Anglizismen

Der Einsatz englischer Begriffe
In der Technik werden englische Begriffe international verwendet. Der PC (Personal Computer), in seiner kleinen Variante als Laptop oder Notebook bezeichnet, ist unser Portal zum Internet: Im World Wide Web (www) lassen sich beim Surfen unzählige Homepages aufrufen und Dateien downloaden.
Wenn englische Verben wie to download so wie deutsche Verben konjugiert werden, wird dadurch klar, dass sie zum neudeutschen Wortschatz gehören. Man bezeichnet solche Wörter als Anglizismen. Ebenso hat sich der Begriff sms (Short Message Service) etabliert, man hört sogar ein Verb s[i]msen.
Das Handy birgt für deutsche Muttersprachler die Gefahr eines False Friend: Im Englischen wird das kleine Telefon nämlich als Mobile Phone bezeichnet! Das Adjektiv handy bedeutet praktisch, nützlich.

Im Internet gibt es viele Provider, bei denen kostenlose Email-Accounts eingerichtet werden können, so dass jedermann Emails oder kürzer Mails versenden und erhalten kann, die beim Empfänger in der Inbox ankommen. Man fürchtet Spam Mails und ist schnell genervt von der vermeintlichen pop-up Werbung.
Ein spannendes Spielzeug nicht nur für Kinder und Jugendliche ist die Playstation. Der Videorekorder ist mittlerweile ziemlich out, denn DVD-Player (Digital Versatile Disc) bieten Filme in besserer Qualität und wahlweise in verschiedenen Sprachen.

Ebenso ist das Wortfeld der Musik stark durch englische Einflüsse geprägt: Hier ist beispielsweise der MP3-Player zu nennen. Menschen mit einem Walkman gehören heute nicht mehr zum täglichen Straßenbild, sondern die tragbare Kassette ist dem kompakten CD-Player gewichen, der mit Anti-Shock und einem Bass Boost System ausgerüstet ist und über eine Random-Funktion verfügt (CD = Compact Disc).

In Clubs legt ein DJ (Disc Jockey) auf, wobei auch die verschiedenen modernen Musikrichtungen meistens englische Bezeichnungen tragen (Hip Hop, Rap, Drum and Base, Heavy Metal, Punk). Neue Bands werden oft durch einen Sampler bekannt, auf dem ein Hit von ihnen ist, der dann in die Charts kommt. Gruppen, die den Durchbruch schaffen, sind live in concert zu hören, proudly presented von einer Konzertagentur, mit der ihr Manager vorher verhandelt. Vor jedem Auftritt ist ein Soundcheck notwendig. Die einzelnen Bandmitglieder halten sich vor und nach dem Auftritt im Backstage-Bereich auf, zu dem Fans normalerweise keinen Zutritt haben, es sei denn, sie haben gute Connections und standen beim Einlass auf der Gäste- oder auch VIP-Liste.
Die Abkürzung VIP für very important person ist nur eines von zahlreichen Beispielen, wie auch englische Abkürzungen unseren Alltag prägen. Viele internationale Organisationen tragen englische Namen und Abkürzungen: UN = United Nations, UNICEF = United Nations Children's Fund, AI = Amnesty International, aber auch internationale Erscheinungen wie AIDS für Acquired Immune Deficiency Syndrome.

Warum immer Englisch?

Einerseits hat sich die englische Sprache in den letzten Jahrhunderten durch Imperialismus und Kolonialismus weit über die Erdkugel verbreitet.
Heute transportieren zahlreiche, schnelle Medien die englische Sprache in die ganze Welt. Andererseits bietet Englisch den Vorteil, schon bei relativ geringen Kenntnissen eine Verständigung unter Menschen zu ermöglichen, deren Muttersprache nicht Englisch ist.

Schnelle Medien transportieren die englische Sprache in die ganze Welt.

Es überrascht nicht, wenn technische Neuheiten eine englische Bezeichnung bekommen, aber es ist erstaunlich, wie existierende Begriffe durch englische verdrängt werden und folglich als altmodisch wahrgenommen werden. Zum Beispiel kann man in Drogerien problemlos nach Aftershave oder einer Bodymilk fragen, ohne mit diesen englischen Wörtern Unverständnis hervorzurufen. Dabei könnte man ebenso gut von Rasierwasser und Körpercreme sprechen! Generell gilt in der Kosmetik mittlerweile, dass viele Produktbezeichnungen teilweise oder ganz Englisch sind (Lipgloss, Shampoo, Shower Gel).
Die Werbung verwendet absichtlich viele englische Adjektive wie new, fresh, clean, soft, shining. Sie sind kurz und einprägsam, und die Kunden sollen glauben, ein besonders gutes Produkt zu kaufen, mit dem sie außerdem im Trend liegen.

Beim Fernsehen wird selbstverständlich vom Pay-TV gesprochen, und nicht nur dort kann man für Stars voten. Es heißt beim Fußball nicht mehr Uefa-Pokal, sondern meistens UEFA Cup, und für die Championsleague hat es wohl nie einen anderen Begriff gegeben.

Anglizismen - schnelle Medien

Viele Sportarten tragen englische Bezeichnungen: Basketball, Volleyball, Aerobic, Skaten, Snowboarden. Beim Tennis spielt man ein Match. Die Anleitung erfolgt von einem Coach oder Trainer. Wer nicht zum Training seines Teams geht, hat oft ein Abonnement im Fitness-Center.

Aus dem amerikanischen Englisch stammt der Begriff girlie, der ursprünglich einen negativen Beigeschmack hatte. Mittlerweile finden viele Mädchen oder junge Frauen es „angesagt“, also hip bzw. cool, so bezeichnet zu werden, weil sie glauben, dann nicht als brav und langweilig zu gelten. Eine entsprechende Bezeichnung für Jungen und Männer existiert nicht, aber etwas Gleichberechtigung gibt es zumindest an anderer Stelle: Auch in Männermagazinen ist die gute Figur ein wichtiges Thema: Das Problem des fat burning beschäftigt also beide Geschlechter.
Ob eines Tages auch der CD-Brenner zum burner getauft wird?

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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