Pink Floyd

PINK FLOYD entstand 1965 in London in der Besetzung:

  • ROGER WATERS (* 09.09.1944, bg/voc),
  • SYD BARRETT (ROGER KEITH BARRETT, * 06.01.1946, voc/g),
  • NICK MASON (* 27.01.1945, dr) und
  • RICK WRIGHT (* 28.07.1945, keyb).

Die Wurzeln der Band reichen bis auf die gemeinsame Schulzeit von BARRETT, WATERS und DAVID GILMOUR (s.u.) im englischen Cambridge zurück. Nach verschiedenen Anläufen gründeten BARRETT und WATERS Ende 1965 in London, wohin es die beiden zum Studium verschlagen hatte, schließlich zusammen mit WRIGHT und MASON „PINK FLOYD“, benannt nach den beiden Blues-Musikern

  • PINKNEY ’PINK’ ANDERSON (1900–1974) und
  • FLOYD COUNCIL (1911–1976).

Die Wahl des Namens war durchaus Programm, denn die Band begann mit einem Repertoire aus Blues- und Rhythm & Blues-Songs. Ihr erster, Anfang 1966 aufgenommener Song, SYD BARRETTs „Lucy Leaf“, stand noch ganz in dieser Tradition. Bekannt werden sollte die Gruppe wenig später jedoch mit einem ganz anderen Repertoire.

Psychedelic Underground

PINK FLOYD machte sich als experimentierfreudigster Vertreter des britischen Underground und einer der ersten europäischen Repräsentanten des etwa zeitgleich in San Francisco aufgekommenen Psychedelic Rock einen Namen. Dieser firmierte angesichts einer weitaus rigideren Drogenpolitik im konservativen Großbritannien allerdings unter der neutraleren Bezeichnung „Space Rock“. Charakteristisch waren ausgedehnte, fließende und sich nur allmählich wandelnde synthetische Klangmuster, live zumeist mit effektvollen, auf ein synästhetisches Gesamterlebnis zielenden Light Shows untersetzt.

Die Mitte 1966 beginnenden Auftritte von PINK FLOYD in dem Londoner Club „UFO“, einem Treffpunkt der britischen Hippie-Szene, wurden mit ihren mehrstündigen Klangcollagen und den damals einzigartigen visuellen Effekten legendär. Die Plattenveröffentlichungen jener Jahre vermögen die sinnliche Vielschichtigkeit des Pink-Floyd-Konzepts allerdings kaum wiederzugeben, denn die Studioarbeit der Band blieb im Gegensatz zu den Live-Auftritten – bei aller Experimentierfreudigkeit – am traditionellen Song-Konzept orientiert. Allenfalls das 1969 veröffentlichte Doppel-Album „Ummagumma“ vermittelt einen Eindruck hiervon.

Als eine der ersten Rockbands ließ sich PINK FLOYD für ihre Live-Auftritte das Sound-Equipment maßschneidern. Ihr 1967 für Furore sorgender „Azimuth Coordinator“ war zwar nichts anderes als eine rudimentäre quadrophone Lautsprecheranlage, doch die damit möglichen räumlichen Klangeffekte – sich im Raum bewegende Klangfiguren – waren damals noch ein spektakuläres Novum. Inzwischen ist die technische Ausrüstung, die die Band für ihr ausgefeiltes Sound-Konzept benötigt, auf einen Umfang von 53 Sattelschleppern angewachsen.

1968 zwangen die außer Kontrolle geratenen Drogenprobleme von SYD BARRETT, der als Kopf von PINK FLOYD auch für das musikalische Konzept und die Songs verantwortlich gezeichnet hatte, die Band nach einer abgebrochenen US-Tournee schließlich zur Trennung von ihm.

An seine Stelle trat DAVID GILMOUR (* 06.03.1944, g/voc), ebenfalls ein Angehöriger der Gruppe ehemaliger Schulfreunde aus dem englischen Cambridge, die die Keimzelle von PINK FLOYD gebildet hatten. Am Konzept des Quartetts änderte sich damit nichts – avantgardistische Klangexperimente, vielfältige technische Effekte und das Bemühen um formale Konturen im Rahmen hör- und erkennbarer Songstrukturen trotz weitgreifender Klangarchitekturen blieben charakteristisch für die inzwischen unter dem Label „kosmisch“ firmierende Musik von PINK FLOYD.

Neue Wege beschritt die Gruppe noch einmal Ende der 1970er-Jahre mit ihrer Show „The Wall“, ein mit theatralischen Elementen verbundener, an die Rockopern der späten 1960er-Jahre anknüpfender Songzyklus. Ihm war ein immenser Erfolg beschieden, der im Juli 1990 in Berlin mit der symbolträchtigen Open-air-Aufführung auf dem Gelände des ehemaligen Mauerstreifens am Potsdamer Platz kulminierte.

Auflösung und Reunion

Ungeachtet des Erfolges zerrütteten ab 1980 persönliche Querelen zwischen WATERS und GILMOUR die Band schließlich bis an die Grenze der Auflösung. Das 1983 unter dem Namen PINK FLOYD erschienene Album „The Final Cut“ war de facto schon nur noch ein Solo-Album von ROGER WATERS, PINK FLOYD war als Gruppe zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wirklich existent.

Die Reunion von GILMOUR, WRIGHT und MASON versuchte WATERS 1987 durch Reklamation des Namens „PINK FLOYD“ gerichtlich zu unterbinden, scheitere damit allerdings. Seither besteht die Band als Trio und tourt als Monument ihrer selbst durch die Welt. Erst 2005 kam es für die Londoner Ausgabe von „Live8“ – eine weltumspannende Benefizveranstaltung, die an das 1985 organisierte „Live Aid“-Projekt zur Unterstützung der Hungerhilfe für Äthiopien anknüpfte – zu einem gemeinsamen Auftritt auch mit ROGER WATERS.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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