Rhythmus

Puls – Takt – Metrum – Rhythmus – Tempo

Puls, Takt, Metrum und Rhythmus sind die Grundelemente rhythmischer Gestaltung. Sie bilden eine Verbindung zwischen einem abstrakten, gefühlten Grundmuster und einer konkret hörbaren rhythmisch-musikalischen Gestalt.

  • Puls ist eine gleichmäßige Folge von Schlägen, dem Ticken einer Uhr vergleichbar. Er bildet das „Rückgrat“ für den rhythmischen Ablauf.
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  • Takt gliedert die gleichmäßigen Pulsschläge durch regelmäßig wiederkehrende Betonungen.
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  • Rhythmus baut meist auf der Taktordnung auf. Im Gegensatz zum abstrakten Raster des Taktes ist er eine konkrete musikalische Gestalt aus Noten und Pausen unterschiedlicher Länge.
  • Die Taktart wird durch einen mathematischen Bruch ausgedrückt: Der Taktnenner bezeichnet den Notenwert des Grundschlags, der Taktzähler die Anzahl der Grundschläge pro Takt.
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Metrum hat eine ähnliche Bedeutung wie Takt; auch Metren sind mehrfach wiederholte Muster aus betonten und unbetonten Tönen (in der Musik) oder Silben (in der Dichtung). Metrik ist in der Musik das Gefüge von betonten und unbetonten Noten vor dem Hintergrund eines gleichmäßigen Pulses.

Takt ist ein abstraktes Muster, das sich bis zum Ende des Stückes wiederholt, während Metren in der Dichtung in einer festgelegten Zahl von Wiederholungen auftreten (z.B. im Hexameter). Ein Metrum kann aus Bestandteilen unterschiedlicher Länge bestehen, während die Grundschläge des Taktes immer gleichmäßig sind.

Das Tempo eines Musikstücks ist ein absolute Maßeinheit. Es wird in der Form „Notenwerte pro Zeiteinheit“ ausgedrückt, meist in Viertelnoten pro Minute.

Bei der Tempoangabe Bild = MM120 werden 120 Viertelnoten in einer Minute gespielt; ein 4/4-Takt dauert dann zwei Sekunden.

(Die Buchstaben MM – „Metronom Mälzel“ – stehen zu Ehren von JOHANN NEPOMUK MÄLZEL, der 1816 das erste Metronom baute.)

Mit einem Metronom kann ein absolutes Zeitmaß festgelegt werden. Heute verwendet man quarzgesteuerte elektronische Metronome.

Metrik in Sprache und Musik

Viele Kompositionsstile und -gattungen sind in ihrer Metrik eng an die Sprache angelehnt. Sie folgen entweder einer prosaähnlichen Metrik mit unregelmäßigen Betonungsfolgen oder einer regelmäßigen Metrik wie in einem Gedicht.

Die Musik verfügt über mehr Mittel zur Akzentuierung als die Sprache, z.B. Harmoniewechsel, Melodiekurve und Disposition von Spitzentönen. Sie verfügt über unterschiedliche Dauern; damit sind differenzierte Längenakzente möglich.

Beispiel: gleichmäßiger Rhythmus; Akzente durch Spitzentöne der Melodie

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Beispiel: Akzente durch Tonlängen im Dreiermetrum

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Beispiel: Akzente durch Tonlängen im Zweiermetrum

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Besonderheiten der rhythmischen Gestaltung

Auftakt: Ein Auftakt ist ein unvollständiger Takt am Anfang des Stückes. Lieder, die mit einer unbetonten Silbe anfangen, haben meist einen Auftakt. Der letzte Takt ergänzt dann den Auftakt zu einem vollen Takt.

Synkope: Ein Rhythmus kann zu einem Taktraster konform sein (Schwerpunktrhythmik) oder in Konflikt zu ihm treten (Konfliktrhythmik). Bei einer Synkope liegen die Schwerpunkte des Rhythmus zwischen den Pulsschlägen.

Haltebogen und Punktierung: Ein Notenwert kann durch einen Punkt oder eine Überbindung verlängert werden. Der Punkt verlängert die Note um die Hälfte ihres Wertes.

Durch Überbindung mit einem Haltebogen kann die Note um jeden beliebigen Wert verlängert werden.

Alle Notenwerte ohne Punkt enthalten eine Zweiteilung; punktierte Notenwerte werden dreigeteilt (reguläre Unterteilung).

Mit N-tolen – z.B. einer Triole oder einer Duole – können Notenwerte auch noch anders aufgeteilt werden (irreguläre Unterteilung).

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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