhöe gestorben, als Menschen in den bewaffneten Konflikten seit dem Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommen sind. 80 % aller Krankheiten in den Entwicklungsländern sind auf verschmutztes Wasser oder fehlende Sanitäranlagen zurückzuführen. Betroffen ist insbesondere die arme Bevölkerung der ländlichen Gebiete und in Elendssiedlungen.

Nachhaltige Wassernutzung

Der Schutz der Wasserressourcen ist eine Überlebensfrage insbesondere für die Entwicklungsländer. Das erfordert zunächst einmal große Anstrengungen der politisch Verantwortlichen in den betreffenden Ländern. Zugleich sind international abgestimmte Maßnahmen nötig, denn rund 60 % der Menschen wohnt in grenzüberschreitenden Flussgebieten.

  • Entwicklungszusammenarbeit in Verbindung mit politischem Dialog,
  • Abstimmung zwischen den Geberländern und -organisationen,
  • Investitionen in die Infrastruktur von Versorgung und Entsorgung sowie
  • Beratung beim Aufbau leistungsfähiger Institutionen

können einen wichtigen Beitrag zu verbesserten Rahmenbedingungen und größerer Leistungsfähigkeit bei der Wassernutzung in den Entwicklungsländern leisten.

Nachhaltiger Umgang mit der Ressource Wasser zielt vor allem darauf, mit den weltweiten Wasservorräten sozial gerecht, effizient und ökologisch verträglich umzugehen. Das erfordert

  • effektive und sparsame Nutzung von Wasser,
  • Schutz nicht erneuerbarer Grundwasservorräte und
  • Vermeidung von Wasserverschmutzung.
  • Süßwasservorräte weltweit

    United Nations Environment Programme, 2007

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Wassermangel und Wasserverschmutzung." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/politikwirtschaft/artikel/wassermangel-und-wasserverschmutzung (Abgerufen: 24. May 2025, 03:37 UTC)

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Massenproblem Armut

Es gibt verschiedene Definitionen von Armut. Gebräuchlich ist die Unterscheidung zwischen absoluter und relativer Armut.

Armut kann verschieden gemessen werden, z. B. über das Einkommen durch die Weltbank oder über bestimmte soziale Indikatoren durch den UNDP der Vereinten Nationen. In den Entwicklungsländern ist Armut ein Massenproblem. 1,2 Mio. Menschen müssen mit weniger als einem US-Dollar pro Tag auskommen. Etwa die Hälfte der Weltbevölkerung hat nicht mehr als zwei US-$ täglich zur Verfügung. 840 Mio. Menschen hungern und sind chronisch unterernährt. Täglich sterben 24 000 Menschen an den Folgen von Hunger, 75 % davon sind Kinder. Armut ist eine Folge von Unterentwicklung. Zwischen Armut und Unterentwicklung bestehen enge Wechselbeziehungen.

Zwischen einzelnen Regionen und Ländern bestehen z. T. erhebliche Unterschiede. Die am schwersten von Armut betroffenen Regionen sind Südasien und das südliche Afrika. Generell zeigt sich, dass Armut insbesondere ein Verteilungsproblem und ein politisches Strukturproblem ist. Bestimmte Bevölkerungsgruppen sind auch in Industrieländern von Armut betroffen.

Ressourcenverbrauch: Energieträger und Energieversorgung

Die Dynamik der Globalisierung wirkt verstärkend und beschleunigend auf den Verbrauch natürlicher Ressourcen und führt zu einer Verschärfung der damit verbundenen Umweltprobleme. Durch Industrialisierung und Bevölkerungswachstum ist der Energieverbrauch weltweit stark gestiegen. Es besteht allerdings ein extremes Gefälle zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Die Verbrennung der fossilen Energieträger, die den Hauptanteil an der Energieproduktion haben, ist die wichtigste Ursache für den Klimawandel. Das Kyoto-Protokoll von 1997 zielt darauf, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Es wird jedoch nicht von allen Industriestaaten konsequent umgesetzt. Wegen der erheblichen Risiken der Nutzung der Kernenergie wird auch der Atomausstieg politisch sehr kontrovers diskutiert.
In Deutschland hat die Bundesregierung eine Energiewende eingeleitet. Wirtschaftliche, sichere und umweltverträgliche Energieversorgung setzt wegen der hohen Risiken und der Entsorgung radioaktiver Abfälle auf den Atomausstieg bis etwa 2020, auf mehr Energieeffizienz, den Ausbau der erneuerbaren Energien, auf rationellen und sparsamen Einsatz von Energie und auf die Entwicklung neuer Energietechnologien. Energieversorgung stützt sich dabei auf einen ausgeglichenen Energiemix, in dem auch die fossilen Energieträger weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Um eine nachhaltige Energieversorgung zu sichern, ist neben der Steigerung der Effizienz eine Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energieträger unabdingbar. Die Nutzung von Windkraft, Solarenergie, Biomasse, Wasserkraft und Geothermie hat sich erheblich beschleunigt und weist hohe Wachstumsraten auf.

Teufelskreise der Armut

Armut ist eine Folge von Unterentwicklung und darauf zurückzuführen, dass den Betroffenen bestimmte elementare Fähigkeiten fehlen, wichtige Lebenschancen wahrzunehmen. Die unterschiedlichen Symptome von Armut hängen untereinander zusammen. Je nachdem, wo man ansetzt, beginnt ein Kreislauf, der immer wieder zum Kern, zur Armut als einem ganzen Bündel von Problemen zurückkehrt (Kreislauf der Armut). Die Kreisläufe der Armut werden durch innere wie äußere Faktoren bestimmt.

Armut ist jedoch nicht unausweichlich, schicksalhaft. Sie kann schrittweise beseitigt werden, wenn es gelingt, die negative Abfolge von Ursachen und Wirkungen zu durchbrechen. Das Bildungsniveau zu heben, ist ein zentrales Element für die Überwindung von Armut und für sozialen Fortschritt.

Entwicklungsländer – Begriffe und Differenzierungen

Die Entwicklungsländer sind eine nicht einheitlich definierte Gruppe von Ländern, die im Vergleich zu den Industrieländern einen geringen Entwicklungsstand aufweisen. Für die Bezeichnung dieser Ländergruppe werden unterschiedliche Begriffe verwendet: Dritte Welt, Vierte Welt, Länder des Südens. Alle Begriffe sind jedoch mit Problemen behaftet. Die Einteilung der Entwicklungsländer nach Gruppen erfolgt nach bestimmten Kriterien: Bruttosozialprodukt, Bruttoinlandprodukt und Pro-Kopf-Einkommen. Die Weltbank unterscheidet nach dem Hauptkriterium BIP Länder mit niedrigem, mittlerem und hohem Einkommen.

Die Vereinten Nationen führten in den 1970er-Jahren für die Entwicklungsländer die Bezeichnungen „Less developed countries“ und „Least developed countries“ sowie „Most seriously affected countries“ nach bestimmten Merkmalen ein. Das UNDP nimmt eine differenzierte Gliederung nach dem Human Development Index (HDI) vor. Einige Entwicklungsländer sind Mitglieder der OPEC oder gehören bereits zu den Schwellenländern.

Akteure der Entwicklungszusammenarbeit (Deutschland)

Die politische Verantwortung für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit liegt seit 1961 beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Zu den Institutionen, die die staatliche Entwicklungszusammenarbeit im Rahmen der finanziellen und technischen Zusammenarbeit durchführen, gehören beispielsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). Staat und Kirchen arbeiten seit 1962 eng auf entwicklungspolitischem Gebiet zusammen und verfolgen mit unterschiedlichen, einander ergänzenden Mitteln gemeinsame Ziele wie Friedenserhaltung und Konfliktprävention, Armutsbekämpfung und Entschuldung armer Länder sowie Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen. Hohen Stellenwert haben die Hilfswerke der evangelischen und katholischen Kirche, z. B. „Brot für die Welt“ und MISEREOR. Darüber hinaus fördern die politischen Stiftungen der Parteien Institutionen, gesellschaftliche und soziale Gruppen in Entwicklungsländern sowie in Osteuropa. Eine Vielzahl von Programmen und Projekten weiterer privater Träger, z. B. die Deutsche Welthungerhilfe, zielt vor allem darauf, die wirtschaftliche und soziale Situation armer Bevölkerungsschichten sowie die Menschenrechtssituation verbessern zu helfen. Staatliche und nicht staatliche Entwicklungszusammenarbeit ergänzen einander.

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