Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Chemie Abitur
  3. 3 Atombau und Periodensystem
  4. 3.2 Das Periodensystem der Elemente
  5. 3.2.1 Historie
  6. Thorium

Thorium

Thorium, das 1. Element der Reihe der Actinoide, ist ein radioaktives, silberweißes, dehnbares Schwermetall. Es verbrennt im Sauerstoffstrom zu ThO2. Es löst sich langsam in verdünnten Säuren. Von Wasser wird es nicht angegriffen. Die wichtigste Oxidationsstufe ist IV. Monazitsand enthält bis zu 12 % ThO2. Aus ihm wird Thorium abgetrennt, in KThF5 überführt und daraus elektrochemisch abgeschieden. In Hochtemperatur-Reaktoren werden ThO2 und ThC2 eingesetzt. Thorium ist ein Legierungsbestandteil für Cu-Ag-Legierungen (elektrische Kontakte).

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Eigenschaften des Elements

Einordnung in das Periodensystem
der Elemente und Eigenschaften
Atombau
Ordnungszahl: 9090 Protonen
90 Elektronen
7. Periode7 besetzte Elektronenschalen
Gruppe der Actinoide4 Außenelektronen
Elektronenkonfiguration im GrundzustandRn 7s26d2
Elektronegativität1,3
Ionisierungsenergie in eV6,95
häufigste OxidationszahlenIV
Atommasse des Elements in u232,04
Atomradius in 10- 1 0m1,798
Ionenradius in 10- 1 0m0,99 (+4)
Aggregatzustand im Normalzustandfest

Stoffkonstanten und Häufigkeit des Vorkommens in der Natur

Dichte in Bild bei 25 °C11,7
Härte nach Mohs2,5 - 3,0
Schallgeschwindigkeit in Bild2492
Schmelztemperatur in °C1700
spezifische Schmelzwärme in Bild69,45
Siedetemperatur in °C4200
spezifische Verdampfungswärme in Bild2344,46
Standardentropie S0 in Bild54
Wärmeleitfähigkeit in Bild bei 27 °C54,0

spezifische Wärmekapazität in Bild

0,143
Volumenausdehnungskoeffizient in 10- 3 Bild 
spez. elektrischer Widerstand in Bild0,1540
Anteil in der Erdhülle in % (Atmosphäre,
Wasser, Erdkruste bis 10 km Tiefe)
0,001

Alle Isotope sind radioaktiv.

Isotope des Elements

Alle Isotope des Thoriums sind radioaktiv. In der Natur kommt Thorium fast ausschließlich als reines Element mit der Massenzahl 232 vor. Sechs weitere Isotope finden sich in Spuren als Produkte natürlicher Zerfallsreihen. Weitere Isotope wurden künstlich hergestellt.

Ordnungszahl ZMassenzahl AAtommasse in uHäufigkeit
in %
Art der Strahlung
und Energie in MeV
Halbwertszeit
90227227,027Spurenα: 6,03818,5 d
 228228,028Spurenα: 5,4321,91 a
 229229,031Spurenα: 4,8457 · 103 a
 230230,033Spurenα: 4,6878 · 104 a
 231231,036Spurenβ Bild: 0,325 h
 232232,038100%α: 4,0131,4 · 101 0 a
 233233,041künstlichβ Bild: 1,222,4 min.
 234234,043Spurenβ Bild: 0,224 h

Weitere Eigenschaften

Thorium tritt in zwei Modifikationen, α-Thorium und β-Thorium, auf, welche unter bestimmten Bedingungen ineinander überführbar sind. Es ist ein silberweiß glänzendes, weiches und radioaktives Schwermetall. Es besitzt eine mittlere Schmelz- und eine relativ hohe Siedetemperatur. In seinen Verbindungen bildet es die Oxidationsstufen II, III und IV, von denen die Stufe IV die beständigste ist. Thorium ist ein stark elektropositives und sehr unedles Metall, es ist ein starkes Reduktionsmittel. Es läuft an Luft schnell an und entzündet sich in Pulverform spontan. Mit verdünnten Säuren reagiert Thorium langsam. Salpetersäure passiviert das Element. Von konzentrierter Salzsäure und Königswasser wird Thorium schnell angegriffen. In Sauerstoffatmosphäre verbrennt es zu Thorium(IV)-oxid, mit Stickstoff verbindet es sich zu Thorium(IV)-nitrid.

Entdeckung

Der schwedische Chemiker JÖNS JAKOB BERZELIUS entdeckte Thorium in Form des Oxids 1828 im Mineral Thorit und isolierte es in unreiner Form durch Reduktion des Fluorokomplexes mit Kalium. Er nannte das Element nach dem germanischen Donnergott Donar bzw. altnordisch «Thor» und schlug das chemische Symbol «Th» vor. 1882 erhielt Lars FREDERICK NILSON reines Thorium. 1898 entdeckten MARIE CURIE und GERHARD D. SCHMIDT unabhängig voneinander die Radioaktivität des Elements.

Vorkommen/Herstellung

Thorium steht an 40. Stelle der Elementhäufigkeit und gehört zu den selteneren Elementen auf der Erde. Auf der Erde ist Thorium weit verbreitet, tritt aber nur selten angereichert in größeren Mengen auf. Es kommt in zahlreichen Mineralen meist zusammen mit Uran, Blei oder Seltenerdmetallen vor. Die Hauptvorkommen liegen in Australien, Brasilien, Indien, Türkei, den USA, Kanada, Malaysia und Norwegen. Die Herstellung von Thorium erfolgt über den Monazitsand. Dieser wird zunächst mit konzentrierter Schwefelsäure oder Natronlauge aufgeschlossen. Dann wird er durch Extraktionsprozesse mit Tributylphosphat, Methylisobutylketon oder Thiocyanaten in Thorium-Konzentrate überführt. Um die restlichen Seltenerdmetalle abzutrennen (auch Kernbrennstoffaufbereitung), werden die Konzentrate bzw. Kernbrennstoffrückstände nach dem Thorex-Verfahren in Salpetersäure gelöst. Das Thorium(IV)-nitrat, das man auf diese Weise gewinnt, wird durch Flüssig-Flüssig-Extraktion isoliert und anschließend in Thorium(IV)-oxid oder Tetrahalogenide überführt. Das Metall erhält man metallothermisch durch Reduktion des Oxids oder Halogenids mit Calcium, Magnesium, Natrium oder Kalium. Durch Schmelzflusselektrolyse von KThF5 erhält man hochreines Thorium.

Verwendung

Thorium wird in Form des Dioxids oder Dicarbids in der Kerntechnik als Kernbrennstoff in Thorium-Hochtemperaturreaktoren eingesetzt. Außerdem wird es gemeinsam mit Uran in Form von (Th, U)O2 oder (Th, U)C2 als Brutstoff im Thorium-Uran-Brutprozess verwendet. Es dient in Verbindung mit Beryllium als Neutronenquelle. Es findet auch Anwendung als Getter in der Hochvakuumtechnik und als Legierungsbestandteil von Speziallegierungen. Bestimmte Legierungen dienen z. B. zum Bau von Raketentriebwerken.

Wichtige Verbindungen

Die stabile Oxidationsstufe des Thoriums ist IV. So sind alle vier Halogenide, ThF4, ThCl4, ThBr4 und ThI4, bekannt. Eine weitere wichtige Verbindung ist z. B. das Nitrat, Th(NO3)4, das zur quantitativen Fluoridbestimmung genutzt wird.

Bau

Thorium kristallisiert in einer dichtesten Kugelpackung von Metallatomen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Thorium." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/chemie-abitur/artikel/thorium (Abgerufen: 24. May 2025, 06:08 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • radioaktiv
  • Feststoffe
  • Periodensystem der Elemente
  • PSE
  • Metalle
  • Thorium
  • Element
  • Actinoide
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Wissenstest, Analytik

Hier kannst du dich selbst testen. So kannst du dich gezielt auf Prüfungen und Klausuren vorbereiten oder deine Lernerfolge kontrollieren.

Multiple-Choice-Test zum Thema „Chemie – Qualitative und quantitative Analytik“.

Viel Spaß beim Beantworten der Fragen!

WISSENSTEST

Die Elemente der 1. Hauptgruppe – Eigenschaften und wichtige Verbindungen der Alkalimetalle

Zur 1. Hauptgruppe des Periodensystems gehören die Elemente Wasserstoff, Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium und Caesium. Wasserstoff, der in der ersten Periode steht, ist ein typisches Nichtmetall. Die übrigen Elemente der 1. Hauptgruppe werden auch Alkalimetalle genannt, sie sind weiche, reaktionsfähige Metalle.

Die Alkalimetalle geben leicht ihr Valenzelektron ab und sind daher sehr reaktiv. Sie kommen in der Natur nur in gebundener Form vor. Wasserstoff ist das häufigste Element im Universum.

Aluminium als Gebrauchsmetall

Aluminium ist heute nach Eisen das bedeutendste Gebrauchsmetall. Ursache dafür ist sein außergewöhnliches Eigenschaftsspektrum. Insbesondere die geringe Dichte hilft bei der Treibstoff- und Energieeinsparung im Verkehrssektor. Dabei ist Aluminium zugleich extrem fest, sehr langlebig und witterungsbeständig. Von Nachteil sind die enorm hohen Energieaufwendungen für die Produktion von Aluminium aus dem Erz Bauxit. Glücklicherweise ist Aluminium in besonderem Maße recyclingfähig, wobei bis zu 95% des Energieaufwands eingespart werden können.

Entwicklung der chemischen Industrie (1851-1900)

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die klassische Chemie vollendet. Den Anorganikern gelang die Systematisierung der Elemente im Periodensystem. In der organischen Chemie erkannte man die Vierwertigkeit des Kohlenstoffs und die daraus resultierende tetraedrische Konfiguration des Kohlenstoffatoms. Die verschiedenen Formen der Isomerie und ihre Bedeutung wurden nachgewiesen und richtig interpretiert, darunter auch das Schlüssel-Schloss-Prinzip enzymatischer Reaktionen. Die Physikochemiker formulierten die Hauptsätze der Thermodynamik und begründeten die chemische Kinetik.
Die fundamentalen naturwissenschaftlichen Entdeckungen führten auch dazu, dass großtechnische Prozesse immer besser beherrscht wurden und riesige Gewinne abwarfen. Die Verfahren zur Herstellung von Stahl und Schwefelsäure wurden revolutioniert. Eine besondere Entwicklung nahm die organische Synthesechemie durch die erfolgreiche technische Realisierung der Synthesen von Farbstoffen wie Indigo oder Arzneistoffen wie Aspirin. Dadurch bedingt erfolgte die Gründung vieler großer Chemieunternehmen wie der BASF und der BAYER AG, die heute noch führende Unternehmen in ihrer Branche sind.

Chlor und Chlorverbindungen

Chlor ist als Element der VII. Hauptgruppe ein sehr reaktionsfreudiges Gas und bildet eine Vielzahl von organischen und anorganischen Verbindungen. Die wichtigsten anorganischen Verbindungen sind Chlorwasserstoff, Chlorwasserstoffsäure und die natürlich vorkommenden Metallchloride. Diese dienen als Rohstoffe zur Herstellung vieler Chemikalien und Produkte, z. B. Chlor, Natronlauge, Soda, PVC u. a. m. Kaliumchlorid wird hauptsächlich zu Kalidüngemitteln verarbeitet. Mit dem reaktiven Chlor als Ausgangsstoff kann eine Vielzahl organischer Chlorverbindungen hergestellt werden, die früher eine breite Anwendung fanden und z. T. wie der Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC) auch heute noch genutzt werden. Die Verwendung vieler chlorhaltiger Produkte ist jedoch ökologisch bedenklich. So können bei der Enstorgung Umweltgifte wie Dioxine entstehen. Andere Chlorverbindungen, die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) sind verantwortlich für die Zerstörung der Ozonschicht in der Stratosphäre.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025