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  6. James Joyce

James Joyce

* 02.02.1882 in Rathgar bei Dublin
† 13.01.1941 in Zürich

Die Werke des irischen Schriftstellers JAMES JOYCE, allen voran der Roman Ulysses (1922), gehören zu den wichtigsten Werken der Literatur des 20. Jahrhunderts. JOYCE entwickelte neue Arten des Erzählens, z. B. durch die Weiterentwicklung der Technik des inneren Monologs und durch sprachliche Experimente. Auf diese Weise wurde die Erzählweise des Romans grundlegend erneuert.
JOYCE hatte sein Heimatland Irland früh verlassen und lebte lange Zeit in Triest, Zürich und Paris. Ständig litt er unter finanziellen und gesundheitlichen Problemen. Im Laufe seines Lebens nahm seine Sehkraft ab, bis er schließlich fast erblindete.
Auch die Veröffentlichung seiner Romane erwies sich als höchst problematisch, da seine Werke in Konflikt mit der Zensur gerieten. Die beiden amerikanischen Verlegerinnen MARGARET ANDERSON und JANE HEAP wagten es als erste, Auszüge des Ulysses in ihrer Zeitschrift The Little Review zu veröffentlichen. Sie wurden daraufhin in New York wegen Verbreitung obszöner Schriften verurteilt. Das Manuskript wurde beschlagnahmt. Während der Roman 1922 in Frankreich erschien, blieb er in Großbritannien und den USA noch lange Zeit verboten.

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Lebensgeschichte

JAMES JOYCE wurde als ältester Sohn einer kinderreichen Bürgerfamilie in Irland geboren. Nach der Ausbildung an Jesuitenschulen und am Dubliner University College wandte sich JOYCE von der katholischen Kirche ab. Er ging 1902 nach Paris und kehrte nur wegen des Todes seiner Mutter für kurze Zeit nach Irland zurück. Ab 1904 lebte er zusammen mit seiner Lebensgefährtin NORA BARNACLE unter anderem in Triest, Zürich und Paris. Zusammen bekamen sie einen Sohn und eine Tochter. JOYCE arbeitete unter finanziellen und gesundheitlichen Problemen. Im Laufe seines Lebens nahm seine Sehkraft ständig ab, bis er schließlich annähernd erblindete. Große Schwierigkeiten bereitete JOYCE auch die Veröffentlichung seiner Schriften. Die Freundschaft zu EZRA POUND, der in der Zeitschrift The Egoist JOYCEs Kurzgeschichtenzyklus Dubliners (1914) lobte, sowie die Verbindung zu HARRIET SHAW WEAVER, dem Herausgeber von The Egoist, förderten JOYCEs literarische Karriere. Trotz wachsender Anerkennung führte er bis zu seinem Tod 1941 in Zürich ein Leben in Armut.

Literarisches Schaffen

JAMES JOYCE beherrschte mehrere Sprachen und hatte sich vor allem mit den Literaten HENRIK IBSEN, GERHART HAUPTMANN und WILLIAM BUTLER YEATS auseinandergesetzt. Skeptisch stand er der Ende des 19. Jahrhunderts aufkommenden irischen Renaissance, der Rückbesinnung auf die irische Kultur, gegenüber. JOYCE schuf zunächst zarte Gedichte (Chamber Music, 1907, dt. Kammermusik) und den Kurzgeschichtenzyklus Dubliners (1914). In diesen Kurzgeschichten versuchte er, mit naturalistischen und symbolistischen Mitteln die geistig-moralische Lähmung des Dubliner Lebens darzustellen. Entschieden wandte sich JOYCE von der gängigen handlungsreichen Pointengeschichte ab. Seine Schriften zielten auf die Erfassung des instantiv aufblitzenden „wahren“ Wesens einer Person oder Sache. Solche Momente tiefster Einsicht bezeichnete er als Epiphanien.

In seinem autobiografischen Roman A Portrait of the Artist as a Young Man (1916, dt. Ein Porträt des Künstlers als junger Mann) umreißt JOYCE die Position des Schriftstellers, der sich aus den Bindungen von Kirche, Staat und Gesellschaft löst und auf der künstlerischen Freiheit besteht. Der Roman ist in der Form des Künstler- und Bildungsromans geschrieben und verwendet die Technik des inneren Monologs. Gedanken und Gefühle einer Figur werden hier versprachlicht und unmittelbar in Ichform wiedergegeben.

JOYCEs RomanUlysses (1922) war in Großbritannien und den USA lange Zeit wegen des Vorwurfs der Obszönität verboten. Er schildert den Verlauf eines einzigen Tages, des 16. Juni 1904, im Leben des Dubliner Anzeigenmaklers Leopold Bloom, seiner Frau Molly und des jungen Stephen Daedalus. Zugleich weitet JOYCE das Geschehen mithilfe feinsinnig ausgeführter Anspielungen und Zitate - die Parallelen zu HOMERs Odyssee sind deutlich auszumachen - über die zeitlichen und räumlichen Grenzen aus.
JOYCE entwickelte dabei die Technik des Bewusstseinsstroms (stream of consciousness) weiter. Sie stellt eine Sonderform des inneren Monologs dar, bei der Gedanken nur untergeordnet und assoziativ verknüpft präsentiert werden. Auf diese Weise revolutionierte JOYCE die Form des Romans. Er wandte sich gegen den realistischen Roman, der auf die Abbildung der äußeren Wirklichkeit abzielt. Ein Beispiel für die Technik des stream of consciousness ist Mollys Monolog im letzten Kapitel des Ulysses.
In dem experimentellen Roman Finnegans Wake (1939) radikalisierte JOYCE seine äußerst vielschichtige, auf sprachliche Verschlüsselungen und Wortspiele zurückgreifende Erzähltechnik. Er arbeitet mit Traumfragmenten - an der Oberfläche handelt es sich um die Träume eines irischen Gastwirts und seiner Familie - und wendet die Erzählung ins Archetypische.

Werke
(Auszug)

Drama
Exiles (1918)

Gedichte
Pomes Penyeach (1927)

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "James Joyce." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/englisch/artikel/james-joyce (Abgerufen: 19. August 2025, 18:16 UTC)

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