Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch
  3. 5 Literatur und Medien
  4. 5.1 Ausgewählte literarische und mediale Gattungen
  5. 5.1.3 Grundelemente des Dramatischen
  6. Merkmale des Dramas

Merkmale des Dramas

Kennzeichen dramatischer Dichtung sind:

  • Fiktion und Simulation,
  • Sprechsituation,
  • Figurenrede,
  • Zeichenvielfalt.

Fiktion und Simulation sind unterschiedliche Repräsentationsformen des Dramas. Als gedruckter Text ist es fiktional. Auf einer Bühne wird das Geschehen körperlich erlebbar und verlangt vom Zuschauer kein Eingehen auf das Fingierte – die Fiktion wandelt sich in Simulation.

Die Gesamtheit der Voraussetzungen einer sprachlichen Äußerung und der Möglichkeit ihrer Aufnahmen durch einen Leser oder Zuschauer bezeichnet man als Sprechsituation, d. h. Ort und Zeit, Anlass, Absicht, soziale Rolle der Gesprächsbeteiligten usw.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Kennzeichen dramatischer Dichtung

Kennzeichen dramatischer Dichtung sind:

  • Fiktion und Simulation,
  • Sprechsituation,
  • Figurenrede,
  • Zeichenvielfalt.

Fiktion und Simulation

Fiktion und Simulation: Dramatik und Epik sind mimetische Gattungen, die eine Realität fingieren, d. h. beim Leser den Eindruck erwecken wollen, es handle sich um die Darstellung eines realen Geschehens.

Dem Drama kommt dabei eine Sonderstellung zu, da es in unterschiedlichen Repräsentationsformen auftreten kann. Als gedruckter Text ist es, wie auch die Erzählung, ein fiktionaler Text, der vom Leser verlangt, sich eine erfundene Wirklichkeit als tatsächlich Gegebenes vorzustellen.

Gattungscharakter des Dramas

Der Gattungscharakter des Dramas ändert sich aber, sobald es auf einer Bühne gespielt wird:

Auf der Bühne wird das Geschehen körperlich erlebbar und verlangt vom Zuschauer kein Eingehen auf das Fingierte – die Fiktion wandelt sich in Simulation.

Der Fantasie des Lesers sind hinsichtlich seiner Vorstellung vom dargestellten Geschehen keine Grenzen gesetzt. Für den Zuschauer bewegt sich dagegen die Simulation in den Grenzen des Möglichen und Erträglichen. Dabei kann vieles, was in der Fiktion spannend, reizvoll und befriedigend ist, in der Simulation als peinlich, unerträglich oder lächerlich empfunden werden. Viele Lebenssituationen (z.B. tabuisierte Themen) erhalten in der Simulation nicht die gleiche Qualität wie in der Fiktion.

Einem Simulationsvorgang auf der Bühne sind viel engere Grenzen gesetzt, als dem Nachvollzug der Fiktion in der Fantasie des Lesers.

Sprechsituation

Sprechsituation: Die Gesamtheit der Voraussetzungen einer sprachlichen Äußerung und der Möglichkeit ihrer Aufnahmen durch einen Leser oder Zuschauer bezeichnet man als Sprechsituation, d. h.

  • Ort und Zeit,
  • Anlass,
  • Absicht,
  • soziale Rolle der Gesprächsbeteiligten usw.

Dramatischen wie epischen Werken ist das Vorkommen der Figurenrede gemeinsam.

Jedoch fehlt dem dramatischen Text die Instanz des Erzählers, die zwischen fiktivem Geschehen und dem Leser oder Zuschauer vermittelt.

Im Drama wird der Zuschauer meist unvorbereitet mit dem Geschehen konfrontiert. Er muss sich den Hintergrund aus den szenischen Vorkommnissen und den Äußerungen der beteiligten Figuren selbst zusammensetzen.

Bild

Figurenrede

Die Figurenrede kann im epischen Werk durch die kommentierenden Bemerkungen eines Erzählers eingeführt oder ergänzt werden. Diese Kommentare sagen etwas über die Art und Weise aus, wie sich die handelnden Figuren verhalten. Im Drama ist der Zuschauer auf

  • sprachliche Signale und
  • außersprachliche Signale

angewiesen, die das Milieu kennzeichnen, in dem sich die Figuren bewegen. Der Erzähler muss Figurenrede nicht wörtlich wiedergeben, sondern kann sich der indirekten Rede bedienen. Diese Leistung bleibt im Drama der Figurenrede durch den Schauspieler überlassen. Was sich im Rollentext sprachlich nicht verwirklichen lässt, muss durch außersprachliche Leistung (siehe: Zeichenvielfalt) erbracht werden oder wird sonst auf der Bühne nicht deutlich.

Der Figurenrede im Drama kommen demnach zwei kommunikative Aufgaben zu:

  • Die fiktiven Figuren reden in der vom Autor erfundenen Welt miteinander, um den Verlauf der Handlung in der vorgegebenen Weise zu motivieren und voranzutreiben.
  • Die fiktiven Figuren reden so, dass der Zuschauer aus ihren Worten gleichzeitig all das über die Welt der Figuren erfährt, was zum Verständnis des Bühnengeschehens nötig ist.

Zeichenvielfalt

Zeichenvielfalt: Auf der Bühne lassen sich die Vorgänge der fiktiven Welt nicht allein mit dem Medium der Sprache transportieren. Eine Vielfalt von außersprachlichen

  • akustischen (Musik, Geräusche) Signalen und
  • optischen (Bühnenbild, Maske, Requisiten, Beleuchtung) Signalen

ergänzen das gesprochene Wort. Dadurch ergeben sich für das Drama vielfältige Inszenierungsmöglichkeiten. Optische und akustische Zeichen ersetzen den Erzähler auf der Bühne. Zeichenvielfalt bezeichnet man auch als Plurimedialität. Der Zuschauer erhält mithilfe unterschiedlicher Medien Informationen zum Geschehen auf der Bühne (Wort, Bild, Geräusche usw.). Bild

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Merkmale des Dramas." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch/artikel/merkmale-des-dramas (Abgerufen: 30. July 2025, 02:31 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Sprechsituation
  • Volltext
  • kommunikative Aufgaben
  • Kennzeichen dramatischer Dichtung
  • Optische und akustische Zeichen
  • Erzähler
  • mimetische Gattungen
  • Fiktion
  • Zeichenvielfalt außersprachliche Leistung
  • Drama
  • Pdf
  • Figurenrede
  • Simulation
  • Primärtext
  • Simulationsvorgang
  • Sprache
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Václav Havel

* 05. Oktober 1936 in Prag
† 18. Dezember 2011 in Vlčice-Hrádeček

Der tschechische Schriftsteller und Politiker VÁCLAV HAVEL arbeitete seit 1960 als Dramaturg und Hausautor an Prager Theatern.

In seinen Stücken lehnte er sich an das absurde Theater EUGEN IONESCOs an. Bereits sein Erstling, „Familienabend. Eine Tragödie“ von 1960, ist „eine Übertreibung“, ist „Entfernung zur Realität“, „in der viele Menschen – überflüssigerweise – ihr Leben fristen“. (HAVEL)

Faust - Ein Fragment

Die Figur des Faust wurde in der Literatur seit der Reformation von vielen Autoren behandelt. U. a. schrieb CHRISTOPH ROSSHIRT die „Erzählungen vom Zauberer Faust“ (1570). Das „Volksbuch des Doktor Faust“ wurde Grundlage für CHRISTOPHER MARLOWES „Tragical History of Doctor Faust“ (Ende 16. Jhd.).

Das Puppenspiel vom Doktor Faust dürfte JOHANN WOLFGANG VON GOETHE bekannt gewesen sein, als er sich Anfang der 70er-Jahre des 18. Jahrhunderts mit dem „Faust“-Stoff zu beschäftigen begann. Etwa zeitgleich arbeitete der Stürmer und Dränger MAXIMILIAN KLINGER an dem Faust-Stoff in „Fausts Leben, Taten und Höllenfahrt“.

Das Fragment des goetheschen „Faust“ ist eine überarbeitete Fassung des „Urfaust“. Es erschien 1790. Die PDF enthält den Volltext des Stückes.

 

Martin Opitz

* 23.12.1597 in Bunzlau
† 20.08.1639 in Danzig

MARTIN OPITZ (auch: MARTINUS OPITIUS, OPICIUS, OPITZ VON BOBERFELD(T), „Der Gekrönte“) war deutscher Barockdichter und Versreformer, Diplomat und Gelehrter. Die Schriften OPITZ', insbesondere sein „Buch von der Deutschen Poeterey“ hatten maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des Deutschen zur akzeptierten eigenen Literatursprache und markierten den Beginn der deutschen Barocklyrik. OPITZ löste eine grundlegende Reformation der Versmetrik aus, indem er eine Harmonisierung von Versakzent und Wortakzent propagierte. Seine Werke erlangten für die jeweiligen literarischen Gattungen (Sonett, Trauerspiel, Roman usw.) teils maßgebende Bedeutung, sodass er schon zu Lebzeiten hohe Anerkennung fand und noch heute als eine Persönlichkeit von großer literarischer und sozialpolitischer Bedeutung gilt.

Das antike Theater

Das Theater fand seinen Ursprung in den Dionysos-Kulten. In ihm wurden nicht nur Tragödien und Komödien aufgeführt, sondern vor allem auch Volksversammlungen, heilige Zeremonien, Musenspiele und in der späten Antike sogar sportliche Kämpfe abgehalten. Das in der griechischen Antike berümteste Theater war das von Athen. Von hier aus nahm es seinen Anfang: Es gilt auch als Ursprung der Tragödie.
Die antike Komödie entwickelte sich aus dem dionysischen Satyrspiel. Sie wurde in der römischen Antike weiterentwickelt.

Faust – Der Tragödie Erster Teil

„Faust – Der Tragödie Erster Teil“ beginnt mit dreifachem Zugang. Die „Zueignung“ ist ein Gedicht aus vier Stanzen, das dem Zuschauer die Situation des Dichters nahebringen soll. Das Vorspiel auf dem Theater erklärt die Tragödie als Kunstprodukt, erklärt sie als Komödie. Außerdem wird der Dichter als Mittler zwischen Publikum und Schauspielern (Theater) gezeigt. Der „Prolog im Himmel“ bereitet auf das Stück vor.
GOETHE baute in den „Faust I“ zwei Tragödien ein: die Gelehrtentragödie und die Gretchentragödie. In beiden Tragödien wird Faust schuldig. Sowohl sein Entschluss zum Freitod als auch das Schuldigwerden am Schicksal Gretchens lässt Faust Konflikte mit der kleinen Welt durchleben.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025