Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Geschichte
  3. 3 Frühe Hochkulturen
  4. 3.2 Ägypten
  5. 3.2.1 Bedingungen für die Herausbildung der Hochkultur
  6. Der Nil – die Lebensader Ägyptens

Der Nil – die Lebensader Ägyptens

Der Nil ist die Lebensader Ägyptens, weil in seinem Tal und im Nildeltal inmitten lebensfeindlicher Wüsten in rund 5000 Jahren eine der größten Flussoasen der Erde entstanden ist.
Der Nil hatte schon als Lebensader zur Herausbildung der Hochkultur des Alten Ägypten beigetragen. Diese Hochkultur entstand um 3000 v. Chr. und umfasste etwa das Gebiet vom 1. Nilkatarakt im Süden bis zum Nildelta am Mittelmeer im Norden.
Die Bedeutung des Nil für die Bevölkerung im Alten Ägypten und ihr Land kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In einem Land, wo es praktisch nie regnete, ernährte der Nil das Land im wahrsten Sinne des Wortes. Er bot Wasser und damit Nahrung und war auch die wichtigste Verkehrsader. Ohne ihn wäre das Land eine ebensolche Wüste wie die Wüsten, die sich beiderseits der Flussoase ausdehnen.
Die Ägypter verstanden es schon vor mehr als 3000 Jahren, die schwankende Wasserführung des Nils durch Be- und Entwässerungsanlagen auszugleichen und gute Ernten zu erzielen.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Der Nil – Geografisches

Der Nil ist mit einer Lauflänge von 6671 km der längste Fluss der Erde. Sein Einzugsgebiet besitzt mit 2,87 Mio. km² die achtfache Größe Deutschlands.
Der Nil entsteht aus zwei großen Quellflüssen:

  • Ein Quellfluss, der dem Victoriasee entstammt, wird im Sudan nach der Einmündung des Sobat aus Äthiopien zum Weißen Nil.
  • Der andere, sehr wasserreiche Zufluss, der im Hochland von Äthiopien entspringt, ist der Blaue Nil. Nördlich von Karthum vereinigen sich die beiden Quellflüsse zum eigentlichen Nil.

Nach der Einmündung des Atbara im heutigen Sudan durchfließt der Nil die letzten 2700 km ohne weitere Zuflüsse. Als Fremdlingsfluss durchquert er dann im Sudan die Nubische und in Ägypten die linksseitig liegende Libysche und die rechtsseitig liegende Arabische Wüste.

Zwischen Karthum und Assuan durchbricht der Nil sechs Höhenzüge aus harten Gesteinen und bildet Stromschnellen, die als Katarakte bezeichnet werden. Nördlich von Kairo mündet der Strom mit dem Nildelta ins Mittelmeer.
Im bis zu 20 km breiten und bis zu 350 m in die felsigen Wüstengebiete eingetieften Niltal und im Nildelta ist inmitten lebensfeindlicher Wüsten in rund 5000 Jahren eine der größten Flussoasen der Erde entstanden.

Lebenspendender Nil

Der Nil hatte schon als Lebensader zur Herausbildung der Hochkultur des Alten Ägypten beigetragen. Diese Hochkultur entstand um 3000 v. Chr. und umfasste etwa das Gebiet vom 1. Nilkatarakt im Süden bis zum Nildelta am Mittelmeer im Norden.

Die Bedeutung des Nils für das Alte Ägypten und seine Bevölkerung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. In einem Land, wo es praktisch nie regnete, ernährte der Nil das Land im wahrsten Sinne des Wortes. Er bot Wasser und damit Nahrung und war auch die wichtigste Verkehrsader. Ohne ihn wäre das Land eine ebensolche Wüste wie die Wüsten, die sich beiderseits der Flussoase ausdehnen.

  • Wichtigste Stätten Altägyptens

Besonders Leben spendend wirken sich seit alters her die großen jahreszeitlichen Schwankungen des Wasserspiegels des Flusses aus. Die mit ihnen verbundenen Hochwässer und Trockenzeiten konnten allerdings schon die Bewohner des Alten Ägypten in Zeit und Umfang ziemlich genau voraussagen:
Die Regenzeiten im Hochland von Äthiopien und in Äquatornähe speisen die Quellflüsse des Nil. Dadurch bewirken sie, dass der Strom im Sommer und Herbst anschwillt und von Mitte August bis Ende September das ganze Tal überflutet. In der Niedrigwasserzeit der ersten Jahreshälfte fällt der Wasserstand vor allem am Unterlauf erschreckend auf etwa ein Fünfzigstel ab.

Dieser Wechselrhythmus von Hoch- und Niedrigwasser bestimmte auch das Leben der Menschen im Alten Ägypten:
Der Ackerbau war die Hauptnahrungsquelle der Ägypter. Während der Nilschwelle wurden die Felder regelmäßig überflutet und mit Nilschlamm bedeckt. Die gewaltigen Mengen des sehr fruchtbaren Schlammes führten der Blauen Nil und der Atbara aus den Vulkangebieten Äthiopiens heran. Sie erneuerten die Fruchtbarkeit der Äcker.

Die Menschen überlisten den Fluss

Bei Niedrigwasser erreichte der Wasserstand des Nil kaum noch die Felder. Sie drohten deshalb auszutrocknen. Die ägyptischen Bauern hatten jedoch schon vor Jahrtausenden gelernt, mit ausgeklügelten Bewässerungssystemen die wechselnden Wasserstände zu überlisten:
Man zog Kanäle durch das Land, um Wasser auf sonst unfruchtbare Flächen zu leiten.
Außerdem wurden verschiedene Schöpfvorrichtungen erfunden, die man heute immer noch bei ägyptischen Bauern besichtigen kann. Auf Papyrus gemalte Bilder zeigen auch das Schaduf als Schöpfgerät. Bei ihm hängt am einen Ende einer Stange ein Eimer und am anderen ein Gegengewicht, um das Schöpfen zu erleichtern.
Später benutzte man dann den Tambour, um Wasser zu schöpfen. Mit diesem vom berühmten Griechen ARCHIMEDES erfundenen und deshalb als „Schraube des Archimedes“ bezeichneten Gerät konnte das Wasser auch über kurze Strecken transportiert werden.
Es gab auch sogenannte Nilometer, die den Wasserstand des Flusses maßen und sogar aufzeichneten. Dadurch konnten Beamte im Alten Ägypten den ungefähren Umfang der Ernten voraussagen und die Abgaben an den Staat bestimmen.
Das dem Nil und der Wüste abgerungene Land erbrachte reiche Ernten und war eine Grundlage für den Reichtum Ägyptens. Die Nahrung der Ägypter bestand neben Haustieren und Geflügel auch aus den Fischen, die der Nil reichlich spendete.
Die große Bedeutung des Flusses für das Land veranlasste später den griechischen Geschichtsschreiber HERODOT zu den Worten: Ägypten sei „Ein Geschenk des Nils“.

Für die Herausbildung der Hochkultur hatte das Land neben dem Nil aber noch mehr zu bieten:
In den Trockengebieten jenseits des bebauten Landes fand man für Bauten, Statuen und Gefäße geeignete Gesteine, vom harten Kalkstein bis zum durchsichtigen Alabaster. Daneben kamen viele für Schmuck geeignete Halbedelsteine, wie Achat, Jaspis oder Karneol, vor. Auch an Kupfer für Werkzeuge und Gefäße fehlte es nicht. Vor allem kam aber reichlich Gold aus der Wüste im Osten und später aus Nubien im Süden.
Die Wüsten spendeten außerdem Natron und Schwefel, den man zur Mumifizierung brauchte.

  • typische Nillandschaft bei Assuan (Ägypten)

    MEV Verlag, Augsburg

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Der Nil – die Lebensader Ägyptens." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geschichte/artikel/der-nil-die-lebensader-aegyptens (Abgerufen: 20. May 2025, 15:54 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Schöpfvorrichtungen
  • Altes Ägypten
  • Lebensader
  • Hochkultur
  • Flussoasen
  • Nil
  • Ein Geschenk des Nils
  • Bewässerungssysteme
  • Nilschwelle
  • Ackerbau
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Wissenschaftliche Leistungen im antiken Griechenland

Schon im alten Ägypten waren im 3. Jahrtausend v. Chr. bedeutende naturwissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen und festgehalten worden. Doch die Gelehrten des antiken Griechenland, die seit dem 6. Jh. v. Chr. mit THALES und PYTHAGORAS auftraten, begnügten sich nicht mehr mit einzelnen Erkenntnissen, sondern suchten das Ganze der Natur, ihre Urstoffe und Urkräfte aufzudecken. Sie werden deshalb auch als Naturphilosophen bezeichnet. Durch PYTHAGORAS und die Schule der Pythagoräer wurde die Mathematik entscheidend vorangetrieben. DEMOKRIT führte die Naturprozesse auf kleinste unteilbare Elemente (Atome) zurück; und Aristoteles trug maßgeblich zur Einteilung und Entwicklung unterschiedlicher Naturwissenschaften bei. Weitere hervorstechende Forscher der Antike waren ARCHIMEDES, ERATOSTHENES und PTOLEMÄUS, dessen geozentrisches Weltbild erst im 16. Jh. n. Chr. durch KOPERNIKUS revidiert wurde.

Herkunft und Lebenslauf

HERODOT wurde um 490 v. Chr. geboren. Er war ein großer griechischer Geschichtsschreiber, auch ein politischer Emigrant, der vor dem Tyrannen LYGDAMOS aus der Heimat auf die Insel Samos ins Exil gehen musste. Athen wurde ihm - dem Freund des PERIKLES und SOPHOKLES - zur zweiten Heimat. HERODOT ging in die Geschichte als erster „Reiseschriftsteller“ der Antike ein. Durch das Reich der Thraker und Skythen führten ihn seine Reisen bis nach Babylon. „Die schönste Stadt unter allen, von denen wir wissen“, nannte er Babylon. Als Historiker und Geograf ging es ihm darum, persönlich empfangene Eindrücke oder auch fremde Berichte vielfältiger Aspekte (u.a. ethnografische Beschreibungen, soziale Strukturen) in einem möglichst ausdrucksreichen „Spiegel“ festzuhalten. Die historischen Geschichten umfassen Gesehenes und Gehörtes, Wahres und Fabelhaftes nahezu aller Völker der damals bekannten Welt. HERODOTs „Historien“ sind das erste umfassende historisch-ethnografische Werk der Menschheit, ein Epos aus Sage und geschichtlicher Wirklichkeit, das von einem griechischen Autor der Antike geschrieben wurde. HERODOT starb in Thurii um 430 v. Chr.

Inhalt des Gilgamesch-Epos

Das Epos berichtet von einem sagenhaften König, der über den sumerischen Stadtstaat Uruk herrschte, welcher um 3000 v. Chr. das Zentrum der sumerischen Kultur darstellte. GILGAMESCH (2750–2600 v. Chr.) ist zu zwei Dritteln Gott und zu einem Drittel Mensch. Er ist ein despotischer Herrscher, weswegen die Schöpfergöttin Aruru sich entschließt, den Steppenmenschen Enkidu zu erschaffen, der Gilgamesch besiegen kann. Vor dem Tempel kommt es zum Kampf, der unentschieden endet. Die Gegner werden Freunde und bestehen gemeinsame Abenteuer.

Das Ischtar Tor

Die Rekonstruktion des Ischtar Tors von Babylon stellt heute eines der wichtigsten Ausstellungsstücke des Vorderasiatischen Museums auf der Berliner Museumsinsel dar. Es wurde 1900 von ROBERT KOLDEWEY ausgegraben. Die Fassadenziegel gelangten 1926 nach Berlin, wo unverzüglich die Sanierung der Fragmente und die Rekonstruktion eingeleitet wurde. König NEBUKADNEZAR II. erbaute das Tor im doppelten Mauerring um die Innenstadt Babylons. Das Tor war nicht nur schwer befestigt, sondern mit einer tiefblauen Fassade aus glasierten Ziegeln auch äußerst prächtig verkleidet. Tierreliefornamente aus glasierten Formziegeln lockerten die blauen Flächen des Tores auf. Seine Pracht verdankte das Tor der Tatsache, dass es Babylons Prozessionsstraße überspannte. Hier präsentierte sich der König alljährlich beim Neujahrsfest in Begleitung der Götterstatuen hunderttausenden von staunenden Stadtbewohnern und Besuchern. So diente das Tor bei der pompösen Prozession als beeindruckende Bühne für die Inszenierung der königlichen Macht bzw. des königlichen Machtanspruchs.

Jericho - eine der ältesten Städte der Welt

Die Stadt Jericho liegt 10 km nordwestlich der heutigen Mündung des Jordan in das Tote Meer. Die ältesten Siedlungsschichten der Stadt sind ca. 11000 Jahre alt.
Bereits im 8. Jahrtausend v. Chr. begannen Jerichos Bewohner damit, ihre Siedlung stadtähnlich auszustatten. Die frühe „Stadt“ Jericho hatte bis zu 3000 sesshafte Bewohner. Ihre Religion kannte offensichtlich den Glauben an ein Leben nach dem Tod und frönte einer nicht näher bekannten Variante des Ahnenkults.
Trotz seiner Befestigung wurde bereits das frühe Jericho zweimal erobert und zerstört. An eine dieser Zerstörungen erinnert das Alte Testament, in dem berichtet wird, das göttliche Posaunen die Mauern von Jericho einstürzen ließen.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025