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  6. Definition der Binomialverteilung

Definition der Binomialverteilung

Wird ein BERNOULLI-Experiment n-mal durchgeführt, ohne dass sich die Erfolgswahrscheinlichkeit p ändert, so ist die zufällige Anzahl der Erfolge eine Zufallsgröße X, die die n + 1 Werte 0 ;    1 ;    2 ;    ... ;    n annehmen kann.
Nach der BERNOULLI-Formel gilt dann:

\(P({genau   k   Erfolge})=P(X=k)=(nk)⋅pk⋅(1−p)n−k=:Bn; p({k})\)

Daraus folgt die Definition der Binomialverteilung.

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  • Definition: Eine Zufallsgröße X, welche die 0 ;       1 ;       2 ;       ... ;       n Werte mit den Wahrscheinlichkeiten
    P ( X = k ) = B n ;   p ( { k } ) = ( n k ) ⋅ p k ⋅ ( 1 − p ) n   −   k für k ∈ { 0 ;   1 ;   2 ;   ... ;   n }
    annimmt, heißt binomialverteilt mit den Parametern n und p oder auch kurz B n ;   p -verteilt .
    Die zu X gehörende Wahrscheinlichkeitsverteilung nennt man Binomialverteilung mit den Parametern n und p.

Die Binomialverteilung genügt den drei kolmogorowschen Axiomen der Wahrscheinlichkeitstheorie.

Als abkürzende Schreibweise verwendet man X ∼ B n ;   p . Anstelle von B n ;   p ( { k } ) werden auch (in Anlehnung an die Wahrscheinlichkeitsfunktion als Stammfunktion ihrer Dichtefunktion bei stetigen Zufallsgrößen) die Bezeichnungen f B ( k ;   n ;   p ) oder die weniger genaue Schreibweise b n ;   p ( k ) verwendet.

Die Binomialverteilung ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung des Urnenmodells „Ziehen mit Zurücklegen“: Einer Urne mit genau N Kugeln (M weißen, N – M roten) werden nacheinander genau n Kugeln „auf gut Glück“ und mit Zurücklegen entnommen.
Bezeichnet X die zufällige Anzahl der herausgegriffenen weißen Kugeln, so ist X ∼ B n ;   p mit p = M N .

Auf der Basis dieses Urnenmodells findet die Binomialverteilung breite Anwendung in der statistischen Qualitätskontrolle.

Eine Veranschaulichung der Binomialverteilung ist grafisch mithilfe eines Histogramms und experimentell mithilfe eines GALTON-Brettes möglich.

  • Histogramm einer Binomilaverteilung

Binomialwahrscheinlichkeiten können mittels eines Taschenrechners (bzw. Computers) oder mit einem geeigneten Tafelwerk berechnet werden. In vielen Tafelwerken findet man B n ;   p -Tabellen für bestimmte Parameter n und p.

  • Beispiel: Der laufenden Produktion von Speicherchips, die erfahrungsgemäß mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,87 intakt sind, werden zehn Chips entnommen und dann kontrolliert. Mit welcher Wahrscheinlichkeit sind genau k intakte unter den zehn entnommenen Chips?

Unter der Annahme, dass die zehn Chips rein zufällig entnommen wurden, kann der obige Vorgang durch das folgende Urnenmodell beschrieben werden:
Einer Urne mit genau 100 Kugeln (87 weißen und 13 roten) werden nacheinander „auf gut Glück“ und mit Zurücklegen genau zehn Kugeln entnommen.
Bezeichnet X die zufällige Anzahl der intakten Chips unter den zehn entnommenen, so ist X ∼ B 100 ;   0,87 .

Die Aufgabe kann interaktiv mit der Funktion bi ( 10,   0.87,   k ) für 0 ≤ k ≤ 10 gelöst werden.

  • Funktionswerte von bi(10, 0.87, k)

Für k = 9 erhält man z.B.:
  P ( X = 9 ) = B 10 ;   0,87 ( { 9 } ) = ( 10 9 ) ⋅ 0,87 9 ⋅ 0,13 1 = b i ( 10,   .87,   9 ) ≈ 0,37

Anregung: Die Funktion bi ( n ,   p ,   k ) gestattet es, die Wahrscheinlichkeit für beliebige Werte einer binomialverteilten Zufallsgröße zu berechnen. Auf diese Weise können auch die in der Aufgabenstellung des Beispiels vorgegebenen Werte interaktiv verändert werden.

  • Definition der Funktion bi(n, p, k)

Grafisch lassen sich die im Beispiel gewonnenen Ergebnisse mit einem Histogramm veranschaulichen. Dazu trägt man in einem Koordinatensystem auf dessen Abszissenachse die Werte k = 0 ;       1 ;       2 ;       ... ;       10 und auf der Ordinatenachse die Wahrscheinlichkeiten B 10 ;   0,87 ( { k } ) ab.

Bild

Genutzt werden kann aber auch das Programm drawbi ( n ,   p ) mit den Werten n = 10 und p = 0,87 .

  • Programm drawbi(n, p)

Interaktives Erkunden des Verlaufs der Binomialverteilung

Das Programm drawbi ( n ,   p ) gestattet es, interaktiv weitere Einsichten zum Verlauf der Binomialverteilung zu gewinnen. Wenn man z.B. in drawbi ( n ,   p ) für n einen bestimmten konstanten Wert eingibt und die Histogramme für verschiedene Werte von p miteinander vergleicht, kann man u.a. zu folgenden Ergebnissen gelangen:

  1. Die Lage des höchsten Rechtecks wandert mit wachsenden p nach rechts. Das höchste Rechteck befindet sich bei k = 0,5   n .
    Die Höhe des höchsten Rechtecks nimmt mit wachsenden p für p ≤ 0,5 ab und für p ≥ 0,5 wieder zu. Das Histogramm „zerfließt“ am stärksten für p = 0,5 .
  2. Nur das Histogramm für p = 0,5 ist axialsymmetrisch, und zwar zur Geraden mit der Gleichung k = 0,5   n . Je mehr p von 0,5 anweicht, desto asymmetrischer wird das Histogramm.
  3. Das Histogramm von B n ;   p ist das Spiegelbild von B n ;   1 − p bezüglich der Spiegelgeraden mit der Gleichung k = 0,5   n .

Wenn man die von drawbi ( n ,   p ) erzeugten Histogramme für konstantes p und variables n miteinander vergleicht, kann man u.a. zu folgenden Ergebnissen gelangen:

  1. Die Histogramme werden mit wachsendem n zunehmend axialsymmetrischer.
  2. Die Histogramme werden mit wachsendem n zunehmend breiter und zugleich flacher. Man kann davon sprechen, dass die Wahrscheinlichkeitsmasse 1 „zerfließt“.
  3. Einige Histogramme (für die ( n + 1 ) ⋅ 0,3 ganzzahlig ist) besitzen zwei nebeneinander liegende maximal hohe Rechtecke, und zwar für k = ( n + 1 ) ⋅ p − 1 und für k = ( n + 1 ) ⋅ p

Die Berechnung und grafische Darstellung einer Binomialverteilung kann auch mithilfe einer Tabellenkalkulation erfolgen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Definition der Binomialverteilung." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/definition-der-binomialverteilung (Abgerufen: 20. May 2025, 10:22 UTC)

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