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Republik Nicaragua

Nicaragua liegt auf der zentralamerikanischen Landbrücke zwischen Pazifik und Karibischem Meer. Den Naturraum des Landes prägen Gebirgszüge der Kordilleren, zwischen denen die Nicaraguasenke eingelagert ist, in der sich die Hauptsiedlungsgebiete der Bevölkerung befinden.
Nicaragua hat feucht-heißes, im Gebirge abgemildertes tropisches Klima. Ausgedehnte tropische Regenwälder bedecken das Tiefland an der Karibikküste.
Das Land gehört nach langem Bürgerkrieg und verheerenden Naturkatastrophen zu den ärmsten Entwicklungsländern Mittelamerikas. Die wichtigste Säule seiner Wirtschaft ist die Landwirtschaft mit dem Anbau von Exportkulturen, wie Kaffee, Baumwolle, Zuckerrohr und Bananen.

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Im Norden grenzt Nicaragua an Honduras, im Süden an Costa Rica. Nicaragua ist das größte, aber nach Belize auch das am schwächsten besiedelte Land Mittelamerikas.

Wichtige Daten zum Land

Fläche:130 000 km²
Einwohner:5,6 Mio.
Bevölkerungsdichte:43 Einw./km²
Bevölkerungswachstum:2,4 % pro Jahr
Lebenserwartung:
69 Jahre
Hauptstadt:Managua
Staatsform:Präsidiale Republik
Sprachen:Spanisch als Amtssprache, verschiedene Indianersprachen
Religionen:mehr als 90 % Katholiken,
etwa 5 % Protestanten
Klima:Immerfeuchtes tropisches Klima mit Durchschnittstemperaturen um 27 °C (Managua), an der Pazifikküste wechselfeucht mit Wintertrockenzeit, in den Höhenlagen deutlich kühler
Bodennutzung:Ackerland 12 %,
Weiden 42 %, Wald 20 %
Exportgüter:Baumwolle, Kaffee, Bananen, Zucker, Holz
Bruttoinlandsprodukt:4 083 Mio. US-$ (2003)
Wirtschaftssektoren:
(Anteil am BIP 2003)
Industrie 26%, Landwirtschaft
18 %, Dienstleistung 56 %
Bruttosozialprodukt:740 US-$/Einw. (2003)

 

Naturraum

Oberflächengestalt

Die Oberflächengestalt Nicaraguas gliedert sich in vier Großlandschaften: Das zentrale Bergland im Norden und im Inneren des Landes ist durch Gebirgsketten stark zergliedert. Sein höchster Berg, der Mogotón (2107 m) an der Grenze zu Honduras, ist zugleich die höchste Erhebung Nicaraguas. Zum Pazifik hin bricht das Gebirge steil ab, während es zum Karibischen Meer allmählich in Tiefland übergeht. Im Osten des Landes befindet sich die bis zu 80 km breite, wenig bevölkerte karibische Tiefebene, die in die sumpfige, lagunenreiche Mosquitoküste am Karibischen Meer übergeht. Der Küste sind zahlreiche Korallenriffe und Inseln vorgelagert. Die vielleicht interessanteste Landschaft ist die Nicaragua-Senke, ein von der Fonsecabucht schräg nach Südosten bis zur Karibikküste verlaufender tiefer Einschnitt zwischen den Kordilleren. In ihr befinden sich der riesige Nicaraguasee und der Managuasee.
Die Senke wurde im 19. Jahrhundert als Alternative zur Panamakanalroute für einen Atlantik-Pazifik-Kanal diskutiert. Der Nicaraguasee ist mit 8264 km² der größte See Zentralamerikas. In ihm liegen über 400 Inseln. Die größte der Inseln, Ometepe, besteht aus dem
1610 m hohen aktiven Vulkan Conceptión und dem 1394 m hohen erloschenen Vulkan Maderas. Das pazifische Tiefland ist ca. 50 km breit. In seinem Zentrum erhebt sich eine Kette von z. T. noch tätigen Vulkanen, die parallel zur Küste vom Golf von Fonseca bis zur Insel Ometepe verläuft. Nicaragua wird auch recht häufig von z. T. verheerenden Erdbeben erschüttert. So zerstörte eines dieser Beben 1992 die Hauptstadt Managua und machte 16000 Menschen obdachlos.

Gewässer

Die größten Gewässer Nicaraguas durchfließen die karibische Tiefebene und münden in das Karibische Meer. Der mit 780 km längste Fluss Coco bildet fast vollständig die Grenze zu Honduras. Im Süden ist der San Juan, der den Nicaraguasee entwässert, der Grenzfluss zu Costa Rica.

Klima

Das Klima Nicaraguas ist tropisch.
Das Tiefland im Ostens ist mit bis zu 6000 mm Niederschlag im Jahr immerfeucht und gehört zu den regenreichsten Regionen der Erde.
Der Westen ist mit max. 2000 mm Niederschlag und einer von Dezember bis April dauernden Trockenzeit trockener.
Die Regenzeit dauert von Mai bis Oktober.
Die jährlichen Temperaturschwankungen sind insgesamt gering.
In Abhängigkeit von der Höhenlage liegen die jährlichen Durchschnittstemperaturen in den Tieflandsgebieten bei 27 °C, in den höheren Lagen des Berglandes zwischen
17 °C und 20 °C.

Vegetation

Die natürliche Vegetation der karibischen Tiefebene und der Osthänge der Gebirge ist ein artenreicher immergrüner Regenwald. Wo er abgeholzt wurde, befinden sich in den höher gelegenen Gebieten ausgedehnte Kiefernwälder.
Die Mosquitoküste an der Karibik ist weithin von Mangrovendickichten und Palmenbeständen überwuchert.
Die vorherrschenden Vegetationsformen des zentralen Berglands sind Bergregenwälder und tropische Trockenwälder, die jedoch zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzfläche weitgehend gerodet sind.

Bevölkerung

Die Bevölkerung ist sehr ungleichmäßig verteilt und lebt überwiegend in Städten.
Mit ihren fruchtbaren vulkanischen Böden sind die Küstenebene am Pazifik und die Nicaraguasenke um die großen Seen die Hauptsiedlungsgebiete. Hier leben zwei Drittel aller Nicaraguaner, während die östlichen Tieflandsgebiete nur sehr dünn besiedelt sind.
An der Karibikküste lebt vor allem die indigene Bevölkerung, die unterschiedlichen Stämmen angehört (z. B. den Misquito, Rama oder Sumo).
Die absolute Mehrheit der Bevölkerung sind jedoch Mestizen. Weiße, die Nachfahren schwarzer Sklaven und die indigenen Völker machen zusammen nur etwa knapp ein Drittel der Bevölkerung aus.

Mit einer jährlichen Wachstumsrate von mehr als 3 % besitzt Nicaragua eine relativ junge Bevölkerung.

Wirtschaft

Seit Mitte der 80er Jahre befindet sich Nicaragua in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Ursachen liegen vor allem in einem langjährigen Bürgerkrieg zwischen einer linksgerichteten Regierung und von den USA unterstützten rechtsgerichteten Rebellen. Der Bürgerkrieg, der mit der Einstellung der Wirtschaftshilfe und einem Handelsembargo der USA verbunden war, endete erst Mitte der 90er Jahre. Da betrug die Arbeitslosigkeit 57 %, und das Land war mit fast 6 Mrd. US-$ im Ausland verschuldet.
Schwerste wirtschaftliche Schäden verursachte darüber hinaus der Hurrikan Mitch. Dieser verwüstete 1998 weite Teile des Landes und unterbrach jäh eine Phase der beginnenden wirtschaftlichen Erholung.

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft, die etwa ein Drittel des BIP erwirtschaftet, ist der führende Wirtschaftszweig Nicaraguas. Im pazifischen Küstenland werden Baumwolle, Zuckerrohr und Bananen kultiviert. Im zentralen Bergland gibt es viele Kaffeeplantagen.
An der karibischen Küste gedeihen Reis, Bananen, Zuckerrohr und Kakaobäume. Bei der Viehhaltung dominiert die Rinderzucht.
Die wertvollen Holzbestände, u. a. Mahagoni und Rosenholz, sind durch jahrzehntelangen Raubbau nahezu erschöpft. Im Karibischen Meer werden Krabben und Langusten vorwiegend für den Export gefischt.

Bodenschätze und Industrie

Die reichen Bodenschätze Nicaraguas (Blei, Eisen, Gold, Kupfer, Silber, Wolfram, Zink) sind erst wenig erschlossen. Im nennenswerten Umfang abgebaut werden bislang nur Gold, Silber und Kupfer.
Die insgesamt nur schwach entwickelte Industrie verarbeitet vor allem landwirtschaftliche Rohstoffe. Hergestellt werden Textilien, Lederwaren, aber auch Metallwaren und Arzneimittel.
Die wichtigsten Exportprodukte sind Kaffee, Baumwolle, Fleisch, Zucker, Holz, Garnelen und Langusten. Das Land ist darüber hinaus verkehrsmäßig wenig erschlossen. Der Panamerican Highway, die Verbindung zu den Nachbarländern, wurde im Bürgerkrieg in Mitleidenschaft gezogen. Auch das übrige Straßennetz ist in schlechtem Zustand. Die Eisenbahn wurde 1994 stillgelegt.
Den einzigen internationalen Flughafen gibt es bei Managua.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Republik Nicaragua." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geografie/artikel/republik-nicaragua (Abgerufen: 20. May 2025, 17:47 UTC)

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Honduras liegt auf der Festlandsbrücke Mittelamerika. Der Naturraum des Landes wird durch Gebirge des amerikanischen Kordillerensystems geprägt. Nur an der Karibikküste gibt es Tiefland, die feuchten Niederungen der Mosquitia. Bedingt durch das tropische Klima, sind weite Teile des Landes von Regen- und Nebelwäldern bedeckt. Honduras ist ein armes Entwicklungsland und galt lange Zeit als Prototyp für eine abhängige Bananenrepublik.

Mittelamerika – Karibik

Die Inselwelt der Karibik bildet zusammen mit der Festlandbrücke Zentralamerika das zwischen Nord- und Südamerika gelegene Mittelamerika. Zu den karibischen Inseln gehören die Inselgruppen der Großen und Kleinen Antillen und die Bahamas. Mit Ausnahme der Bahamas liegen sie in den Tropen und sind überwiegend mit üppiger tropischer Vegetation bedeckt.

Über dem Karibischen Meer entwickeln sich häufig verheerende Hurrikane. Die Staaten der Karibik sind in der Mehrzahl arme, agrarisch strukturierte Entwicklungsländer, deren Wirtschaft auf dem Anbau von Exportkulturen und dem Tourismus basiert.

Vereinigte Mexikanische Staaten

Mexiko ist das größte und bevölkerungsreichste Land Mittelamerikas. Das vorwiegend gebirgige Land zwischen Atlantik und Pazifik wird vom Mexikanischen Hochland und seinen Randgebirgen beherrscht. Im Süden überragen es gewaltige Vulkankegel.
Mexiko besitzt subtropisches (nördliche Gebiete) bis tropisches Klima mit ausgeprägten, durch große Reliefunterschiede bedingten Höhenstufen.
Die sehr ungleichmäßig verteilte, überwiegend in Städten lebende Bevölkerung Mexikos besteht zum großen Teil aus Mestizen. Daneben leben Angehörige vieler Indianervölker über das Land verstreut.
Mexiko ist ein entwickeltes Schwellenland mit breit gefächerter Industrie, die vor allem die reichen Bodenschätze und die agrarischen Rohstoffe des Landes verarbeitet, aber auch mit großen sozialen Unterschieden.
Die Geschichte des Landes prägen mehrere indianische Hochkulturen, die durch die spanischen Eroberer vernichtet wurden.

Nordamerika – natürliche Bedingungen im Überblick

Nordamerika ist der drittgrößte Kontinent der Erde und Teil des Doppelkontinents Amerika. Als Kulturerdteil Nordamerika umfasst er die Territorien der USA und Kanadas. Den Naturraum des Kontinents bilden vier Großlandschaften: im Norden der Kanadische Schild, im Westen die Nordamerikanischen Kordilleren mit den Rocky Mountains als zentrale Teile, im Osten die Appalachen und im Zentrum zwischen Kordilleren und Appalachen die Inneren Ebenen mit dem Zentralen und dem Mississippi-Tiefland und den Great Plains.
Nordamerika hat Anteil an allen großen Klimazonen. Die ohnehin großen klimatischen Gegensätze werden durch Besonderheiten des Reliefs und durch die Wirkung von Meeresströmungen noch verstärkt.
Die Ureinwohner Nordamerikas wurden von europäischen Einwanderern, deren Nachkommen heute den größten Teil der Bevölkerung ausmachen, ausgerottet oder verdrängt.

Panama und Panamakanal

Panama liegt auf der Festlandsbrücke Zentralamerika zwischen Karibischem Meer und Pazifik. Der zweigeteilte Naturraum besteht aus der vulkanischen Zentralkordillere im Westen und dem Tiefland von Darién im Osten. Bedingt durch das tropische Klima, sind weite Teile des Landes mit tropischen Regenwäldern bedeckt.
Die Wirtschaft des Landes basiert auf einem stark exportorientierten Handels- und Dienstleistungssektor. Einer der wichtigen Devisenbringer ist seit dem Jahr 2000 die Verwaltung und der Betrieb des Panamakanals.

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