Gesundheitswesen und -politik in Deutschland
Gesundheitspolitik umfasst die Regelungen und Maßnahmen des Staates, der Selbstverwaltung und privater Organisationen, die Gesundheit der Bevölkerung zu sichern. Die Ziele der deutschen Gesundheitspolitik sind: Freisein der Bevölkerung von Krankheit, insbesondere Bewahrung der Arbeitsfähigkeit, Angebot einer hauptsächlichen nachsorgenden (kurativen) Medizin, ergänzt um vorbeugende Maßnahmen und Gesundheitsvorsorge. Die wichtigste Institution des Gesundheitswesens ist die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) als Universalversicherung für rund 90 % der Bevölkerung – neben Privatversicherungen und der Beamtenversorgung. Sie wird aus Beiträgen finanziert und begründet einheitliche Leistungsansprüche. Auch die Pflegeversicherung ist seit 1995 als beitragsfinanzierte Sozialversicherung aufgebaut.
Gesundheitspolitik
Gesundheitspolitik umfasst die Regelungen und Maßnahmen
- des Staates,
- der Selbstverwaltung und
- privater Organisationen,
die Gesundheit der Bevölkerung zu sichern.
Die naturwissenschaftlich-medizinische Entwicklung nimmt starken Einfluss auf das Gesundheitsverständnis. Es lassen sich
- körperliche (somatische),
- seelische (psychosomatische) und
- gesellschaftliche
Gesundheitsanteile unterscheiden. Die Gesundheitsdefinition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als
„Zustand völligen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens“
wird in Deutschland nicht zugrunde gelegt. Die Ziele der deutschen Gesundheitspolitik sind:
- Freisein der Bevölkerung von Krankheit, insbesondere Bewahrung der Arbeitsfähigkeit,
- Angebot einer hauptsächlichen nachsorgenden (kurativen) Medizin, ergänzt um vorbeugende Maßnahmen und Gesundheitsvorsorge.
Die deutsche Gesundheitspolitik folgt seit Gründung der gesetzlichen Krankenversicherung 1883 einem mittleren Entwicklungspfad zwischen den Ordnungsmodellen des Marktes und des Staates. Sie verfügt über ein eigentümliches System der „Vielfachsteuerung“ (P. HERDER-DORNEICH) mit einem generellen Vorrang der Selbstverwaltung.
Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen | |
Bund und Länder | Sozial- bzw. Wohlfahrtsverbände |
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Das Gesundheitswesen kombiniert drei Steuerungsarten:
- die staatlich-hierarchische Steuerung mit
- korporatistischen Beziehungen zwischen Staat und Verbänden und
- verhandlungsdemokratischen Beziehungen zwischen den Verbänden.
Die Verbände spielen dabei die größte Rolle.
Die wichtigste Institution des Gesundheitswesens ist die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) als Universalversicherung für rund 90 % der Bevölkerung – neben Privatversicherungen und der Beamtenversorgung. Die Pflegeversicherung (1995) ist als beitragsfinanzierte Sozialversicherung aufgebaut.
Die öffentlichen Gesamtausgaben für Gesundheit sind seit den 1970er-Jahren auf Grund
- der medizinischen Fortschritte (Apparatemedizin),
- dem ansteigenden Lebensniveau der Bevölkerung und
- der längeren Lebensdauer
stark gestiegen. 2003 betrugen die Gesundheitsausgaben in Deutschland insgesamt 239,7 Mrd. Euro.
Gesundheitsreformen
DIe Gesundheitsreform von 2007 legte die Versicherungspflicht für alle in gesetzlicher und privater Versicherung mit einem einheitlichen Beitragssatz fest. Dafür wurde ein zentraler Gesundheitsfonds gebildet, aus dem die Krankenkassen einen einheitlichen Beitrag für jeden Versicherten erhalten. Der Fonds speist sich aus den Beiträgen der Versicherten, der Arbeitgeber und aus staatlichen Zuschüssen.