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Arbeitsteilung bei Tieren

Die Arbeitsteilung ist eine Grundform des Sozialverhaltens. Bei der Arbeitsteilung (Kooperation) treten zwei oder mehrere Organismen durch Übernahme aufeinander abgestimmter Rollen miteinander in Beziehung. Ziele der unterschiedlichen Rollenverteilung sind immer Vorteile, die unterschiedlich ausgeprägt sein können. Die höchstentwickelte Form der Arbeitsteilung findet man beim Fortpflanzungsverhalten, in Tierstaaten und in Symbiosen.

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Bei der Arbeitsteilung können die Aufgaben der Rollen gleichwertig (gegenseitiges Wärmen bei Kontakttieren – Nagetiere, Affen) oder verschieden verteilt sein (Vorbild und Nachahmer, Anführer und Geführter). Ziel der Kooperation ist immer ein Vorteil, der allerdings gemeinsam oder wechselseitig (gemeinsamer Nahrungserwerb; Fremdputzen), für jeden Organismus verschieden sein kann (Sexualverhalten) oder im Interesse Dritter besteht (kooperative Jungenaufzucht).

Die höchstentwickelte Form der Arbeitsteilung findet man beim Fortpflanzungsverhalten, in Tierstaaten und in Symbiosen. Dabei sind die beteiligten Organismen meist zeitweilig oder dauerhaft aufeinander angewiesen und voneinander abhängig.

Alle Verhaltensweisen, die den Individuen zur Weitergabe ihrer Erbinformation in die nächste Generation dienen, werden als Fortpflanzungsverhalten zusammengefasst. Dazu gehören das Sexualverhalten mit Balz, die Paarbindung mit Kopulation und weiterhin das Verhalten gegenüber den Nachkommen (Brutfürsorge, Brutpflege). Die Beteiligung der Eltern an der Brutpflege ist sehr unterschiedlich. Sie kann von der Mutter (z. B. solitäre Bienen) oder dem Vater allein (z. B. Stichling) oder von beiden Elternteilen (z. B. Mongolische Wüstenrennmaus, viele Vögel) ausgeführt werden. Das Zusammenleben von einem oder beiden Elternteilen und Jungen wird in der Verhaltensbiologie als Familie beschrieben. Je nachdem wer sich an der Brutpflege beteiligt, unterscheidet man zwischen Eltern-, Mutter- und Vaterfamilien. Gerade bei Elternfamilien lässt sich die Arbeitsteilung gut nachvollziehen (Vögel – abwechselndes Bebrüten der Eier und abwechselnde Nahrungsversorgung).

  • Symbiose zwischen Clownfisch und Anemone

    teamsca - Fotolia.com

Der Tierstaat ist durch bestimmte Kasten gekennzeichnet, die sich in Bau und Aufgabenbereichen unterscheiden. Es gibt eine Königin, die nur für die Fortpflanzung zuständig ist. Weiterhin männliche Tiere, deren einzige Aufgabe in der Begattung der Königin besteht. Sie sterben während des Aktes oder werden später vertrieben (Drohnenschlacht bei Honigbienen). Die Masse eines Tierstaates wird durch sogenannte Arbeiterinnen gebildet, welche für den Schutz, die Brutpflege, Erweiterung des Nestes und Ernährung verantwortlich sind.

Bei der Symbiose leben Organismen verschiedener Arten (Symbionten) dauerhaft zum gegenseitigen Nutzen zusammen. So lebt z. B. das Darmbakterium Escherichia coli im Dickdarm des Menschen und entzieht ihm Nährstoffe. Dagegen dient das Bakterium als Quelle für das Vitamin K. Ein weiteres Beispiel ist das Zusammenleben des Einsiedlerkrebses mit Seerosen (siehe Bild 1). Der verletzliche Teil des Krebses steckt in einem Schneckengehäuse. Die Seerosen bieten dem Krebs durch ihre Nesselzellen Schutz, werden von seinen Nahrungsresten ernährt und mit ihm in andere Gebiete transportiert.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Arbeitsteilung bei Tieren." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/arbeitsteilung-bei-tieren (Abgerufen: 05. July 2025, 17:55 UTC)

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  • Brutfürsorge
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Destruenten

Destruenten (Zersetzer) bauen tote, energiereiche organische pflanzliche und tierische Substanzen in energiearme anorganische Stoffe wie Kohlenstoffdioxid, Wasser und Mineralstoffe unter Energiegewinn ab.

Zu den Destruenten gehören u. a. Bakterien, Pilze, Abfallfresser (z. B. Regenwurm, Aasfresser).

Biotische Umweltfaktoren

Biotische Umweltfaktoren sind alle Einwirkungen auf einen Organismus, die von anderen Lebewesen ausgehen. Sie können innerhalb einer Art (intraspezifisch) und zwischen verschiedenen Arten (interspezifisch) auftreten.

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Individuen einer Art, die sich für bestimmte Zwecke, in einer mehr oder weniger großen Gruppe zusammenfinden bilden einen Verband. Innerhalb eines Verbandes zeigen die Tiere soziales Verhalten im Umgang miteinander, das stärker oder weniger stark ausgeprägt ist, so wie es für die Gemeinschaft notwendig ist. Innerhalb des sozialen Verhaltens spielen alle Arten der Kommunikation eine wichtige Rolle, sie sind meist sehr gut entwickelt.
Die Gruppe dient z. B. der gemeinsamen Brutpflege und Nahrungssuche und sie kann Schutz vor abiotischen und biotischen Faktoren bieten. Neben den Vorteilen einer Gruppe, gibt es auch die Nachteile zu beachten. Bei jeder Tierart hat sich entsprechend der Kosten-Nutzen-Bilanz eine bestimmte Art von Gruppenbildung oder auch keine, im Laufe der Evolution entwickelt.
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