KONRAD ZUSE wurde am 22.06.1910 in Berlin geboren. Während seines Studiums als Bauingenieur in Berlin beschäftigte sich ZUSE 1934 mit dem Projekt eines programmgesteuerten Rechenautomaten zur Behandlung von häufig wiederkehrenden Statikrechnungen.
Bereits 1935 konstruierte ZUSE eine elektromechanisch arbeitende Versuchsanlage (Relaisrechner) mit Rechenwerk, Ein- und Ausgabewerk und Ablaufsteuerwerk.
Durch die Ersetzung der dezimalen Zahlendarstellung durch Dualzahlen und die Einführung der halblogarithmischen Darstellung von reellen Zahlen gelang ZUSE im Mai 1941 der Aufbau des ersten funktionstüchtigen Rechners mit Programmsteuerung. Dieser Rechner – er erhielt die Bezeichnung Z3 – arbeitete mit Wörtern der Länge 22 Bit und hatte eine Speicherkapazität von 64 Wörtern. Die Programmeingabe erfolgte über ein Lochbandgerät, die Verarbeitung durch 2000 Relais.
Bedauerlicherweise wurden die Rechner Z1, Z2 und Z3 im Krieg zerstört. Noch im Krieg wurde der Rechner Z4 mit elektromagnetischen Relais als Schaltelementen hergestellt; er ist erhalten geblieben und war jahrelang an der ETH Zürich eingesetzt, später in Weil am Rhein. Der Nachbau von Z1 steht heute im Museum für Verkehr in Berlin, der Nachbau von Z3 seit 1960 im Deutschen Museum in München.
Im Jahre 1949 gründete ZUSE die erste deutsche, Rechner herstellende Firma Zuse KG. Mit den Erfahrungen des Relaisrechners Z5 (1953 ausgeliefert) wurde der festprogrammierte Rechenautomat Z11 für optische Berechnungen entwickelt (25 eingesetzte Exemplare). Die Erweiterung um eine Lochstreifensteuerung führte zu einem nahezu universell einsetzbaren Rechenautomaten. In den folgenden Jahren sind u. a. der Röhrenrechner Z22 (500 Röhren, 2400 Halbleiterdioden, Magnettrommelspeicher) und der mit Transistortechnik aufgebaute Z23 entwickelt worden.
1966 nahm ZUSE eine Honorarprofessur in Göttingen an. ZUSE ist mehrfach durch nationale und internationale Gremien für seine Pionierarbeit in der Rechentechnik geehrt worden. Er starb 1995.
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Stand: 2010
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