Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Geschichte
  3. 7 Von der Reformation bis zum Absolutismus
  4. 7.2 Martin Luther und die Reformation
  5. 7.2.1 Luthers Kampf gegen die Missstände der Kirche
  6. Rechtfertigungsslehre

Rechtfertigungsslehre

Mit LUTHERS Rechtfertigungslehre begann die Debatte zwischen Protestanten und Katholiken. Während die Katholiken in der Rechtfertigung ein Gnadengeschenk Gottes und die Reinigung der Seele durch die heilig machende Gnade sehen, die durch gute Werke vorbereitet wird, besteht die Rechtfertigung bei MARTIN LUTHER nur im Glauben. Das heißt, das christliche Leben beginnt mit dem Glauben, daraus folgen automatisch gute Werke und die Rechtfertigung. Die Rechtfertigung ist aber nicht durch gute Werke bedingt.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Rechtfertigung und Prädestination – Gegensätze?

„Die Lehre von der Rechtfertigung des Sünders durch Gottes Gnade um Christi Willen allein aus Glauben, wie sie Paulus in seinen Briefen, vor allem im Galaterbrief und Römerbrief vertritt, ist wohl die theologisch am weitesten greifende Interpretation des Vorgangs der Heilsaneignung, die das frühe Christentum hervorgebracht hat.“ (Reclams Bibellexikon)

Im späten Mittelalter wurde die Notwendigkeit von guten Werken des Menschen immer stärker durch die katholische Kirche in den Mittelpunkt der Gnadenlehre gestellt. Symbol dafür war der ausgeprägte Ablasshandel, wo man sich gegen verbriefte Geldleistungen an die Kirche Freiheit von Strafe für Sünden kaufen konnte. Diese Auswüchse waren ein wesentlicher Grund für den schnellen breiten Erfolg der Reformation und ihre anderen Ansichten in dieser Frage.
1513 erkannte bereits MARTIN LUTHER beim Studium des Römerbriefes, dass die Rechtfertigung allein aus Glaube, allein aus Gnade erfolgt.

Die Rechtfertigungslehre wurde zum zentralen Bekenntnis der Reformation. PHILIPP MELANCHTHON hatte in der Schrift „Hauptpunkte“ LUTHERS Rechtfertigungslehre zusammenfassend dargestellt.
Für JOHANNES CALVIN war die Rechtfertigung des Menschen im Zusammenhang mit der Prädestination gesehen. Darin unterschied er sich von LUTHER. Denn Rechtfertigung sah er schon im Erfolg, den ein Mensch in seinem Leben erzielen kann. Hier wurde Gottes Gnade sichtbar und erfahrbar. Die Freiheit und Initiative des Menschen kann nicht eingeschränkt werden. Aus diesem Gedanken entstand ein starker Impuls für die kapitalistische Wirtschaft.

Unter Prädestination wird allgemein die Vorbestimmung allen Geschehens in Natur und Geschichte durch einen von Anfang an bestehenden göttlichen Plan verstanden. Im Neuen Testament wird die Prädestination als Grund heilvoller Gewissheit für die Glaubenden gesehen.
Das Konzil von Trient wandte sich gegen diese reformatorischen Lehren und hielt an der traditionellen Gnadenlehre fest.
In der lutherischen Reformation wurde die Rechtfertigungslehre als Zentrum des Evangeliums erkannt und herausgestellt, was zur Folge hatte, dass der konfessionelle Streit der Neuzeit weiterhin ein Streit um die Rechtfertigung war. Gegenwärtig bahnt sich jedoch gerade an diesem Punkt eine Gemeinsamkeit zwischen evangelischen und katholischen Christen an. Lehrgespräche zwischen der katholischen Kirche und dem Lutherischen Weltbund brachten im Jahr 1999 ein Dokument eines gemeinsamen Verständnisses von der Rechtfertigungslehre zustande, mit dem die Spaltungen der Reformation theologisch überwunden werden könnten.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Rechtfertigungsslehre." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/geschichte/artikel/rechtfertigungsslehre (Abgerufen: 20. May 2025, 05:09 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • kapitalistische Wirtschaft
  • Protestanten
  • Bibel
  • Römerbriefe
  • Reformation
  • Rechtfertigungslehre
  • Prädestination
  • Glauben
  • Neues Testament
  • Paulus
  • Sünde
  • Gnadenlehre
  • Altes Testament
  • Katholiken
  • Melanchthon> Philipp
  • SpaltungenLuther> Martin
  • Johannes Calvin
  • Mittelalter
  • katholische Kirche
  • Ablasshandel
  • Christentum
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Herausbildung des Buchmarktes bis zur Spätaufklärung

Von der Vervielfältigung von Texten in den klösterlichen Schreibstuben bis zum Druck mit beweglichen Lettern war es ein großer technologischer Schritt, der das Zeitalter der Gutenberg-Galaxis (MARSHALL MACLUHAN) einleitete. Das Lesen von Büchern war nicht länger ein Privileg der höheren Stände, sondern wurde ein Massenphänomen. Mit der Aufklärung bildeten sich die Berufsbilder des Verlegers, des Buchhändlers und des freien Autors heraus. Angebot und Nachfrage bestimmten die Buchproduktion. Wichtige Regelungen zur Etablierung des modernen Buchgewerbes wurden in damaliger Zeit getroffen, die zum Teil heute noch Bestand haben.

Herausbildung des Buchmarktes bis zur Spätaufklärung

Von der Vervielfältigung von Texten in den klösterlichen Schreibstuben bis zum Druck mit beweglichen Lettern war es ein großer technologischer Schritt, der das Zeitalter der Gutenberg-Galaxis (MARSHALL MACLUHAN) einleitete. Das Lesen von Büchern war nicht länger ein Privileg der höheren Stände, sondern wurde ein Massenphänomen.

Mit der Aufklärung bildeten sich die Berufsbilder des Verlegers, des Buchhändlers und des freien Autors heraus. Angebot und Nachfrage bestimmten die Buchproduktion. Wichtige Regelungen zur Etablierung des modernen Buchgewerbes wurden in damaliger Zeit getroffen, die zum Teil heute noch Bestand haben.

Erasmus von Rotterdam

* 28.10.1466 in Rotterdam
† 11.07.1536 in Basel

DESIDERIUS ERASMUS VON ROTTERDAM (eigentlich GERHARD GERHARDS, seit 1496: DESIDERIUS ERASMUS ROTERODAMUS) war ein niederländischer Philologe, Philosoph und Theologe. Er gilt als der bedeutendste europäische Humanist des 16. Jahrhunderts und als Wegbereiter der Reformation. Vorbild seiner humanistischen Ideale war die Antike, deren geistiges Gut er der breiten Öffentlichkeit zu erschließen bemüht war. So übersetzte er u.a. das griechische Neue Testament in das Lateinische. Sein Hauptanliegen war die Verbindung von Antike und Christentum in einem christlichen Humanismus. ERASMUS wurde von Gelehrten, Fürsten, dem hohen Klerus bis hinauf zum Papst auf das Höchste verehrt und erfreute sich vieler fürstlicher Gönner.

Frühneuhochdeutsch

Die frühneuhochdeutsche Sprachstufe erstreckt sich über die Zeit von etwa 1350 bis 1650. Die politische und kulturelle Situation ist durch eine Reihe gerade auch für die Sprachentwicklung bedeutsamer Faktoren geprägt. Dazu zählt die Erfindung des Buchdrucks oder die Entwicklung einer einheitlichen Volkssprache, im Besonderen durch die von MARTIN LUTHER vorgenommene Bibelübersetzung.
Die Entwicklung vom Mittelhochdeutschen zum Frühneuhochdeutschen vollzog sich mit phonologischen, morphologischen, syntaktischen, lexikalischen und semantischen Veränderungen:

Paul Gerhardt

* 12.03.1607 in Gräfenhainichen
† 27.05.1676 in Lübben (Spreewald)

Der Pfarrer PAUL GERHARDT war neben LUTHER der bedeutendste Kirchenliederdichter der evangelischen Kirche im 17. Jahrhundert. Er gehört zu den Vertretern der geistlichen Lyrik, speziell der sogenannten Erbauungslyrik. Die Lieder GERHARDTs finden sich nicht nur in deutschen Liederbüchern, sie werden in allen Ländern der Erde gesungen. Noch heute sind im evangelischen Kirchengesangsbuch etwa 30 Lieder enthalten. GERHARDT bezog als erster Kirchenliederdichter mystische Symbole in die Dichtung mit ein, sodass eine Bildersprache entstand, die theologische Sachverhalte verständlich zu vermitteln vermochte.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025