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Minnesänger

Minnesänger waren Komponisten und Dichter zugleich und trugen ihre Verse in der Regel selbst vor. Sie unterhielten im Mittelalter eine eigene Zunft und galten als ein allgemein anerkannter Berufsstand. Zu den bedeutendsten zählen

  • WALTHER VON DER VOGELWEIDE (1170–1230) und
  • SWALD VON WOLKENSTEIN (ca. 1376–1445).

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Minnesänger waren Dichter, Komponisten und Interpreten zugleich, die die weltliche Lyrik und Liedkunst des Mittelalters verkörperten. Die Wurzeln dieses musikalischen Berufsstandes liegen im letzten Drittel des 11. Jh. bei den Troubadours in Südfrankreich und ein Jahrhundert später bei den Trouvères in Nordfrankreich. Troubadours und Trouvères (von provençal. „trobar“, frz. „trouver“ = finden) sind dem Wort nach „Erfinder“ von Text und Melodie (Dichtermusiker).

Der Kreis, in dem diese Art der Lyrik gepflegt wurde, war der Adel, dazu kamen Kleriker und im Dienste des Adels stehende Bürgerliche, womit diese Dichtung vornehmlich höfisch war.

Im deutschen Sprachraum setzte die Bewegung um Mitte des 12. Jh. ein. Wegen ihrer vorherrschenden Liebesthematik wurde sie Minnesang genannt. Wie in Frankreich war der Minnesang getragen vom Adel, dem Rittertum und begabten Ministerialen (Dienstleuten). Mittelpunkt war der höfische Ritter, der in Kreuzzügen Minnesang, Texte und Melodien über die nationalen Grenzen hinaus trug. Die Minne wurde zur gesellschaftlichen Form der Frauenverehrung.

Vorgetragen wurde diese Gesellschaftskunst z.B. bei Reichstagen, an Fürstenhöfen oder in den Städten. Die Dichter sangen meist selbst, ließen sich aber oft von Instrumentalisten (Spielleute, Jongleure) auf Fiedel, Laute, Harfe usw. begleiten. Die Instrumente besorgten Vor-, Zwischen- und Nachspiele. Zum Gesang erklangen sie nicht in Akkorden, sondern in einer Art Heterophonie: sie spielten die gleiche Melodie mit Varianten und Verzierungen. Instrumentalbegleitungen wurden improvisiert. Der Minnesang war eine hochstilisierte Formkunst, der Minnesänger ein hochspezialisierter Künstlertypus.

Minnesänger schrieben ihre Lieder für einen bestimmten Hörerkreis und trugen sie auch vor diesem vor (Adel, Ritter, Damen usw.). Häufig nehmen die Lieder auf diese Personen Bezug.

  • Der bedeutendste und bekannteste Minnesänger war WALTHER VON DER VOGELWEIDE (1170–1230).
  • OSWALD VON WOLKENSTEIN (ca. 1376–1445) galt als einer der letzten Vertreter seiner Zunft.

Danach trat der Meistersang als bürgerlicher Abkömmling des Minnesangs in den Vordergrund.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Minnesänger." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/musik/artikel/minnesaenger (Abgerufen: 19. May 2025, 18:15 UTC)

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  • Südfrankreich
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Bordun und Borduntechnik

Ein Dauerton (Bordunton) oder mehrere gleichzeitig ausgehaltene Dauertöne zeichnen dem hinzutretenden ein- oder mehrstimmigen Melos der Melodie ein tonales Fundament als Orientierungslinie vor. Das Prinzip des Bordunierens ist geerdet und wirkt musikpsychologisch gesehen als Bezugspunkt zu den melisch bedingten Intervallschritten der sich meist über den Borduntönen entfaltenden Melodie. Die Tonschritte der Melodie streben von den ausgehaltenen Dauertönen weg, stehen in einem Spannungsverhältnis zu diesen und bewegen sich diesen wieder einzeln im Unison zu. Das Prinzip des Bordunierens ist weltweit sowohl in der Vokal- als auch der Instrumentaltechnik verbreitet. Die Dauertöne erklingen in der Mehrheit der Fälle entweder auf dem tonalen Fundament, den Gerüsttönen von Tonika oder Oktav oder in Kombination mit diesen in zusätzlicher Quint-Quartaufspaltung.

Minnesang

Die mittelhochdeutsche Sprachstufe, die etwa 1050 begann, wird unterteilt in die Perioden

  • Frühmittelhochdeutsch (1050–1170),
  • Klassisches Mittelhochdeutsch (1170–1250),
  • Spätmittelhochdeutsch (1250–1350.

Bestandteil der mittelalterlichen Klassik war eine höfische Literatur, die Heldenlieder und Minnelieder beinhaltete. Der Minnesang, eine ritterlich-höfische Liebeslyrik und Liedkunst, entwickelte sich als eine Form der literarischen Auseinandersetzung der mittelalterlichen Adelsgesellschaft mit Fragen der Liebe.

Die ersten Minnelieder entstanden um 1160 in Deutschland und vor allem auch in Österreich. Sie standen in der Tradition der heimischen volkssprachlichen Dichtung. Bis dahin wurde Lateinisch geschrieben und es wurden vornehmlich geistliche Themen behandelt. Nun wurden weltliche Themen aufgegriffen.

Man gliedert den Minnesang in bestimmte Entwicklungsphasen, wobei die Grenzen teilweise fließend sind:

  • Frühphase (1150–1170)
  • Erste Hochphase (1170–1200)
  • Zweite Hochphase (1190–1220)
  • Höhepunkt und Überwindung (1190–1230)
  • Spätphase (1210–1300)

Richard Wagner

* 22.05.1813 Leipzig
† 13.02.1883 Venedig

RICHARD WAGNER war der bedeutendste deutsche Opernkomponist im 19. Jahrhundert. Er entwickelte das Konzept der Gattung Musikdrama und setzte es in seinen Werken um.

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Meistergesang

Meistergesang (auch Meistersang) ist die Fortsetzung des mittelalterlichen Minnesangs und der Spruchdichtung durch Zunfthandwerker in den größeren Städten des ausgehenden Mittelalters. Die Meisterlieder hatten biblisch-belehrende Inhalte und wurden in den Kirchen gesungen. Nach 1500 wurde der Meistergesang reformiert und weltliche Lieder waren nun auch gestattet.

Neidhart (von Reuental)

* um 1190
† um 1245

NEIDHART (NEIDHART VON REUENTAL, „Herr NÎTHART“) war ein mittelhochdeutscher Lieddichter, der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts lebte. Er wird heute als der erfolgreichste Lieddichter der deutschen Literatur des Mittelalters und als Begründer der literarischen Gattung des ländlichen Tanzliedes angesehen. Überliefert sind rund 140 Lieder, oft einfach gebaute Reigenlieder, in denen der Dichter vor allem statt der bis dahin üblichen hohen Minne die niedere Minne besang. Er verlegte damit - neu für seine Zeit - den Minnesang aus dem ritterlichen und erhaben höfischen in das teils obszöne, bäuerliche Milieu, was ihm u.a. den Stempel der Bauernfeindlichkeit aufdrückte. NEIDHARTs bekanntestes Lied ist das zum Volkslied gewordene „Nun will der Lenz uns grüßen“.

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