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Innere Energie

Die innere Energie gibt an, wie groß die in einem abgeschlossenen System (Körper) gespeicherte Energie ist.
Formelzeichen: U
Einheit: ein Joule (1 J)
Sie ist die Gesamtenergie aller Teilchen (Atome, Moleküle) eines Körpers und setzt sich damit aus der Summe der Bewegungsenergien bei Translation, Rotation und Schwingungen, der potenziellen Energien und der Bindungsenergien zusammen.
Bei Gasen wird die innere Energie im Wesentlichen von den Bewegungsenergien der Teilchen bestimmt.

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Die Größe innere Energie

Ein thermodynamisches System bzw. ein Körper kann in unterschiedlicher Weise charakterisiert werden. Eine Möglichkeit besteht darin, seine Temperatur anzugeben. Die Temperatur besagt aber noch nichts über die Energie, die in einem System bzw. in einem Körper gespeichert ist. Diese wird mit einer Größe erfasst, die RUDOLF CLAUSIUS (1822-1888) um 1850 in die Physik eingeführt hat und die man als innere Energie bezeichnet.
Innere Energie ist damit die Gesamtenergie, die in einem System oder Körper vorhanden ist. Sie setzt sich demzufolge aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Sie ist die Summe aus:

  • kinetische Energien der Teilchen (Atome, Moleküle) des Systems (Energie der Translation, Energie der Rotation, Schwingungsenergie),
  • potenzielle Energien der Teilchen,
  • Bindungsenergien der Teilchen, die man manchmal noch in innermolekulare Energie und chemische Energie unterteilt.
    Manchmal wird auch der Terminus thermische Energie genutzt. Damit ist in der Regel der Teil der inneren Energie gemeint, der unmittelbar mit der Temperatur verknüpft ist (Bild 1).

Innere Energie von Gasen

Bei Gasen wird die innere Energie im Wesentlichen von den Bewegungsenergien der Teilchen bestimmt. In Bild 2 sind die verschiedenen Möglichkeiten dargestellt. Da die Temperatur ein Maß für die mittlere kinetische Energie der Teilchen eines Gases ist, kann sie auch als Maß für die innere Energie eines Gases angesehen werden. Dabei entfällt auf jeden Freiheitsgrad der Bewegung der gleiche Anteil an mittlerer kinetischer Energie (Gleichverteilungssatz). Unter einem Freiheitsgrad versteht man eine der möglichen Bewegungen, die ein Atom oder ein Molekül ausführen kann. So haben die Teilchen des idealen Gases (einatomiges Gas) drei Freiheitsgrade der Translation; sie können sich in drei unterschiedliche Raumrichtungen bewegen (Bild 2 Mitte). Bei zweiatomigen Gasen (Hantelmodell) kommen drei Freiheitsgrade der Rotation hinzu (Bild 2 rechts), wobei die Rotation um die Längsachse vernachlässigt werden kann und damit nur zwei Freiheitsgrade berücksichtigt werden.

Für jeden Freiheitsgrad der Bewegung gilt:
E ¯ k i n = 1 2 k ⋅ T k BOLTZMANN-Konstante T absolute Temperatur
Sind N Teilchen vorhanden, so erhält man die Gesamtenergie (innere Energie) durch Multiplikation der Energie eines Teilchens mit der Teilchenanzahl N. Damit ergibt sich:

U = N ⋅ E kin ¯

  • Beim idealen Gas und damit auch bei einatomigen Gasen sind drei Freiheitsgrade der Translation vorhanden. Demzufolge beträgt die innere Energie:
    U = 3 2 N ⋅ k ⋅ T N Teilchenanzahl k BOLTZMANN-Konstante T absolute Temperatur
  • Ein zweiatomiges Gas (Hantelmodell) hat drei Freiheitsgrade der Translation und zwei der Rotation. Demzufolge gilt für dessen innere Energie:
    U = 5 2 N ⋅ k ⋅ T
  • Drei- und mehratomige Gase haben je drei Freiheitsgrade der Translation und der Rotation und damit die innere Energie:
    U = 6 2 N ⋅ k ⋅ T

Bei hohen Temperaturen werden die Atome in den Molekülverbindungen der mehratomigen Gase auch zu Schwingungen angeregt. Dann müssen diese Freiheitsgrade bei der Berechnung der inneren Energie ebenfalls berücksichtigt werden.

Innere Energie von Flüssigkeiten und Festkörpern

In Flüssigkeiten und Festkörpern ist der Abstand der Teilchen viel geringer als bei Gasen und die Bewegung der Teilchen eingeschränkt. Daher müssen auch die Bindungsenergien und die potenziellen Energien der Teilchen als Formen der inneren Energie berücksichtigt werden.
Bei der Änderung des Aggregatszustandes eines Stoffes muss z.B. Wärme in Form von Schmelz- oder Verdampfungswärme zugeführt werden, ohne dass sich die Temperatur ändert. Diese Wärme erhöht die innere Energie, indem sie Bindungs- und Oberflächenenergien der Teilchen kompensiert. Damit ist auch klar, dass zwei Körper eines Stoffes mit gleicher Temperatur unterschiedliche innere Energien haben können. So haben beispielsweise die gleichen Massen Wasser und Eis bei 0 °C verschiedene innere Energien: Die von Wasser ist größer als die von Eis.

Durch die Einführung der Größe innere Energie U eines Körpers gelang es, zwei grundsätzliche Probleme zu klären:

  • Zum einen konnte der Zusammenhang zwischen Wärme und mechanischer Energie in einem abgeschlossenen System angegeben werden (1. Hauptsatz der Thermodynamik).
  • Zum anderen wird erklärt, dass die Umwandlung von Wärme in mechanischer Energie durch die Änderung der inneren Energie des Systems erfolgen kann.

Die Aufspaltung der Energie eines Körpers in einen makroskopischen Anteil (z.B. der Bewegungsenergie des Körpers) und einen mikroskopischen Anteil (der innere Energie) führte schließlich zu der Formulierung des allgemeinen Prinzips von der Erhaltung der Energie (Energieerhaltungssatz) durch HERMANN VON HELMHOLTZ. Er kam zufolgender Formulierung:

In einem abgeschlossenen System kann Energie nicht erzeugt und nicht vernichtet, sondern nur von einer Form in andere Formen umgewandelt werden. Die Gesamtenergie des Systems bleibt konstant.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Innere Energie." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/physik-abitur/artikel/innere-energie (Abgerufen: 11. June 2025, 20:34 UTC)

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Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik

Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik, auch 2. Hauptsatz der Wärmelehre genannt, macht eine Aussage über die Richtung der Energieübertragung bei Vorgängen in Natur und Technik: Wärme geht niemals von selbst von einem Körper niederer Temperatur zu einem Körper höherer Temperatur über. Dieses Gesetz wurde von dem deutschen Physiker ROBERT CLAUSIUS (1822-1888) entdeckt. Für den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik gibt es eine Reihe von gleichwertigen Formulierungen. In einer sehr kurzen Form lautet er:
Ein Perpetuum mobile 2. Art ist unmöglich.

Temperatur und Teilchenbewegung

Alle Stoffe bestehen aus Teilchen (Atomen, Molekülen), die sich unterschiedlich schnell bewegen. Die Heftigkeit der Teilchenbewegung hängt vom Aggregatzustand und von der Temperatur ab. Dabei gilt:
Je höher die Temperatur eines Körpers ist, desto heftiger bewegen sich die Teilchen des Stoffes, aus dem der Körper besteht. Die quantitativen Zusammenhänge erhält man durch die Verknüpfung der Grundgleichung der kinetischen Gastheorie mit der Zustandsgleichung des idealen Gases. Zwischen der Temperatur des idealen Gases und seiner kinetischen Energie bzw. Geschwindigkeit bestehen folgende Zusammenhänge:

E ¯ k i n = 3 2   k ⋅ T oder 1 2 m ⋅ v 2 ¯ = 3 2   k ⋅ T

Erster Hauptsatz der Thermodynamik

Der 1. Hauptsatz der Thermodynamik ist der Energieerhaltungssatz, formuliert für thermodynamische Prozesse. Die heute bekannte mathematische Formulierung des 1. Hauptsatzes der Thermodynamik stammt von RUDOLF CLAUSIUS und wurde von ihm um 1850 so formuliert:

Die einem thermodynamischen System zugeführte Wärme ist gleich der Summe aus der Änderung der inneren Energie des Systems und der von ihm verrichteten mechanischen Arbeit.

Δ U = W + Q Δ U Änderung der inneren Energie des Systems W vom System oder am System verrrichtet mechanische Arbeit (Volumenarbeit) Q vom System aufgenommene oder abgegebene Wärme

Eine andere übliche Formulierung des 1. Hauptsatzes der Thermodynamik lautet:
Es ist unmöglich, eine Perpetuum mobile 1. Art zu konstruieren.

Die Wärme

Die Wärme ist eine relativ komplizierte physikalische Größe, deren Wesen erst im Laufe vieler Jahrzehnte geklärt werden konnte. Heute kann man klar definieren: Die Wärme gibt an, wie viel thermische Energie von einem Körper auf einen anderen Körper übertragen wird.

 Formelzeichen:Q
 Einheit:ein Joule (1 J)

Die Wärme ist wie die mechanische Arbeit eine Prozessgröße, da sie den Prozess der Energieübertragung zwischen Körpern beschreibt.

Grundgleichung der Wärmelehre

Unter der Bedingung, dass keine Änderung des Aggregatzustandes erfolgt, gilt für die einem Körper zugeführte oder von ihm abgegebene Wärme:

Q = c ⋅ m ⋅ Δ ϑ oder Q = c ⋅ m ⋅ Δ T c spezifische Wärmekapazität m Masse des Körpers Δ ϑ ,   Δ T Temperaturänderung des Körpers

Die Stoffkonstante spezifische Wärmekapazität, insbesondere die von Wasser, hat erhebliche Bedeutung für Natur und Technik, da in Wasser eine erhebliche Wärme gespeichert und mit ihm transportiert werden kann.

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