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Daniel Defoe

* Ende 1659 oder Anfang 1660 in London
† 26.04.1731 in London

DANIEL DEFOE wurde weltweit mit seinem ersten Roman „The Life and Strange Surprising Adventures of Robinson Crusoe“ (1719, dt. Robinson Crusoe) bekannt: Ein Schiffbrüchiger muss 28 Jahre fern seiner europäischen Heimat auf einer Insel verbringen und vollzieht dort die kulturelle Entwicklung der Menschheit nach. Dieses Motiv wurde durch die großen Entdeckungsreisen beliebt und findet bis in die heutige Zeit viele Nachahmer in Literatur und Film.

DEFOE markiert aufgrund seiner realistischen Darstellung einen Neubeginn in der Entwicklung der englischen Romankunst und wird häufig auch als „Vater des Romans“ bezeichnet.

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Lebensgeschichte

DANIEL DEFOE wurde als DANIEL FOE geboren. Er war der Sohn des Metzgers JAMES FOE aus Stoke Newington, London. DEFOE sollte eigentlich presbyterianischer Geistlicher werden, versuchte sich jedoch in den verschiedensten Berufen. Zunächst wurde er Kaufmann, ging nach einigen Jahren jedoch bankrott. Er unternahm zahlreiche Reisen innerhalb Englands, aber auch nach Spanien und Frankreich. Bereits zuvor hatte er begonnen, mit Pamphleten und Flugschriften – mit dem aristokratisch klingenden de vor seinem Familiennamen – in das politische, wirtschaftliche und religiöse Leben seiner Zeit als Journalist einzugreifen: Er forderte Toleranz auf allen Gebieten. Diese Haltung brachte ihn mehrmals ins Gefängnis. Er hatte den Wunsch, die praktischen Lebensbedingungen, die in der damaligen Zeit sehr schlecht waren, zu verbessern. Er gab daher mehrere Zeitschriften heraus, für die er Artikel verfasste. Als er einmal die anglikanische Kirche in einem Artikel für ihre Unduldsamkeit angriff, kam er an den Pranger. Dort jubelte ihm das Volk begeistert zu. Insgesamt verfasste DEFOE wohl an die 250 Bücher, Flugschriften und Zeitungsartikel, teilweise anonym.

Im Alter von fast 60 Jahren schrieb DEFOE seinen ersten Roman „The Life and Strange Surprising Adventures of Robinson Crusoe“ (1719, dt. „Robinson Crusoes Leben und seltsame Abenteuer“, dt. Übersetzung 1720), dem noch weitere folgten. DEFOE starb im Alter von 71 Jahren in London.

Literarisches Schaffen

DEFOEs bekanntester Roman „The Life and Strange Surprising Adventures of Robinson Crusoe“ wurde durch Berichte über den schottischen Seefahrer ALEXANDER SELKIRK (1676-1721), der auf einer einsamen Insel 400 Meilen entfernt von der chilenischen Küste ausgesetzt wurde, angeregt. Als imaginärer Reiseroman erzählt er in Ich-Form das Leben eines auf sich selbst gestellten Menschen auf einer einsamen Insel, das dieser mit Tatkraft meistert und im Sinne puritanischer Selbstkontrolle in Form eines Tagebuchs reflektiert. Das Buch kann als Allegorie auf die Menschheit gelesen werden. Es spiegelt die Entwicklung der Zivilisation in einem verdichteten Zeitraum von 28 Jahren wider.

Der Roman machte DEFOE weltberühmt. Er löste eine bis heute andauernde Welle von Nachahmungen, Jugendbuchadaptionen und Werken ähnlichen Motivs aus, die als Robinsonade bezeichnet wird. Dazu gehören auch zahlreiche Verfilmungen, die bis hin zu „Cast Away - Verschollen“ aus dem Jahr 2000 mit TOM HANKS als Hauptdarsteller reichen. Die wichtigsten literarischen Robinsonaden, bei denen es um den Kampf ums Überleben geht sind:

  • ROBERT LOUIS STEVENSON, Treasure Island (1883, dt. Die Schatzinsel)
  • ROBERT MICHAEL BALLANTYNE, Coral Island (1857, dt. Die Koralleninsel)
  • WILLIAM GOLDING, Lord of the Flies (1954, dt. Herr der Fliegen).

DEFOE schrieb weitere spannende Abenteuerromane, teils nach dem fingierten Muster des Reiseberichts, teils in Form der Autobiografie.

Seine Helden und Heldinnen zeichnete er mit großem Einfühlungsvermögen. Fast alle sind zwielichtige Charaktere wie

  • Captain Singleton (1720, dt. Zu Fuß durch Afrika),
  • Moll Flanders (1720), Colonel Jack (1722),
  • Lady Roxana (1724),
  • Memoirs of Captain George Carlton (1728).

Die Romane haben alle einen erbaulichen Zweck: Sie wollen zeigen, wohin der Mensch gerät, wenn er vom Pfad der Tugend abweicht. Da DEFOE mithilfe faktischer Detailangaben das Leben hautnah darstellt, wird er häufig als  „Vater des Romans“ bezeichnet. Tatsächlich übten seine Romane einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Romans aus und markieren den Beginn der neueren englischen Romankunst.

In jüngerer Zeit erkennt man auch die Bedeutung seiner politischen, sozialen und volkswirtschaftlichen Schriften. Von seinen vielen Schriften seien vor allem noch folgende genannt:

Werke (Auswahl)

Wirtschaftspolitische und sozialkritische Abhandlungen:

  • An Essay Upon Projects, (1697, dt. Soziale Fragen vor 200 Jahren)

Eine Schilderung der Pest in London 1665:

  • A Journal of the Plague Year (1722, dt. Die Pest zu London)

Eine Reisebeschreibung von Großbritannien:

  • A Tour Through the Whole Island of Great Britain (1724)

Puritanische Hausbücher:

  • The Family Instructor (1715)
  • BWS-DEU2-0143-03.pdf (1.1 MB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Daniel Defoe." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/daniel-defoe (Abgerufen: 30. September 2025, 06:25 UTC)

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