Louis Harold Gray

LOUIS HAROLD GRAY (Bild 1) lebte in einer Zeit, in der sich die Physik stürmisch entwickelte und zahlreiche neue Erkenntnisse gewonnen wurden. Gerade in der Atom- und Kernphysik, mit der sich GRAY beschäftigte, vollzogen sich gravierende Entwicklungen. 1905, im Geburtsjahr von GRAY, gab ALBERT EINSTEIN (1879-1955) seine berühmte Gleichung E = m c 2 an. Das Ehepaar CURIE erforschte die 1896 von BECQUEREL entdeckte radioaktive Strahlung. ERNEST RUTHERFORD (1871-1937) und NIELS BOHR (1885-1962) entwickelten 1911 bzw. 1913 erste Vorstellungen vom Atom. Durch ANDERSON wurde 1932 das Neutron experimentell nachgewiesen. Zur Jahreswende 1938/39 wurde die Kernspaltung entdeckt.

Schule, Ausbildung, erste wissenschaftliche Arbeiten

LOUIS HAROLD GRAY wurde am 10. November 1905 in London geboren. Mit dem Vater, einem offensichtlich wortkargen Mann, unternahmen die Kinder lange sonntägliche Wanderungen. Die Mutter, die handwerklich sehr geschickt war, regte die Kinder zum Basteln an. So blieb z.B. das Basteln von Möbeln für GRAY ein lebenslanges Hobby.
In der Schule interessierte sich L. H. GRAY vor allem für die Mathematik und die Naturwissenschaften. Mit Sprachen konnte er sich nicht so recht anfreunden.
1919, im Alter von 14 Jahren, bekam L. H. GRAY ein Stipendium am Christ’s Hospital, einer renommierten Internatsschule. Dort blieb er bis 1924.
Von 1924 bis 1927 besuchte GRAY das berühmte Trinity College in Cambridge und konzentrierte sich dort auf das Studium der Mathematik, Physik und Chemie.
Nach einem Forschungsstudium am Trinity College und am Cavendish Laboratory promovierte L. H. GRAY 1930 in Physik mit einer Arbeit zur Absorption von harter Gammastrahlung durch verschiedene Stoffe. Anschließend war er bis 1934 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Trinity College tätig und beschäftigte sich weiter mit den Wirkungen verschiedener Arten von Strahlung auf Stoffe.

Als Physiker am Krankenhaus

Sein Interesse an medizinischen Problemen führte L. H. GRAY zunehmend zu der Frage, inwieweit radioaktiver Strahlung im medizinischen Bereich nutzbar ist, insbesondere für die Krebsbekämpfung. Deshalb nahm er ab 1934 eine Tätigkeit als Physiker am Mount Vernon Hospital auf. Dort beschäftigte er sich intensiv mit der Wirkung ionisierender Strahlung auf biologisches Gewebe. Sein wichtigstes Werkzeug dabei war ein 400-kV-Neutronengenerator. GRAY sammelte ein bemerkenswert umfangreiches Datenmaterial zu den biologischen Wirkungen von Strahlung, insbesondere zur Absorption. Mit seinen Forschungen wurde L. H. GRAY einer der Mitbegründer der Radiobiologie bzw. der Radiologie. Während des Zweiten Weltkrieges lehnte er ein Angebot, in Cambridge an kriegswichtigen Forschungen mitzuwirken, ab.
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzt L. H. GRAY seine Untersuchungen am Hammersmith Hospital fort. Ziel seiner Arbeiten war es Verfahren zu finden, bei denen von Krebs befallenes Gewebe intensiv bestrahlt, zugleich aber das umgebende gesunde Gewebe geschont wird. Für die Untersuchungen wurde auch ein speziell entwickeltes Zyklotron eingesetzt.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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