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Interpretation dramatischer Texte

Der Begriff „Dramatik“ bezeichnet neben Lyrik und Epik eine der drei großen Gattungen der Dichtung. Das literarische Produkt, das Drama (griechisch: Handlung), stellt ein in sich geschlossenes Geschehen dar, in dessen Verlauf durch Dialog und Monolog der agierenden Personen ein Konflikt entfaltet wird. Für die Bühnendarstellung vorgesehen, wendet es sich mehr an den Zuschauer als an den Leser. Bei der Aufführung kommen zum Wort noch Bewegung, Mimik und Gestik der Schauspieler sowie Bühnenbild, Requisiten und andere technische Hilfsmittel hinzu. Drama ist ein Sammelbegriff für alle Spielarten von Bühnenstücken (u. a. Schauspiel, Lustspiel, Tragödie, Volksstück, Komödie, Trauerspiel).

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Stoff und Thema

Der Stoff für eine dramatische Handlung, das Rohmaterial, das der Dichter in der Natur, der Geschichte oder der Kunst findet und das ihn zu einem Werk anregt, kann vielfältiger Natur sein. Nicht immer lässt sich Stoff genau definieren bzw. er tritt in Konkurrenz zu Begriffen wie „Idee“, „Thema“ oder „Motiv“.

Beispiel: „Der zerbrochene Krug“ von HEINRICH VON KLEIST

(siehe PDF "Heinrich von Kleist - Der zerbrochene Krug")

KLEIST informiert den Leser/Zuschauer in der Vorrede zu seinem Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ beispielsweise über den Stoff für sein Werk:

„Diesem Lustspiel liegt wahrscheinlich ein historisches Faktum, worüber ich jedoch keine nähere Auskunft habe auffinden können, zum Grunde. Ich nahm die Veranlassung dazu aus einem Kupferstich, den ich vor mehreren Jahren in der Schweiz sah – Man bemerkte darauf zuerst einen Richter, der gravitätisch auf dem Richterstuhle saß: vor ihm stand eine alte Frau, die einen zerbrochenen Krug hielt, sie schien das Unrecht, das ihm widerfahren war, zu demonstrieren: Beklagter, ein junger Bauerkerl, den der Richter, als überwiesen, andonnerte, verteidigte sich noch, aber schwach: ein Mädchen, das wahrscheinlich in dieser Sache gezeugt hatte (denn wer weiß, bei welcher Gelegenheit das Deliktum geschehen war) spielte sich, in der Mitte zwischen Mutter und Bräutigam an der Schürze, wer ein falsches Zeugnis abgelegt hätte, könnte nicht zerknirschter dastehn; und der Gerichtsschreiber sah (er hatte vielleicht kurz vorher das Mädchen angesehen) jetzt den Richter mißtrauisch zur Seite an ... Darunter stand: Der zerbrochene Krug. — Das Original war, wenn ich nicht irre, von einem niederländischen Meister.”
(Heinrich von Kleist: Der zerbrochne Krug, Vorrede)

Aus dieser stofflichen Anregung filtert KLEIST ein Thema, einen Grundgedanken für sein Stück. Für ihn ist es die Darstellung des korrupten Richters, die Frage der Verbindung von Moral und Macht und von Lust und Herrschaft.

Handlung und Geschehen

Noch fehlt dem Drama aber die Geschichte, die Handlung, die durch drei Elemente gekennzeichnet ist: eine oder mehrere handelnde Personen, eine zeitliche Abfolge mit Anfang und Ende und schließlich einen oder mehrere Schauplätze. Kleist komponiert eine Handlung, die auf die Situation zuläuft, die er auf dem Kupferstich zu erkennen glaubte.

Inhaltsangabe

Der Dorfrichter Adam stellt Eve, der Tochter von Frau Marthe Rull, nach. Um sich ihr zu nähern, behauptet er, ihr Verlobter Ruprecht werde zum Militärdienst eingezogen, als Richter könne er ihn jedoch durch ein Attest davor bewahren. Adams nächtlicher Besuch bei Eve wird jedoch von deren Verlobtem gestört, der Adam, ohne ihn zu erkennen, auf den Kopf schlägt. Im folgenden Handgemenge geht der besagte Krug in Scherben, Adam flieht und verliert dabei seine Perücke. Eve verschweigt aus Sorge um Ruprecht der Mutter die Wahrheit. Diese wiederum bezweifelt die Treue ihrer Tochter. Eine unvorhergesehene Revision durch den Gerichtsrat Walter zwingt nun den Dorfrichter Adam, die Anzeige von Marthe Rull gegen unbekannt aufzunehmen und somit gegen sich selbst zu ermitteln, dabei aber seine eigene Rolle lange erfolgreich zu vertuschen. Als schließlich eine Augenzeugin mit der verlorenen Perücke erscheint und Eve fürchten muss, dass Ruprecht bestraft wird, rückt sie mit der Wahrheit heraus. Adam flieht, wird daraufhin seines Amtes enthoben, sein Schreiber zum neuen Richter ernannt und das Brautpaar versöhnt sich wieder.

Im Drama wird die Handlung auf der Bühne auf verschiedene Weise deutlich:

  • die direkte Handlung, die der Zuschauer durch die Aktion der Figuren und ihre Auseinandersetzung im Dialog miterlebt
  • die berichtete Handlung, über die eine Figur Auskunft gibt (Botenbericht) bzw. die eine Figur dem Zuschauer vermittelt (Monolog); sie kann auch als Einführung zu einem Drama von einer oder mehreren Figuren dem eigentlichen Stück vorangestellt sein (Prolog)
  • die noch auszuführende Handlung, die die Figuren in Monolog und Dialog vor den Augen des Zuschauers planen

Für das komische Versteckspiel des Dorfrichters Adam, der sein Amt für eigene Interessen missbraucht, wählte KLEIST die Form des analytischen Dramas (Enthüllungsdrama). Aus der Wahl dieser Komposition ergibt sich ein ganz bestimmtes Verhältnis von Geschichte (story) und Handlungsschema (plot). Hat die Geschichte ihren Anfang eigentlich dort, wo Adam beginnt Eve nachzustellen, setzt KLEIST den Punkt des Einsetzens der Dramenhandlung (point of attack) erst kurz vor Beginn der Gerichtsverhandlung. Das entscheidende Ereignis ist also bereits geschehen, kann nicht mehr verhindert werden, die Spannung im Verlauf der Gerichtsverhandlung besteht darin, wie und wann dem Zuschauer die Aufdeckung des Vorganges vorgeführt wird.

Verwendung literarischer Motive

Die Verwendung literarischer Motive stellt ein weiteres wichtiges gestalterisches Element der dramatischen Handlung dar. Allgemein lassen sich Motive als situationsgebundene literarische Elemente beschreiben, die schematisierten Grundformen folgen und vom Dichter als Bausteine für die Dramenhandlung verwendet werden. Inhaltlich lassen sich Situationsmotive (typisch menschliche Situationen und Zustände, z. B. der Mann zwischen zwei Frauen, die Liebe der Kinder verfeindeter Familien) und auf einzelne Personen bezogene Typenmotive (z. B. der Einzelgänger, die böse Frau, der Selbstlose) unterscheiden. KLEIST verwendet im „Zerbrochenen Krug“ das Motiv des vorausdeutenden Traums. Zu Beginn des dritten Auftritts, kurz vor Beginn der Gerichtsverhandlung, wird dem aufmerksamen Zuschauer die Zwangsläufigkeit des weiteren Geschehens schon anhand des Albtraums des Richters Adam vor Augen geführt.

Komposition der Handlung

Für die dramatische Handlung ist weiterhin die Komposition der Bühnenhandlung entscheidend. Es muss dem Autor gelingen, eine Form der szenischen Darstellung zu finden, die dem Zuschauer das Handlungsganze glaubwürdig vor Augen führt. Wie wichtig diese Segmentierung ist, zeigt die Arbeit KLEISTs an seinem Lustspiel. In seiner ursprünglichen Fassung als Dreiakter wurde „Der zerbrochene Krug“ 1808 in Weimar uraufgeführt und fiel bei Publikum und Kritik durch. Nach der Umarbeitung zum Einakter wurde das Stück ein Welterfolg. KLEIST drängt das Bühnengeschehen an einem Ort zusammen und lässt die Handlung ohne zeitliche Unterbrechung fortlaufen.

Als Grundsätze der Handlungskomposition können zusammengefasst werden:

  • Konzentration: Nur die Schwerpunkte einer Geschichte können auf der Bühne szenisch dargestellt werden.
  • Auswahl: Zur Darstellung werden deshalb bestimmte Handlungsabschnitte je nach kompositorischem Konzept des Autors ausgewählt.
  • Konvention: Literarische Konventionen sind bei dieser Auswahl zu beachten (Erwartungshaltung der Rezipienten, Anstands- und Sittlichkeitsregeln).
  • Gliederung: Die Gesamthandlung muss in Segmente zerlegt werden, die geeignet erscheinen, repräsentativ für das Ganze zu stehen.

Figuren eines Dramas

Die Figuren eines Dramas existieren nur im Stück und durch das Stück. Sie existieren nicht wirklich. Als Träger der Handlung haben sie bestimmte Eigenschaften und Merkmale, verfolgen Absichten und lassen Gründe für ihr Handeln erkennen. Im Drama auftretende Figuren stehen zueinander in bestimmten Beziehungen (Figurenkonstellation).

Je nach Perspektive des Betrachters unterscheidet man innerhalb der Dramenpoetik die Begriffe Person, Rolle, Charakter und Figur. Die vier Begriffe sind keineswegs gleichbedeutend, sondern heben jeweils ein bestimmtes Bedeutungsmerkmal der künstlich geschaffenen literarischen Gestalt hervor.

Person

Ursprünglich bedeutet das lateinische Wort „persona“ so viel wie die „Maske“ des Schauspielers. Das Tragen von Masken im antiken Theater war üblich, auch um eine bestimmte soziale Rolle der Figur (z. B. der Arzt, der Politiker, der Rechtsanwalt) zu verdeutlichen. Dabei darf der Begriff Person auf das Drama bezogen nicht mit den heute gebräuchlichen Begriffen Persönlichkeit (Bezeichnung der leiblichen und seelischen Ganzheit eines Menschen) oder Individuum (der Mensch in seiner besonderen Eigenart) verglichen werden. Diese Termini waren in der Antike unbekannt. Der ursprüngliche Wortgebrauch findet sich heute noch in den Programmheften der Theater, wenn von Personen und ihren Darstellern gesprochen wird, und macht deutlich, dass mit Person die Rolle gemeint ist, die eine Figur im Zusammenspiel mit anderen Figuren im Drama zu spielen hat.

Rolle

Als Rolle bezeichnet man zunächst die Aufgabe, die der Schauspieler berufsbedingt in einer kollektiven Theaterproduktion zu übernehmen hat. Das gleichnishafte Verhältnis zwischen dem Bühnengeschehen im Theater und dem Leben sowie umgekehrt wird dabei schon von SHAKESPEARE um 1600 in seinem Stück „Wie es euch gefällt“ hervorgehoben: „Die ganze Welt ist eine Bühne, und alle Männer und Frauen bloß Schauspieler. Sie haben ihre Abgänge und Auftritte. Und der Mensch spielt in seinem Leben viele Rollen ...“ CALDERÓN lässt in seinem geistlichen Festspiel „Das große Welttheater“ (1675) den Figuren vom Spielmeister im Namen Gottes Berufs- und Standesrollen zuteilen (z. B. König, Minister, General, Mönch, Verbrecher, Edelmann, Bauer, Dame, Bettler). Rollenspiel ist demnach nicht nur Grundbedingung des Menschen im täglichen Leben und des Schauspielers auf der Bühne, sondern auch der fiktiven Figuren im Drama. Dabei sehen sich die Figuren häufig mit dem Problem konfrontiert, die Rollen keineswegs nacheinander zu spielen, sondern vielfach gleichzeitig in verschiedenen Rollen zu agieren. So ist Eve in KLEISTs „Zerbrochenem Krug“ nicht nur das Opfer des seine Macht missbrauchenden Richters, sondern schlüpft gleichzeitig in die Rolle der treuen Verlobten Ruprecht gegenüber sowie die der gehorsamen Tochter ihrer Mutter. Die Figur des Adam spielt gar die Rolle des Richters und des Angeklagten in einer Person. Unausweichlich geraten die fiktiven Figuren im Drama in Rollenkonflikte, genauso wie Personen im realen Leben. Für viele Schauspieler und auch Zuschauer erscheinen die Rollenkonflikte in älteren Dramen heute schwer nachvollziehbar. Die Ursache dafür ist in den veränderten sozialen Strukturen und Wertvorstellungen unserer Zeit zu suchen. Die Analyse des Rollenspiels der Figuren erscheint also nötig, um ein Drama angemessen verstehen zu können.

Charakter

Der Begriff Charakter stammt ursprünglich vom griechischen Wort charakter ab und bedeutet so viel wie „Stempel“, „Gepräge“, „Eigenart“. Im heutigen Sprachgebrauch kann die Verwendung des Begriffes in drei Bereiche unterteilt werden:

  • Sprechen wir vom Charakter einer Landschaft oder eines Menschen, meinen wir die typische Eigenart bestimmter Erscheinungen.
  • Für einen verantwortlichen, sittlich handelnden Menschen benutzen wir die Redewendung „Ein Mensch von Charakter“, wobei eine ethische Komponente zum Tragen kommt.
  • Der psychologische Begriff Charakter bezeichnet die seelischen Anlagen eines Menschen, die seine individuelle Prägung ausmachen.

In diesem Spannungsfeld zwischen typischer Eigenart und individueller Ausprägung bewegt sich auch der Charakterbegriff in der Dramengeschichte.
Der Charakter individueller Ausprägung entsteht, wenn in einer Bühnenfigur mehrere typische Eigenschaften kombiniert werden. In der Figur des Richters Adam werden zunächst der Typ des korrupten Richters wie auch der des lüsternen Alten sichtbar. Die Unverwechselbarkeit dieses Charakters entsteht aber gerade durch die Vermischung von Behäbigkeit und Gerissenheit, von sinnlicher Begierde und Angst vor der Entdeckung, amtlicher Arroganz und Unterwürfigkeit gegenüber dem Vorgesetzten. Das Auftreten standardisierter Figurentypen als Verkörperung menschlicher Verhaltensmuster hat eine lange Tradition und bedeutete auch für den Zuschauer einen Vorteil, sorgte es doch für einen gewissen Wiedererkennungseffekt.

  • BWS-DEU2-0057-03.pdf (248.44 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Interpretation dramatischer Texte." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/interpretation-dramatischer-texte (Abgerufen: 24. May 2025, 21:04 UTC)

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Lenz-Novelle

GEORG BÜCHNERs Novelle „Lenz“ ist das wichtigste Werk des deutschen Frührealismus. In ihr werden naturalistische, auch expressionistische Merkmale vorweggenommen. BÜCHNER orientierte sich nicht an den klassischen idealen des „Guten, Wahren, Schönen“. Von den Romantikern übernahm er die Ästhetisierung des Hässlichen, d.h. Leben war für ihn Ganzheit. Das Leben, wie es ist, schließt auch den Wahnsinn des Helden ein. Damit begab sich Büchner in eine Gegenposition zu den zeitgenössischen Kritikern. Seinen Lenz lässt er sagen:

„Ich verlange in allem Leben, Möglichkeit des Daseins, und dann ist's gut; wir haben dann nicht zu fragen, ob es schön, ob es häßlich ist, das Gefühl, daß was geschaffen sei, Leben habe, stehe über diesen beiden, und sei das einzige Kriterium in Kunstsachen.“


BÜCHNERs literarische Haltung entsprang seinem Lebensmotto: Leben als Selbstzweck. Das bedeutet, Leben um des Lebens willen. Deswegen schaffte BÜCHNER keine Kunstfiguren als Verkörperung von Idealen, sondern Menschen aus Fleisch und Blut. Eine Verklärung seiner Figuren verbietet sich von selbst.

 

Bertolt Brecht

* 10.02.1898 in Augsburg
† 14.08.1956 in Berlin

BERTOLT BRECHT, Schriftsteller und Regisseur, war einer der bedeutendsten Autoren der Arbeiterliteratur zur Zeit der Weimarer Republik, einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit und einer der einflussreichsten deutschen Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Sein Gesamtwerk umfasst mehr als 30 Theaterstücke, über 2500 Gedichte und Lieder, drei Romane, mehrere Dramen- und Romanfragmente sowie über 150 Prosaarbeiten, dazu Tagebücher und Briefe.

Er gilt als Begründer des sogenannten „Epischen Theaters“.
Bekannte Werke von BRECHT sind z. B.

  • Die Dreigroschenoper
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  • Der kaukasische Kreidekreis.

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DANIEL CHRISTIAN SCHUBARTs Erzählung „Zur Geschichte des menschlichen Herzens“ diente als Vorlage für SCHILLERs „Die Räuber“. Nach der Uraufführung des Stückes 1781 erhielt der Autor eine Art Berufsverbot: Zwar durfte er in seiner Profession als Regimentsmedikus Schriften veröffentlichen, belletristische Publikationen wurden ihm jedoch durch KARL EUGEN VON WÜRTTEMBERG verboten. Diese und andere Willkürmaßnahmen, von denen er einige in den „Räubern“ beschreibt, waren es, die SCHILLER ins Exil trieben. Im Thüringischen fand er bei Frau VON WOLZOGEN Ruhe, um sein nächstes Stück zu vollenden: „Kabale und Liebe“.

Aischylos

* 525 v. Chr. Eleusis (Griechenland)
† 456 v. Chr. Gela (Sizilien)

AISCHYLOS (auch AESCHYLUS, ÄSCHYLUS) gehörte zusammen mit SOPHOKLES und EURIPIDES zu den drei großen Tragödiendichtern der griechischen Antike.

AISCHYLOS war der erste große Tragödienschreiber Athens. Er wird als der eigentliche Begründer der griechischen Tragödie angesehen. Er führte zusätzlich zum Chor und zum ersten Schauspieler den zweiten Schauspieler ein (Grundlage für den dramatischen Dialog), weitete die Handlung des attischen Dramas zum Hauptgegenstand der Aufführung aus und inszenierte erstmals Aufführungen, in denen Kostüme und Bühnenbilder verwandt wurden.

Frühlings Erwachen


FRANK WEDEKINDs „Frühlings Erwachen. Eine Kindertragödie“ entstand 1891. Aber erst 1906 durfte es erstmals öffentlich aufgeführt werden.

Es ist ein Stück um die Probleme Jugendlicher, erwachsen zu werden. Zugleich richtet es sich gegen die Erziehungspolitik, gegen die Verlogenheiten und Verdrängungsmechanismen im wilhelminischen Kaiserreich. Der Titel verweist auf das Erwachen der sexuellen Bedürfnisse im Heranwachsenden, auf die Pubertät. Die Jugendlichen sind auf der Suche nach ihrer Identität, nach ihrer Art zu lieben. Sie scheitern letztendlich am Moralkodex der Erwachsenenwelt.

„Ich begann zu schreiben ohne irgendeinen Plan, mit der Absicht zu schreiben, was mir Vergnügen macht. Der Plan entstand nach der dritten Szene. Es widerstrebte mir, das Stück, ohne Ausblick auf das Leben der Erwachsenen, unter Schulkindern zu schließen. Deshalb führte ich in der letzten Szene den Vermummten Herrn an.“

(WEDEKIND)

 

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