Truman Capote

Biografie

TRUMAN CAPOTE wurde am 30. September 1924 in New Orleans geboren. Nachdem die Ehe seiner Eltern zerbrach, kam der Junge für einige Zeit nach Alabama in die Obhut von Verwandten. Nach der Heirat seiner Mutter mit einem Geschäftsmann zog die Familie nach New York, wo CAPOTE den Namen seines Stiefvaters annahm. CAPOTE, der schon mit 8 Jahren seine ersten Geschichten schrieb, beendete seine Schullaufbahn mit 17 Jahren. Nach einem Preis für seinen ersten Roman Shut a Final Door (1946), Veröffentlichungen in Zeitschriften und der erfolgreichen Publikation von Other Voices, Other Rooms (1948) etablierte sich CAPOTE viel versprechender junger Schriftsteller. Er reiste durch Europa, beschäftigte sich mit Film und Theater und näherte sich zunehmend dem journalistischen Reportagestil. Der dokumentarische Roman In Cold Blood (1966) wurde als Pionierwerk eines neuen Genres gefeiert. CAPOTES nachfolgende Romane blieben ebenso unvollendet wie seine begonnene Biografie: Der Autor zeigte sich dem enormen Erfolgsdruck nicht gewachsen und litt unter wachsenden Alkohol- und Drogenproblemen. Er starb am 25. August 1984 in Los Angeles.

Literarisches Schaffen

CAPOTES frühe Erzählungen und Romane schildern mit stilistischer Brillanz das Leiden, die Einsamkeit und Hoffnungen von Jugendlichen und Außenseitern. Beeinflusst wurde er dabei von WILLIAM FAULKNER und JAMES JOYCE. In seinem Roman The Grass Harp (1951) beschreibt CAPOTE detailliert und originell die exotisch-dekadente Gesellschaft des amerikanischen Südens, deren Figuren in eine symbolhafte Traumwelt entfliehen. Sein Roman Breakfast at Tiffany's (1958) erzählt von der achtzehnjährigen Holly Golightly, die vom Land nach New York gekommen ist und dort ein unbeschwertes Leben führt. Das Besondere an ihr ist, dass sie sich trotz ihrer scheinbar amoralischen Lebensweise ihre persönliche Unbescholtenheit bewahrt hat. Die von BILLY WILDER 1960 produzierte Verfilmung Breakfast at Tiffany's - mit AUDREY HEPBURN als Holly Golightly - machte den Roman berühmt.

In dem umstrittenen, jedoch sehr erfolgreichen Roman In Cold Blood (1966) entwickelt CAPOTE eine neue Erzählform, die Fiktion und journalistischen Tatsachenbericht verschmilzt: die sogenannte non-fiction novel.
CAPOTE rekonstruiert ein reales Verbrechen, dem 1959 eine ganze Familie in Kansas zum Opfer fiel. CAPOTE ging selbst zum Tatort und stellte eigene Recherchen an, bei denen er Freunde und Nachbarn der Opfer befragte. Schließlich gestanden zwei ehemalige Strafgefangene die Tat und wurden verhaftet. CAPOTE erhielt die Erlaubnis, sie im Gefängnis zu besuchen und wurde bis zu ihrer Hinrichtung 1964 ihr Vertrauter. Aus den bei den Besuchen aufgenommenen Berichten formte er die non-fiction novel In Cold Blood. Dieses Buch wurde als literarische Sensation gewertet.

CAPOTES Werke ließen sich wegen ihres Reportagestils und ihrer Thematik gut vermarkten. CAPOTE schrieb auch für Theater, Film und Fernsehen. Indem er sich selbst als Figur der Massenmedien stilisierte, verwischte er die Grenzen zwischen Fakten, Fiktionen und Medienereignissen.

Weitere Werke (Auswahl)

Romane
Answered Prayers (unvollendet, 1987)

Erzählungen
A Tree of Night, and Other Stories (1949)
The Thanksgiving Visitor (1967)
Music for Chameleons (1980)

Dramen
House of Flowers (1954)

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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