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Sternenschnäuzer (Nostoc commune)

Das blaugrüne Bakerium Nostoc commune lebt (wie einige andere Nostoc-Arten) auf mageren, offenen Böden. Es bildet Lager mit fester Außenschicht, die zunächst kugelige, später faltig-wellige Gallertklumpen bilden. Bei Trockenheit entsteht daraus ein schwarzer, papierartiger Bodenbelag. Nostoc ist zur Assimilation von Luftstickstoff ( N 2 ) in der Lage und kann – wie andere Cynaobakterien – sehr lange Trockenzeiten überdauern.

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Der Name Nostoc soll auf PARACELSUS zurückgehen. Die eigenartig gallertig-schleimigen Klumpen dieses landlebenden Blaugrünen Bakteriums (Cyanobakterien) haben die Fantasie von Beobachtern schon lange beschäftigt. Dies wird durch die große Zahl von Trivialnamen deutlich, die diesem Organismus im Laufe der Zeit gegeben wurden:

Erdgallerte, Zitteralge, Schleimling, Wetterglitt, Pockensnot, Sternschnupfen, Sternschnuppe, Sternschott, Sternräuspen, Sternschnäuze, Sternenrotz, Sternglugge.

Von Ostfriesland berichtet HEINRICH MARZELL (1885–1970): „Die Landleute nennen diese Pflanze Sternschnuppen und halten sie für himmlische Spenden, denn nach der rohen Volksphysik werden die Sterne geschnäuzt.“
Andere Bezeichnungen sind Himmelsblatt, Himmelsblume, Teufelsdreck, Hexenkaas, Hexendreck, Hexengespei, Leversee, Lebersee, Libbersee. Einige dieser Namen gehen auf die Vorstellung zurück, dass es ein Lebermeer aus gallertigem Wasser gibt, in dem die Schiffe nicht vorankommen. Nach einer alten Vorstellung sind die Gallertklumpen von Nostoc Abkömmlinge dieses „geronnenen Meeres“.

Man könnte sagen, dass Nostoc einen Versuch der „Eroberung des Landes“ mit anderen Mitteln darstellt. Es handelt sich um ausgesprochen wechselfeuchte (poikilohydre) Lebewesen, die vollständige Austrocknung sehr gut ertragen und lange überdauern können (Anhydrobionten). Sie produzieren eine dicke äußere Hülle aus quellfähigen Polysacchariden (Mehrfachzuckern), die bei Feuchtigkeit ein glibberiges Substrat abgeben, in welchem die Zellketten dann auf dem Land unter wasserähnlichen Bedingungen leben können.

Da Nostoc sowohl zur Kohlenstoffassimilation als auch zur Stickstoffassimilation, d. h. zur Aufnahme dieser Elemente aus Luftstickstoff und Kohlendstoffdioxid und zu ihrem Einbau in körpereigene Stoffe in der Lage ist, sind die Nostoc-Kolonien auf einem rein mineralischen Untergrund gut überlebensfähig. Nostoc-Kolonien findet man deshalb auf offenen Sand- oder Kalkböden, nicht selten in aufgelassenen Steinbrüchen oder Kiesgruben, aber auch auf weniger begangenen Wegen oder in lückenhaltigen Trockenrasengesellschaften.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Sternenschnäuzer (Nostoc commune)." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/sternenschnaeuzer-nostoc-commune (Abgerufen: 20. May 2025, 15:06 UTC)

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Archaea (Urbakterien)

Archaea (von griech. archae-, archaeo = alt, ursprünglich), Archaebakterien (von griech. bakterion = Stäbchen), Urbakterien, sind die Bezeichnungen für die Vertreter einer Abstammungslinie der Prokaryoten. Heute werden die Vertreter dieser Abstammungslinie einer eigenen Domäne zugeordnet und den Eukarya und Bacteria gegenübergestellt.

Bacteria (Bakterien)

Die Bacteria umfassen die Mehrzahl der heute bekannten Prokaryoten. Kennzeichnend ist eine riesige Vielfalt von Ernährungsweisen und Stoffwechselwegen. Sie sind für die Energieflüsse und Stoffkreisläufe in der Biosphäre von besonderem Wert.

Fotosynthese der Bakterien

Fototrophe Bakterien sind fotosynthetisch aktive Mikroorganismen, die die Lichtenergie als Energiequelle nutzen. Zu ihnen gehören alle prokaryotischen Mikroorganismen wie Cyanobakterien, Anoxyphotobacteria (anoxygene fototrophe Bakterien) und Archaebakterien. Sie sind typische Wasserbakterien in Süß-, Brack- und Salzwasser sowie feuchten Böden und überschwemmten Feldern. Sie können beweglich oder unbeweglich sein und sind stets braun, rötlich (purpur), grün oder gelblich gefärbt. Sie sind gram-negativ. Es lassen sich zwei Gruppen unterscheiden: Purpur-, Grüne und Heliobakterien einerseits und die Cyanobakterien andererseits. Neben den Vertretern der Domäne der Bakterien können auch die Archaebakterien Fotosynthese betreiben.
Die Fotosynthese der Bakterien war in ihrer ursprünglichen Form an die sauerstofffreie Biosphäre angepasst (anaerob). Archaebakterien verwenden darum beispielsweise als Fotosynthesepigment kein Chlorophyll sondern Bakterienrhodopsin zur Lichtabsorption. Typische Pigmente des fototrophen Stoffwechsels sind ansonsten Bakterienchlorophylle und bestimmte Carotinoide. Im engeren Sinne grenzt man Fotosynthesebakterien von Cyanobakterien und Chloroxybakterien ab. Fotosynthesebakterien im engeren Sinne unterscheiden sich u. a. durch Aufbau und Ablauf der chemischen Reaktionen. So besitzen sie z. B. nur das Fotosystem I, Coenzym NAD+, Bakterienchlorophylle als Fotosynthesepigmente und können außerdem keinen Sauerstoff herstellen. Während Aufbau und Vorgänge der Cyanobakterien denen der höheren Pflanzen entsprechen (z. B. auch Sauerstoffbildung), nehmen Chloroxybakterien eine Zwischenstellung in der Evolution der Fotosynthese ein.

Stanley Lloyd Miller

* 07.03.1930 Oakland (Kalifornien, USA)
† 20.05.2007 in National City (Kalifornien, USA)

MILLER ist amerikanischer Biochemiker und arbeitete als Professor in San Diego, Kalifornien. Er hat sich mit der chemischen Evolution und der Thermodynamik auseinandergesetzt und lieferte 1953 in seinem berühmten MILLER-Experiment den Nachweis der Entstehungsmöglichkeit von organischen Substanzen in der Frühzeit der Erde. Dies gelang ihm, indem er ein Gemisch aus Wasser, Wasserstoff, Methan und Ammoniak über einen Zeitraum von etwa einer Woche elektrischen Entladungen aussetzte und auf diese Weise die Uratmosphäre bzw. den Urozean auf der Erde simulierte.

Alexander Iwanowitsch Oparin

* 02.03.1894 in Uglitsch, Gouvernement Jaroslawl, Russland
† 21.04.1980 in Moskau

ALEXANDER IWANOWITSCH OPARIN war der erste Biologe, der eine Erklärung für die Entstehung des Lebens auf der Erde suchte und zumindest für die 1. Phase (für die chemische Entwicklung) eine tragfähige Hypothese aufstellte.

ALEXANDER IWANOWITSCH OPARIN wurde am 2. März 1894 in Uglitsch, Gouvernement Jaroslawl, geboren. Nach dem Abschluss des Gymnasiums 1912 nahm er an der Moskauer Universität ein Chemiestudium auf, das er 1917 mit dem Staatsexamen beendete. Danach arbeitete er zunächst als Mitarbeiter im Institut für Pflanzenphysiologie, später als Dozent. 1922 ging OPARIN zu Prof. A. KOSSEL an die Universität in Heidelberg und wurde dort an die Probleme genetischer Forschung herangeführt.

1924, also bereits zwei Jahr später, entwickelte OPARIN die Hypothese über die Entstehung des Lebens, die ihn weltweit bekannt machte. Er führte selbst zahlreiche Experimente durch, um seine Hypothese zu beweisen. Erst STANLEY L. MILLER gelang 1953 mit einem Versuch der entscheidende Beweis für die Richtigkeit OPARINS Hypothese.

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