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  6. Samuel Beckett

Samuel Beckett

* 13.04.1906 in Dublin
† 22.12.1989 in Paris

SAMUEL BECKETT ist irischer Herkunft, lebte aber vor allem in Paris und schrieb sowohl in englischer als auch in französischer Sprache Romane und Dramen. Mit dem Theaterstück Waiting for Godot (1952), das als wichtigstes Werk des absurden Theaters gilt und noch heute an vielen Bühnen aufgeführt wird, wurde BECKETT weltberühmt. In einer Inszenierung des Schauspielhauses Bochum unter der Regie von MATTHIAS HARTMANN spielte HARALD SCHMIDT mit großem Erfolg die Figur des Lucky. BECKETT stellt in seinen Werken das menschliche Dasein als absurd, als Leerlauf und sinnloses Warten, als Enden-Wollen und Nicht-Enden-Können dar. Die Menschen werden zu Marionetten, die keine eigenen Wünsche und Überzeugungen haben. Im Jahr 1969 erhielt BECKETT den Nobelpreis für Literatur.

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SAMUEL BECKETT gilt als wichtigster Vertreter einer Kunstrichtung, die als absurdes Theater bezeichnet wird, und sich in den 1950er Jahren in Paris entwickelte. Das absurde Drama rückt die Widersinnigkeit und den Sinnverlust des menschlichen Lebens in den Vordergrund, um die daraus hervorgehende Verkümmerung des Menschen darzustellen.

Biografie

SAMUEL BECKETT wurde am 13. April 1906 in Dublin geboren. Dort studierte er Romanistik und neuere Literatur, bevor er 1928 nach Paris ging, wo er für zwei Jahre als Lektor tätig war. Die Jahre 1933 bis 1936 verbrachte BECKETT wieder in London und ließ sich 1937 schließlich auf Dauer in Frankreich nieder. Seine frühen Werke verfasste BECKETT in englischer Sprache, seit 1945 schrieb er hauptsächlich auf Französisch, wobei er selbst in die jeweils andere Sprache übersetzte.

In Paris freundete sich BECKETT mit JAMES JOYCE an, dessen Werk er ins Französische übersetzte. Der Einfluss von JOYCE ist vor allem in BECKETTS Frühwerk zu spüren. Durch seinen Roman Molloy (1951) machte er die Literaturkritik auf sich aufmerksam, mit dem Theaterstück Waiting for Godot (1952) erlangte er Weltruhm. Neben weiteren Theaterstücken (Endgame, 1957) verfasste BECKETT Romane, Erzählungen, Hör- und Fernsehspiele sowie Gedichte. Außerdem inszenierte er einige seiner Theaterstücke selbst. 1969 erhielt BECKETT den Nobelpreis für Literatur. Er starb am 22. Dezember 1989 in Paris.

Romane

BECKETTS Werke spiegeln die Überzeugung von der Absurdität des menschlichen Daseins und damit das Endzeitbewusstsein des 20. Jahrhunderts wider. Kennzeichnend für BECKETT ist dabei das Prinzip der Reduktion: In seinen Romanen ziehen sich die Protagonisten aus ihrer Umwelt ins Innere zurück, so etwa in Molloy (1951), Malone dies (1951) und The Unnamable (1953). Das Ich erscheint weitgehend isoliert, seine Identität fragwürdig; es wird häufig in mehrere Figuren aufgelöst und damit entpersonalisiert. Die Vorgänge scheinen sich mitunter nur im Bewusstsein der Figur abzuspielen:

“...this place, if I could describe this place, portray it, I've tried, I feel no place, no place around me, there's no end to me, I don't know what it is, it isn't flesh, it doesn't end, it's like air...”
(aus: SAMUEL BECKETT, The Unnamable)

Dramen

In BECKETTS Dramen, Hörspielen und Theaterstücken werden die Bewusstseinsvorgänge der Protagonisten als Schwundstufen menschlicher Existenz sichtbar. In seinem bekanntesten Theaterstück Waiting for Godot (1952) gibt es keine Handlung im eigentlichen Sinn:
Zwei Männer unbestimmten Alters und Herkunft, Wladimir und Estragon, warten auf einer Landstraße auf Godot. Am Schluss jedes der beiden Akte kommt ein Bote und berichtet, dass Godot heute nicht kommen könne, dass er aber morgen käme. Offen bleibt, wer oder was Godot überhaupt ist. Dargestellt wird lediglich das Warten der beiden Männer. Das Stück enthüllt die Situation des Menschen in einer Welt ohne Sinn, in der auch die zwischenmenschliche Kommunikation verkümmert. Dargestellt wird eine Welt, die - an FRIEDRICH NIETZSCHES Ausspruch 'Gott ist tot' erinnernd - aus den Fugen geraten ist. Charakteristisch sind die sinnentleerten Dialoge, die Übersteigerung des Banalen sowie die ständige Wiederholung von teils grotesk-komischen Gesten und Aussagen. Das Stück endet so, wie es begonnen hat.

Auch in BECKETTS Drama Endgame (1957) wird die Sinnlosigkeit der menschlichen Existenz dargestellt. BECKETT arbeitet dabei mit drastischen, emotional gefärbten Bildern. So hausen zwei der Figuren in Mülltonnen. Die Charaktere sind zu Marionetten geworden; sie entsprechen lediglich den Forderungen und Erwartungen, die von außen an sie herangetragen werden.

Weitere Werke (Auswahl)

Romane
More Pricks than Kicks (1934)
Murphy (1938)
Watt (1953)
Ho It Is (1961)
Mercier and Camier (1970)

Weitere Prosa
Stories and Texts for Nothing (1955)
The Lost Ones (1970)
Company (1980)

Dramen
Act without Words I (1957)
Act without Words II (1959)
Krapp's Last Tape (1959)
Happy Days (1961)
Play (1963)
Breath (1969)
That Time (1974)
Three Occasional Pieces (1983)

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Samuel Beckett." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/samuel-beckett (Abgerufen: 21. July 2025, 01:45 UTC)

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