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Textfunktionen

Wenn Sie verschiedene Texte (z. B. eine Zeitungsmeldung, einen Kommentar oder die Landschaftsbeschreibung in einem Roman) miteinander vergleichen, fällt sofort auf, dass sich diese in der Anordnung und Darstellung der Inhalte unterscheiden. Ausschlaggebend für die Gestaltung eines Textes ist der Zweck, den er beim Rezipienten (Leser oder Zuhörer) erfüllen soll. Für diese Zweckbestimmung steht der Begriff der Textfunktion.
Im Allgemeinen werden sechs Textfunktionen unterschieden, die im folgenden Artikel erläutert werden.

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Texte, unabhängig ob mündlich oder schriftlich, entstehen in bestimmten Äußerungszusammenhängen. Dem Autor oder Sprecher kann z. B. daran gelegen sein, über ein Ereignis zu informieren, er kann aber auch eine Person oder einen Gegenstand beschreiben oder für eine Sache werben – je nachdem wird sein Text ganz unterschiedlich ausfallen. Für diese spezifische Aussageform (oder Zwecksetzung) steht der Begriff der Textfunktion. Er ist entscheidend sowohl für das Verstehen und die Analyse von Texten als auch für ihre Produktion. Einen Aufruf in der Schülerzeitung werden Sie anders verfassen als die Nacherzählung eines Theaterstücks oder eine Problemdiskussion zu einem aktuellen Thema.

Im Allgemeinen werden sechs Textfunktionen unterschieden. Diesen lassen sich einzelne Texttypen (wie Bericht, Kommentar, Anleitung, Aufruf) zuordnen:

Die narrative Textfunktion (narrative function) dient der Darstellung von Ereignissen oder Entwicklungen in einem Zeitverlauf. Sie ist typisch für Berichte, aber auch für literarische Formen wie Roman oder Kurzgeschichte, die ein Geschehen über einen bestimmten Zeitraum verfolgen. Die Gliederung narrativer Texte ist häufig klar strukturiert und kann einer chronologischen oder einer kausallogischen Ordnung folgen. Die Fragen „Wer?“, „Was?“, „Wann?“, „Wo?“,„Warum?“, „Wie?“ werden meist vollständig beantwortet, wobei gerade in Zeitungsberichten häufig Zitate verwendet werden, die das Geschehen veranschaulichen oder beglaubigen sollen.

Die deskriptive Funktion (descriptive function) kommt dann zum Tragen, wenn es um die Beschreibung eines Sachverhaltes geht. Anders als bei narrativen Texten spielt der Zeitverlauf hier keine besondere Rolle; die charakteristischen Merkmale eines Objekts, einer Person oder eines Zustandes werden aufgeführt und miteinander in Beziehung gesetzt. Die Haltung des Verfassers ist dabei in der Regel neutral, der Stil sachlich und präzise. Die deskriptive Funktion kann in literarischen Texten ebenso Verwendung finden wie in Sachtexten.

Die erläuternde oder expositorische Funktion (expository function) dient der umfassenden und detaillierten Information oder Aufklärung über einen Sachverhalt. Es lassen sich zwei Arten erläuternder Texte unterscheiden:
Geht es darum, einen Sachverhalt einzuordnen und zu klassifizieren („Welchem allgemeinen Begriff lässt sich eine bestimmte Erscheinung zuordnen?“), spricht man von einem synthetisch angelegten Text.
Steht hingegen die Analyse (= Zerlegung) eines Sachverhaltes im Mittelpunkt, spricht man von einem analytischen Text. Dieser zielt darauf ab, den Gegenstand in seine Komponenten zu zerlegen, also vom Allgemeinen zum Besonderen fortzuschreiten.
Die expositorische Funktion wird in wissenschaftlichen Texten, Begriffserklärungen oder Lexikoneinträgen angewandt.

Für die Begründung eines Sachverhalts ist die argumentative Funktion (argumentative function) von Belang. Ein Problemzusammenhang wird aufgezeigt und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet, wobei es in der Regel darum geht, die eigene Position schlüssig darzustellen und die Zustimmung des Lesers/Hörers zu gewinnen. Die Argumentation folgt einem festen Schema, das aus These, Argument und Schlussfolgerung besteht. Um den eigenen Standpunkt zu stützen, werden Zitate oder Expertenaussagen in den Text eingeflochten. Typisch ist die Argumentation für Kommentare, Diskussionen und Essays.

Die instruktive Funktion (instructive function) zielt auf die Anleitung des Lesers/Hörers, z. B. zum Erlernen einer Handlung, beim Umgang mit Geräten oder bei der Anwendung von Hilfsmitteln. Der Adressat wird zumeist direkt angesprochen. Er erhält Hinweise oder Empfehlungen, wird vor bestimmten Handlungen gewarnt oder zu einem Vorgehen aufgefordert. Charakteristisch für instruktive Texte ist die Verwendung von Imperativen sowie die präzise und effiziente sprachliche Darstellung - häufig zu finden in technischen Dokumentationen oder Gebrauchsanleitungen.

Die appellative Funktion (appellative function) wird eingesetzt, um eine Situations- oder Verhaltensänderung herbeizufügen. Der Rezipient soll im Hinblick auf ein Handlungsziel überredet oder überzeugt werden. Dazu bedient sich der Autor/Sprecher oft nicht allein der rationalen Argumentation, sondern versucht, durch eine emotionale oder bildhafte Sprachverwendung auf die Gefühle des Lesers einzuwirken oder Bedürfnisse in ihm zu wecken. Klassisches Beispiel ist die Werbung; Appellfunktion haben aber auch Aufrufe, (politische) Reden und Kampagnen.

Es wird kaum Schwierigkeiten bereiten, einem gegebenen Text eine hauptsächliche Funktion (narrativ, deskriptiv, expositorisch etc.) zuzuweisen. Jedoch existieren nur wenige Textsorten, die durchgehend eine einzige Funktion wahrnehmen, wie es bei der Nachricht (news), bei einem Unfallbericht (report) oder einer Bedienungsanleitung (technical instruction) der Fall ist.
Die meisten Texte kombinieren verschiedene Funktionen, so dass Sie sich bei der Analyse darauf konzentrieren sollten, die wesentlichen zu benennen und in ihrer Wirkung auf Aufbau und sprachliche Gestaltung des Textes zu beschreiben.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Textfunktionen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/textfunktionen (Abgerufen: 19. May 2025, 22:28 UTC)

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