Farbkreise und Farbtafeln
Farbkreise und Farbtafeln dienen zur Darstellung von verschiedenen Farben sowie dazu, die Zusammenhänge zwischen Farben zu verdeutlichen. Die Farbtafeln und Farbkreise können je nach Verwendungszweck unterschiedlich aufgebaut sein.
Farbkreise und Farbtafeln dienen zur Darstellung von verschiedenen Farben sowie dazu, die Zusammenhänge zwischen Farben zu verdeutlichen. Die Farbtafeln und Farbkreise können je nach Verwendungszweck unterschiedlich aufgebaut sein. Bild 1 zeigt einen solchen Farbkreis.
Farben und Farbkreise in der Geschichte
Mit Licht und Farben haben sich in der Geschichte viele Naturwissenschaftler beschäftigt. Einer der Bedeutendsten war ISAAC NEWTON (1643-1727). NEWTON zerlegte weißes Licht mithilfe eines Prismas in seine farbigen Bestandteile. Er stellte auch Paare von Farben zusammen, die er Komplementärfarben nannte und die zusammen Weiß ergeben (Bild 2). Zur Wirkung von Farben und zur Farbwahrnehmung vertrat NEWTON folgende Auffassung:
„Das homogene Licht und die Farben, welche Rot erscheinen oder vielmehr, welche die Gegenstände Rot erscheinen lassen, nenne ich ‚Rot erregende’, die Lichtstrahlen, welche die Körper Gelb, Grün, Blau und Violett erscheinen lassen, ‚Gelb erregende’, ‚Grün erregende’ usw. Und wenn ich einmal von Lichtstrahlen als farbige oder gefärbte Strahlen spreche, so ist dies nicht wissenschaftlich oder im strengsten Sinne zu verstehen, sondern als gewöhnlicher, volkstümlicher Ausdruck, entsprechend der Vorstellung, die sich das gemeine Volk beim Anblick dieser Versuche bilden würde. Denn streng genommen sind die Strahlen nicht gefärbt; in ihnen liegt nichts als eine gewisse Kraft und Fähigkeit, die Empfindung dieser oder jener Farbe zu erregen."
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE (1749-1832) beschäftigte sich ebenfalls intensiv mit Farben (Bild 3) und veröffentlichte 1810 seine „Farbenlehre“. Er wählte einen völlig anderen Zugang als NEWTON. Während NEWTON von physikalischen Aspekten ausging, stellte GOETHE die Empfindungen in den Vordergrund, die wir beim Anblick von Farben haben. Er hielt die Farbenlehre von NEWTON für falsch. In seiner „Farbenlehre“ schrieb er u.a.:
„die Erfahrung lehrt uns, dass die einzelnen Farben besondere Gemütsstimmungen geben. ... Die Farben von der Plusseite sind Gelb, Rotgelb (Orange), Gelbrot (Mennige, Zinnober). Sie stimmen regsam, lebhaft, strebend ... Die Farben von der Minusseite sind Blau, Rotblau und Blaurot. Sie stimmen zu einer unruhigen, weichen und sehnenden Empfindung“.
In ähnlicher Weise charakterisierte GOETHE auch andere Farben.
Neuere Farbkreise und Farbtafeln
Vor allem ab Mitte des 19. Jahrhunderts begannen intensivere Untersuchungen zu Farben, die teilweise von Physikern, teilweise von Ärzten und Psychologen durchgeführt wurden. Dabei wurden unterschiedliche Farbkreise und Farbtafeln entwickelt.
Anhand eines relativ einfachen Farbkreises, wie er in Bild 1 dargestellt ist, kann man beispielsweise die Gesetze der additiven und der subtraktiven Farbmischung verdeutlichen. Genauere Hinweise dazu findet man unter den betreffenden Stichwörtern.
Für die Druckereien und für die Bildbearbeitung mithilfe von Computern wurden umfangreiche Farbatlanten, Farbkataloge und Farbfächer entwickelt, die eine Vielzahl von Farbabstufungen umfassen (Bild 4). Dabei wird für Farbtöne die Sättigung und die Helligkeit verändert, sodass man eine große Anzahl von Farbabstufungen erhält.
Entwickelt wurde auch eine Normfarbtafel (Bild 5). Die hufeisenförmige Kurve beschreibt die Farborte monochromatischer Lichter. Der mit E markierte Punkt ist der Farbort für ein Spektrum, dessen Energie für alle Wellenlängen gleich ist. Solche Normfarbtafeln dienen z.B. dazu, die Farben für Verkehrsschilder festzulegen. Deren Farben müssen sich bei Beleuchtung mit Tageslicht innerhalb eines festgelegten Bereiches der Normfarbtafel bewegen.