Aldous Huxley

Lebensgeschichte

ALDOUS HUXLEY wurde 1894 in England geboren. Sein Großvater war ein bedeutender Zoologe und einer der ersten Anhänger des Darwinismus. HUXLEYs Mutter starb als er 14 Jahre alt war. Mit 16 Jahren besuchte er das Elite-College Eton, verlor dort aufgrund einer Krankheit fast sein Augenlicht, sodass ihm eine wissenschaftliche Karriere beinahe versagt blieb. Da er für einige Zeit sogar völlig erblindete, lernte er die Blindenschrift. HUXLEY studierte von 1913 bis 1915 in Oxford und veröffentlichte danach seine erste Gedichtsammlung The burning wheel (1916). Seit 1921 schrieb HUXLEY satirische Romane wie Crome Yellow (1921, dt. Chromgelb), Antic hay (1923, dt. Narrenreigen) und Those Barren Leaves (1925, dt. Parallelen der Liebe). In den 1920er und 1930er-Jahren lebte er mit seiner Frau in Italien und Frankreich.
Als erstes großes Werk gilt sein Roman Point Counter von 1928 (dt. Kontrapunkt des Lebens), in dem sich auch ein Porträt des Schriftstellers D.H. LAWRENCE findet. Er war ein guter Freund HUXLEYs und beide hatten gemeinsame Reisen unternommen. 1932 veröffentlichte HUXLEY den Roman Brave New World, der zum Welterfolg wurde und dessen Popularität bis heute ungebrochen ist.

Während der 1930er-Jahre trat HUXLEY für den Pazifismus ein und half jüdischen Flüchtlingen. 1937 zog er nach Kalifornien, wo er sich mit fernöstlicher Philosophie beschäftigte. Er führte Experimente mit Drogen durch und schrieb darüber The Perennial Philosopy (1945) und The Doors of Perception (1954). Es entstanden weitere Romane wie die Anti-Utopie Ape and Essence (1948, dt. Affen und Wesen). Außerdem schrieb HUXLEY Drehbücher für Hollywood nach Romanen von JANE AUSTEN und CHARLOTTE BRONTË. 1958 erschien der Kommentar Brave New World Revisited. 1963 starb HUXLEY in Hollywood.

Literarisches Schaffen

In seinen Geschichten und Romanen richtet sich HUXLEY gegen den Glauben, dass der Fortschritt der Wissenschaften immer zum Guten führen müsse. Neben den Werken von GEORGE ORWELL und H.G. WELLS zählen sie zu den Klassikern der science fiction.

HUXLEYs erste satirische Romane wie Crome Yellow (1921) und Those Barren Leaves (1925) drücken seine Enttäuschung während der Nachkriegszeit aus. Er beschreibt real existierende Personen der englischen Gesellschaft so brilliant und zynisch, dass diese sich von ihm angegriffen fühlten. Die Romane erhielten jedoch gute Kritiken.

HUXLEYs wichtigstes Thema, das er auch in vielen Essays behandelt, bleibt allerdings die Kritik an der gesellschaftlichen Spezialisierung und den rationalistischen Glauben an den Fortschritt. Beides stellt er bloß in seinem bekanntesten Roman Brave New World, der sich gegen den Fortschrittsglauben HERBERT GEORGE WELLS richtet. Wie GEORGE ORWELL in 1984, das 1949 erschien, entwirft HUXLEY eine Anti-Utopie (dystopia), d. h. eine Albtraum-Version der Zukunft. Er beschreibt das Bild einer enthumanisierten Menschheit, in der die Menschen unter totaler Kontrolle stehen und die allein auf den Wohlstand ausgerichtet ist:

Mithilfe moderner Anwendung der Naturwissenschaft werden Menschen nach Rezept und genau hierarchisch genormt per Fließband-Retorte gezüchtet. Mit Hilfe von Konditionierung lernen sie, ihren sozialen Stand nicht in Frage zu stellen. Armut, Elend, Dreck und Unruhen existieren nicht, allerdings gibt es auch keine Freiheit, Religion, Kunst und Fantasie mehr. Glück wird für alle Menschen gleich auf künstliche Art hergestellt, sodass jedes Individuelle als Verbrechen gilt. Die drei rebellischen Außenseiter Bernard Marx, Helmholtz Watson und ein natürlich geborener Indianer stören das Bild der künstlichen Gesellschaft.

HUXLEY beschreibt eindringlich desillusionierende Bilder einer zukünftigen automatisierten Welt, die aller natürlichen Impulse beraubt ist, und vor der er eindringlich warnt.

Der Roman wurde zu einem Welterfolg. In seinem 1958 erschienenen Kommentar Brave New World Revisited überarbeitete HUXLEY noch einmal seine Prophezeiungen und befürchtet, dass sie sogar noch schneller Wirklichkeit werden könnten als gedacht. In Zeiten der Gentechnologie des 21. Jahrhunderts ist daher sein Werk vielleicht noch aktueller als in seinem Erscheinungsjahr.

Werke
(Auszug)

Romane
Eyless in Gaza (1936, dt. Geblendet in Gaza)
Time Must Have a Stop (1944, dt. Zeit muss enden)
The Devils of Loudun (1952, dt. Die Teufel von Loudun)
The Genius and the Goddess (1955, dt. Das Genie und die Göttin)
Island (1962, dt. Eiland)

zahlreiche Essays, Kurzgeschichten und Reiseberichte

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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