Elektrotauchlackierung

Eines der Hauptprobleme der Metall verarbeitenden Industrie ist die „Haltbarmachung“ von Metallen. Das bedeutet, dass Metalle dauerhaft vor Zerstöung durch Korrosion geschützt werden müssen.

Verfahrensprinzip
Das Elektrotauchlackieren ist ein modernes Beschichtungsverfahren zur Aufbringung von Lacken auf ein Metall unter Nutzung eines elektrischen Felds. Das Metall kann entweder als Katode oder als Anode geschaltet werden. Die Elektrotauchlackierung als Form des Korrosionsschutzes findet in der Autoindustrie und in vielen anderen Bereichen Anwendung.

Ablauf des Elektrotauchlackierprozesses
Vor der Lackierung werden die Metallteile (meist Eisen) gereinigt und durch eine Phosphatierung vorbehandelt. Dabei wird das verzinkte oder unverzinkte Metall mit einer fest haftenden Metallphosphat-Schicht überzogen. Diese sichert ein gutes Haften des Lacks.
Für den Beschichtungsprozess nutzt man das physikalische Prinzip, dass sich entgegengesetzte Ladungen anziehen und gleichnamige Ladungen abstoßen.

Zwischen das Werkstück, das häufig als Katode geschaltet wird, und das Lackbad, das die entgegengesetzt geladenen Lackpartikel enthält, wird eine Gleichspannung von etwa 300 V angelegt.

Die positiven Lackpartikel werden von der Katode angezogen und auf der Oberfläche abgeschieden. Gleichzeitig entstehen dort durch Wasserelektrolyse Hydroxid-Ionen.

       2 H2O  +  2 e-    →  H2  +  2 OH-

Diese neutralisieren die Lackpartikel, es bildet sich ein neutraler Lackfilm. Dieser schirmt ab einer gewissen gewünschten Schichtdicke die Katode so stark ab, dass keine weiteren Lack-Ionen mehr abgeschieden werden. Die Schichtdicke ist über die angelegte Spannung einstellbar. Mechanisch anhaftende überschüssige Lackpartikel werden dann abgespült. Anschließend wird der Lack getrocknet und eingebrannt.

Der Vorteil des Verfahrens besteht darin, dass ein gleichmäßiger Film über die gesamte Oberfläche erzielt wird, auch in jeder Ecke und Spalte. Weiterhin sind hierbei im Vergleich zur Sprüh-Lackierung die Lackverluste und die Umweltbelastung durch Lösungsmitteldämpfe weitaus geringer.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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