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Wirtschafts- und sozialräumliche Struktur des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland

Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland war seit Beginn der industriellen Revolution bis zum Zweiten Weltkrieg die führende Industriemacht der Erde. Krisen in den traditionellen Industriezweigen haben dazu geführt, dass das Land in der wirtschaftlichen Entwicklung nicht mit anderen großen Industriestaaten Schritt halten konnte, dennoch aber heute zu den 20 wirtschaftlich bedeutendsten Staaten der Welt zählt.
Neue, moderne Industriezweige, besonders im High-Tech-Bereich, wurden aufgebaut. Mit der Verlagerung der wirtschaftlichen Schwerpunkte ging ein sektoraler Strukturwandel zu einer Dienstleistungsgesellschaft einher. Die große Bedeutung des tertiären Sektors zeigt der auf fast 70 % gewachsene Anteil am BIP.
Landwirtschaftlich genutzt werden etwa vier Fünftel der Landesfläche, und zwar hauptsächlich als Dauergrünland für die bedeutende Viehzucht.

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Großbritannien liegt in Nordwesteuropa vor der Nordwestküste des europäischen Festlands (Bild 1).

Zu dem von Nordsee, Atlantischem Ozean, Irischer See und Ärmelkanal umgebenen Inselstaat gehören außer der Hauptinsel Großbritannien weitere Inseln und Inselgruppen. Zu ihnen gehören die Inseln Wight im Süden und Anglesey vor Wales in der Irischen See, die Scilly-Inseln im Südwesten, die Hebriden im Nordwesten, die Orkney- und die Shetlandinseln im Norden, die Kanalinseln Guernsey und Jersey vor der französischen Kanalküste sowie der nordöstliche Teil der Insel Irland.

Daten zur Landes- und Wirtschaftsstruktur von Großbritannien und Nordirland

Daten zur Landesstruktur
Fläche:244 100 km²
Weltrangplatz:76
Bevölkerung:61,8 Mio. Einw.
Bevölkerungsdichte:246 Einw./km²
Lebenserwartung:78 Jahre (2003)
Säuglingssterblichkeit:0,5 % (2003)
Kindersterblichkeit:0,7 % (2003)
Bevölkerungswachstum:0,3 %/Jahr
Analphabetenrate:unter 5 % (2002)
Städtische Bevölkerung:89,7 % (2003)
Daten zur Wirtschaftsstruktur
Bruttosozialprodukt
gesamt:1 682,2 Mrd. US-$ (2003)
pro Einwohner:28 320 US-$ (2003)
Bruttoinlandsprodukt
gesamt:

1 794,8 Mrd. US-$ (2003)

durchschnittlicher realer
Zuwachs 2003 bis 2004:
2,2 %
Anteil der Bereiche am BIP:Landwirtschaft 1 %,
Industrie 26,6 %,
Dienstleistungen 72,4 % (2003)
Erwerbstätigkeit:Landwirtschaft 1,4 %,
Industrie 19,9 %,
Dienstleistungen 78,7 % (ohne Nordirland)
Arbeitslosigkeit:4,7 % (2004)
Import

Gesamtwert :

443,9 Mrd. US-$ (2004)
Importgüter:Maschinen und Transportausrüstungen 41 %, Waren des verarbeitenden Gewerbes 30 %, chemische Erzeugnisse 11 %, Nahrungsmittel und lebende Tiere 7 %, mineralische Brennstoffe 5 %
Importländer:Deutschland 14 %, USA 9 %,
Frankreich 8 %, Niederlande 7 %,
Japan 5 %
Export
Gesamtwert:340,5 Mrd. US-$ (2004)
Exportgüter:Maschinen und Transportausrüstungen 42 %, Waren des verarbeitenden Gewerbes 24 %, chemische Erzeugnisse 17 %, mineralische Brennstoffe 9 %
Exportländer:USA 15 %, Deutschland 12 %,
Frankreich 10 %, Niederlande 6 %,
Belgien/Luxemburg 5 %
Tourismus
Einnahmen:22,3 Mrd. US-$ (2004)
Auslandsgäste:25,4 Mio. (2004)

 

  • Die Lage des Vereinigten Königreichs

Wirtschaftliche Situation

Industrielle Entwicklung

Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland besteht aus England, Wales, Schottland und Nordirland. Bei einer Bevölkerungsdichte von etwa 240 Einwohnern pro Quadratkilometer gehört Großbritannien zu den am dichtesten besiedelten europäischen Staaten. Es ist eine starke Verstädterung zu verzeichnen. Besonders in und um die Großstädte London, Liverpool und Manchester ist die Einwohnerdichte sehr hoch. Als ältestes Industrieland der Welt, die von England ausgehende industrielle Revolution begann bereits im 18. Jahrhundert (Bild 2), hat Großbritannien bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts einen starken industriellen Sektor aufgebaut. Besonders die Eisen- und Stahlindustrie, der Bergbau sowie die Textilindustrie ließen das Land zur führenden Industriemacht der Erde aufsteigen. Große Lagerstätten an Kohle und Erzen waren dabei die Voraussetzungen für den hohen Grad der Industrialisierung im schwerindustriellen Bereich. Doch Strukturkrisen in den traditionellen Industriezweigen nach dem Zweiten Weltkrieg ließen deren Stellenwert immer weiter schwinden. Viele der alten Wirtschaftsstandorte, Kohlenzechen und Eisenhütten verschwanden. Die Vorräte an Kohle und Erzen waren ausgebeutet, bzw. die Förderung war unrentabel geworden. Dadurch hat die einst so wichtige Schwerindustrie an Bedeutung verloren, und die traditionellen Industriezentren in Mittelengland und Südwales entwickelten sich zu Krisen- bzw. Notstandsregionen. Andererseits setzte in den 70er Jahren der notwendige industrielle Strukturwandel ein. Neue moderne Industriezweige, hauptsächlich im High-Tech-Bereich, konnten in den vergangenen Jahrzehnten etabliert werden. In der Elektro- und Elektronikindustrie, in der Luft- und Raumfahrttechnik und in der Rüstungsindustrie zählt Großbritannien inzwischen zu den weltweit führenden Anbietern. Auch Betriebe der Metallverarbeitung sowie chemische, vor allem petrochemische Unternehmen haben eine große wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Voraussetzung war die seit den sechziger Jahren in der Nordsee aufgenommene Förderung von Erdöl und Erdgas. Die Lagerstätten in der Nordsee sind so ergiebig, dass Großbritannien heute bei Erdgas der weltweit fünftgrößte und bei Erdöl der neuntgrößte Produzent ist. Seit der Überwindung einer Wirtschaftskrise Anfang der neunziger Jahre investieren auch ausländische Unternehmen wieder in Großbritannien und errichten neue Produktionsanlagen. Allein im Geschäftsjahr 1998/99 wurden etwa 650 Projekte mit Auslandsinvestitionen im Königreich realisiert. Die Investoren stammen hauptsächlich aus den USA, gefolgt von Japan und Deutschland. Die ökonomischen Vorteile, die ihr Engagement den ausländischer Unternehmen bringt, liegen u. a. in geringen Körperschaftssteuern, günstigen Lohnstückkosten sowie in einer hohen Mobilität und Flexibilität auf dem britischen Arbeitsmarkt. Dazu kommt, dass die Insel seit Öffnung des Kanaltunnels im Jahre 1994 auch mit dem Schienennetz Kontinentaleuropas verbunden ist, was zu positiven wirtschaftlichen Effekten geführt hat.

Landwirtschaft

Kennzeichnend für das „grüne“ Landschaftsbild Großbritanniens ist die Landwirtschaft. Etwa 80 % der Landesfläche werden landwirtschaftlich genutzt, davon ein Drittel als Ackerland und zwei Drittel als Dauergrünland. Die Landwirtschaft Großbritanniens ist hoch technisiert und produktiv. So sind lediglich etwa 2 % der Erwerbstätigen in diesem Bereich beschäftigt, der weitgehend die Eigenversorgung der Bevölkerung sichert. Große Bedeutung hat nach wie vor die traditionelle Viehwirtschaft, vor allem die Rinder- und Schweinemast sowie die Schafhaltung. Innerhalb der EU hat Großbritannien mit 30 Millionen Tieren den größten Schafbestand. Allerdings führte die Rinderseuche BSE in den Jahren 1995/96 zu einer Krise in der britischen Landwirtschaft. Die Rinderproduktion ging um fast ein Drittel zurück, da weltweit ein Exportverbot für britisches Rindfleisch verhängt wurde. In jüngster Zeit beginnt sich die Landwirtschaft aber wieder langsam von der Krise zu erholen.

Dienstleistungssektor

Wie in anderen Industrieländern hat sich auch in Großbritannien ein Wandel von einem stark industriell geprägten Land hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft vollzogen. Typisch für den Strukturwandel im tertiären Bereich ist der mit fast 70 % außerordentlich hohe Beitrag dieses Sektors am BIP. Besonders deutlich wird sein Stellenwert auch an den Beschäftigtenzahlen: Fast 75 % aller Erwerbstätigen verdienen ihren Lebensunterhalt im tertiären Bereich.

Eine herausragende Stellung nimmt der finanzielle Sektor ein. London zählt zu den weltweit wichtigsten Finanz- und Börsenplätzen.
Die traditionellen früheren industriellen Zentren Manchester, Liverpool, Cardiff, Glasgow und Edinburgh haben sich in den vergangenen Jahren zu Dienstleistungszentren weiterentwickelt.

 

Ein wichtiger Bestandteil des Dienstleistungssektors ist auch der Tourismus. Jährlich besuchen über 25 Millionen Menschen das Land und die Branche „boomt“. Großbritannien zählt zu den großen europäischen Kulturnationen und ist beispielsweise mit London und der englischen Südküste, aber auch mit den naturbelassenen, rauen Urlaubsgebieten in Wales und Schottland ein beliebtes Reiseziel. Viele Arbeitsplätze, auch in anderen Wirtschaftszweigen, sind durch den Tourismus entstanden.

Soziale Situation

Obwohl statistisch gesehen im Durchschnitt jeder Einwohner jährlich über einen Anteil von 21000 US-$ am Bruttosozialprodukt verfügt, ist der gesellschaftliche Reichtum nach wie vor ungleich verteilt. Etwa ein Viertel der Menschen lebt unterhalb der Armutsgrenze, auch vier Millionen Kinder sind davon betroffen. Es gibt große soziale Ungleichheiten. Besonders in den alten Industriestädten ist ein Trend zur Verelendung zu verzeichnen. Ein freier und flexibler Arbeitsmarkt und niedrige Lohnkosten bedeuten eben auch, dass es keine gesetzlich fixierten Mindestlöhne gibt.

Das Bildungswesen zeichnet sich allerdings durch ein hohes Niveau aus. Das dokumentieren die folgenden Zahlen:
Etwa zehn Millionen Kinder besuchen kostenlose staatliche Schulen. In Privatschulen absolvieren ca. 700000 Schüler ihre Ausbildung. Die Kinder und Jugendlichen werden zum Großteil ganztägig betreut. Schulpflicht besteht für Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 16 Jahren (Nordirland: 4 bis 16 Jahre). Jeder dritte Schulabgänger besucht eine Universität. Diese höheren Bildungseinrichtungen genießen weltweit einen guten Ruf, wie beispielsweise Cambridge oder Eton.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Wirtschafts- und sozialräumliche Struktur des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geografie/artikel/wirtschafts-und-sozialraeumliche-struktur-des-vereinigten (Abgerufen: 24. May 2025, 07:53 UTC)

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Zum Vereinigten Königreich gehören mehrere Inseln und Inselgruppen: die Inseln Wight im Süden und Anglesey vor Wales in der Irischen See, die Scilly-Inseln im Südwesten, die Hebriden im Nordwesten, die Orkney- und die Shetlandinseln im Norden, die Kanalinseln Guernsey und Jersey vor der französischen Kanalküste sowie der nordöstliche Teil der Insel Irland.
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