Zitieren

Auslassungen werden mit rechteckigen Klammern und drei Auslassungspunkten [...] gekennzeichnet.

„Das Studium der Moral ist [...] eine der vorzüglichsten Beschäftigungen des menschlichen Verstandes gewesen“.
(Lenz, Jakob Michael Reinhold: Versuch über das erste Principium der Moral. In: ders.: Werke und Schriften. Herausgegeben von Britta Titel und Hellmut Haug, Band 1–2, Stuttgart: Goverts, 1965–1966, S. 483.)

Auch wenn der Satz hier nicht beendet ist, wird kein weiteres Auslassungszeichen gesetzt.

Hervorhebungen durch den Verfasser

Hervorhebungen durch den Verfasser sind zu kennzeichnen [Hervorhebung durch den Verfasser]:

„Die Herrschaft [Hervorh. d. Verf.] des Menschen über die Natur beruht aber allein auf der Kunst und Wissenschaft [Hervorh. d. Verf.].“
(Feuerbach, Ludwig: Geschichte der neuern Philosophie von Bacon bis Spinoza. Herausgegeben von Joachim Höppner, Leipzig: Reclam, 1976, S. 65.)

Ebenso wird mit Erläuterungen innerhalb eines Zitats umgegangen (d.i. der Hund, d. Verf.).

Im Original falsch geschriebene Textteile

Das in eckigen Klammern gesetzte [sic] bzw. [sic!] zeigt dem Leser Ihres Textes an, dass Sie das davor offensichtlich falsch geschriebene Wort genau so in der Quelle gefunden haben:

„Der name [sic] dieser veröffentlichung [sic] sagt schon zum teil [sic] was sie soll: der kunst [sic] besonders der dichtung [sic] und dem schrifttum [sic] dienen, alles staatliche [sic] und gesellschaftliche [sic] ausscheidend.“
( Küpper, Helmut (Hrsg.): Einleitungen und Merksprüche der Blätter für die Kunst. Düsseldorf und München: Helmut Küpper, vormals Georg Bondi, 1964, S. 7.)

Statt jedes im Original klein geschriebene Wort zu kennzeichnen, kann auch am Ende des Zitats ein [sic] erscheinen:

„Sie will die GEISTIGE KUNST auf grund der neuen fühlweise und mache eine kunst für die kunst – und steht deshalb im gegensatz zu jener verbrauchten und minderwertigen schule die einer falschen auffassung der wirklichkeit entsprang. sie kann sich auch nicht beschäftigen mit weltverbesserungen und allbeglückungsträumen in denen man gegenwärtig bei uns den keim zu allem neuen sieht, die ja sehr schön sein mögen aber in ein andres gebiet gehören als das der dichtung.“ [sic]
( Küpper, Helmut (Hrsg.): Einleitungen und Merksprüche der Blätter für die Kunst. Düsseldorf und München: Helmut Küpper, vormals Georg Bondi, 1964, S. 7.)

War die Schreibweise während der Entstehungszeit der Quelle korrekt, wird dies nicht durch ein [sic] gekennzeichnet.

Wird eine Quelle zitiert, ist „stets die Quelle deutlich anzugeben“ (UrhG § 63 Absatz 1, vgl. Zitatangaben am Ende des jeweiligen Zitats). Kurze Zitate werden in den normalen Satzspiegel integriert, längere Zitate auch optisch vom eigenen Text getrennt. Meist ist eine Einrückung damit verbunden, wie in folgendem Beispiel:

Er würde sich hüten, wieder umständlich Reue und Leid zu erwecken zur eigenen Qual und niemandem zu Nutz. Dieser Wahnsinn war heillos. Er hatte Proben. Und nein – und nein – es war kein Wahnsinn. Die Gerechtigkeit schuldete er sich selbst, daß es Grund und Vernunft hatte, deren er sich nicht zu schämen brauchte. Nur freilich die Wirkung war dumm.
(Bahr, Hermann: Die gute Schule. Roman. 2. Auflage, Berlin: S. Fischer Verlag, 1898, S. 45.)

Einige Autoren setzen das Zitat einen Punkt kleiner als den übrigen Text, andere wiederum setzen es außerdem kursiv. Letzteres ist jedoch nur praktikabel, wenn es keine kursiven Hervorhebungen im Original gibt.

Quelle

Die Quelle ist genau und nachvollziehbar zu nennen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Üblicherweise wird die Quelle in folgender Reihenfolge und Interpunktion angegeben: Name, Vorname: Werktitel. Untertitel. Band (bei mehrbändigen Werken), Ort: Verlag, Auflage, Jahr des Druckes, Seite des Zitats.

Wolf, Christa: Nachdenken über Christa T. München: Luchterhand Verlag, 2002, S. 11.

Frisch, Max: Stiller. 40. Aufl., Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1973, S. 281.

Ist die Quelle Bestandteil eines größeren Werkes bzw. einer Zeitschrift, ist dies ebenfalls anzugeben: Name, Vorname: Werktitel. In: Name des Werkes/der Zeitschrift – Untertitel. Jahrgang, Ort (Werkreihe), Seite.

Hildebrandslied. In: Mettke, Heinz (Hrsg.): Älteste deutsche Dichtung und Prosa. Leipzig: Reclam, 1979, S. 78.

Heidenreich, Elke: Wer nicht liest, ist doof. In: Tagesspiegel, 25.09. 1998, auch in: Kursbuch. Das Buch. Heft 133, Berlin: Rowohlt, 1998.

Hat das Werk mehrere Herausgeber, so werden Name und Vorname des Autors des zitierten Beitrags sowie die Herausgeber des betreffenden Sammelwerks auf folgende Weise genannt:

Büker, Petra: Literarisches Lernen in der Primar- und Orientierungsstufe. In: Bogdal, Klaus-Michael; Korte, Hermann (Hrsg.): Grundzüge der Literaturdidaktik. 4. Aufl.,München: Deutscher Taschenbuchverlag, 2002, S. 123.

Internettexte werden so zitiert, dass sie der Nachprüfbarkeit standhalten. Liegen sie sowohl gedruckt als auch digital vor, man zitiert jedoch aus dem Internettext, ist folgende Reigenfolge praktikabel: Name, Vorname: Werktitel. Untertitel, Band (bei mehrbändigen Werken), Ort: Verlag, Auflage, Jahr des Druckes, Seite des Zitats, online unter: Internetadresse/URL. Datum des Abrufs (in Klammern).

„Dies Buch gehört den Wenigsten. Vielleicht lebt selbst noch Keiner (sic) von ihnen. Es mögen die sein, welche meinen Zarathustra verstehn (sic): wie dürfte ich mich mit denen verwechseln, für welche heute schon Ohren wachsen? – Erst das übermorgen gehört mir. Einige werden posthu (sic) geboren.“
(Nietzsche, Friedrich: Der Antichrist. Fluch auf das Christenthum. Nachgelassene Schriften. [August 1888–Anfang Januar 1889], 1. Auflage 1894, online unter: http://gutenberg.spiegel.de/nietzsch/antichri/antichri.htm [24.05.2007].)

Liegen Texte nur online vor, sieht ein Quellennachweis so aus:

Bichsel, Peter: Rede zur Eröffnung der 1. Buchmesse in Olten am 4. Oktober 2006, in: http://www.buchmesse-olten.ch/programm/bichsel.php (09.02.2010).

Wird dasselbe Werk in direkter Folge noch einmal zitiert, verweist ein ebenda, S. ...“ auf das Werk. Die Angabe a.a.O. verwendet man, wenn das Werk an früherer Stelle bereits zitiert wurde.

Indirekte Zitate

Indirekte bzw. sinngemäße Zitate müssen genauso wie die wörtlich zitierten Textpassagen durch eine Quellenangabe ausgewiesen werden. Dies geschieht, indem vor der Quelle das Kürzel „vgl.“ erscheint:

Feuerbach stellte klar, dass Wissenschaft kein Elfenbeinturm sein dürfe. (vgl. Feuerbach, Ludwig: Geschichte der neuern Philosophie von Bacon bis Spinoza. Herausgegeben von Joachim Höppner, Leipzig: Reclam, 1976, S. 65)

Die Quelle darf auch als Fußnote auf derselben Seite bzw. in einem Quellenverzeichnis am Ende der Arbeit genannt werden. Dies ist für die Übersichtlichkeit der Arbeit anzuraten.

Quellenkürzel

Statt die bis zu diesem Abschnitt angeführten vollständigen Literaturangaben zu verwenden, kann man auch die sogenanntesozialwissenschaftliche Zitierweise nutzen. Das bedeutet, dass dem Zitat eine Kurzangabe der Quelle folgt. Diese besteht in der Regel aus: Nachname des Verfassers Leerzeichen Erscheinungsjahr der Quelle Doppelpunkt Seite, der das Zitat entnommen wurde:
Statt (Feuerbach, Ludwig: Geschichte der neuern Philosophie von Bacon bis Spinoza. Herausgegeben von Joachim Höppner, Leipzig: Reclam, 1976, S. 65.) kann also verwendet werden: (Feuerbach 1976: 65) Dabei darf zwischen dem Doppelpunkt und der Seitenzahl ein Leerzeichen stehen, wie im Beispiel gezeigt.

Feuerbach stellte klar, dass Wissenschaft kein Elfenbeinturm sein dürfe. (vgl.: Feuerbach 1976: 65)

In einem angehängten Literaturverzeichnis muss dieses Quellenkürzel allerdings aufgelöst werden.

Feuerbach 1976: 65Feuerbach, Ludwig: Geschichte der neuern Philosophie von Bacon bis Spinoza. Herausgegeben von Joachim Höppner, Leipzig: Reclam, 1976, S. 65

Quellennachweis

Bilder und Tabellen und Grafiken, die Fremdpublikationen entnommen wurden, müssen in einem Quellenverzeichnis nachgewiesen werden. Verwenden Sie ausschließlich Bilder anderer Autoren, sind diese in einem Bildquellenverzeichnis aufzulisten.

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