Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Kunst
  3. 2 Kunstgeschichte
  4. 2.5 Das 19. Jahrhundert
  5. 2.5.3 Malerei
  6. Edvard Munch

Edvard Munch

* 12. Dezember 1863 in Løten
† 23. Januar 1944 in Ekely

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Edvard Munch – norwegischer Maler und Grafiker

Der norwegische Maler und Grafiker EDVARD MUNCH wurde am 12. Dezember 1863 in Løten (Provinz Hedmark) als Sohn des Arztes CHRISTIAN MUNCH und seiner Frau LAURA CATHRINE geboren. Im folgenden Jahr übersiedelte die Familie nach Oslo, das zu der Zeit noch Christiania bzw. ab 1877 Kristiania hieß.

1868, als EDVARD MUNCH fünf Jahre alt war, starb die Mutter an Tuberkulose; ihre Schwester KAREN BJØLSTAD führte von nun an den Haushalt weiter. Die Tante, die selbst künstlerische Ambitionen hatte, förderte EDVARD MUNCHs zeichnerisches und malerisches Talent. 1877 starb EDVARDs Schwester SOPHIE im Alter von fünfzehn Jahren.

Diese frühen Erfahrungen mit dem Tod in der eigenen Familie werden in EDVARD MUNCHs künstlerischer Arbeit ein Leben lang gespiegelt.

1879 besuchte MUNCH die technische Schule in Oslo, um Ingenieur zu werden. Doch brach er diese Schulbildung bald ab und begann eine künstlerische Ausbildung an der Zeichenschule in Kristiania.

Sein Künstlerkollege CHRISTIAN KROGH unterrichtete und korrigierte ihn darüber hinaus. Bereits ab 1883/84 war MUNCH selbstständig künstlerisch tätig und beteiligte sich auch an Ausstellungen in Kristiania.

1885 reiste MUNCH mittels eines Stipendiums erstmals nach Paris. Bei einem zweiten Aufenthalt in der französischen Metropole 1889 nahm er Zeichenunterricht bei LÉON BONNAT und setzte sich mit den Werken der französischen Impressionisten auseinander. Besonders beeindruckten ihn VINCENT VAN GOGH, PAUL GAUGUIN und die Kunst der Symbolisten. Auch Anregungen des Jugendstils nahm er auf.

Ab 1889 verbrachte MUNCH die Sommermonate häufig in Aasgaardstrand am Oslofjord; in den Wintern 1890 und 1891 unternahm er längere Reisen nach Frankreich.

1892 zeigte MUNCH 55 seiner Werke in Berlin auf Einladung des Vereins Berliner Künstler. Diese Ausstellung rief heftige Kontroversen hervor: Am Impressionismus geschulte Kritiker und Malerkollegen spotteten über MUNCHs Bilder. Die Ausstellung musste bereits nach einer Woche geschlossen werden. Sie ging zwar weiter nach Düsseldorf und Köln und auch wieder zurück nach Berlin, doch war der Berliner „Munch-Skandal“ wesentliche Voraussetzung für die Gründung der Berliner Sezession und hinterließ seine Spuren in der Biografie des Künstlers.

Zwischen 1892 und 1907 lebte MUNCH gleichwohl die meiste Zeit des Jahres in Berlin, unterbrochen von Sanatoriumsaufenthalten in Norwegen und in der Schweiz. In Berlin hatte MUNCH Kontakt zu den Literatenkreisen um RICHARD DEHMEL und STANISLAW PRZYBYSZEWSKI. Er schuf neben zahlreichen Ölbildern Wandfriese und Bühnenbildentwürfe.

1908 kam MUNCH wegen eines Nervenzusammenbruchs in die Klinik nach Kopenhagen. In den darauf folgenden Jahren reiste er viel durch deutsche und französische Städte, bevor er 1916 im norwegischen Skøyen nahe Oslos den Landsitz Ekely erwarb, wo er sich bis zu seinem Tod die meiste Zeit aufhalten sollte.

MUNCH hatte als Wegbereiter des Expressionismus vor allem die Kunst in Deutschland maßgeblich beeinflusst und hier auch einen großen Wirkungskreis entfaltet. 1937 wurden seine Werke in deutschen Museen als „entartet“ beschlagnahmt.

Am 23. Januar 1944 starb MUNCH in Ekely.

Krankheit, Tod und Leidenschaften in symbolistischen Bildwelten

Krankheit und Tod in der Familie prägten die Kindheit EDVARD MUNCHs. Jene Erlebnisse finden sich widergespiegelt in den frühen Werken des Künstlers, eindrucksvoll zunächst in „Das kranke Kind“ (1885/86 entstanden, in den 1890er-Jahren überarbeitet; Oslo, Nasjonalgalleriet). Modell für das Kind war die elfjährige BETZY NIELSEN, der der junge Künstler begegnete, als er seinen Vater, einen Arzt, auf einem Krankenbesuch begleitete. Vorbild für die Frau im Bild rechts war MUNCHs Tante KAREN BJØLSTAD, die nach dem Tod der Mutter den Haushalt führte, in dem der junge EDVARD aufwuchs. Mit malerischen Mittel erinnert sich MUNCH hier an den Tod der Schwester. Sie starb 1877 an Tuberkulose, wie bereits neun Jahre zuvor MUNCHs Mutter dieser Krankheit erlegen war. Auch in „Das Sterbezimmer“ (1892–1895; Oslo Nasjonalgalleriet) verarbeitete MUNCH seine traumatischen Erlebnisse.

Erfahrungen, die man außerhalb der als gültig angesehenen moralischen Normen machen konnte, werden bei den Malern des Symbolismus in ihrer künstlerischen Beschäftigung mit Liebe und Sexualität gespiegelt – thematisiert im Bild der Frau. Sie erscheint als „Femme fragile“ und als „Femme fatale“, als anbetungswürdig madonnenhaft oder als verdammenswert, lasterhaft, dämonisch und Männer mordend. Mit „Madonna“ (1894; Oslo, Munch-Museet), einer Frauenfigur mit entblößtem Oberkörper, über den das dunkle lange Haar fließend fällt, und die mit verzückter Geste den Kopf nach hinten geworfen hat und sich lasziv dem Betrachter präsentiert, hat MUNCH eine charakteristische Bildfindung dazu vorgelegt.

1898 begegnete MUNCH vermutlich erstmals TULLA LARSEN, mit der ihn einige Jahre eine heftige Liebesbeziehung verband. 1902 löste sich bei einem Streit mit TULLA LARSEN in der Hand des mit einer Pistole hantierenden Künstlers ein Schuss, der MUNCH ein Fingerglied abriss. Diese Verletzung fand vor allem in den sogenannten Marat-Bildern (um 1907/08), die sich an das Schicksal des durch die junge CHARLOTTE CORDAY ermordeten französischen Revolutionshelden JEAN PAUL MARAT, das JACQUES-LOUIS DAVID 1793 eindrucksvoll gestaltete, anlehnten (Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts), in MUNCHs Werk ihren Niederschlag.

MUNCHs Radierungen, Lithografien und Holzschnitte, die allesamt menschliche (Grenz-)situationen wie Angst und Verzweiflung, Krankheit und Tod, Liebe und Erotik thematisieren, zählen zu den bedeutenden und einflussreichen Kunstwerken des 20. Jahrhunderts.

„Der Schrei“ – MUNCH als Wegbereiter des Expressionismus

Seit 1889 besaß EDVARD MUNCH in Aasgaardstrand, einem kleinen Fischerdorf an einem Fjord außerhalb Oslos, ein Sommeratelier, bevor er dort 1897 ein eigenes kleines Haus erwarb. Den steinigen Küstenstreifen machte MUNCH 1893 zu einem modernen Landschaftssymbol existentieller Entfremdung – der Strand bildete die Vorlage für das weltberühmte Gemälde „Der Schrei“ (1893; Oslo, Nasjonalgalleriet).

Planken und Geländer einer Holzbrücke stoßen in überstürzter Perspektive diagonal auf den Betrachter zu. Eine schaurige Gestalt mit einem totenkopfartigen Gesicht mit tiefen, leeren Augenhöhlen und weit aufgerissenem Mund, die Hände an die Ohren gelegt, kommt auf dieser Brücke direkt auf den Betrachter zu. Mit den Fluchtlinien wird der Blick des Bildbetrachters wie in einem Sog nach hinten gezogen: auf zwei geheimnisvolle schwarze Gestalten in Rückenansicht – sind sie als Sargträger zu interpretieren? – und die apokalyptische Landschaft in intensiven Gelb- und Rottönen.

In „Der Schrei“ wird eine Weiterentwicklung von MUNCHs Bildfindung „Verzweiflung“ von 1891/92 gesehen, in der der Künstler sich wohl selbst darstellte. Die blutroten Wolken über dem Horizont und der Küstenlandschaft unter der Brücke erscheinen wie eine symbolische Darstellung des Künstlerschicksals:

„Mein ganzes Leben lang bin ich am Rande eines bodenlosen Abgrundes entlanggegangen …“.

Rettung erhoffte sich MUNCH von seiner Kunst, die dem Symbolismus zugerechnet werden kann. Die emotionale Ausdruckskraft und die Starkfarbigkeit der Bildwelt, wie sie „Der Schrei“ beispielhaft vor Augen führt, ließen EDVARD MUNCH aber auch zu einem Wegbereiter des Expressionismus werden, lange bevor die Stilbezeichnung in Kunst und Kunstgeschichte Eingang fand.

Am 22. August 2004 wurde die eine Version des weltberühmten Bildes aus dem Munch-Museum in Oslo gestohlen. Sie gilt bis heute als vermisst. Bereits 1994 war bei einem spektakulären Kunstraub eine andere Fassung des Bildes aus der Nationalgalerie in Oslo entwendet worden, die aber drei Monate später in einem norwegischen Hotel wieder auftauchte.

  • EDVARD MUNCH: „Der Schrei“;1893; Oslo, Nasjonalgalleriet.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Edvard Munch." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/kunst/artikel/edvard-munch (Abgerufen: 20. May 2025, 18:00 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Bild der Frau
  • Landschaftssymbol
  • JACQUES-LOUIS DAVID
  • Jugendstil
  • Impressionisten
  • JEAN PAUL MARAT
  • Das kranke Kind
  • norwegische Maler
  • Zeichenunterricht
  • STANISLAW PRZYBYSZEWSKI
  • KAREN BJØLSTAD
  • Berliner Sezession
  • Kunstraub
  • Das Sterbezimmer
  • Munch-Skandal
  • Der Schrei
  • Radierungen
  • RICHARD DEHMEL
  • Ausstellung
  • CHARLOTTE CORDAY
  • Lithografien
  • Schulbildung
  • Marat-Bildern
  • frühen Werken
  • CHRISTIAN MUNCH
  • Starkfarbigkeit
  • LÉON BONNAT
  • TULLA LARSEN
  • Frauenfigur
  • Expressionismus
  • VINCENT VAN GOGH
  • Femme fragile
  • Tuberkulose
  • Symbolismus
  • PAUL GAUGUIN
  • Holzschnitte
  • Stipendium
  • Stilbezeichnung
  • Femme fatale
  • Küstenlandschaft
  • Verzweiflung
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Joseph Conrad

* 03. Dezember 1857 in Berditschew (Ukraine)
† 03. August 1924 in Bishopsbourne (England)

Geboren wurde der englische Schriftsteller JOSEPH CONRAD als TEODOR JÓZEF KONRAD KORZENIOWSK. Er wuchs als Kind polnischer Eltern in der Ukraine auf. An eine Karriere als Schriftsteller dachte er zunächst wohl kaum: Er träumte davon, zur See zu fahren und diente erst auf französischen, dann auf britischen Handelsschiffen. Schließlich erwarb er das Kapitänspatent und befuhr die Meere Südamerikas und des Fernen Ostens. Erst mit Ende 30 ließ er sich in England nieder und begann, Romane und Erzählungen zu schreiben, die stark von seinen Erfahrungen auf See geprägt sind. Aufgrund seiner besonderen Handlungsführung, die durch den Wechsel der Erzählperspektiven eine Vielzahl von Sichtweisen hervorbringt, gilt CONRAD heute als Wegbereiter des modernen englischen Romans.

Expressionismus

Der Expressionismus hat als radikale Kunstrichtung nicht nur die Malerei, sondern auch die Musik und Literatur zwischen 1910 und 1920 stark beeinflusst. Angestrebt wurden die Erneuerung des Menschen und eine von ästhetischen Konventionen befreite Literatur.
Der literarische Expressionismus ging eine Symbiose mit anderen Künsten ein. So wirkten einige Maler gleichzeitig als Dichter. In der Lyrik wurden die individuelle Isolation, die Großstadt und die Erfahrung des Krieges zum Ausdruck gebracht. Später entstanden wichtige dramatische Werke, in denen Angst, Hass oder Liebe personifiziert und als Figuren auf der Bühne dargestellt wurden. Daraus entwickelten sich neue, mit Pantomime und Tanz angereicherte Formen des Dramas.

Henry James

* 15. April 1843 in New York
† 28. Februar 1916 in Chelsea (heute zu London)

Schon in seiner Jugend hielt sich der amerikanische Schriftsteller HENRY JAMES mehrfach in Europa auf. Als Schriftsteller ließ er sich schließlich in England nieder. Die meisten seiner als Meisterwerke des psychologischen Realismus’ geltenden Romane thematisieren die problematischen Begegnungen unbefangener Amerikaner mit der etablierten europäischen Gesellschaft. Die Protagonisten durchlaufen meist schmerzhafte Lernprozesse oder scheitern tragisch. Mit seiner Erzähltechnik, dem Leser das Geschehen aus dem Blickwinkel einer Person (point of view) zu schildern, spiegelt JAMES die Realität durch den Ausschnitt der individuellen Wahrnehmung wider.

James Joyce

* 02. Februar in 1882 in Rathgar bei Dublin
† 13. Januar 1941 in Zürich

Die Werke des irischen Schriftstellers JAMES JOYCE, allen voran der Roman Ulysses, gehören zu den wichtigsten literarischen Arbeiten des 20. Jahrhunderts. Durch die Weiterentwicklung der Technik des inneren Monologs und sprachliche Experimente erneuerten sie die Erzählweise des Romans.
JOYCE hatte sein Heimatland Irland früh verlassen und lebte lange Zeit in Triest, Zürich und Paris, wo er unter finanziellen und gesundheitlichen Problemen litt. Im Laufe seines Lebens nahm seine Sehkraft ständig ab, bis er schließlich annähernd erblindete.
Auch die Veröffentlichung seiner Romane erwies sich als höchst problematisch, da seine Werke in Konflikt mit der Zensur gerieten. MARGARET ANDERSON und JANE HEAP, die es als erste wagten, Auszüge des Ulysses in ihrer Zeitschrift The Little Review zu veröffentlichen, wurden in New York wegen Verbreitung obszöner Schriften verurteilt. Das Manuskript wurde beschlagnahmt. Während der Roman 1922 in Frankreich erschien, blieb er in Großbritannien und den USA noch lange Zeit verboten. Heute zählt Ulysses zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur.

Realismus

Mit dem Begriff „Realismus“ wird eine Stilrichtung bezeichnet, die äußere Umstände, menschliche Charaktere und Beziehungen wirklichkeitsnah darstellt. Der Epoche des literarischen Realismus werden die englische, französische, deutsche, russische und amerikanische Literatur zwischen 1830 und 1880 zugerechnet. Beispielhaft sind die Romane von CHARLES DICKENS, HONORÉ DE BALZAC, GUSTAVE FLAUBERT, THEODOR FONTANE, HERMAN MELVILLE und F. M. DOSTOJEWSKI. Ihre Werke entwerfen ein kritisches Bild der gesellschaftlichen Verhältnisse, das durch präzise Beschreibungen, exakte Milieuschilderungen und psychologisch genau gezeichnete Charaktere besticht.
Allerdings entwickelten sich in jedem Land besondere Formen des Realismus. Während in Deutschland der poetische Realismus vorherrschte, orientiert sich der amerikanische Realismus an symbolischen Ausdrucksformen, die noch der Romantik nahe standen.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025