Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Englisch
  3. 5 Umgang mit Texten und Medien
  4. 5.3 Literarische Texte
  5. 5.3.0 Literarische Texte
  6. 19. Jh. Literatur

19. Jh. Literatur

Die episodenhafte Form des frühen englischen Romans mit noch typisierten Charakteren entwickelte sich zum 19. Jahrhundert hin weiter zum Roman mit einer einheitlichen Handlung und der Darstellung komplexer Einzelpersönlichkeiten.
Der Beitrag stellt verschiedene Romantypen vor, die sich während des 19. Jahrhunderts herausbildeten: Fortsetzungsroman (serial novel), historischer Roman (historical novel), Gesellschaftsroman (social novel), Realismus und Naturalismus. Er beschreibt auch die Zusammenhänge zwischen historischen Entwicklungen und Strömungen in der Literatur.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Im Laufe des 18. Jahrhunderts kam die Entwicklung des Dramas zum Stillstand. Das Drama diente bis zum Ende des 19. Jahrhunderts fast ausschließlich der Unterhaltung und hatte sich in traditionellen Formen festgefahren.
Dafür verfeinerte sich die Erzählkunst auf dem Gebiet der Romane. Nicht nur die Handlung stand im Mittelpunkt des Erzählens, sondern auch die Darstellung komplexer Persönlichkeiten, die sich veränderten und in deren Gefühle der Leser Einblick nehmen konnte. Die Beschreibung des Schauplatzes wurde in den Erzählvorgang einbezogen und gewann für die Wiedergabe von Stimmungen an Bedeutung.
Das 19. Jahrhundert brachte eine Vielzahl herausragender Romanwerke und verschiedene Typen des Romans hervor.
Im England des frühen 19. Jahrhunderts erfreuten sich Fortsetzungsromane großer Beliebtheit. Diese Form der Veröffentlichung machte die Einteilung in abgeschlossene Handlungseinheiten erforderlich. Mehrere Handlungsstränge, mit den entsprechenden Schauplätzen, wurden abwechselnd präsentiert.

Historische Romane erzählten meistens mehrere Handlungsstränge mit Haupt- und Nebenhandlungen, die eingebettet sind in historisches Geschehen. Es tritt eine Vielzahl von Figuren auf. Beispiele für den historischen Roman sind SIR WALTER SCOTT, Ivanhoe (1818) und Waverley (1808); WILLIAM THACKERAY (1811-1863), Henry Esmond (1852); CHARLES DICKENS (1812-1870), A Tale of Two Cities (1859) und Barnaby Rudge (1841); und in der amerikanischen Literatur MARGARET MITCHELL Gone with the Wind (1936).

Vor dem Hintergrund der industriellen Revolution und der sozialen Frage der Arbeiterschicht beschrieben die englischen Gesellschaftsromane die Auswirkungen der wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen auf Ereignisse und Menschen. Sie machten auf soziale Missstände aufmerksam und wiesen oft auf die Notwendigkeit sozialer Reformen hin. Bekannte Beispiele des Gesellschaftsromans stammen von CHARLES DICKENS, Oliver Twist (1837-1838); The Old Curiosity Shop (1841); Bleak House (1852-1853); Hard Times (1854); Little Dorrit (1855-1857); WILLIAM THACKERAY Vanity Fair (1847-1848); GEORGE ELIOT (1819-1880, Pseudonym für MARY ANN CROSS): Ihr realistischer Roman Middlemarch (1871-1872) dokumentiert gesellschaftliche Entwicklungen in England zwischen 1830 und 1860.

Der realistische Roman strebt eine möglichst wirklichkeitsnahe Abbildung des Lebens und der Gesellschaft an.
THOMAS HARDY (1849-1928) ist der herausragende englische Autor des naturalistischen Romans, z. B. Far From the Madding Crowd (1874), Tess of the D'Urbervilles (1891) und Jude the Obscure (1895). Er stellt das Ausgeliefertsein des Menschen gegenüber dem Schicksal und der Natur dar.

Die Lyrik des 19. Jahrhunderts bildete zunehmend einen Gegenpol zu der als enttäuschend und abweisend erlebten Wirklichkeit. Sie kann vereinfachend zwei Stilepochen zugeordnet werden:

Die Romantik (1798-1832)

Viele Dichter und Künstler, die gehofft hatten, dass die Ideale der Französischen Revolution (1789-1795) ganz Europa erfassten und eine neue Zeit anbrechen ließen , erkannten bald, dass ihre Versprechungen von Freiheit und Gleichheit nicht einlösbar waren. Als Reaktion wandten sie sich ab von gesellschaftlichen Zielen und zogen sich auf sich selbst zurück. Die Beschäftigung mit dem eigenen Inneren rückte in den Vordergrund. Eine typische Erfahrung, die in der romantischen Lyrik dargestellt wird, ist die Begegnung mit dem Erhabenen in der Einsamkeit der Natur.
Dichter wie WILLIAM WORDSWORTH (1770-1850) und SAMUEL TAYLOR COLERIDGE (1772-1834) sahen größere Ausdrucksmöglichkeiten in der Hinwendung zum Einfachen und Ursprünglichen. In ihren Lyrical Ballads (1798) ahmten sie die Vorbilder der popular ballads nach:

„Five years have passed; five summers, with the length
Of five long winters! And again I hear
These waters, rolling from their mountain-springs
With a sweet inland murmur.“

(WILLIAM WORDSWORTH, Lines Written a Few Miles Above Tintern Abbey)

Auch die Beschäftigung mit der Vergangenheit und mit exotischen Schauplätzen ermöglichte den Dichtern eine Abwendung von der Realität. (z. B. JOHN KEATS, Ode on a Grecian Urn)
Bedeutende Dichter der Romantik sind WILLIAM BLAKE (1757-1827), Songs of Innocence (1787); Songs of Experience (1794), GEORGE GORDON, LORD BYRON (1788-1824), PERCY BYSSHE SHELLEY (1792-1822), Ode to the West Wind.

Die Viktorianische Zeit (1832-1901)

Die Industrielle Revolution (ca. ab 1790) hatte tiefe Einschnitte in die Gesellschaft, das Bild der Städte und der Natur verursacht. Fortschritt und industrielle Expansion begünstigten nur eine Minderheit. Für die Mehrheit bedeuteten sie einen Verlust bewährter Lebensstrukturen. Die Landflucht führte zu einer Übervölkerung der Städte, wo die Massen in ständiger Existenzangst, Armut, Schmutz und Enge lebten. Die Lösung der sich daraus ergebenden sozialen Probleme bildete die politische Herausforderung des 19. Jahrhunderts.
Demgegenüber stand das gesteigerte nationale Selbstbewusstsein aufgrund der Ausdehnung und der wirtschaftlichen Führungsrolle des British Empire.
Die viktorianische Lyrik, d. h. Gedichte, die während der viktorianischen Ära, der Herrschaftszeit der QUEEN VICTORIA geschaffen wurden, wendet sich thematisch von der Realität ab. Das Idyll und die Vergangenheit werden bevorzugt dargestellt.
Die sogenannten Präraffaeliten schufen in ihren Gedichten und Gemälden eine Gegenwelt der Sinnfülle und Schönheit.

„I hid my heart in a nest of roses,
Out of the sun's way, hidden apart;
In a softer bed than the soft white snow's is,
Under the roses I hid my heart.“

(ALGERNON CHARLES SWINBURNE, A Ballad of Dreamland)

Wichtige Vertreter der viktorianischen Lyrik sind:
ALFRED TENNYSON (1809-1892)
ELIZABETH BARRETT-BROWNING (1806-1861), Sonnets from the Portuguese
ROBERT BROWNING (1812-1889), Dramatic Monologues
MATTHEW ARNOLD (1822-1888), Dover Beach
GERARD MANLEY HOPKINS (1844-1889)
CHRISTINA (1830-1894) und
DANTE GABRIEL ROSSETTI (1828-1882)

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "19. Jh. Literatur." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/englisch/artikel/19-jh-literatur (Abgerufen: 20. May 2025, 14:56 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Gesellschaftsroman
  • W.M. Thackeray
  • Figuren
  • Sir Walter Scott
  • Lyrik
  • CHARLES DICKENS
  • Drama
  • John Steinbeck
  • Theodore Dreiser
  • Thomas Hardy
  • Historischer Roman
  • Realismus
  • Fortsetzungsroman
  • Naturalismus
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Jonathan Swift

* 30.11.1667 in Dublin
† 19.10.1745 in Dublin

Der fantastische Reisebericht Travels into Several Remote Nations of the World 'By Lemuel Gulliver' (1726, dt. Gullivers sämtliche Reisen) von JONATHAN SWIFT zählt zu den großen Klassikern der Weltliteratur. In veränderter Fassung wurden die ersten beiden Teile zu einem der beliebtesten Kinderbücher der Welt, die auch noch gern von Erwachsenen gelesen werden. Sie erzählen von den Erlebnissen des Schiffsarztes Gulliver bei den Liliputanern und bei den Riesen. Der Autor JONATHAN SWIFT verfasste während seines Lebens eine Vielzahl anderer Schriften mit politischen und auch politisch-religiösen Inhalten. Als Dekan der St. Patrick's Kirche in Dublin setzte er sich politisch immer wieder für die Belange Irlands ein. Die Briefe, die er an seine Freundin Stella schrieb, zählen zu den Meisterleistungen der Briefliteratur.

Jane Austen

* 16.12.1775 in Steventon (Hampshire)
† 18.07.1817 in Winchester (Hampshire)

In dem Roman Sense and Sensibility (1813, dt. Gefühl und Verstand) schildert die englische Schriftstellerin JANE AUSTEN die Liebesprobleme zweier unterschiedlicher Schwestern. Während Elinor verstandesmäßig handelt, ist Marianne sehr impulsiv und leidenschaftlich. Dieser Konflikt zwischen Verstand und Gefühl und die Vernunft als Maßstab menschlichen Handelns ist ein durchgängiges Thema in AUSTENs Romanen, die sich mit der Selbstfindung eines jungen Mädchens auseinandersetzen. AUSTENs Romane entwerfen dabei mit ironischer Distanz ein Bild der eng begrenzten Welt des Landadels und des bürgerlichen Mittelstandes, die AUSTEN selbst nur zu gut kannte. Ihr ganzes Leben verbrachte sie, unverheiratet, in einem dörflichen Pfarrhaus im Kreise ihrer Familie und ihrer Freunde. In deren Mitte verfasste sie schon im Alter von 14 Jahren ihre ersten Romane, die heute aufgrund ihrer Form als die ersten modernen Romane gelten.

George Orwell

* 25.06.1903 in Motihari (Bihar, Indien)
† 21.01.1950 in London

GEORGE ORWELL ist der Verfasser des Romans 1984 (1949), eines der einflussreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts. Nicht nur sein Titel wurde stets als Redewendung benutzt, wenn es um eine Albtraumversion der Zukunft geht, sondern es werden noch heute zahlreiche Wortprägungen übernommen:
In 1984 beschreibt ORWELL in einer Zukunftsvision den Superstaat Ozeanien als Überwachungsstaat, der von einer Partei und deren Oberhaupt Big Brother regiert wird. Hier darf niemand seine Meinung frei äußern und alle sollen das gleiche gemeinsame Bewusstsein haben, das von der Partei vorgegeben wird. Wer sich nicht daran hält, wie die Hauptfigur Winston Smith, wird zum Verbrecher erklärt.
ORWELL ist jedoch auch der Autor von Animal Farm (1945, dt. Farm der Tiere): In diesem als Tierfabel angelegtem Buch, in dem die Tiere sprechen können und menschliche Charaktere haben, revolutionieren die Tiere gegen ihren Besitzer und vertreiben ihn. Eine neue Herrschaft muss her und die Geschichte verläuft anders als geplant.

Robert Louis Stevenson

* 13.11.1850 in Edinburgh
† 03.12.1894 in Vailima (Westsamoa)

Der Roman Treasure Island (1883, dt. Die Schatzinsel) des aus Schottland stammenden Schriftstellers ROBERT LOUIS STEVENSON zählt zu den beliebtesten Abenteuerbüchern der Kinder- und Jugendbuchliteratur. Bis heute dient es als Vorlage für zahlreiche Verfilmungen und literarische Neubearbeitungen. Das Buch, das sich um Themen wie Seefahrt, Freibeutertum, Schatzsuche und Verrat dreht, ist aber nicht STEVENSONs einziges Werk. Der unheimliche Roman The Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde (1886, dt. Der seltsame Fall des Doctor Jekyll und des Herrn Hyde) über eine Persönlichkeitsspaltung stammt ebenfalls von STEVENSON, der sich sehr für das Nebeneinander von Gut und Böse im Menschen interessierte. Literaturkritiker beglückte er nicht gerade mit dem abwertenden Spruch über Fiktion:

"Fiction is to grown men what play is to the child."

Agatha Christie

* 15.09.1890 in Torquay (Devon)
† 12.01.1976 in Wallingford (bei Oxford)

Mit ihren zahlreichen Kriminalromanen, zu denen unter anderem auch Death on the Nile (1937, Tod auf dem Nil) oder Murder on the Orient Express (1934, Mord im Orientexpress) gehören, wurde AGATHA CHRISTIE zur erfolgreichsten Schriftstellerin aller Zeiten. Die Gesamtauflage ihrer Bücher wird nur noch von sehr wenigen übertroffen; in über 100 Ländern der Welt werden ihre Werke verlegt. Eine ganze Reihe ihrer Romane und Kriminalstücke fanden den Weg auf die Leinwand, darunter Witness for the Prosecution (dt. Zeugin der Anklage) von BILLY WILDER (1957). Durch das Fernsehen wurde auch CHRISTIEs Amateurdetektivin Miss Marple bekannt, eine verwitwete Alte, die von allen unterschätzt wird, aber jeden Fall löst, und die CHRISTIEs feinen Sinn für Humor illustriert. Einen weiteren Rekord hält CHRISTIEs Theaterstück The Mousetrap (dt. Die Mausefalle). Seit seiner Uraufführung 1952 in London wird es dort gespielt und hält somit den Rekord für das Stück mit der längsten Spielsaison.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025