Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch Abitur
  3. 4 Literaturgeschichte
  4. 4.2 Vorbilder für die deutsche Literatur
  5. 4.2.2 Die Antike als Quelle europäischer Literatur
  6. Pindar

Pindar

* 518 v. Chr. in Kynoskephalai (bei Theben, Griechenland)
† 438 v. Chr. in Argos (Griechenland)

PINDAR gehörte zusammen mit ALKAIOS, SAPPHO und ANAKREON zu den bedeutendsten panhellenischen Lyrikern der griechischen Literatur. Er führte die griechische Chorlyrik zu ihrem Höhepunkt und ist der geistige Vater einer besonderen Odenform, der sogenannten Pindarischen Ode, einer dreigeteilten chorischen Ode, bei der die beiden ersten Strophen gleich gebaut sind und die dritte metrisch abweichend ist.

PINDAR schrieb Hymnen, Dithyramben, Prozessionsoden, Tanzlieder, Grabgesänge und Loblieder und galt bereits im Altertum als Meister des erhabenen Stils.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Lebensgeschichte

Zur Lebensgeschichte von PINDAR ist nur wenig überliefert. Er wurde 518 (nach anderen Quellen 522) v. Chr. in Kynoskephalai bei Theben geboren. Er war der Sohn einer angesehenen Adelsfamilie, der Ägiden.
PINDAR begann bereits in jungen Jahren zu dichten. Er wurde frühzeitig von dem Dichter und Musiker LASOS aus Hermione unterrichtet und beteiligte sich auch an Dichterwettbewerben. Es ist überliefert, dass er einst der böotischen Dichterin CORINNA in einem solchen Wettbewerb unterlag. Die Dichterin riet ihm daraufhin, „mit der Hand zu säen und nicht mit dem ganzen Sack“. Sie spielte damit auf den verschwenderischen Umgang mit mythologischen Elementen an, der für PINDARs frühe Werke typisch ist.

Pindar war viel auf Reisen und besuchte die gesamte griechische Welt. Von HIERON I., dem König von Syrakus, wurde er nach Sizilien eingeladen, wo er sich zwei Jahre lang aufhielt und Päane (feierlicher Gesang; Kampf-, Sieges-, Preislieder) für HIERON und andere Könige sowie für die angesehensten griechischen Familien verfasste. So war er schon zu Lebzeiten weit über die Grenzen Thebens hinaus bekannt. Er starb 438 (nach anderen Quellen 432) v. Chr. zu Argos im Theater.

Literarisches Schaffen

PINDAR führte die griechische Chorlyrik zu ihrem Höhepunkt. Sein literarisches Schaffen umfasst:

  • Hymnen zu Ehren der Götter
  • Dithyramben (schwungvolle Festlieder; begeisternde Würdigung)
  • Prozessionsoden
  • Tanzlieder
  • Grabgesänge („Threnen“ – Trauerlieder zum Preise Verstorbener)
  • Loblieder (z.B. auf Fürsten).
  • BWS-DEU2-0163-03.pdf (126.26 KB)

PINDAR verfasste hauptsächlich Preislieder auf die Sieger (Epinikien) sportlicher Wettkämpfe (olympische, pythische, isthmische, nemeische u.a. Spiele). Diese Gesänge wurden bei der Ehrung der in ihre Heimat zurückgekehrten Sieger und am Jahrestag des Sieges nach einem Dankopfer von einem Chor vorgetragen, der sich in anmutigem Reigen zu Lyra- und Flötenmusik um den Altar bewegte. PINDARs Lobeshymnen auf die Sieger der berühmten panhellenischen Festspiele enthalten als Kernstück stets einen Mythos. Dieser Mythos spiegelt entweder die Stimmung des Ereignisses wider oder er schafft die Verbindung zwischen siegreichem Held und mythologischer Vergangenheit.

Die Oden (griech.: Gesang, antiker Chorgesang) PINDARs sind Lobgesänge auf Helden und Sieger, auf ihr Vaterland, ihre Vorfahren und andere Helden, die als Vorbild vorgeführt werden sowie auf die Götter, die angerufen werden, die Vaterstadt des Siegers und das gesamte Land der Hellenen zu beschirmen. Zentrale Themen sind Fragen der Moral und der Religion, insbesondere die der Unsterblichkeit der Seele.

PINDAR entwickelte eine besondere Odenform, die sogenannte Pindarische Ode. Die chorische Ode wird dabei in drei Strophen geteilt:

  1. die Ode
  2. die Antode (Gegenstrophe)
  3. die Epode (Abgesang).

Die beiden ersten Strophen sind gleich gebaut, die dritte Strophe weicht metrisch ab. Von den Oden PINDARs wurden u.a. HORAZ (der seine Oden „Carmina“ formal nach den Vorbildern von ANAKREON, ALKAIOS, SAPPHO und PINDAR verfasste) oder auch der deutsche Dichter FRIEDRICH HÖLDERLIN beeinflusst.

Werke (Auswahl)

Viele der Dichtungen PINDARs sind leider nur noch in Teilen erhalten. Die Werke, die noch fast vollständig erhaltenen sind, stellen vermutlich etwa ein Viertel seines Gesamtwerkes dar. Dazu gehören:

  • die Epinikien und
  • 44 Oden (geschrieben zu Ehren der Sieger der vier nationalen Hauptfeste in Olympien, Pythien, Isthmien und Nemeen).
  • BWS-DEU2-0163-05.pdf (45.52 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Pindar." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/pindar (Abgerufen: 24. May 2025, 03:38 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Gegenstrophe
  • Chorlyrik
  • HIERON I
  • Abgesang
  • panhellenische Festspiele
  • Ägiden
  • Dithyrambe
  • Preislied
  • Mythos
  • Epode
  • KORINNA
  • Päan
  • HORAZ
  • griechischer Dichter
  • Grabgesang
  • Epinikien
  • Antode
  • Hölderlin
  • Tanzlied
  • PINDAR
  • Lyrik
  • Loblied
  • Lobgesang
  • Preisgesang
  • Lyriker
  • Prozessionsode
  • Pindarische Ode
  • Mythologie
  • Corinna
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Architektur

Klassik (lat. classicus „die höchsten Vermögensklassen betreffend“; übertragen: „erstklassig, mustergültig“) war ursprünglich die Bezeichnung für eine geistesgeschichtliche Epoche der griechischen Kultur (5. und 4. Jh. v. Chr.). Als Vorbild und Norm für verschiedene nachfolgende Kunstepochen galt im erweiterten Begriffsverständnis die Kunst der griechisch-römischen Antike.

Aischylos

* 525 v. Chr. Eleusis (Griechenland)
† 456 v. Chr. Gela (Sizilien)

AISCHYLOS (auch AESCHYLUS, ÄSCHYLUS) gehörte zusammen mit SOPHOKLES und EURIPIDES zu den drei großen Tragödiendichtern der griechischen Antike.

AISCHYLOS war der erste große Tragödienschreiber Athens. Er wird als der eigentliche Begründer der griechischen Tragödie angesehen. Er führte zusätzlich zum Chor und zum ersten Schauspieler den zweiten Schauspieler ein (Grundlage für den dramatischen Dialog), weitete die Handlung des attischen Dramas zum Hauptgegenstand der Aufführung aus und inszenierte erstmals Aufführungen, in denen Kostüme und Bühnenbilder verwandt wurden.

Andreas Gryphius

* 02.10.1616 in Glogau, Schlesien (heute Glogow, Polen)
† 16.07.1664 in Glogau

ANDREAS GRYPHIUS (ANDREAS GREIF) war einer der bedeutendsten deutschen Barockdichter. Er übersetzte Dramen, verfasste Lyrik, Trauer- und Lustspiele und gilt er als der sprachgewaltigste Autor deutscher Literatur im Zeitalter des Barock. Seine unter dem Eindruck des Dreißigjährigen Krieges und der konfessionellen Auseinandersetzungen geschriebenen Werke sind von einem tiefen Pessimismus durchdrungen („Poetik der Klage“) und beschäftigen sich in erster Linie mit der Vergänglichkeit des irdischen Seins. Als Mitglied der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ hatte GRYPHIUS großen Anteil daran, der deutschen Sprache zum Ansehen einer akzeptierten eigenen Literatursprache zu verhelfen.

Kurt Tucholsky

* 09.01.1890 in Berlin
† 21.12.1935 in Hindås (Schweden)

KURT TUCHOLSKY, auch bekannt unter seinen Pseudonymen THEOBALD TIGER, IGNAZ WROBEL, KASPAR HAUSER oder PETER PANTER, war Journalist, Satiriker, Essayist, Literatur- und Theaterkritiker, Erzähler, Lyriker, Chanson- und Briefeschreiber. Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Feuilletonisten des 20. Jahrhunderts.
TUCHOLSKY war Ankläger von Nationalismus und Militarismus und Kritiker sozialer Ungerechtigkeit und bürgerlicher Moralvorstellungen („Die Ehe war zum jrößten Teile/ vabrühte Milch un Langeweile/ und darum wird beim happy end/ im Film jewöhnlich abjeblendt“). Er zählt zu den meistgelesenen Autoren der Weimarer Republik und ist noch immer hochaktuell. Zu seinen bekanntesten Werken gehört die Erzählung „Deutschland, Deutschland über alles“ (1929).

Horaz

* 08.12.65 v. Chr. in Venusia (Apulien, heute Venosa)
† 27.11.08 v. Chr. in Rom (Italien)

HORAZ (QUINTUS HORATIUS FLACCUS) war ein römischer Dichter und ein Klassiker des Goldenen Zeitalters der römischen Literatur. HORAZ war neben VERGIL der bedeutendste Dichter in der Zeit des ersten römischen Kaisers AUGUSTUS (63 v. Chr.–14 n. Chr.). Er schrieb Oden und Epoden in lyrischen Versmaßen und Satiren und Episteln in daktylischen Hexametern. Besonders bekannt und bis in die Neuzeit hinein von Einfluss auf die lyrische Dichtung sind seine poetische Abhandlung „Ars poetica“ sowie die Oden „Carmina“, mit denen er zum Urvater der römischen Lyrik wurde.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025