Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Chemie
  3. 2 Struktur und Eigenschaften von Stoffen
  4. 2.4 Ionen und Ionenbindung
  5. 2.4.4 Wichtige Ionensubstanzen
  6. Salze als Lebensmittelkonservierungsstoffe

Salze als Lebensmittelkonservierungsstoffe

Salze werden in der Lebensmittelindustrie häufig eingesetzt, um frische aber leicht verderbliche Nahrungsmittel länger haltbar zu machen. Durch Verfahren wie Einsalzen, Pökeln oder durch Zusetzen anderer Salze werden Bakterien und Keime abgetötet und die Lebensmittel konserviert (lat. conservare = erhalten).

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Als Konservierung werden Maßnahmen bezeichnet, die verderbliche Materialien in ihrem gegenwärtigen Zustand erhalten und sie vor Zersetzung bewahren.
Man unterscheidet je nach dem zu konservierenden Gut und den Konservierungsmitteln unterschiedliche Bereiche. Neben der Konservierung durch Kälte („Einfrosten“ oder „Einfrieren“), Wärme („Pasteurisieren“ und Einkochen), enzymatische Verfahren (natürliche Säuerung z. B. von Sauerkraut oder Herstellung von Joghurt mittels Bakterienkulturen) oder Wasserentzug (Trocknen) spielen chemische Verfahren eine bedeutende Rolle.

Im Bereich der Lebensmittelkonservierung unterscheidet man zwei unterschiedliche Prinzipien:

Hilfsmittelmethoden, z. B. Pökeln und Räuchern, sowie die Verwendung von eigentlichen Konservierungsmitteln, darunter viele anorganische Salze, bei denen es sich um antibakteriell wirksame und gegebenenfalls fungizide (pilzabtötende Mittel) Verbindungen handelt.

Salzen, Pökeln und Räuchern werden vor allem bei Fleisch und Fischen angewendet. Das Salz wirkt auf osmotischem Wege auf die Fleischwaren und bewirkt eine Austrocknung des Fleisches und auch der Bakterien.
Das heißt, um das Konzentrationsgefälle des Salzes auszugleichen, tritt Wasser aus den Lebensmitteln und allen darin enthaltenen Substanzen aus.
Auf dem gleichen Wege wirkt auch starkes Zuckern, weshalb sich z. B. Marmeladen mit über 50% Zuckergehalt lange Zeit halten.

Pökeln
Beim sehr häufig angewendeten Verfahren des Pökelns erfolgt die Konservierung durch Einsalzen unter Ausnutzung der antioxidativen Wirkung eines Salzes.
Hinzu kommen Effekte wie die typische Geschmacksausbildung (Pökelaroma) und Farbstabilisierung durch Umrötung von Fleisch.
Die Fleischwaren werden geschmacksintensiver und erhalten eine angenehm rote Färbung.
Das am häufigsten verwendete Pökelmittel ist das Nitritpökelsalz , das meist zusammen mit Reduktionsmitteln, z. B. Ascorbinsäure (Vitamin C) verwendet wird.
Das Nitritpökelsalz besteht aus Kochsalz (NaCl) und Natriumnitrit N a N O 2 , (zwischen 0,4% und 0,5%). Zur Erhaltung der Rieselfähigkeit sind noch ca. 20 mg/kg Hexacyanoferrat(II) beigefügt.

Nitrite sind die Salze der salpetrigen Säure. Bis auf Silbernitrit sind sie alle in Wasser gut löslich. Nitrite in der menschlichen Nahrung sind nicht unumstritten, da sie gefährlich wirken können.
Im Körper können bei Überdosierung durch Reaktion mit Eiweißen krebserregende Nitrosamine gebildet werden.
Nitrite sind auch für Babys gefährlich, weil Nitrit das zweiwertige Eisen im Hämoglobin zum dreiwertigen oxidiert. Letzteres kann aber den Sauerstoff nicht mehr binden. Somit ist der Sauerstofftransport im Blut nicht mehr möglich und man erstickt (sogenannte Blausucht). Ab einem Lebensalter von etwa 6 Monaten bildet sich im Körper ein „Reparaturmechanismus“ aus, der Eisen(III) im Hämoglobin wieder zu Eisen(II) reduzieren kann, sodass dann dieses Risiko nicht mehr besteht.

Nun nehmen Babys keine gepökelten Lebensmittel zu sich. Aber auch durch Nitrate (z. B. im Trinkwasser) können im Körper Nitrite entstehen. Da Nitrat im Körper zu Nitrit reduziert wird, ist auch stark mit Nitrat belastetes Trinkwasser besonders für Säuglinge gefährlich. Die Festlegung des Grenzwerts für Nitrat in Trinkwasser mit 50 mg/l ist daher besonders aus diesem Blickwinkel zu sehen.

Die konservierende Wirkung des Salzes richtet sich vor allem gegen das Bakterium Clostridium botulinum, das in seinem Stoffwechsel ein außerordentlich giftiges Ausscheidungsprodukt herstellt, das Botulinustoxin. Mit einem Gramm Botulinustoxin könnte man mehrere Millionen Menschen töten!

Auch Salmonellen werden vom Nitritpökelsalz abgetötet. Die Farbstabilisierung des Fleisches beruht auf der Reaktion des Myoglobins (Substanz im Muskelfleisch) mit Stickstoffmonooxid (NO) unter Ausbildung von leuchtend roten Nitrosomyoglobinen. Daneben reagiert das Nitrit auch mit den Aminosäuren des Fleisches, wobei Verbindungen entstehen, die für die Ausbildung des Pökelaromas wichtig sind (z.B. Kochschinken oder Kassler).

Bei der Lebensmittelkonservierung werden auch Salze bekannter Konservierungsmittel eingesetzt, z. B. Ascorbate (Salz der Ascorbinsäure - Vitamin C), Sorbate (Salz der Sorbinsäure), Acetate (Salze der Essigsäure) und Citrate (Salze der Citronensäure). Häufiger nutzt man jedoch die organischen Carbonsäuren selbst als Konservierungsmittel. Einzelheiten dazu sind in einem anderen Beitrag auf dieser CD erläutert.

Kaliumiodat wird zum einen als Iodquelle für die menschliche Schilddrüse, zum anderen als Trockenmittel manchen Lebensmitteln beigefügt, damit sie streu- oder rieselfähig bleiben. So ist Kaliumiodat im Speisesalz und in gesalzenen Nüssen enthalten.

Andere Konservierungsbereiche
Salze wurden auch zur Konservierung von Leichen verwendet. Seit dem 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung sind Einbalsamierung und Mumifizierung unter Verwendung von Natron (Natriumcarbonat, N a 2 C O 3 ), Asphalt und Balsamen (Harzen) bekannt. Bei heutigen Verfahren zur Aufbewahrung bioorganischer Präparate erfolgt vor der eigentlichen Konservierung eine Fixierung der Objekte durch Chromsäure und Chrom-Salze bzw. durch die Kaiserling-Flüssigkeit (1 Liter Wasser, 200 g 40%iger Formaldehyd, 15 g Kaliumnitrat, K N O 3 und 30 g Kaliumacetat, K O O C C H 3 )

Auch bei der Konservierung von Baudenkmälern, Kunstwerken und Museumsgegenständen werden Salze häufig angewendet. So werden zum Beispiel alte Papiere, die besonders säureempfindlich sind, nach dem BARROW-Verfahren, durch Eintauchen in 0,05 %iges Kalkwasser entsäuert und anschließend mit 0,05 %iger Calciumhydrogencarbonatlösung behandelt, die als Säurepuffer wirkt.

Eisen- und Stahlgegenstände werden mithilfe von Salzen der Ethylendiamintetraessigsäure entrostet und anschließend mit Wachsüberzügen oder Rostumwandlern geschützt.

  • Auch organische Säuren wie Essigsäure, Citronensäure, Ascorbinsäure und deren Salze dienen als Konservierungsmittel.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Salze als Lebensmittelkonservierungsstoffe." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/chemie/artikel/salze-als-lebensmittelkonservierungsstoffe (Abgerufen: 20. May 2025, 17:23 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Salz
  • Nitrate
  • Konservierungstoffe
  • Kochsalz
  • Lebensmittel
  • Lebensmittelkonservierungsstoffe
  • Salze
  • Konservierung
  • Salze als Lebensmittelkonservierungsstoffe
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Justus Freiherr von Liebig

* 12.05.1803 in Darmstadt
† 18.04.1873 in München

Das Hauptarbeitsgebiet LIEBIGs war die Chemie. Er entwickelte die Liebigsche Elementaranalyse und schuf die Möglichkeiten der künstlichen Düngung. Bekannt ist LIEBIG auch heute noch durch die Entwicklung von „LIEBIGs Fleischextrakt“, der in ganz ähnlicher Zusammensetzung auch heute noch in Brühwürfeln zu finden ist.

Chlor und Chlorverbindungen

Chlor ist als Element der VII. Hauptgruppe ein sehr reaktionsfreudiges Gas und bildet eine Vielzahl von organischen und anorganischen Verbindungen. Die wichtigsten anorganischen Verbindungen sind Chlorwasserstoff, Chlorwasserstoffsäure und die natürlich vorkommenden Metallchloride. Diese dienen als Rohstoffe zur Herstellung vieler Chemikalien und Produkte, z. B. Chlor, Natronlauge, Soda, PVC u. a. m. Kaliumchlorid wird hauptsächlich zu Kalidüngemitteln verarbeitet. Mit dem reaktiven Chlor als Ausgangsstoff kann eine Vielzahl organischer Chlorverbindungen hergestellt werden, die früher eine breite Anwendung fanden und z. T. wie der Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC) auch heute noch genutzt werden. Die Verwendung vieler chlorhaltiger Produkte ist jedoch ökologisch bedenklich. So können bei der Enstorgung Umweltgifte wie Dioxine entstehen. Andere Chlorverbindungen, die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) sind verantwortlich für die Zerstörung der Ozonschicht in der Stratosphäre.

Salze als Lebensmittelkonservierungsstoffe

Salze werden in der Lebensmittelindustrie häufig eingesetzt, um frische aber leicht verderbliche Nahrungsmittel länger haltbar zu machen. Durch Verfahren wie Einsalzen, Pökeln oder durch Zusetzen anderer Salze werden Bakterien und Keime abgetötet und die Lebensmittel konserviert (lat. conservare = erhalten).

Schwefel und Schwefelverbindungen

Schwefel als Element der VI. Hauptgruppe kommt sowohl gediegen als auch in Form von Sulfiden und Sulfaten in der Erdkruste vor. Schwefel und viele Schwefel-Verbindungen sind vor allem in der chemischen Industrie von außerordentlicher Bedeutung. So werden jährlich über 150 Millionen Tonnen Schwefelsäure als einer der wichtigsten Grundstoffe der chemischen Industrie produziert. Diese werden vor allem zur Herstellung von Düngemitteln und zur Aufbereitung von Titanerzen benötigt.
Der hohe Schwefelgehalt in fossilen Brennstoffen trägt zur Entstehung des sauren Regens bei. Das bei der Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas entstehende Schwefeldioxid muss deshalb in Entschwefelungsanlagen aus den Abgasen von Industrieanlagen und Kraftwerken entfernt werden.

Ammoniumsalze – vom Lötstein bis zu Salmiakpastillen

Ammoniumsalze sind ionische Ammoniakverbindungen, die verschiedene Anionen enthalten können. Besondere Bedeutung haben sie als Stickstofflieferant in Düngemitteln. Bei näherer Beschäftigung mit diesen Verbindungen stellt man jedoch fest, dass es viele weitere Einsatzmöglichkeiten, z. B. als Sprengstoff, als Lebensmittelzusatzstoff, als Medikament aus der Apotheke oder als Reinigungsmittel beim Löten gibt.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025