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  5. 7.1.1 Die Begriffe Stammfunktion und unbestimmtes Integral
  6. Stammfunktionen

Stammfunktionen

Eine Grundaufgabe der Differenzialrechnung besteht im Ermitteln der Ableitungsfunktion f‘ zu einer gegebenen Funktion f.
Wird diese Aufgabenstellung umgekehrt, d.h., sucht man zu einer gegebenen Funktion f eine Funktion F, deren Ableitungsfunktion F‘ gleich f ist, so kommt man zur Grundaufgabe der Integralrechnung und zum Begriff der Stammfunktion.     

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  • Definition: Eine Funktion F heißt Stammfunktion einer Funktion f, wenn die Funktionen f und F einen gemeinsamen Definitionsbereich D f ( = D F ) besitzen und für alle x ∈ D f gilt:
    F ' ( x ) = f ( x )   

Für die weiteren Überlegungen ist die folgende Aussage bedeutsam:

  • f ist eine konstante Funktion genau dann, wenn für jedes x gilt: f ' ( x ) = 0

Beweis:
Die Aussage besteht aus zwei Teilaussagen:
a) Wenn f eine konstante Funktion ist, so gilt f ' ( x ) = 0 für jedes x.
b) Wenn f ' ( x ) = 0 für jedes x gilt, so ist f eine konstante Funktion.

Die Gültigkeit von a) ergibt sich unmittelbar aus der Konstantenregel der Differenzialrechnung. Es muss deshalb nur noch Teilaussage b) bewiesen werden:

Voraussetzung: Für jedes x gelte f ' ( x ) = 0 .
Behauptung: f ist eine konstante Funktion.

Es wird gezeigt, dass unter der angegebenen Voraussetzung die Funktionswerte von f an beliebigen Stellen a und b übereinstimmen, d.h., dass stets f ( a ) = f ( b ) gilt, wie man a und b auch wählt.

Wir wenden für den Nachweis den Mittelwertsatz der Differenzialrechnung an. Ist f eine im Intervall ]   a   ;   b   [ differenzierbare Funktion, dann existiert mindestens eine Stelle c zwischen a und b, so dass gilt:
f ( b ) − f ( a ) b − a = f ' ( c )             ( c ∈ ]   a   ;     b   [ )

Durch Multiplikation mit (b - a) erhält man hieraus f ( b ) − f ( a ) = f ' ( c ) ( b − a ) .
Da nach Voraussetzung f ' an jeder Stelle den Wert Null hat, ist auch f ' ( c ) = 0 .
Damit gilt f (   b ) − f ( a ) = 0 , woraus f ( a ) = f ( b ) folgt.

Da aber a und b beliebig gewählt wurden, stimmen die Funktionswerte an allen Stellen überein, d.h., f ist eine konstante Funktion.
w.z.b.w.

Wenn es zu einer Funktion f eine Stammfunktion F gibt, so existieren unendlich viele weitere Stammfunktionen, die sich nur um eine additive Konstante unterscheiden.

Stammfunktionen einer Funktion

  • Es sei F 1 eine Stammfunktion von f in D. F 2 ist genau dann eine Stammfunktion von f, wenn es eine Zahl C ( C ∈ ℝ ) gibt, so dass F 2 ( x ) = F 1 ( x ) + C für alle x ∈ D gilt.

Beweis:
Weil es sich bei dem vorliegenden Satz um eine Äquivalenzaussage handelt, müssen wir den Beweis „in beiden Richtungen“ führen.

a) Es sei F 2 ( x ) = F 1 ( x ) + C (für alle x ∈ D ).
Dann ist F 2 differenzierbar und es gilt F 2 ' ( x ) = F 1 ' ( x ) .
Da nach Voraussetzung F 1 ' ( x ) = f ( x ) , folgt F 2 ' ( x ) = f ( x ) , d.h., F 2 ist ebenfalls eine Stammfunktion von f.

b) Es sei F 2 Stammfunktion von f. Dann gilt F 2 ' ( x ) = f ( x ) .
Da nach Voraussetzung auch F 1 ' ( x ) = f ( x ) ist, folgt F 2 ' ( x ) = F 1 ' ( x ) bzw. F 2 ' ( x ) − F 1 ' ( x ) = 0 .
Das heißt, die Differenzenfunktion F 2 ( x ) − F 1 ( x ) hat die Ableitung 0 und muss daher eine konstante Funktion sein: F 2 ( x )     −     F 1 ( x ) = C bzw. F 2 ( x ) = F 1 ( x ) + C
w. z. b. w.

Für die Menge aller Stammfunktionen einer gegebenen Funktion f wird ein neuer Begriff eingeführt.

  • Definition: Die Menge aller Stammfunktionen einer Funktion f heißt unbestimmtes Integral von f. Man schreibt:
    ∫ f ( x )   d x = { F ( x )     |     F ' ( x ) = f ( x ) }

Will man die Mengenschreibweise vermeiden, kann man auch nur mit einem Repräsentanten arbeiten:
∫ f ( x )   d x = F ( x ) + C                                               (   F ' ( x ) = f ( x )   ,     C ∈ ℝ )
Dabei bezeichnet man
f(x) als Integrandenfunktion – kurz: Integrand,
x als Integrationsvariable,
C als Integrationskonstante,
dx als Differenzial des unbestimmten Integrals
∫ f ( x )   d x
(gelesen: Integral über f von x dx).

Beim Ermitteln unbestimmter Integrale darf die Integrationskonstanten nicht einfach weggelassen werden, da dies zu Trugschlüssen führen kann.

Beispiel

Schreibt man
∫ sin   x     ⋅ cos   x     d x = 1 2   sin 2 x                                     ( d a         d     sin 2 x d x = 2   sin   x     ⋅ cos   x ) b z w . ∫ sin   x     ⋅ cos   x     d x = − 1 2   cos 2 x                             ( d a         d     cos 2 x d x = −   2   sin   x     ⋅ cos   x )
so ergäbe sich die falsche Aussage   sin 2 x = −   cos 2 x                   b z w .                   sin 2 x     +     cos 2 x = 0 .

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Stammfunktionen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/stammfunktionen (Abgerufen: 21. July 2025, 09:59 UTC)

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Beweise unter Verwendung von Vektoren

Sätze der ebenen Geometrie lassen sich mithilfe von Vektoren mitunter sehr knapp und übersichtlich beweisen. Auf der Grundlage entsprechender Figuren, in denen die relevanten Stücke vektoriell gekennzeichnet werden, formuliert man Voraussetzungen und Behauptung jeweils mittels Vektoren und versucht, durch logische Schlüsse unter Verwendung der Rechengesetze für Vektoren den Beweis zu führen.
Bereits Addition und Vervielfachung von Vektoren können dabei sehr hilfreich sein, die Hinzunahme multiplikativer Verknüpfungen und deren Eigenschaften erschließen weitere Anwendungsmöglichkeiten. Die folgenden Beispiele illustrieren diese Vorgehensweise.

Numerische Integration

Sind Funktionen nicht elementar integrierbar oder ist das Ermitteln von Stammfunktionen zu aufwendig, werden numerische Integrationsverfahren zur näherungsweisen Berechnung bestimmter Integrale eingesetzt.
Derartige Methoden bilden auch den Hintergrund für die Integration durch elektronische Rechner (sofern die Integration hierbei nicht über ein Computeralgebrasystem realisiert wird).
Um den Flächeninhalt unter dem Graphen – und damit das bestimmte Integral – einer Funktion f in einem Intervall [a; b] näherungsweise zu bestimmen, wird die Fläche durch Parallelen zur y-Achse in gleichbreite Streifen mit leicht berechenbarem Inhalt zerlegt. Die Summe der Flächeninhalte ergibt dann einen Näherungswert für das bestimmte Integral im Intervall [a; b]. Eine derartige angenäherte zahlenmäßige Berechnung eines bestimmten Integrals heißt numerische Integration.

Bernhard Riemann

* 17. September 1826 Breselenz
† 20. Juli 1866 Selasco (Italien)

BERNHARD RIEMANN lehrte als Nachfolger von GAUSS und DIRICHLET in Göttingen.
Er arbeitete speziell auf den Gebieten der Funktionentheorie, der Zahlentheorie sowie der mathematischen Physik. Die riemannsche Geometrie ist Grundlage der Differenzialgeometrie sowie der allgemeinen Relativitätstheorie.

Bereichsintegrale

Zum Begriff des bestimmten Integrals gelangt man über die Berechnung des Inhalts von Flächen unter den Graphen von Funktionen der Form y = f ( x ) , d.h. von Funktionen einer Variablen.
Überträgt man dieses Vorgehen auf Funktionen zweier Variablen der Form z = f ( x ,   y ) , so gelangt man zum Begriff des Bereichsintegrals (auch Gebietsintegral genannt).

Schwerpunkt einer Fläche

Für das Lösen vieler physikalischer und technischer Probleme ist es wichtig, die Koordinaten des Schwerpunktes einer Fläche zu kennen.

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