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Waschmittel

Waschmittel sind nicht einfache Seifen, die zur Reinigung von Textilien dienen, sondern es sind komplexe Produkte, die aus einer ganzen Reihe von chemischen Substanzen bestehen.Der folgende Artikel nennt die wichtigsten Inhaltsstoffe heutiger Waschmittel und erklärt deren Funktionsweise.

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Aufbau und Arten von Tensiden

Der wohl wichtigste Bestandteil eines Waschmittels sind die wasch- und grenzflächenaktiven Substanzen, die sogenannten Tenside. Sie bilden jedoch nur etwa 10 bis 15 Prozent (Massenanteil) des Waschmittels.

Der Bau der Tenside ähnelt dem Bau herkömmlicher Seifen. So bestehen sie sowohl aus einem polaren als auch einem unpolaren Ende. Wobei die unterschiedlichen Tensidarten durch den polaren Teil bestimmt werden.

Kationische Tenside enthalten in ihrem Molekül eine positiv geladene quartäre Ammoniumgruppe (Beispiel: Tetraalkylammoniumchlorid). Kationische Tenside sind jedoch nur selten in Waschmitteln enthalten. Sie sind in Weichspülern vorzufinden, da sie die Oberflächenbeschaffenheit der Fasern ändern. Sie machen die Wäsche weicher.

Im Gegensatz dazu enden anionische Tenside in ihren Molekülen mit einer negativ geladenen Gruppe, beispielsweise einer Sulfonat- oder Carboxylatgruppe (Beispiel: Alkylbenzolsulfonat).

In den letzten Jahren wurden verstärkt Olefinsulfonate, Fettalkoholsulfonate oder auch Fettalkohol-Polyglykolsulfate eingesetzt, da diese anionischen Tenside neben der Härteunempfindlichkeit auch eine gute Hautverträglichkeit sowie eine überaus gute Waschkraft vor allem bei niedrigen Temperaturen aufweisen.

Dabei unterscheidet man jedoch zwischen den Sulfaten und den Sulfonaten. Sulfate werden verstärkt für Woll- und Feinwaschmittel sowie als Shampoo, Schaumbadzusatz und Geschirrspülmittel eingesetzt, wogegen die Sulfonate hauptsächlich als Textilienwaschmittel eingesetzt werden.

Nichtionische Tenside (Beispiel: Fettalkoholpolyglykolether) besitzen einen polaren Teil, der im Gegensatz zu den ionischen Tensiden, nicht elektrisch geladen ist, sondern mehrere Ethergruppen enthält. Diese bewirken hier die Löslichkeit im polaren Lösungsmittel (z.B. Wasser).

Auf Grund der Unabhängigkeit der Waschwirkung vom pH-Wert, einer geringeren Schaumbildung sowie einer verbesserten Waschwirkung im Temperaturbereich von 30 bis 60°C gegenüber Alkylbenzolsulfonaten steigern die nichtionischen Tenside ihren Marktanteil. Jedoch verhindern der hohe Preis und die aufwändige Produktion dieser Tenside einen stärkeren Einsatz solcher waschaktiver Substanzen.

Wirkungsweise von Tensiden

Da Tenside ähnlich aufgebaut sind wie Seifen, ist deren Wirkungsweise auch gleich. Die Tenside verringern die Grenzflächenspannung des Wassers.

Dadurch dringt das Wasser leichter in das Gewebe ein und die Fasern werden besser mit der Waschlösung benetzt. Die unpolaren (hydrophoben = wasserabweisenden) Enden der Tenside umschließen die Schmutzpartikel. Die Partikel werden von der Waschlauge aufgenommen (emulgiert bzw. suspendiert).
Dieser Vorgang wird durch zwei Faktoren begünstigt. Fasern mit polaren Gruppen binden vorwiegend Hydroxidionen über Wasserstoffbrücken.

Dadurch entsteht das alkalische Milieu beim Waschen, welches wiederum die Fasermoleküle negativ auflädt. Das fördert die Ablösung der negativ geladenen Schmutzteilchen.

Die Wärme und die Waschbewegungen bewirken weiterhin, dass der Schmutz in kleinere Partikel zerlegt wird, die besser von der Lauge aufgenommen werden können.

Wasserenthärter

Den größten Massenanteil am Waschmittel haben sogenannte Builder. Sie haben einen Anteil von etwa 30 bis 40 Prozent und dienen dazu, härtebildende Ionen in Lösung zu halten und dadurch Verkrustungen schwer löslicher Salze auf Faser und Maschine zu verhindern.

Die Builder (oder auch Komplexbildner genannt) sind wasserlösliche Salze (Beispiel: Pentanatriumtriphosphat), die mit den härtebildenden Ionen reagieren und diese in Lösung halten.

Da diese Phosphate aber zur Eutrophierung der Gewässer beitrugen, wurden sie weitgehend durch Zeolith A oder Polycarboxylate als moderne Wasserenthärter ersetzt.

Bleichmittel

Viele farbige Verschmutzungen werden meist nur von Bleichmitteln aus der Wäsche „entfernt“ (Beispiel: Natriumperborat).

Das heißt, die Flecken werden gebleicht oder oxidiert, wodurch sie nicht mehr sichtbar sind. Das Natriumperborat wird im Waschprozess zu Natriumdihydrogenborat und Wasserstoffperoxid umgesetzt. Wasserstoffperoxid ist in wässriger Lösung ein überaus gutes Bleichmittel, dessen Bleichwirkung jedoch erst ab einer Temperatur von 60 °C bemerkbar wird.

Zusatzstoffe

Neben oben genannten Inhaltsstoffen sind weitere Substanzen in Waschmitteln, die die Reinigungswirkung erhöhen.
So entfernen Enzyme wie Proteasen oder Amylasen eiweiß- und stärkehaltige Verschmutzungen (zum Beispiel Blut, Milch oder Kakao). Jedoch ist deren Waschwirkung auf den Temperaturbereich von 35 bis 60 °C begrenzt, da sonst die Enzyme durch eine höhere Temperatur zerstört werden.

Weißtöner sorgen dafür, dass weiße Wäsche richtig weiß aussieht. Diese Substanzen besitzen die Fähigkeit ultraviolettes Licht zu absorbieren und dafür bläuliches Licht auszusenden. Dadurch erscheint die weiße Wäsche für das menschliche Auge weiß. Diese, biologisch meist schwer abbaubaren, Substanzen werden deshalb auch als optische Aufheller bezeichnet.

Weitere, nicht jedoch so wichtige, Inhaltsstoffe von Waschmitteln sind Vergrauungsinhibitoren (tragen den Schmutz besser in Lösung), Schaumregulatoren (verhindern übermäßige Schaumbildung) sowie Korrosionsinhibitoren beziehungsweise Stellmittel (schützen Maschinenteile vor Korrosion).

  • Aufbau und Wirkungsweise eines Tensids
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Waschmittel." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/chemie/artikel/waschmittel (Abgerufen: 20. May 2025, 07:55 UTC)

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Tenside in Waschmitteln

Tenside sind ein wesentlicher Bestandteil aller Waschmittel. Neben einem möglichst hohen Waschvermögen werden aber auch weitere Anforderungen aus verschiedenen Bereichen an Tenside zur Verwendung in Waschmitteln gestellt. Um alle Anforderungen erfüllen zu können, werden optimierte Gemische aus anionischen und nichtionischen Tensiden verwendet, um Schmutz abzulösen und in Lösung zu halten.
Moderne Tenside sind biologisch abbaubar, wenig toxisch und preisgünstig synthetisch herzustellen oder sogar mit wenigen Syntheseschritten aus nachwachsenden Rohstoffen zugänglich.

Technische Herstellung von Salpetersäure

Salpetersäure ist eine der drei wichtigsten Säuren in der chemischen Industrie. Sie wird hauptsächlich zur Herstellung von Stickstoffdüngemitteln verwendet. Etwa 10-15 % nutzt man zur Herstellung von organischen Verbindungen, die zur Gewinnung von Fasern und Kunststoffen dienen. Weitere Anwendungen sind die Herstellung von Sprengstoffen und als Ätzmittel für Metalle.
Salpetersäure wird nach dem OSTWALD-Verfahren in drei Teilschritten hergestellt. Zuerst wird Ammoniak mit Luft zu Stickstoffmonooxid oxidiert, das anschließend mit Luft zu Stickstoffdioxid reagiert. Zum Schluss wird das Stickstoffdioxid mit Wasser zu Salpetersäure umgesetzt.

Francis Harry Compton Crick

* 08.06.1916 in Northampton/England
† 28.07.2004 San Diego/USA


FRANCIS HARRY COMPTON CRICK war bereits studierter Physiker als er 1947 nach Cambridge ging, um Biologie zu studieren. Er wurde mit der Röntgenstrukturanalyse vertraut. Diese Methode wird auf kristalline Stoffe angewendet. Sie dient dem Erkennen von Raumstrukturen, welche zu klein sind, um mit einem Mikroskop aufgelöst werden zu können. CRICK hatte bereits Pionierarbeit mit der Anwendung der Röntgenstrukturanalyse in der Molekularbiologie geleistet. Zusammen mit seinem jungen Kollegen JAMES D. WATSON gelang es ihm, die Struktur der Erbsubstanz Desoxyribonucleinsäure (DNA) aufzuklären. Für diese Leistung bekamen CRICK und WATSON (geb. 1928) 1962 den Nobelpreis für Medizin/Physiologie.

James Dewey Watson

* 06.04.1928 in Chicago (Illinois/USA)Der in Chicago (USA) geborene Biologe JAMES D. WATSON forschte zusammen mit seinem Kollegen FRANCIS H. C. CRICK (1916-2004) an der Struktur der Erbsubstanz Desoxyribonukleinsäure (DNA). Sie stellten 1953 ihr WATSON-CRICK-Modell vor, eine räumliche Darstellung der DNA in Gestalt einer Doppelhelix. Das Modell bietet als wesentliches Merkmal eine Erklärung dafür, wie sich die DNA selbst reproduzieren kann. Dieses Forschungsergebnis von WATSON und CRICK gilt als Meilenstein in der Biologie und wurde 1962 mit dem Nobelpreis für Medizin/Physiologie gewürdigt. WATSON setzte in der Folgezeit an verschiedenen Instituten seine Forschungen zu Nucleinsäuren fort.

Salze als Lebensmittelkonservierungsstoffe

Salze werden in der Lebensmittelindustrie häufig eingesetzt, um frische aber leicht verderbliche Nahrungsmittel länger haltbar zu machen. Durch Verfahren wie Einsalzen, Pökeln oder durch Zusetzen anderer Salze werden Bakterien und Keime abgetötet und die Lebensmittel konserviert (lat. conservare = erhalten).

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