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Vers

Als Vers bezeichnet man zumeist die Einzelzeile eines Gedichtes. Werden zwei Verszeilen nebeneinander gestellt, ergibt dies die Langzeile. Seit dem 9. Jahrhundert wurde es üblich, den Endreim in der deutschen Lyrik zu verwenden. Das hatte auch Auswirkungen auf den Vers. Man begann, antike Versmaße zu verwenden. Deswegen wird der Vers genauer als die von einem bestimmten Rhythmus getragene und metrisch gegliederte Zeile innerhalb der gebundenen Rede definiert. Dieser Rhythmus wird durch das Versmaß bestimmt.

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Definition

Als Vers bezeichnet man zumeist die Einzelzeile einer Strophe. Werden zwei Verszeilen nebeneinander gestellt, ergibt dies die Langzeile.
Die bekannteste Langzeile im Deutschen ist die so genannte germanische Langzeile, die noch bis ins Hochmittelalter standardmäßig Verwendung fand. Die älteste germanische Langzeile in Stabreimform ist die Runeninschrift auf dem Goldhorn von Gallehus (um 400 n. Chr.):

„ek HlewagastiR HoltijaR horna tawiðo“
(„Ich, HlewagastiR, Holts Sohn, fertigte das Horn.“)

Seit dem 9. Jahrhundert wurde es üblich, den Endreim in der deutschen Lyrik zu verwenden. Das hatte auch Auswirkungen auf den Vers. Man begann, antike Versmaße zu verwenden.

Deswegen wird der Vers genauer als die von einem bestimmten Rhythmus getragene und metrisch gegliederte Zeile innerhalb der gebundenen Rede definiert.

Metrik ist die Lehre vom Versmaß, d.h. der schematischen Ordnung, die dem Vers zugrunde liegt. Voraussetzung für die Ordnung ist, dass es Silben verschiedener Qualität gibt:

  • Es kann (wie im Griechischen) der Wechsel von langen und kurzen Silben (Länge und Kürze) geregelt werden (quantitierender Vers, quantitierende Metrik) oder
  • (wie im Deutschen) der Wechsel von betont und weniger betont (Hebung und Senkung) gesprochenen Silben (akzentuierender Vers).
  • Bei einem dritten System (in den romanischen Sprachen) wird die Zeile durch die Zahl der Einheiten bestimmt, zugleich liegen die Stellen für einige Akzente fest. In bestimmten französischen Versen herrscht der alternierende Grundsatz (alternierender Vers), das heißt der regelmäßige Wechsel von betont und nicht betont, unbeschadet der „natürlichen“ Betonung der Silben.

Das Versmaß wird in der Verslehre auch als Metrum bezeichnet.
Metrum bezeichnet im Deutschen die Anzahl der Versfüße pro Zeile. Es regelt die Abfolge von betonten und unbetonten Silben (Versfuß), das heißt (im Deutschen) die Anordnung des Wort-Akzents. Man unterscheidet:

  • Dimeter (zwei Versfüße),
  • Trimeter (drei Versfüße),
  • Tetrameter (vier Versfüße),
  • Pentameter (fünf Versfüße) und
  • Hexameter (sechs Versfüße).

Der Versfuß (Takt) besteht aus einer betonten Silbe (Hebung: –) und einer oder mehrerer unbetonter Silben (Senkung: U). Der Takt ist die kleinste metrische Einheit des Metrums.

Versfüße im Deutschen orientieren sich an der griechischen Literatur. Die Lyrik der deutschen Literatur begreift sich zunächst als nachahmende Gattung. Der griechischen kurzen bzw. langen Silbe stellt man in der deutschen Literatur die betonte bzw. unbetonte Silbe gleich. In der ursprünglichen germanischen Literatur gab es lediglich den Stabreim bzw. die Alliteration, der wir als bestimmendem Versfuß im Hildebrandslied begegnen.

Bild

Freie Verse / freie Rhythmen

Freie Verse (franz. vers libre) sind gereimte Zeilen von unterschiedlicher Länge. Es handelt sich durchgehend um Jamben (eine unbetonte und eine betonte Silbe) oder Trochäen (eine betonte und eine unbetonte Silbe) mit oder auch ohne Strophenform.

Freie Verse muss man von freien Rhythmen unterscheiden. Freie Rhythmen sind reimlose, metrisch ungebundene, rhythmisch geprägte Verszeilen, ohne metrisch festgelegte Strophenform, doch sinngemäß in Gruppen unterschiedlicher Länge gegliedert.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Vers." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/deutsch/artikel/vers (Abgerufen: 27. July 2025, 12:23 UTC)

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OPITZ grenzt die deutsche Sprache vom Griechischen und vom Lateinischen ab. Für ihn gibt es keine langen und kurzen Sprechsilben, sondern zwei Akzente, danach unterscheidet er, „welche sylbe hoch vnnd welche niedrig“ ist. Diesem Gedanken weist er die Versfüße zu, wobei er auch hier nur den Jambus und den Trochäus gelten lässt. Opitz erkannte, dass es im Deutschen nur alternierende, also regelmäßig hebende und senkende Sprechsilben gibt. Damit ist er der erste Deutsche, der den Charakter der Sprache als alternierendes akzentuierendes System erkannte.

Kallimachos

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