Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Geschichte
  3. 8 Das Zeitalter bürgerlicher Revolutionen
  4. 8.3 Gesellschaftliche und politische Veränderungen in Europa
  5. 8.3.1 Napoleon verändert die Landkarte Mitteleuropas
  6. Friede von Pressburg

Friede von Pressburg

Der dritte Koalitionskrieg zwischen dem napoleonischen Frankreich und einer Koalition europäischer Großmächte endete für Österreich nach der Dreikaiserschlacht von Austerlitz mit dem demütigendem Frieden von Pressburg. Eine unmittelbare Folge dieses Friedensdiktats war, dass 16 napoleontreue süd- und westdeutsche Reichsfürsten, deren Fürstentümer etwa ein Drittel des Reichsgebietes umfassten, aus dem Verband des Deutschen Reiches austraten. Sie schlossen sich am 12. Juli 1806 mit weiteren 20 Fürstentümern zum Rheinbund zusammen, der unter französischem Protektorat (Schutzherrschaft) stand. Für NAPOLEON war der Rheinbund die Sicherheitszone Frankreichs nach Osten. Die Rheinbundstaaten erklärten am 1. August 1806 ihren Austritt aus dem Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, dessen wechselvolle Geschichte damit nach über 900 Jahren endete.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Der dritte Koalitionskrieg

Im August 1804 schuf der wieder ins Amt berufene britische Premierminister WILLIAM PITT erneut eine Koalition europäischer Staaten gegen das napoleonische Frankreich (dritter Koalitionskrieg). In ihr waren Großbritannien, Russland, Österreich, Schweden und Neapel vertreten. Preußen blieb seiner Verpflichtung zur Neutralität gegenüber NAPOLEON treu und war nicht in der Koalition vertreten.
Eigentliches Ziel NAPOLEONs war die Invasion in Großbritannien, um den Erbfeind endlich zu besiegen. Dafür hatte er seine Armee bei Bologne am Ärmelkanal zusammengezogen. Zwei Jahre wartete diese allerdings dort vergeblich auf den Invasionsbefehl. Den konnte NAPOLEON nicht mehr geben, weil seine Flotte am 21. Oktober 1805 in der Seeschlacht von Trafalgar durch den englischen Admiral NELSON vernichtet worden war. Obwohl der ruhmreiche NELSON in der Schlacht sein Leben ließ, hatte sein Sieg die Seeherrschaft Großbritanniens erneut gesichert.
Auf dem Festland hatte der Krieg bereits vorher begonnen. NAPOLEON hatte seine Grande Armée in Eilmärschen von der Kanalküste nach Süddeutschland geführt. Dort überraschte er die Österreicher, die sich noch nicht zum Kampf formiert hatten, und zwang sie am 17. Oktober 1805 in Ulm zur Kapitulation. Kurze Zeit später zog er in Wien ein.

Trotz seiner Niederlage in der Seeschlacht von Trafalgar setzte NAPOLEON den Feldzug jedoch fort. In der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz in Südmähren besiegte NAPOLEON am 2. Dezember 1805 die zahlenmäßig weit überlegenen verbündeten russischen und österreichischen Streitkräfte. Die Bezeichnung der Schlacht rührt daher, dass die Armeen der beteiligten Länder Russland, Österreich und Frankreich von ihren Monarchen befehligt wurden. Dieser Sieg der Grande Armée brachte die endgültige Vorherrschaft Frankreichs auf dem europäischen Kontinent.

Der Frieden von Pressburg und der Rheinbund

NAPOLEON diktierte nach Austerlitz dem österreichischen Kaiser demütigende Friedensbedingungen. Im Frieden von Pressburg (Bratislava) vom 26. Dezember 1805 musste Österreich seine Küstengebiete an der Adria an das neu geschaffene Königreich Italien abtreten. Zudem fielen Tirol und Vorarlberg an Bayern. Auch die beiden anderen süddeutschen Verbündeten Frankreichs, Württemberg und Baden, wurden mit Landgewinnen auf Kosten Österreichs belohnt. Der österreichische Kaiser musste außerdem NAPOLEON als Kaiser von Frankreich und König von Italien anerkennen.
Eine unmittelbare Folge dieses Friedensdiktats von Pressburg war, dass 16 napoleontreue süd- und westdeutsche Reichsfürsten, deren Fürstentümer etwa ein Drittel des Reichsgebietes umfassten, aus dem Verband des Deutschen Reiches austraten. Sie schlossen sich am 12. Juli 1806 mit weiteren 20 Fürstentümern zum Rheinbund zusammen, der unter französischem Protektorat (Schutzherrschaft) stand. Auf dem Höhepunkt der Machtentfaltung NAPOLEONS im Jahre 1808 gehörten zum Rheinbund vier Königreiche, fünf Großherzogtümer, elf Herzogtümer und 16 Fürstentümer, deren adlige Herrscher aus ihrem Beitritt nicht geringe Vorteile gezogen hatten.
So erhielten zahlreiche Fürsten durch ihren Beitritt einen höheren Stand. Die Herzöge von Bayern und Württemberg wurden beispielsweise zu Königen erhoben, und aus dem Herzogtum Baden wurde ein Großherzogtum. Der Einfluss NAPOLEONS auf die Rheinbundstaaten hatte aber auch für die Bevölkerung positive Wirkungen. So wurden viele Vorrechte des Adels beseitigt und das Feudalsystem insgesamt zugunsten des Bürgertums zurückgedrängt. Auch das fortschrittliche bürgerliche Zivilgesetzbuch NAPOLEONS, der Code civil, trat in diesen Staaten in Kraft. Andererseits regte sich unter der Bevölkerung der Rheinbundstaaten auch der Widerstand gegen die französische Fremdherrschaft. Besonders bedrückend war die erzwungene Teilnahme Zehntausender Soldaten an den Kriegen NAPOLEONS.

Die Rheinbundstaaten verließen am 1. August 1806 das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. NAPOLEON entzog dem Reich gewissermaßen die völkerrechtliche Anerkennung. Unter diesem Druck legte Kaiser FRANZ II. am 6. August 1806 auch die Römische Kaiserwürde nieder und erklärte das Heilige Römische Reich für aufgelöst. Bereits 1804 hatte er sich als FRANZ I. zum Kaiser Österreichs proklamiert. Der Rheinbund wurde 1813, im Jahr der endgültigen Niederlage NAPOLEONS, aufgelöst.

  • In der sogenannten Dreikaiserschlacht bei Austerlitz besiegte die napoleonische Armee am 2. Dezember 1805 das Bündnis aus russischen und österreichischen Truppen
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Friede von Pressburg." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geschichte/artikel/friede-von-pressburg (Abgerufen: 24. May 2025, 10:01 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Heiliges Römisches Reich deutscher Nation
  • Dreikaiserschlacht
  • Rheinbund
  • Dritter Koalitionskrieg
  • Frieden von Pressburg
  • Austerlitz
  • Trafalgar
  • NAPOLEON
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Der neue innenpolitische Kurs

Nach der Entlassung BISMARCKS 1890 nahm Kaiser WILHELM II. in der Innen- und Außenpolitik einen Kurswechsel vor. Der Monarch wollte selbstständig Politik machen, die Handlungsfreiheit des Reichskanzlers sollte eingeschränkt werden. Das „persönliche Regiment“ WILHELMS bedeutete jedoch aufgrund seines unsteten Charakters und seiner Sprunghaftigkeit, dass vor allem Interessengruppen und einzelne Persönlichkeiten wachsenden Einfluss auf den Kaiser gewannen.
Besonders an der sozialen Frage zeigte sich Wilhelm II. zunächst stark interessiert. Er reichte Gesetzesvorlagen zur Verbesserung des Arbeiterschutzes ein, die im Ergebnis aber weit hinter den bombastischen Ankündigungen zurückblieben. Als das Ziel dieser Gesetze, die Entfremdung zwischen Arbeiterschaft und Sozialdemokratie und die Schwächung der SPD, nicht erreicht wurde, verlor der Kaiser sehr schnell jegliches Interesse an der sozialen Frage. Die Reichsregierung wollte nun die alten antisozialistischen Unterdrückungsmaßnahmen in noch extremerer Form wiederaufleben lassen. Dies führte zu einer weiteren Entfremdung zwischen Arbeiterschaft und dem Rest der deutschen Gesellschaft.

Code civil – Basis für ein bürgerliches Gesetzbuch

In den sogenannten organischen Gesetzen von 1800 bis 1804 organisierte NAPOLEON die Verwaltungsorganisation Frankreichs neu. Wichtigstes Organ war der Staatsrat. Er sollte die Gesetze vorbereiten und auch als Verwaltungsgerichtshof dienen. Er hatte entscheidenden Einfluss auf die Ausbildung des Verwaltungsrechts, nicht nur in Frankreich, sondern aufgrund der Vorbildfunktion der französischen Verwaltung auch in vielen anderen Ländern Europas. Das wichtigste Werk des Staatsrates war das Zivilgesetzbuch Code civil.
Der Staatsrat setzte sich aus zumeist fünfzig von NAPOLEON ausgesuchten Personen zusammen. Bei deren Auswahl aus der geistigen und vor allem juristischen Elite des Landes nahm NAPOLEON keinerlei Rücksicht auf deren Vergangenheit. So saßen in dem Gremium Männer nebeneinander, die sich zuvor oftmals jahrelang von Hass erfüllt bekriegt hatten. Dies war bezeichnend für das Bestreben NAPOLEONS, das Land wieder zu einigen. Der Code civil, das administrative Aufbauwerk und die gelungene innere Aussöhnung Frankreichs zeigen, dass NAPOLEON auch ein Staatsmann gewesen ist, der Bleibendes geschaffen hat.

Die Restauration und das Metternichsystem

Fürst METTERNICH trat als Politiker der „Restauration“ für die Wiederherstellung der politischen Ordnung in Europa auf den Zustand vor der Französischen Revolution ein. Den Höhepunkt seiner politischen Wirksamkeit erreichte er auf dem Wiener Kongress. Unter dem Vorsitz METTERNICHS fasste der Kongress die entsprechenden Beschlüsse zur Wiederherstellung der feudalen Fürstenordnung in Europa. Diese sollte durch die ebenfalls von METTERNICH mitgestaltete Heilige Allianz zwischen den Monarchen Russlands, Preußens und Österreichs abgesichert werden.
METTERNICHS Politik der Restauration wurde auch als System METTERNICH bezeichnet, das eine Reihe innen- und außenpoltischer Konsequenzen hatte: Im Inneren stützte sich dieses System vor allem auf Polizeigewalt. Außenpolitisch berechtigte es die europäischen Großmächte zur, notfalls bewaffneten, Intervention gegen unerwünschte demokratische Bewegungen auch in Nachbarländern.
Bei Ausbruch der Revolution von 1848 musste METTERNICH als verhasster Reaktionär zurücktreten und vor dem Volkszorn der Wiener ins Ausland fliehen.

Napoleon – Umgestalter Europas

Der Staatsmann NAPOLEON hat als Konsul und Kaiser Frankreichs in den Jahren 1795 bis 1815 den europäischen Kontinent nach seinen Vorstellungen im Interesse Frankreichs umgestaltet und geprägt.

Nationalkonvent

Nationalkonvent (franz.: Convention nationale) nannte man im
revolutionären Frankreich 1792–95 die Volksvertretung. Sie war die verfassunggebende Versammlung aller Deputierten in der französischen Revolution. Der Nationalkonvent ersetzte die am 3. September 1791 gewählte Nationalversammlung, die am 10. August 1791, nach dem Sturm auf die Tuilerien aufgeöst worden war. Die Exekutive lief seit 1793 über zwei neu gegründete Ausschüsse: den Sicherheitsausschuss und den Wohlfahrtsauschuss.
Zwischen dem April 1793 und Juli 1794 hatten die Jakobiner die Macht im Wohlfahrtsausschuss.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025