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Matrizen in der Volkswirtschaft (LEONTIEF-Modell)

Eine Form der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ist die Input-Output-Analyse.
Es ist das Verdienst von WASSILY LEONTIEF (1906 bis 1999; Nobelpreis für Ökonomie 1973), Zusammenhänge verschiedener Bereiche der Volkswirtschaft mithilfe von Matrizen(gleichungen) mathematisch erfasst und aufbereitet zu haben.

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Der Input stellt dabei das Aufkommen des jeweiligen Wirtschaftszweiges und der Output den Verbrauch dar. Das Prinzip ist anhand folgender Tabelle erkennbar.

Input/
Output
Landwirt-
schaft
IndustrieVerkehrKonsumGesamt-
produktion
Landwirt-
schaft
2 x 11 2 x 12 4 x 13 2 y 1 10 x 1
Industrie 4 x 21 2 x 22 2 x 23 6 y 2 14 x 2
Verkehrs-
wesen
4 x 31 2 x 32 2 x 33 4 y 3 12 x 3


Die Gesamtproduktion x   i ergibt sich allgemein stets als Summe:
  x i = x i 1 + x i 2 + x i 3 + ... + x i n + y i = ( ∑ j   =   1 n x i   j ) + y i
Die Werte x   i   j       m i t       i = j geben den Eigenbedarf des Wirtschaftszweiges an.

Als Verflechtungsdiagramm (Gozintograph) dargestellt ergibt sich das folgende Bild:

Bild

Anmerkung: Die Bezeichnung Gozinto ist dem Englischen entlehnt („the part that goes into“).

Auf obiges Beispiel bezogen gilt (in Matrizenform)
  P = ( 2 2 4 4 2 2 4 2 2 )       u n d       y → = ( 2 6 4 ) ,
wobei P die Produktionsmatrix und y → der Marktvektor ist.

Folgen, die durch Veränderung eines Wertes der Produktionsmatrix P oder des Marktvektors y → hervorgerufen werden, erkennt man besser in der Verflechtungs- oder Technologiematrix.

Die Produktions- oder Technologiekoeffizienten a   i   j werden nach der Vorschrift a i   j = x i   j x j gebildet, also:
  a 11 = 2 10 ,       a 12 = 2 14 = 1 7 ,       a 13 = 4 12 = 1 3 ,       ...

Die Technologiematrix A ergibt sich dann folgendermaßen:
  A = ( 1 5 1 7 1 3 2 5 1 7 1 6 2 5 1 7 1 6 )

LEONTIEF stellte folgende Gleichungen zur Berechnung der Produktionszahlen bzw. des Marktaufkommens auf (die Produktionszahlen werden im Vektor x → zusammengefasst):
  y → = ( E − A ) ⋅ x → ,       a l s o x → = ( E − A ) − 1 ⋅ y →         ( E E i n h e i t s m a t r i x )

Nach LEONTIEF wird die Volkswirtschaft jeder externen Marktforderung gerecht, wenn die Matrix ( E − A ) invertierbar ist und ( E − A ) − 1 keine negativen Koeffizienten enthält.

  • Beispiel: Drei Zweigbetriebe A, B und C eines Konzerns sind nach dem LEONTIEF-Modell miteinander verknüpft. Die gegenwärtigen Produktionsdaten sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
    Mit welcher Produktion ist bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen der geplante Marktvektor zu realisieren?
 ABCMarktProduktion
A80303060200
B20601060150
C030700100

Lösung:
Die Technologiematrix ist dann A = ( 0,4 0,2 0,3 0,1 0,4 0,1 0 0,2 0,7 ) .
Daraus folgt ( E − A ) = ( 0,6 − 0,2 − 0,3 − 0,1 0,6 − 0,1 0 − 0,2 0,3 ) ,
und für die neuen Produktionszahlen gilt:
       x → = ( 0,6 − 0,2 − 0,3 − 0,1 0,6 − 0,1 0 − 0,2 0,3 ) − 1 ⋅ ( 41 42 5 ) = ( 1,905 1,429 2,381 0,357 2,143 1,071 0,238 1,429 4,048 ) ⋅ ( 41 42 5 ) = ( 150 110 90 )

Wenn also durch den Betrieb A 150, durch B 110 und durch C 90 Produkteinheiten hergestellt werden, kann die neue Forderung des Marktes erfüllt werden.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Matrizen in der Volkswirtschaft (LEONTIEF-Modell)." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/matrizen-der-volkswirtschaft-leontief-modell (Abgerufen: 20. May 2025, 21:09 UTC)

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