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Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Ökologische Architektur

Als „ökologische Architektur“ („ökologisches Bauen“) wird eine Architekturströmung in der Phase der sogenannten „Nach-Moderne“ (ca. 1968 bis zur Gegenwart) bezeichnet, die seit den 1970er-Jahren des 20. Jh. ganz allgemein die Umweltfreundlichkeit von Bauwerken charakterisiert und sich in den Kontext der Diskussion um eine sogenannte „nachhaltige Entwicklung“ einordnet.

Die Ansichten um den richtigen Weg der „ökologischen“ Architektur – insbesondere hinsichtlich der Anwendung von Technik – sind heute breit gefächert und reichen vom Standpunkt, dass der Einsatz von Technik zur Rettung der Umwelt unverzichtbar ist, bis hin zur kategorischen Ablehnung technologischer Lösungen. Das Konzept der erneuerbaren und nachhaltigen Energie ist jedoch fast immer ein wichtiger Schwerpunkt gegenwärtiger architektonischer Entwürfe.

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Aus Sicht der Architektur ist das 20. Jh. das Zeitalter der „modernen Architektur“. Nach einer zu Beginn des Jahrhunderts als „Väter der Moderne“ bezeichneten, vom Frührationalismus und Funktionalismus geprägten Phase folgte zunächst die Phase der „klassischen Moderne“, die durch avantgardistische, gegen den Historismus gerichtete Architekturströmungen gekennzeichnet war.

Die in der 2. Hälfte des 20. Jh. entstandenen unterschiedlichsten Richtungen der Architektur wurden als sogenannte „Nach-Moderne“ zusammengefasst. Vor allem galten die Prinzipien der klassischen Moderne und des International Style nicht mehr unangefochten. An ihre Stelle traten eine Vielzahl unterschiedlicher Bautypen und Stile.

Forderungen nach mehr Symbolkraft, deutlichem Bezug zu historischen Vorbildern, Infragestellung der Gesetze der Tektonik u. a. prägen bis in die Gegenwart diesen Entwicklungsabschnitt. Neue Theorien und Anschauungen über Architektur, wie sie z. B. im Minimalismus und Dekonstruktivismus, aber auch im ökologischen Bauen sichtbar werden, setzten sich durch.

Neue Technologien ermöglichen neue Gestaltungs- und Formfindungsprozesse. Bauteile und ganze -systeme wurden industriell vorgefertigt und erst am Einbauort montiert, Versorgungssysteme nicht mehr versteckt, der Entwurf vom Reißbrett zum Computer verlagert.

Architekturströmungen der Phase der Nach-Moderne (ca. 1968 bis zur Gegenwart) waren und sind:

  • Antirationale Architektur,
  • Postmoderne,
  • Ökologische Architektur,
  • High-Tech-Architektur,
  • Dekonstruktivismus,
  • Rationale Architektur.

Ökologische Architektur

Seit mehreren Jahrhunderten beschäftigen sich Architekten mit „gesundem“ Bauen („ökologische Architektur“, ökologisches Bauen). Vorläufer der heutigen Auffassungen wirkten bereits bei der Planung und Ausführung von Laubenkolonien, in den Licht- und Lufthütten der Lebensreformer (1904), in der Glas- und Gewächshausarchitektur und der Gartenstadtbewegung.

1932 wurden auf einer internationalen Bauausstellung in Berlin Häuser gefordert, die nach biologischen Gesetzen „wachsen“. 1977 entstand in Stockholm das sogenannte „Naturhaus“. Durch die Verwirklichung eines „Haus im Haus-Prinzips“ wurden Haus, Wintergarten bzw. Gewächshaus thermodynamisch verknüpft. In den 1970er-Jahren des 20. Jh. wurde unter ökologischer Architektur ganz allgemein die Umweltfreundlichkeit von Bauwerken verstanden.

Dabei waren folgende acht Prinzipien zu beachten:

  • Minimierung der vom Bauen und der Gebäudenutzung ausgehenden Umweltbelastung und Schonung natürlicher Ressourcen;
  • sparsamer Umgang mit Grund und Boden, Erhalt und Schaffung von Grünflächen;
  • benutzerfreundliche Planungsbeteiligung;
  • kritische Auswahl umweltgerechter Baustoffe (natürliche, recycelbare Baustoffe);
  • Energie sparendes Bauen (Heizung, Warmwasser, Elektroenergie, Trinkwasser);
  • Maßnahmen zur Kleinklimaverbesserung (Dach- und Fassadenbegrünung, Minimierung von Oberflächenversiegelung);
  • harmonische Einbindung in die Umgebung;
  • ästhetische Lösung

Nach der weltweiten Ölkrise zu Beginn der 1970er-Jahre begannen viele Architekten und ihre Auftraggeber, sich ihrer wachsenden Verantwortung bei Bautätigkeit und Bauprozessen bewusst zu werden. Es galt als Notwendigkeit, die Erde für zukünftige Generationen vor einer Umweltkatastrophe zu bewahren. Dieses Bewusstsein ist unter dem Begriff „nachhaltige Entwicklung“ gesellschaftsfähig geworden. Unter „Nachhaltigkeit“ ist ein Kompromiss zwischen vollständigem Entwicklungsstopp und einem Wachstum innerhalb bestimmter Grenzen zu verstehen.

Breit gefächert sind die Diskussionen um den richtigen Weg der „ökologischen“ Architektur. Fragen der Anwendung von Technik – insbesondere von Hochtechnologie – innerhalb eines ökologischen Rahmens spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Drei Hauptstandpunkte sind erkennbar:

  1. Der Einsatz von Technik ist zur Rettung von Umwelt unverzichtbar. Dieser Standpunkt ist am verbreitetsten (Pavillon von Großbritannien, Expo‘ 92, Sevilla, NICHOLAS GRIMSHAW; Projekt Eden, ab 1997, Cornwall, MICHAEL HOPKINS; Solarhaus „Heliotrop“, Freiburg, 1994, Architekturbüro ROLF DISCH).
     
  2. Technik soll dort eingesetzt werden, wo sie angebracht und angemessen ist (Tjibaou-Kulturzentrum, 1991–1997, Neukaledonien, RENZO PIANO; Bebauungsplan für ein Gebiet in La Palma, 1994, RICHARD ROGERS).
     
  3. Technologische Lösungen werden kategorisch abgelehnt (Eco House, 1995/96, Irland, Gaia Associates; Rocky Mountain Institute, 1984, Colorado, Aspen Design Group).

Ökologisches Bauen benutzt viele Möglichkeiten der ästhetischen Gestaltung und so kann ein Bauwerk heute kaum noch von außen als ökologisch oder nicht ökologisches Gebäude eingestuft werden. Aber das Konzept der erneuerbaren und nachhaltigen Energie ist fast immer ein wichtiger Schwerpunkt gegenwärtiger architektonischer Entwürfe.

Zu den Architekten der ökologischen Architektur gehören u. a.:

  • FREI OTTO (* 1925),
  • RICHARD ROGERS (* 1933),
  • RENZO PIANO (* 1937),
  • Gaia Associates/PAUL LEECH (* 1950).
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Ökologische Architektur." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/kunst/artikel/architekturstile-des-20-jahrhunderts-oekologische-architektur (Abgerufen: 20. May 2025, 04:11 UTC)

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Architektur des 20. Jahrhunderts: Stile und Tendenzen


Aus Sicht der Architektur lässt sich der Zeitraum des 20. Jh. in drei Abschnitte unterteilen, für die der allgemeine Begriff „moderne Architektur“ verwendet wird:

  • „Väter der Moderne“ (ca. 1900–1920),
  • „Moderne“ (auch „neues Bauen“ oder „klassische Moderne“; ca. 1920–1968),
  • „Nach-Moderne“ (ca. 1968–Gegenwart).

Jede dieser Phasen umfasst unterschiedliche Architekturströmungen (z. B. Funktionalismus, Expressionismus, Postmoderne); die einzelnen Stile und Tendenzen folgten relativ kurzfristig aufeinander bzw. bestanden auch nebeneinander.

Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Antirationale Architektur

Als „antirationale Architektur“ wird eine Architekturströmung in der Phase der sogenannten „Nach-Moderne“ (ca. 1968 bis zur Gegenwart) bezeichnet, die rationale Baumaße – vor allem den rechten Winkel – außer Kraft setzte und deren Hauptvertreter der österreichische Maler FRIEDENSREICH HUNDERTWASSER (1928–2000) war. Antirationale Architektur wendet sich gegen „Schachtelkonstruktionen“ von „Linealmenschen“ und fordert dagegen eine kreative, scheinbar unvollkommene und ökologisch orientierte Baukunst.

Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Bauhaus


Als „Bauhaus“ wird eine Architekturströmung bezeichnet, die sich nach dem Ersten Weltkrieg neben anderen avantgardistischen, gegen den Historismus gerichteten Strömungen entwickelte und die architektonische Phase der „Moderne“ („Neues Bauen“, „Klassische Moderne“, ca. 1920–1968) mitprägte.

Grundlage der Lehre am Bauhaus war die Vereinigung von Kunst, Industrie und Handwerk mit dem Ziel eines Gesamtkunstwerkes. Das von WALTER GROPIUS und ADOLF MEYER entworfene Bauhausgebäude in Dessau gilt bis heute als architektonisches Manifest der Bauhaus-Idee.

Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Dekonstruktivismus

Als „Dekonstruktivismus“ wird eine Architekturströmung in der Phase der sogenannten „Nach-Moderne“ (ca. 1968–Gegenwart) bezeichnet, die – abgeleitet vom Lebensgefühl in den achtziger und neunziger Jahre des 20. Jh. – auf den ganzheitlichen Sinnzusammenhang verzichtet.

Der traditionelle konstruktive Architekturentwurf wird zugunsten von fragmentierten, zerstückelten, zersplitterten und wieder neu zusammengesetzten „Baumassen“ mit beabsichtigten Brüchen in Fassade, Material, Farbe usw. aufgegeben.

Architekturstile des 20. Jahrhunderts: Expressionismus

Als „Expressionismus“ wird eine Architekturströmung bezeichnet, die sich nach dem Ersten Weltkrieg neben anderen avantgardistischen, gegen den Historismus gerichteten Strömungen entwickelte und die architektonische Phase der „Moderne“ („neues Bauen“, „klassische Moderne“, ca. 1920–1968) mitprägte.

Der expressionistische Architekturstil (ca. 1910–1925) versuchte – im Unterschied zum Funktionalismus – eine Ausdruckssteigerung mit baukünstlerischen Mitteln zu erreichen. Expressionistische Bauten sollten den Eindruck frei geformter, abstrakter und monumentaler Plastiken vermitteln.

Nach einer Phase der rundplastischen Formen (z. B. Einsteinturm in Potsdam von ERICH MENDELSOHN) wurden in den 1920er-Jahren eher spitze Winkel und eine Überbetonung der Senkrechten bevorzugt (z. B. Chilehaus in Hamburg von FRITZ HÖGER).

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