Da der Bericht Informationen in objektiver Weise wiedergibt und somit keine persönliche Stellungnahme des Autors aufgreift oder diesen mit einbezieht, ist er als narrativer (erzählend) Sachtext gut geeignet, um die in journalistischen Medien erforderlichen klaren Fakten sachlich und präzise darzustellen. Der Bericht sollte in der Vergangenheitsform sowie in der dritten Person verfasst sein.
Sowohl im Bereich der Printmedien (Zeitungen, Zeitschriften) als auch im Fernsehen, Rundfunk und Onlinebereich lässt sich der Bericht durch seine neutralen und erzählenden Charakter meist im Format eines Artikels bzw. im Rahmen einer Nachrichtensendung oder Reportage finden.
Ausgangspunkt für die Entstehung eines Berichts im Journalismus ist oft eine Meldung, die über den Newsticker einer Nachrichtenagentur (dpa, ddp, Global Press, Vereinigte Wirtschaftsdienste u. a.) in die entsprechende Redaktion gelangt.
Diese Form des Informationseingangs über eine Nachrichtenagentur kann als formell bezeichnet werden. Es ist davon ausgehen, dass es sich um einen seriösen Ursprung der Information handelt. Eine informelle Informationsquelle ist dagegen z. B. eine Kontaktperson, die anonym bleiben muss (eine bekannte Person aus der Wirtschaft) oder eine Nachricht, deren Sender unbekannt ist. Hierbei ist für den Fall der Verarbeitung der erhaltenen Information zunächst deren Authentizität zu prüfen, um die Glaubwürdigkeit des später eventuell daraus entstehenden Berichts zu wahren. Bei beiden Formen des Informationseingangs ist dann eine weiterführende Recherche notwendig, die zusätzliche Informationen liefern muss, um schließlich einen vollständigen Bericht verfassen zu können. Dabei stehen die im Journalismus stets zu berücksichtigenden W-Fragen (who, what, when, where, why, how) im Vordergrund. Werden diese Fragen durch eine eingehende Recherche beantwortet, hat der Bericht, der zunächst nur auf einer womöglich einzeiligen Meldung einer Nachrichtenagentur basierte, an Vielschichtigkeit und Informativität gewonnen.
Da der Bericht hauptsächlich in journalistischen Formaten wie Zeitungen, Zeitschriften, Nachrichtensendungen im Fernsehen und Rundfunk oder im Internet verwendet wird und dort ein Redaktionsschluss einzuhalten ist, darf die Recherche der noch ausstehenden, sich an den W-Fragen orientierenden Hintergrundinformationen für den Bericht nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen.
Besonders brisant sind stündliche Nachrichtenformate. Hier geschieht bei Eingang einer Meldung, aus der ein Bericht für die nächstfolgende Sendung produziert werden soll, das Zusammentragen der noch fehlenden Daten und Fakten unter äußerstem Zeitdruck. Bei Fernsehsendungen kommen erschwerende Faktoren hinzu: Mitunter müssen zum eigentlichen Bericht noch Bilder vom Ort des Geschehens produziert werden, die z. B. während einer Live-Schaltung, aber auch bei Aufzeichnungen, in Kombination mit der gesprochenen Sprache den Bericht unterstützen und anschaulicher gestalten.
Bei Zeitungen und Zeitschriften, in denen neben der Schriftsprache zur Verstärkung des Berichts ebenfalls Bilder eingesetzt werden können, muss ebenso ein Redaktionsschluss eingehalten werden. Dieser orientiert sich an der Erscheinungsweise des Printmediums. Handelt es sich um eine Tageszeitung, muss der Bericht am späten Nachmittag oder frühen Abend, stets unter Absprache mit dem Layout, das die Gestaltung der Zeitungsseiten übernimmt und Formatvorgaben setzt, fertig sein. Anschließend können die Zeitungsseiten in den Druck gegeben werden. Bei einer Wochenzeitung oder Zeitschrift mit vierzehntäglichem Erscheinungsrhythmus besteht die Gelegenheit, die Recherche nach Hintergrundinformationen ausführlicher zu gestalten. In der Regel werden dortige Berichte dann länger ausfallen.
Im Rundfunk funktioniert die Informationsübermittlung ausschließlich über die gesprochene Sprache. Hier finden Bilder keine Verwendung, dafür vollständige Interviews, die in den Bericht integriert werden. Hier ist also die Wortwahl von entscheidender Bedeutung: Der Bericht wird schließlich nur über das einmalige Hören vom Rezipienten aufgenommen und muss daher ad hoc verständlich sein.
Auch im Internet finden sich fast überall Texte, die in Form eines Berichts verfasst sind. Dies sind z. B. Berichte auf den Online-Seiten einer Zeitung oder Zeitschrift (www.guardian.co.uk, www.independent.co.uk; www.timesonline.co.uk, www.newstatesman.co.uk, www.economist.com), eines Infoportals (www.medlineplus.gov) oder den Internetseiten von kulturellen, sozialen und politischen Institutionen wie dem Foreign and Commonwealth Office (www.fco.gov.uk).
Besonders interessant an diesem Medium ist, dass der Bericht hier neben der Schriftsprache auch durch die gesprochene Sprache sowie durch Bilder und Videos flankiert werden kann. Dadurch kann ein Bericht besonders ausdrucksstark und beeindruckend übermittelt werden. Es kann jedoch auch passieren, dass der Mediennutzer durch die Fülle an Informationen überfordert wird und dem eigentlichen Inhalt des Berichts dabei weniger Bedeutung geschenkt wird, als beabsichtigt war.
Erfahrungsbericht: Ein Erfahrungsbericht über ein Austauschjahr in Großbritannien oder den USA kann interessierten Schülern viele wichtige Informationen vermitteln und schon vorab Fragen beantworten.
Bericht aus Berlin: sonntäglicher Bericht zur Bundespolitik in der ARD: Beleuchtet wöchentlich die Topthemen und Auseinandersetzungen der Parteien und der Regierung
PISA-Bericht: Die Kultusministerkonferenz (KMK) definierte nach der Veröffentlichung des PISA-Berichts bestimmt Handlungsfelder
Reisebericht: Reisende halten imposante Eindrücke fest, geben wichtige Informationen über Einreisebestimmungen, Währung, Klima usw.
Forschungsbericht: Nach Fertigstellung einer Studie können die Ergebnisse meist der Öffentlichkeit in Form eines Forschungsberichts präsentiert werden. Die Britische Regierung legte z. B. den Forschungsbericht Forward Look 2003 vor, der die Ausgaben des öffentlichen Sektors in Forschung und Entwicklung dokumentierte.
Diese Liste ließe sich problemlos erweitern. Sie soll aufzeigen, in welchen unterschiedlichen Bereichen des täglichen Lebens sich ein Bericht wiederfinden kann.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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