Beim Rundfunk werden Informationen oder Musik mithilfe von hertzschen Wellen über größere Entfernungen hinweg übertragen. Die von einem Sender ausgehenden Wellen müssen dazu von einer Antenne empfangen und in einem Rundfunkgerät demoduliert, verstärkt und hörbar gemacht werden.
Kurz nach der Entdeckung der elektromagnetischen Wellen durch HEINRICH HERTZ (1857-1894) begannen auch Untersuchungen zu Möglichkeiten der Informationsübertragung mit diesen Wellen. Zwar hatten die elektrische Telegrafie und die Telefonie große Fortschritte in der Informationsübertragung gebracht, sie konnten aber nicht alle Wünsche erfüllen. Die Kabel erwiesen sich als störanfällig, in Sumpf- und Wüstengebieten konnten kaum Kabel verlegt werden, Verbindungen zu Schiffen auf hoher See waren nicht möglich.
Deshalb erfolgten in vielen Ländern Untersuchungen zur drahtlosen Nachrichtenübermittlung. So entwickelte der russische Physiker ALEXANDER POPOW (1859-1905) leistungsfähige Sender und Empfänger.
Am 24. März 1896 übertrug er mit seiner Anlage das erste Funktelegramm über eine Entfernung von 250 m. Dieses Funktelegramm bestand aus den beiden Wörtern "Heinrich Hertz". Großen Anteil an der Entwicklung hatte auch der Italiener GUGLIELMO MARCONI (1874-1937).
Schon 1899 gelang es, Funksprüche über Entfernungen von 100 km zu senden und bereits im Dezember 1901 erfolgte der erste Funkkontakt über den Atlantik hinweg.
Für die Entwicklung des Rundfunks waren einige Entdeckungen und Erfindungen notwendig, die Anfang des 20. Jahrhunderts gemacht wurden:
Der deutsche Physiker ARTHUR WEHNELT (1871-1944) entwickelte 1904 eine Elektronenröhre, die wie eine Diode wirkte. Dem Österreicher ROBERT VON LIEBEN (1878-1913) und dem Amerikaner LEE DE FOREST (1873-1961) gelang die Entwicklung einer Verstärkerröhre, der Triode, die ähnlich wie ein Transistor wirkt. Schließlich entwickelte der deutsche Physiker ALEXANDER MEISSNER (1883-1958) eine Rückkopplungsschaltung, die die Erzeugung ungedämpfter elektromagnetischer Schwingungen ermöglichte. Mit der ersten Sendung am 29.10.1923 begann die Entwicklung des öffentlichen Rundfunks in Deutschland.
467 registrierte Teilnehmer hörten diese erste Rundfunkübertragung.
Die ersten Rundfunkempfänger waren sehr einfach aufgebaut: Sie enthielten einen Abstimmkreis zum Einstellen des Senders, einen Detektor (Gleichrichter) und einen Kopfhörer.
Sehr schnell hielt bei den Rundfunkempfängern auch die Verstärkertechnik Einzug. Die Verstärkung erfolgte mit Elektronenröhren, die erst ab den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts durch Transistoren abgelöst wurden. Bild 3 zeigt das Schaltbild eines einfachen Empfängers mit Transistorenverstärker. Nutzt man mehrere Verstärkerstufen, so kann statt eines Kopfhörers ein Lautsprecher verwendet werden.
Schaltbild eines Empfängers mit Transistorverstärker
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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