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Rahel Varnhagen

* 19.05.1771 in Berlin
† 07.03.1833 in Berlin

RAHEL VARNHAGEN wirkte als Salonierè und Briefeschreiberin vor allem in Berlin. Mit ihrer Gabe, gesellige Kreise zu initiieren und zum anregenden Gedankenaustausch in Gesprächen und Briefen zu bewegen, begleitete sie die Intellektuellen ihrer Zeit von den Frühromantikern bis zu den Jungdeutschen. Unter ihrer Ägide entwickelte sich die Kunst des geselligen Lebens und die Briefkultur zu einem Höhepunkt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Rahel hat eine umfangreiche Korrespondenz mit wichtigen Persönlichkeiten der Zeit hinterlassen.

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RAHEL VARNHAGEN hat kein literarisches Werk im engeren Sinne hinterlassen. Dennoch war sie für die Literatur ihrer Zeit bedeutsam – als Vermittlerin und zentrale Gestalt in der geselligen Gesprächskultur der Epoche der Romantik, die sie maßgeblich initiierte, namentlich in ihren beiden Berliner Salons pflegte und deren Niveau sie mit ihrem wachen, kritischen Intellekt und ihrem vorurteilsfreien Wesen bestimmte. RAHEL und ihre literarischen Salons waren eine beliebte und anerkannte Institution für die künstlerisch und politisch interessierten Intellektuellen jener Zeit. Und so besteht RAHELs Werk eben auch darin, was sie den Menschen bedeutete, denen sie begegnete und die sie zusammenbrachte, zu welchen Gesprächen und Gedanken sie sie anregte. Ein großer Teil davon spiegelt sich in den Äußerungen ihrer Zeitgenossen und schließlich in RAHELs umfangreich überliefertem Briefwechsel (siehe PDF "Rahel Lewin und Alexander von der Marwitz in ihren Briefen"). Auch das Briefeschreiben war in jener Zeit ein Teil des „geselligen Betragens“ (SCHLEIERMACHER) und kann aus diesem Grunde als literarisches Genre gelten. 

Kinderjahre

RAHEL LEVIN, so ihr Mädchenname, war die Tochter eines zu Wohlstand gekommenen jüdischen Juwelenhändlers und Bankiers. Am 19.05.1771 wurde sie in Berlin geboren, als ältestes von fünf Kindern. Sie entstammte einer orthodoxen Familie, das heißt, zu Hause wurde Hebräisch gesprochen, Bildung wurde nur im Rahmen der jüdischen Überlieferung vermittelt, und in der Regel wurden die Mädchen früh verheiratet. Doch RAHEL entzog sich dem Ghetto. Der Wohlstand des Vaters machte dies möglich, die andere Voraussetzung schuf sie sich selbst: Sie bildete sich mit großer Energie autodidaktisch und war bald auf der Höhe der Zeit in ihren Kenntnissen über Literatur, Theater und Philosophie. Sie strebte wie damals viele gebildete und wohlhabende Juden nach Assimilation und Anerkennung in der deutschen Gesellschaft. Eine Zeitlang schien dies Bemühen erfolgreich zu sein:

  • BWS-DEU2-0087-01.pdf (511.6 KB)

RAHELs Salon

Es gab in Berlin eine kurze Phase der Offenheit und Toleranz, etwa zwischen 1790 und dem Einmarsch NAPOLEONs 1806, in der sie als Frau und als Jüdin, so wie HENRIETTE HERTZ, die schöne Frau des Arztes MARKUS HERTZ, Mittelpunkt eines geselligen Zirkels war. In ihrer Dachstube in der Jägerstraße empfing sie die junge intellektuelle Elite, Schauspieler, Diplomaten und Vertreter des Hofes. Dass diese Kreise in freier Geselligkeit Umgang miteinander hatten, ohne Rücksicht auf die Hierarchien der Ständegesellschaft, noch dazu im Hause von Jüdinnen, das war damals ein absolutes Novum. Bei Tee und Butterbroten wurde in RAHELs Dachstube, die in unmittelbarer Nähe des Königlichen Nationaltheaters lag, über Politik, Theater, Literatur, Philosophie und Privates geplaudert.

In RAHELs Salon verkehrten Autoren wie

  • die Brüder SCHLEGEL,
  • der Dichter LUDWIG TIECK und
  • sein Bruder, der Bildhauer FRIEDRICH TIECK,
  • WILHELM VON HUMBOLDT und
  • seine spätere Frau CAROLINE,
  • der Dichter FRIEDRICH DE LA MOTTE FOUQUÉ,
  • der schwedische Diplomat CARL GUSTAF VON BRINKMANN,
  • GRAF KARL VON FINCKENSTEIN,
  • PRINZ LOUIS FERDINAND VON PREUSSEN und
  • seine bürgerliche Geliebte PAULINE WIESEL.

RAHEL verehrte GOETHE sehr und hat dieser Verehrung in ihren Salongesprächen und Briefen Ausdruck gegeben. In Karlsbad begegnete sie 1795 dem großen Dichter und der würdigte ihre liebenswürdige „große Originalität“ und nannte sie eine „schöne Seele“. Fast alle Zeitgenossen äußerten sich ähnlich vorteilhaft und fasziniert über ihr souveränes Wesen, ihren Mut zum „Selbstdenken“, ihre Belesenheit, Sensibilität, ihre klare Urteilsfähigkeit und Unvoreingenommenheit sowie ihre Gabe, Menschen zu öffnen („eine moralische Hebamme“ nannte sie der PRINZ LOUIS FERDINAND).

Doch um wirklich Aufnahme in der gehobenen Gesellschaft zu finden, gab es nur einen Weg: eine vorteilhafte Heirat, wie sie einigen Jüdinnen gelungen war.

„Aber mit Rahel hat die Natur keine großen Umstände gemacht.“ – (HANNAH ARENDT) Sie war keineswegs schön, auch nicht mehr wohlhabend nach dem Tod der Eltern, sondern als Unverheiratete von der Gnade und den Zuteilungen ihres Bruders MARKUS abhängig, der nun die Familiengeschäfte führte. RAHEL war verschiedentlich mit Männern von Stand und Ansehen liiert, doch immer wieder wurde sie verlassen, und der Schmerz wiederholter Zurückweisung nagte an ihrer Seele. Als 24-Jährige war sie dem jungen Grafen KARL VON FINCKENSTEIN begegnet und dem etwas farblosen jungen Mann, der sich durch keine besonderen Gaben auszeichnete, über Jahre zugetan. Nach vierjährigem Verlöbnis gab er dem Druck seiner Familie nach und löste die Beziehung zugunsten einer standesgemäßen Heirat.

Leidenschaftlich und selbstquälerisch war RAHELs Liebe zu dem spanischen Legationssekretär RAPHAEL D´URQUIJO, in Paris begegnete sie dem jungen Kaufmann BOKELMANN. Ihre letzte Liebe vor der Heirat war die zu dem jüngeren ALEXANDER VON DER MARWITZ, einem ähnlich desillusionierten Menschen wie sie selbst. MARWITZ fiel 1814 als Offizier in den Befreiungskriegen. Einen jahrelangen, vertrauten Briefwechsel führte sie mit dem gleichaltrigen Juden DAVID VEIT und dem nationalkonservativen Schriftsteller FRIEDRICH VON GENTZ.

Heirat mit AUGUST VON VARNHAGEN

1808 war sie zum ersten Mal AUGUST VON VARNHAGEN begegnet, später traf sie ihn in Abständen immer wieder. VARNHAGEN verehrte die um 14 Jahre ältere Frau und schloss sich immer enger an sie an. Er, selbst noch jung und ohne Rang und Namen, begann auf GOETHE bezügliche Teile aus ihrer beider Briefwechsel anonym zu veröffentlichen (1812 in „Cottas Morgenblatt“). Er machte sich RAHELs Leben und ihre bedeutenden Bekanntschaften gleichsam zu Eigen und lud sich selbst dadurch mit Bedeutung auf. Doch die Liason war ein gegenseitiges Geben und Nehmen. So ließ sich RAHEL 1813 von seinem Patriotismus mitreißen, denn dieser Krieg war der erste, in dem Juden und Deutsche Seite an Seite kämpften. Während VARNHAGEN in der Armee diente, organisierte sie in Prag Hilfe für die Verwundeten aller Kriegsparteien und fühlte sich in der Fremde gebraucht und aufgehoben im Geschehen, denn sie begegnete hier nicht zuletzt vielen Bekannten (u. a. MARWITZ und GENTZ).
RAHEL liebte an VARNHAGEN, dass er sie liebte, und war sich als 43-Jährige wohl bewusst, dass er ihre letzte Chance war. 1814 nahm sie seinen Heiratsantrag an, ließ sich taufen (auf den Namen ANTONIE FRIEDERIKE) und wurde die Frau VARNHAGEN VON ENSEs, der inzwischen einen alten westfälischen Adelstitel seiner Familie ausfindig gemacht hatte. RAHEL half VARNHAGEN, seinem Leben Richtung und Struktur zu geben, sie motivierte ihn, sein Medizinstudium zu beenden, eine glückliche Fügung, die ihn in den engen Kreis eines verwundeten Obersten brachte und zu einer Art Kriegsberichterstatter in den Befreiungskriegen werden ließ. Als er 1814 zum Wiener Kongress abgeordnet wurde, folgte RAHEL ihm. Von 1816 bis 1819 lebte sie mit ihm in Karlsruhe, wo VARNHAGEN eine Stellung als Preußischer Geschäftsträger hatte.

Salon in der Mauerstraße

Sie kehrten 1819 nach Berlin zurück (VARNHAGEN war wegen zu großer Freidenkerei nach den Karlsbader Beschlüssen aus dem Staatsdienst entlassen worden), und RAHEL eröffnete ihren zweiten, vornehmeren Salon in der Mauerstraße. Zu den Gästen gehörten

  • die Familie MENDELSSOHN und
  • der FÜRST VON PÜCKLER-MUSKAU. Sie freundete sich mit den jungen Schriftstellern
  • LUDWIG BÖRNE und
  • HEINRICH HEINE,

an den Rand der Gesellschaft gedrängte Juden wie sie, die in ihren Werken Partei für die Entrechteten und Unterprivilegierten ergriffen. So schloss sich RAHELs Wirkungskreis von den Frühromantikern zu den Jungdeutschen.

Als RAHEL endlich geheiratet hatte, war sie schon müde und an der Schwelle zum Altern. Durch VARNHAGEN war sie zwar „gesellschaftsfähig“ geworden, Demütigungen blieben ihr dennoch nicht erspart. Den Makel ihrer „infamen Geburt“ (RAHEL) vermag sie nicht abzulegen. Einstige Besucher ihres ersten Salons, wie das Ehepaar HUMBOLDT oder der spätere Staatsrat STÄGEMANN, machten aus ihrem Antisemitismus, der mit dem Patriotismus der Befreiungskriege und der Restauration wieder aufflammte, keinen Hehl.

Briefkontakte zu PAULINE WIESEL

Zu RAHELs beständigsten Briefkontakten bis ans Lebensende gehörte der zu PAULINE WIESEL, der einstigen Geliebten des preußischen Prinzen LOUIS FERDINAND. PAULINE WIESEL hatte sich mit ihrem unkonventionellen Lebensstil, ihren zahllosen Affären und Schulden, außerhalb der Gesellschaft gestellt, da wo auch RAHEL selbst sich sah, und konnte am Ende ihres Lebens, krank und verarmt, nur noch auf die Solidarität von RAHEL rechnen, einer ebenso unabhängigen Person wie sie, die die Erfahrung der Deklassiertheit mit ihr teilte.

RAHEL starb 1833 in Berlin und wurde auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof beigesetzt.

AUGUST VON VARNHAGEN hat spätere Angebote in den Staatsdienst zurückzukehren abgelehnt, und sich bei dieser Entscheidung in Gedanken bei RAHELs unkorrumpierbarer, würdevoller Haltung rückversichert. Seine Lebensjahre nach ihrem Tod verbrachte er damit, ihre Briefe und Äußerungen zu edieren („Rahel. Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde“, 1833) und seine Lebenserinnerungen niederzuschreiben. Obgleich er nach eigenem Gutdünken kräftig in RAHELs Briefe und Tagebuchaufzeichnungen hineinredigierte, hat er der Nachwelt wertvolle Zeugnisse über die Kunst des geselligen Lebens überliefert. 

  • BWS-DEU2-0087-02.pdf (754.08 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Rahel Varnhagen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/rahel-varnhagen (Abgerufen: 15. June 2025, 03:35 UTC)

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Joseph von Eichendorff

* 10.03.1788 auf Schloss Lubowitz (bei Ratibor)
† 26.11.1857 in Neisse

EICHENDORFFs Gedichte, erst 1837 gesammelt erschienen, bilden neben denen BRENTANOs den Höhepunkt deutscher spätromantischer Lyrik. Sie sind gekennzeichnet durch volksliedhafte Schlichtheit in Sprache, Thematik und Form (vertont u. a. von FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY, ROBERT SCHUMANN, HUGO WOLF); Bilder der Natur (Wald, Tal, Bach) werden zum Ausdruck seelischer Regungen und Stimmungen.

Prägendes Motiv vieler Gedichte ist die Sehnsucht, der die Bewegung des Wanderns in eine unbestimmte Ferne entspricht. Hinter dem unbeschwert-fröhlichen Ton stehen oft Wehmut, Gedanken an Abschied und Tod, Trauer über einen Verlust. Viele Gedichte erschienen zuerst in Romanen und Erzählungen, die häufig dieselben Motive und Stimmungen in lyrisch-offenen Darstellungsformen behandeln.

Das gilt für den autobiographischen Roman „Ahnung und Gegenwart“, in dem die „schöne alte Zeit“ auf dem schlesischen Schloss verklärt und zugleich reflektiert wird, ebenso für die Erzählung „Aus dem Leben eines Taugenichts“, der Geschichte des wandernden Sängers, der sich dem bürgerlichen Leistungsstreben entzieht. In anderen Prosawerken spielen daneben die Problematik des Künstlers und zeitgeschichtliche Bezüge eine größere Rolle.

Faustmotiv, Rezeptionsgeschichte

Die Rezeptionsgeschichte des Faustmotivs beginnt schon vor der Veröffentlichung des Faustbuches:

  • 1507 warnte der Benediktiner JOHANNES TRITHEMIUS aus Würzburg in einem Brief auf Latein seinen Freund JOHANN VIRDUNG in Heidelberg vor FAUST.
  • 1556 wurden die „Erfurter“ Faust – Geschichten aufgezeichnet. FAUST soll in Staufen, im Breisgau, gestorben sein.
  • 1570 erschien die Niederschrift von Faust – Sagen von ROSSHIRT, einem Schulmeister in Nürnberg,
  • 1570 eine Sammlung von Faust – Sagen (zuerst in lateinischer, dann in deutscher Sprache).
  • 1572 veröffentlichte JOHANN SPIES die „Historia und Geschicht Doctor Johannis Fausti des Zauberers" (siehe PDF „Historia und Geschicht Doctor Johannis Fausti“)

Nach der Veröffentlichung des Faustbuches gab es einen regelrechten Boom von Faust-Adaptionen:

Begriff der Romantik

Der Begriff der Romantik ist älter als die Epoche. Er entstand im 17. Jahrhundert zur Beschreibung der Eigenart romanhaften Erzählens im Roman und der Romanze. Gemeint waren damit

  • abenteuerliche,
  • phantastische,
  • unwirkliche,
  • erfundene Geschichten.

Diese Geschichten wurden in den Volkssprachen verfasst, waren keine lateinischen Gelehrtendichtungen.

Zum anderen bedeutete „romanz“ (afrz.)

  • Unwirkliches,
  • Überspanntes,
  • Schwärmerisches.

Aber es symbolisierte auch die wilde Landschaft, die Ruine, die Regellosigkeit, das ungestüme Naturgefühl. Im 18. Jahrhundert waren Schauergeschichten, naturhafte und volkstümlich erzählte Prosa sehr beliebt. Diese bildeten einen Anknüpfungspunkt für die um 1790 entstehende künstlerische Epoche der Romantik.

Alfred Döblin

* 10.08.1878 in Stettin
† 26.06.1957 in Emmendingen

ALFRED DÖBLIN gilt als ein führender Vertreter des kritischen Realismus. Um diesen Großen der deutschen Literatur, der zu den revolutionären Schriftstellern der Weimarer Republik gehörte und dessen Werke der klassischen Moderne und der „Neuen Sachlichkeit“ zugeordnet werden, haben sich die deutschen Leser von 1933 bis in die heutige Zeit allerdings wenig gekümmert. Einzig der Roman „Berlin Alexanderplatz“ (1929) ist vielen ein Begriff – nicht zuletzt dank FASSBINDERs 1979–1980 gedrehter Fernsehserie. Es ist heute das auflagenstärkste und meistgelesene Buch von DÖBLIN.

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Die „Herzensergießungen eines kunstliebenden Klosterbruders“ gelten als WACKENRODERs Hauptwerk. Zudem sind sie das einzige Werk, das zu seinen Lebzeiten erschien.

Es handelt sich um eine Sammlung von Gedichten, Skizzen, Künstlernovellen, Kunstbetrachtungen, dargeboten aus der Sicht eines weltfremden, sich der Feier der Kunst und der Religion hingebenden Klosterbruders. Kunstgenuss wird zu einem Akt religiöser Hingabe erhoben. Sie sind – u.a. auch durch die Wiederentdeckung des Mittelalters – ein Zeugnis des romantischen Lebensgefühls der beiden Freunde.

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