Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Chemie
  3. 2 Struktur und Eigenschaften von Stoffen
  4. 2.4 Ionen und Ionenbindung
  5. 2.4.3 Salzbildungsreaktionen
  6. Soda

Soda

Natriumcarbonat (Soda) wird nach dem Solvay-Verfahren hergestellt. Das Grundprinzip des Solvay-Verfahrens besteht in der Reaktion von Natriumchlorid und Ammoniumhydrogencarbonat, wobei das am schwersten lösliche Salz, das Natriumhydrogencarbonat, ausfällt. Das ausgefallene Natriumhydrogencarbonat wird geglüht. Es entsteht Soda.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Soda (Natriumcarbonat) ist ein wichtiger Rohstoff für die chemische Industrie, beispielsweise für die Produktion von Glas. Soda kommt in großen Mengen in der Natur vor, wird aber auch technisch hergestellt. Die Rohstoffe dafür sind Natriumchlorid und Calciumcarbonat. Da daraus nicht auf direktem Wege Soda gewonnen werden kann, werden beim Solvay-Prozess verschiedene Zwischenreaktionen durchgeführt, bei denen die Hilfsstoffe Ammoniak und Kohlenstoffdioxid im Kreislauf geführt werden.

Allgemeines Prinzip

Das Grundprinzip des Solvay-Verfahrens besteht in folgendem Vorgehen:

  1. Reaktion von Natriumchlorid und Ammoniumhydrogencarbonat ( N H 4 H C O 3 ) .
    In der Lösung liegen Natrium- ( N a + ) , Ammonium- ( N H 4 + ) , Chlorid- ( C l − ) und Hydrogencarbonationen ( H C O 3 − ) vor. Das am schwersten lösliche Salz, das Natriumhydrogencarbonat, fällt aus der Lösung aus.

  2. Das ausgefallene Natriumhydrogencarbonat wird geglüht. Der Vorgang wird Calcinieren bezeichnet. Es entsteht Soda.

Ablauf des Prozesses

Das Solvay-Verfahren verläuft in fünf Schritten.

  1. Grundlage ist eine gesättigte Kochsalzlösung.In die gesättigte Kochsalzlösung wird zunächst unter Kühlung Ammoniak eingeleitet und anschließend bei 50 °C Kohlenstoffdioxid. Dabei bildet sich Hydrogencarbonat.

       NH3   +   CO2    +   H2O   →   NH4 +   +   HCO3 -
  2. Damit sind in der Lösung die oben angegebenen Ionen enthalten. Aus Natriumchlorid (NaCl) und Ammoniumhydrogencarbonat ( N H 4 H C O 3 ) entsteht das Salz mit der geringsten Löslichkeit: Natriumhydrogencarbonat ( N a H C O 3 ) .

       NH4HCO3   +   NaCl   →   NaHCO3↓   +   NH4 +   +   Cl-

       Ammoniumchlorid bleibt in Lösung.

  3. Das ausgefallene Natriumhydrogencarbonat wird abgetrennt und bei 170-180 °C geglüht. Dabei entsteht Natriumcarbonat (Soda), Wasser und Kohlenstoffdioxid.

       2 NaHCO3    →   Na2CO3    +   H2O   +   CO2

  4. Das entstehende Kohlenstoffdioxid wird wieder in den Prozess zurückgeführt. Kohlenstoffdioxid wird aber noch zusätzlich erzeugt und in den Prozess eingeleitet. Dies erfolgt durch Brennen von Kalkstein (Calciumcarbonat) bei 900 °C. Dabei entsteht neben Kohlenstoffdioxid noch Calciumoxid.

       CaCO3    →   CO2   +   CaO

  5. Das entstehende Calciumoxid wird zur Rückgewinnung von Ammoniak aus der Ammoniumchlorid-Lösung verwendet. Dabei entsteht Calciumchlorid-Lösung.

       CaO   +   2 NH4Cl   →   2 NH3↑   +   CaCl2    +   H2O

Damit ist das Calciumchlorid das einzige wirkliche Nebenprodukt, alle anderen Nebenprodukte gehen wieder in den Prozess ein. Bei der Reaktion werden nur Natriumchlorid (NaCl) und Calciumcarbonat ( C a C O 3 ) verbraucht, alle anderen Reaktanden werden im Wesentlichen zurückgewonnen. Die gesamte Reaktionsgleichung lautet also:

2 NaCl   +   CaCO3   →   Na2CO3   +   CaCl2

Freiwillig würde die Reaktion von NaCl und C a C O 3 nicht ablaufen, da das Calciumcarbonat viel schwerer löslich ist als das Natriumcarbonat. Freiwillig würde die Reaktion also eher in die umgekehrte Richtung laufen. Im Solvay-Prozess ist diese Reaktion aber über einen Umweg möglich gemacht worden.

Ein Nachteil des Solvay-Verfahrens ist aber, dass das gesamte Chlor aus dem Kochsalz als wertlose Calciumchlorid-Lösung verloren geht.

Natürliche Vorkommen von Natriumcarbonat

Natriumcarbonat N a 2 C O 3 kommt eigentlich auch natürlich vor. Gewaltige Mengen Natriumcarbonat kommen z.B. in den nordamerikanischen Seen vor. Im Mono-Lake in Kalifornien sind es 90 Millionen Tonnen, im Owens-Lake in Kalifornien 50 Millionen Tonnen. Noch größer ist der Sodagehalt im Magadi-See in Ostafrika, man schätzt ihn auf 200 Millionen Tonnen. Trotz alledem wird fast das gesamte Soda-Bedarf der Welt mit industriell hergestelltem Soda gedeckt. Das dazu fast ausschließlich angewandte Verfahren ist das Ammoniak-Soda-Verfahren, auch Solvay-Verfahren genannt. Erst in neuerer Zeit gewinnt auch die Förderung von „Natursoda“ an Bedeutung.

  • Soda wird für die Herstellung von Gläsern benötigt und ist im Mineralwasser (Sodawasser) enthalten.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Soda." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/chemie/artikel/soda (Abgerufen: 20. May 2025, 04:09 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Ammoniak
  • Natriumchlorid
  • Soda
  • Kohlenstoffdioxid
  • Solvay-Verfahren
  • Ammoniak-Soda-Verfahren
  • Natriumcarbonat
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Justus Freiherr von Liebig

* 12.05.1803 in Darmstadt
† 18.04.1873 in München

Das Hauptarbeitsgebiet LIEBIGs war die Chemie. Er entwickelte die Liebigsche Elementaranalyse und schuf die Möglichkeiten der künstlichen Düngung. Bekannt ist LIEBIG auch heute noch durch die Entwicklung von „LIEBIGs Fleischextrakt“, der in ganz ähnlicher Zusammensetzung auch heute noch in Brühwürfeln zu finden ist.

Ammoniumsalze – vom Lötstein bis zu Salmiakpastillen

Ammoniumsalze sind ionische Ammoniakverbindungen, die verschiedene Anionen enthalten können. Besondere Bedeutung haben sie als Stickstofflieferant in Düngemitteln. Bei näherer Beschäftigung mit diesen Verbindungen stellt man jedoch fest, dass es viele weitere Einsatzmöglichkeiten, z. B. als Sprengstoff, als Lebensmittelzusatzstoff, als Medikament aus der Apotheke oder als Reinigungsmittel beim Löten gibt.

Chlor und Chlorverbindungen

Chlor ist als Element der VII. Hauptgruppe ein sehr reaktionsfreudiges Gas und bildet eine Vielzahl von organischen und anorganischen Verbindungen. Die wichtigsten anorganischen Verbindungen sind Chlorwasserstoff, Chlorwasserstoffsäure und die natürlich vorkommenden Metallchloride. Diese dienen als Rohstoffe zur Herstellung vieler Chemikalien und Produkte, z. B. Chlor, Natronlauge, Soda, PVC u. a. m. Kaliumchlorid wird hauptsächlich zu Kalidüngemitteln verarbeitet. Mit dem reaktiven Chlor als Ausgangsstoff kann eine Vielzahl organischer Chlorverbindungen hergestellt werden, die früher eine breite Anwendung fanden und z. T. wie der Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC) auch heute noch genutzt werden. Die Verwendung vieler chlorhaltiger Produkte ist jedoch ökologisch bedenklich. So können bei der Enstorgung Umweltgifte wie Dioxine entstehen. Andere Chlorverbindungen, die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) sind verantwortlich für die Zerstörung der Ozonschicht in der Stratosphäre.

Salze als Lebensmittelkonservierungsstoffe

Salze werden in der Lebensmittelindustrie häufig eingesetzt, um frische aber leicht verderbliche Nahrungsmittel länger haltbar zu machen. Durch Verfahren wie Einsalzen, Pökeln oder durch Zusetzen anderer Salze werden Bakterien und Keime abgetötet und die Lebensmittel konserviert (lat. conservare = erhalten).

Schwefel und Schwefelverbindungen

Schwefel als Element der VI. Hauptgruppe kommt sowohl gediegen als auch in Form von Sulfiden und Sulfaten in der Erdkruste vor. Schwefel und viele Schwefel-Verbindungen sind vor allem in der chemischen Industrie von außerordentlicher Bedeutung. So werden jährlich über 150 Millionen Tonnen Schwefelsäure als einer der wichtigsten Grundstoffe der chemischen Industrie produziert. Diese werden vor allem zur Herstellung von Düngemitteln und zur Aufbereitung von Titanerzen benötigt.
Der hohe Schwefelgehalt in fossilen Brennstoffen trägt zur Entstehung des sauren Regens bei. Das bei der Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas entstehende Schwefeldioxid muss deshalb in Entschwefelungsanlagen aus den Abgasen von Industrieanlagen und Kraftwerken entfernt werden.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025