Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Physik
  3. 4 Elektrizitätslehre
  4. 4.5 Elektrische Leitungsvorgänge
  5. 4.5.5 Elektrische Leitung in Halbleitern
  6. Planartechnik

Planartechnik

Die Planartechnik ist eine Form der Halbleitertechnologie und hat gegenwärtig die größte Bedeutung für die Fertigung von Halbleiterbauelementen und integrierten Schaltkreisen. Ausgangspunkt sind meist Einkristall-Silicium-Scheiben (Wafer), auf denen mithilfe der Maskentechnik in Verbindung mit der Fotolithografie Bauelemente und Verbindungen aufgebracht werden.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Die Planartechnik ist eine Form der Halbleitertechnologie und hat gegenwärtig die größte Bedeutung für die Fertigung von Halbleiterbauelementen und integrierten Schaltkreisen. Ausgangspunkt sind meist Einkristall-Silicium-Scheiben (Wafer), auf denen mithilfe der Maskentechnik in Verbindung mit der Fotolithografie Bauelemente und Verbindungen aufgebracht werden. Bild 1 zeigt einen solchen Wafer.
Die Planartechnik wurde zuerst nur bei der Herstellung von Silicium-Transistoren angewendet. Gegenwärtig wird sie vorrangig bei der Herstellung von integrierten Schaltkreisen genutzt.

  • Einkristallscheiben (Wafer) aus Silicium oder aus anderen Halbleitern sind das Ausgangsmaterial für die Herstellung von Chips. Das Foto zeigt einen 300-mm-Wafer. Erkennbar sind auch die kleinen viereckigen Bereiche, die dann einzelne Chips werden.

Herangehensweise bei der Planartechnik

Ausgangspunkt für die Herstellung von integrierten Schaltkreisen sind sehr dünne Einkristall-Silicium-Scheiben (Wafer). Sie werden aus Einkristallen hergestellt, die zumeist mit dem Zonenschmelzverfahren gewonnen werden. Mit diesem Verfahren erhält man hochreine Einkristalle. Hochrein heißt, dass auf 10 9  bis 10 12 Silicium-Atome ein verunreinigendes Atom entfällt.
Bei dem Zonenschmelzverfahren wird ein polykristalliner Silicium-Stab in einem evakuierten oder mit Schutzgas versehenen Quarzrohr senkrecht eingespannt. Dann wird mehrmals eine Hochfrequenz-Heizspule von unten nach oben geführt. Im Bereich der Spule schmilzt jeweils nur eine sehr schmale Zone. In dieser wandernden Schmelzzone reichern sich die Verunreinigungen an, während sie im wieder erstarrenden Silicium abnehmen.
Bereits beim Zonenschmelzverfahren können Einkristalle entstehen, meist sind aber weitere Schritte erforderlich.

Einkristallstäbe von 100 mm und mehr Durchmesser erhält man, wenn ein Kristallkeim in die Schmelze des gereinigten Halbleitermaterials gebracht und im Vakuum oder unter Schutzgas erschütterungsfrei und unter ständiger langsamer Drehung um eine senkrechte Achse langsam aus der Schmelze gezogen wird. Diese Einkristalle können bereits dotiert sein.
Einkristalle kann man auf diese Weise nicht nur aus Silicium, sondern z. B. auch aus Germanium, Galliumarsenid oder anderen Stoffen herstellen.

  • Die Einkristall-Scheiben (Wafer) werden durch Zersägen von Einkristallen gewonnen, die im Zonenschmelzverfahren hergestellt werden. Das Foto zeigt einen solchen Einkristall für 100-mm-Wafer.

    L. Meyer, Potsdam

Zur Vereinfachung betrachten wir die Herstellung einer einzelnen Struktur, eines npn-Transistors, in der Planartechnik. Dabei wird in folgenden Schritten vorgegangen, die in Bild 3 anschaulich dargestellt sind:

  • Die Einkristall-Silicium-Scheibe mit einer Dicke von etwa 0,1 mm aus n-leitendem oder aus p-leitendem Silicium wird mit einer Schutzschicht aus sehr widerstandsfähigem und nicht leitendem Siliciumdioxid überzogen.
  • In diese Siliciumdioxid-Schicht wird ein Fenster eingeätzt. Durch dieses Fenster diffundieren bei entsprechender Temperatur z.B. Bor-Atome (Bor ist dreiwertig). Dadurch entsteht ein p-leitender Bereich. Zwischen p-leitendem und n-leitendem Bereich bildet sich eine Grenzschicht (pn-Übergang) aus.
  • Das Fenster wird durch eine Siliciumdioxid-Schicht wieder geschlossen.
  • In diese neue Siliciumdioxid-Schicht wird ein weiteres, kleineres Fenster geätzt, durch das z.B. fünfwertige Phosphoratome diffundieren. Dadurch entsteht ein n-leitender Bereich (Bild 3d).
  • Auch dieses Fenster wird wieder durch eine Siliciumdioxid-Schicht verschlossen.
  • In die Deckschicht werden abschließend nochmals kleine Fenster geätzt und auf die darunter liegende Basis und den Emitter metallische Anschlüsse gedampft. An diese werden die nach außen führenden Anschlüsse angebracht.

Maskentechnik

Zur Herstellung der sehr kleinen Fenster nutzt man die aus der Filmlithografie stammende Maskentechnik. Dabei geht man folgendermaßen vor:

  • Sämtliche Fenster, die bei einem Arbeitsgang auf einer Silicium-Scheibe angebracht werden sollen, sind auf einer Fotoschablone festgehalten, die durch Verkleinerung einer Vorlage entsteht. Bei einem Chip sind das feinste Strukturen, die nur noch unter dem Mikroskop erkennbar sind.
  • Auf die n-leitende Silicium-Scheibe (Wafer) wird eine für Dotierungsstoffe undurchlässige Siliciumdioxid-Schicht gebracht. Dann wird die Silicium-Scheibe mit lichtempfindlichem Fotolack überzogen.
  • Durch die Fotoschablone hindurch erfolgt eine Belichtung. An den belichteten Stellen härtet der Lack aus, an den unbelichteten Stellen nicht.
  • Die nicht belichteten Teile der Lackschicht werden ausgewaschen, die frei gewordene Siliciumdioxid-Schicht wird weggeätzt.
  • Nach Beseitigung des Lackes ist die Silicium-Scheibe mit einer Maske aus Siliciumdioxid entsprechend der Fotoschablone versehen.
  • Durch die Fenster können Dotierungen eingebracht werden, wobei die Dotierung meist bei hohen Temperaturen bis 1500 °C erfolgt und dabei Dotierungsatome aus einem Trägergas in das Silicium eindringen. Man bezeichnet dieses Verfahren als Dotieren durch Diffusion.
  • Für den nächsten Diffusionsvorgang wird das Verfahren mit einer anderen Fotoschablone wiederholt. Das erfolgt so oft wie notwendig. Dadurch erhält man insgesamt feinste und komplexe Strukturen mit Millionen von Bauelementen auf einem Quadratzentimeter.
  • Zum Schluss werden Kontakte und Verbindungen aufgebracht. Das erfolgt meist so, dass auf die bearbeitete Silicium-Scheibe durch großflächige Bedampfung eine etwa 1 Mikrometer (ein Tausendstel Millimeter) dünne Aluminium-Schicht aufgebracht wird und die gewünschte Struktur durch die Abätzung nicht benötigter Aluminium-Flächen erreicht wird.

Durch Zersägen der Silicium-Scheibe erhält man einzelne Chips. Sie werden dann mit äußeren Anschlüssen versehen. Dieses Verfahren wird als Bonden (engl.: to bond = verbinden) bezeichnet. Zum Schutz dient ein Gehäuse aus Metall, Glas oder Plastik.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Planartechnik." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/physik/artikel/planartechnik (Abgerufen: 20. May 2025, 18:18 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Maskentechnik
  • Halbleitertechnologie
  • Filmlithografie
  • Basis
  • Bonden
  • IC
  • Emitter
  • npn-Transistor
  • Fotoschablone
  • integrierte Schaltkreise
  • Germanium
  • Halbleiterbauelemente
  • Dotierung
  • Einkristall-Silicium-Scheiben
  • Wafer
  • Planartechnik
  • Einkristalle
  • Chip
  • Dotieren durch Diffusion
  • Zonenschmelzverfahren
  • Galliumarsenid
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Digitale Grundschaltungen

Elektronische Schaltungen sind Zusammenfügungen von aktiven und passiven Bauelementen zu einem Gebilde, welches eine angestrebte Funktion realisieren kann. Man kann sie nach ihrer Herstellungstechnologie und nach den in ihnen verarbeiteten Signalen unterscheiden.
Werden sie aus einzelnen Bauelementen zusammengesetzt, sodass diese auch grundsätzlich wieder aus der Schaltung herausgelöst werden könnten, spricht man von diskreten Schaltungen. Werden sie dagegen so realisiert, dass das einzelne Bauelement grundsätzlich nicht herausgelöst werden kann, die Gesamtschaltung sich also wie ein einziges Bauelement verhält, nennt man sie integrierte Schaltungen.
Unterschieden wird dabei nach der Art der verarbeiteten Signale zwischen analogen und digitalen Schaltungen. Letztere werden in kombinatorische und sequenzielle Schaltungen unterteilt.

Das Bändermodell

Das Bändermodell zur Beschreibung elektrischer Leitungsvorgänge hat seine Grundlagen in einer quantenmechanischen Beschreibung der energetischen Zustände fester Stoffe, in denen eine große Zahl von Atomen periodisch angeordnet sind. Es ist ein Modell für die Energiezustände von Elektronen in einem Festkörper und geeignet, die Leitfähigkeit unterschiedlicher Stoffe anschaulich zu beschreiben.
Die für die elektrische Leitung verantwortlichen freien Ladungen verhalten sich im Kristallgitter wie ein Elektronengas. Zwischen seinen Teilchen existiert eine Wechselwirkung, die klassisch durch die elektrostatischen Kräfte verstanden werden kann. Quantenmechanisch beansprucht jedes Elektron wegen der Gültigkeit der Unschärferelation ein eigenes Impulsintervall bestimmter Größe. Im Beitrag wird eine vereinfachte Darstellung des Bändermodells für Leiter, Halbleiter und Nichtleiter gegeben.

Gleichrichterschaltungen

Gleichrichterschaltungen haben die Aufgabe, aus sinusförmigen Wechselspannungen Gleichspannungen zu erzeugen. Erreichen lässt sich dies mit den unterschiedlichsten Schaltungen, die in zwei Klassen eingeteilt werden können, die der Einweg- und die der Zweiwegschaltungen. Eine exakte Klassifizierung (nach DIN) sowie die Erläuterung der wichtigsten Gleichrichterschaltungen ist Gegenstand dieses Artikels. Darüber hinaus wird an der Einpuls-Einweg-Gleichrichterschaltung exemplarisch eine grafische Methode zur Ermittlung der zeitlichen Verläufe der gleichgerichteten Spannung vorgestellt.

Leitung im Vakuum

Im Vakuum erfolgt nur dann ein elektrischer Leitungsvorgang, wenn durch Emission frei bewegliche (wanderungsfähige) Elektronen in den betreffenden Raum eingebracht werden. Das kann durch Glühemission oder durch Fotoemission geschehen. Beim Anlegen einer Spannung und damit beim Vorhandensein eines elektrischen Feldes bewegen sich die Elektronen gerichtet und weitgehend ungehindert. Sie erreichen damit relativ hohe Geschwindigkeiten.

Halbleiterdioden

Halbleitende Werkstoffe wie Ge, Si, GaP (Galliumphosphid), InAs (Indiumarsenid) oder InSb (Indiumantimonid) besitzen eine stark temperaturabhängige Leitfähigkeit, die allerdings nur in sehr reinen großräumigen Kristallen (Einkristalle) von Bedeutung ist.
Diese Leitung wird als Eigenleitung (intrinsic conduction) bezeichnet. Die hierbei auftretende Leitfähigkeit bleibt i.d.R. einige Zehnerpotenzen unter der von Metallen. Der Stromfluss wird durch zwei Ladungsträgerarten, die Elektronen und die Defektelektronen realisiert.
Durch gezieltes technisches Einwirken kann in einem eigenleitenden Kristall das bestehende Gleichgewicht zwischen der Zahl der negativen Elektronen und der Zahl der positiven Defektelektronen zugunsten der einen oder der anderen Ladungsträgerart verschoben werden.

Eine Halbleiterdiode ist ein elektronisches Bauelement, das aus zwei unterschiedlich dotierten Schichten desselben Grundmaterials aufgebaut ist. Sie besteht aus einem n-Halbleiter und einem p-Halbleiter sowie dem Bereich zwischen beiden Schichten, dem pn-Übergang.
Es gibt sie in vielen unterschiedlichen Bauformen. Ein wichtiger Anwendungsbereich ist der der Gleichrichtung. Darüber hinaus werden Dioden aber auch für andere Zwecke eingesetzt, z.B. als Kapazitätsdioden, als Lichtemitterdioden oder als Laserdioden.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025