Bob Marley

BOB MARLEY wurde am 6. Februar 1945 in St. Ann, Jamaika, als Sohn einer minderjährigen farbigen Mutter und eines nahezu dreißig Jahre älteren britischen Offiziers geboren. Er wuchs bei seiner Mutter zusammen mit drei weiteren Geschwistern in tiefer Armut auf. Vierzehnjährig setzte er sich von zu Hause ab, um in der Großstadt Kingston sein Glück zu versuchen. Er geriet an den Reggae-Sänger und Rastaman JOE HIGGS (1940–1999), der ihn unter seine Fittiche nahm und für den jungen MARLEY, obwohl selbst kaum älter, sowohl als Vaterersatz wie als musikalischer Lehrmeister fungierte.

Graffiti-Porträt des jamaikanischen Reggae-Musikers BOB MARLEY (1945–1981)

Graffiti-Porträt des jamaikanischen Reggae-Musikers BOB MARLEY (1945–1981)

Bob Marley - Foto, Graffiti Porträt Bob Marley

Der Weg zum Superstar des Reggae

1967 erschien „Bend Down Low“ auf dem kurzlebigen eigenen Label „Wail 'N' Soul 'M.“ 1972 versuchte MARLEY, sich mit der Gründung der Firma „Tuff Gong“ erneut von der etablierten Musikindustrie unabhängig zu machen, bevor er 1973 schließlich bei dem Londoner Independent-Label „Island Records“ eine künstlerische Heimat fand. Das von dem in Jamaika aufgewachsenen, aber in London lebenden CHRIS BLACKWELL (* 1937) gegründete Unternehmen machte MARLEY und seine WAILERS mit dem Album „Catch a Fire“ (1973) nahezu über Nacht international bekannt. BOB MARLEYs Version des Reggae, jener tief in den kulturellen und religiösen Traditionen Jamaikas verwurzelten Musik, wurde in Europa und den USA eine Zeit lang zu einem regelrechten Diskokult. Songs wie

  • „I Shot the Sheriff“ (1973) und
  • „No Woman, No Cry“ (1974)

sollten hier zu Klassikern werden.

1974 führte der Weggang von TOSH und LIVINGSTONE, die, angestachelt durch die immense internationale Resonanz, nun selbst Solokarrieren verfolgen wollten, erneut zum Zerbrechen der WAILERS, aus denen MARLEY mit der Neuformation im gleichen Jahr dann eine reine Begleitband mit von Tour zu Tour wechselndem Personal machte.

Die Anfänge

Das erste Mal stand MARLEY 1962 für den renommierten Reggae-Produzenten LESLIE KONG (1933–1971) im Studio, der ihm die Singles

  • „Judge Not“ (1962) und
  • „One Cup of Coffee“ (1962)

für sein Label „Beverley's Records“ produzierte. Beide Produktionen blieben ohne jeden Widerhall, was die Zusammenarbeit mit KONG beendete, MARLEY aber nicht zu entmutigen vermochte.

1963 gründete er mit seinen langjährigen Weggefährten PETER TOSH (1944–1987) und BUNNY WAILER (BUNNY LIVINGSTONE, * 1947) sowie drei weiteren Sängern eine Vokalgruppe, die TEENAGERS, aus der später THE WAILING RUDEBOYS und 1965 schließlich THE WAILERS wurden. Mit „Simmer Down“ (1964) produzierte ihnen der legendäre Reggae-Produzent COXSONE DODD (1932–2004) für sein Label „Studio One“ den ersten großen Hit. Es folgten über siebzig weitere Aufnahmen, bis die Gruppe 1966 schließlich zerbrach.

MARLEY, der inzwischen die Sängerin RITA ANDERSON geheiratet hatte, ging in die USA und arbeitete hier in Newark, Delaware, wo seit 1963 auch seine Mutter lebte, als Fabrikarbeiter. Ende 1966 kehrte er nach Jamaika zurück, um zusammen mit PETER TOSH und BUNNY LIVINGSTONE die WAILERS in neuer Besetzung wiederzubeleben. Zugleich wandte er sich nun mit Vehemenz dem politisch-religiösen Rasta-Kult zu – ein Schritt, der fortan sein Schaffen nachhaltig prägte.

MARLEY nutzte den Status eines internationalen Superstars, um sich in seiner Heimat als eine Art geistig-politischer Führer der Rasta-Bewegung politisch in die Belange des von unvorstellbarer Armut geprägten Inselstaates einzumischen. Seine Songs wurden sowohl religiöser wie politischer und er damit ein beinahe mythisch verehrter Dichter und Prophet. Zugleich brachte ihm das aber auch das tiefe Misstrauen der herrschenden Schichten Jamaikas ein. 1976 wurde in Jamaika ein offenkundig politisch motivierter Mordanschlag auf ihn verübt, den er schwer verletzt überlebte.

Die Jahre 1977 bis 1980 bildeten mit großen internationaler Hits, wie

  • „Jamming“ (1977),
  • „Waiting in Vain“ (1977) und
  • „One Love/People Get Ready“ (1977),

den Höhepunkt von MARLEYS Karriere Zudem feierte er spektakuläre Tournee-Erfolge, darunter 1980 in dem seine neuerworbene Unabhängigkeit feiernden Zimbabwe. Eine für 1981 angekündigte US-Tournee kam nicht mehr zustande. Nach einem Zusammenbruch im Herbst 1980 wurde bei ihm Krebs im fortgeschrittenen Stadium festgestellt, eine Diagnose, die er nur um wenige Monate überlebte.

MARLEY posthum

MARLEYS Musik ist durch eine nicht abreißende Kette von posthumen Veröffentlichungen, Zusammenstellungen von wenig bekannten Aufnahmen aus seinen frühen Jahren, diversen Live-Mitschnitten sowie unterschiedlichen Studiofassungen der auf seinen Alben veröffentlichten Produktionen am Leben gehalten worden. MARLEYs Erbe lebt auch im Wirken seiner Familie weiter. Seine Frau RITA startete 1981 eine eigene Karriere und der 1968 geborene älteste Sohn, ZIGGY MARLEY, der schon 1979 noch zu Lebzeiten des Vaters in dessen Fußstapfen trat, vermochte sich mit einer zeitgenössischen, pop-orientierten Version des Reggae im internationalen Musikgeschehen erfolgreich zu behaupten.

BOB MARLEYs Songs im Überblick

  • Jude Not (1962)
  • One Cup of Coffee (1962)
  • Simmer Down (1964)
  • Bend Down Low (1967)
  • Album „Catch a Fire“ (1973)
  • I Shot the Sheriff (1973)
  • No Woman, No Cry (1974)
  • Jamming (1977)
  • Waitinh in Vain (1977)
  • One Love/People Get Ready (1977)

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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