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Ludwig Wilhelm Erhard

* 04.02.1897 Fürth
† 05.05.1977 Bonn

LUDWIG ERHARD prägte vor allem in den 1950er-Jahren und Anfang der 1960er-Jahre das wirtschaftspolitische Leben der Bundesrepublik. Seine Absage an die Planwirtschaft und die Durchsetzung der Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft führten zu einem enormen wirtschaftlichen Aufschwung im Westen Deutschlands. Er gilt als der Vater des so genannten Wirtschaftswunders.

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Wichtige Lebensdaten

LUDWIG WILHELM ERHARD wurde am 4. Februar 1897 in Fürth als Sohn des Textilwarenhändlers WILHELM PHILIPP ERHARD und seiner Frau AUGUSTA, geb. HASSOLD geboren. Er besuchte die Realschule und absolvierte danach eine kaufmännische Lehre in Nürnberg.
1916–1918 nahm ERHARD am Ersten Weltkrieg teil. 1919–1925 studierte er an der Handelsschule Nürnberg und der Universität Frankfurt am Main Volkswirtschaft und promovierte 1925 bei FRANZ OPPENHEIMER. Von 1928 bis 1942 war er Mitarbeiter am „Institut für Wirtschaftsbeobachtung der Fertigware“ in Nürnberg. 1942 gründete ERHARD das Institut für Wirtschaftsforschung. 1944 verfasste er die Denkschrift „Kriegsfinanzierung und Schuldenkonsolidierung“, die er CARL GOERDELER, einem Mitverschwörer vom 20. Juli 1944, widmete, und in der er von einem für Deutschland verlorenen Krieg ausging.
1945/46 war er bayerischer Staatsminister für Wirtschaft. 1947 erhielt ERHARD in München eine Honorarprofessur. Er wurde am 2. März 1948 zum Direktor der Verwaltung für Wirtschaft durch den Frankfurter Wirtschaftsrat gewählt. 1949 kandidierte er für die Bundestagswahlen als Kandidat der CDU, ohne Mitglied der CDU zu sein. Ab 20. September 1949 war das nunmehrige CDU-Mitglied erster Bundeswirtschaftsminister und wurde am 16. Oktober 1963 Nachfolger von KONRAD ADENAUER als Bundeskanzler.

Mit In-Kraft-Treten der Montanunion (25. Juli) wurde ERHARD 1952 Mitglied des Ministerrates der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS). Nach dem Abkommen über den Beitritt der Bundesrepublik zur Weltbank am 14. August sowie zum Internationalen Währungsfonds war ERHARD deutscher Gouverneur der Weltbank.

1957 wurde ERHARD im dritten Kabinett von ADENAUER Vizekanzler (bis 1963). Es erschien sein Buch „Wohlstand für alle“.
Seit 1966 war er Bundesvorsitzender der CDU (bis 1967). Seine Bundeskanzlerschaft seit 1963 war weniger von Erfolg gekrönt als seine Wirtschaftspolitik. Finanzpolitische Fragen führten 1966 zum Bruch der Koalition mit der FDP. Am 1. Dezember 1966 trat ERHARD deshalb als Bundeskanzler zurück.

Sein wirtschaftspolitisches Wirken

Als Bundeswirtschaftsminister unter KONRAD ADENAUER stand für ERHARD der Markt, d. h. die am Markt wirkenden Kräfte, im Vordergrund. Er hatte sich bereits mit der Einführung der D-Mark am 20.06.1948, die er u. a. als Vorsitzender der Sonderstelle Geld und Kredit und dann als Direktor der Zentralverwaltung in Frankfurt/Main maßgeblich mit vorbereitete und durchführte, von der Planwirtschaft verabschiedet. Den von der Natur her ungezügelten Marktkräften hielt er aber immer die soziale Komponente entgegen. In seine Amtszeit als Wirtschaftsminister fällt der für kaum möglich gehaltene wirtschaftliche Aufschwung im Westen Deutschlands. Wegen seiner Verdienste um die Ankurbelung der deutschen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er deshalb „Vater des deutschen Wirtschaftswunders“ genannt. Als Kanzler der Bundesrepublik Deutschland konnte er an seine einstigen wirtschaftlichen Erfolge nicht anknüpfen.

Nach seinem Rücktritt 1966 vom Amt als Bundeskanzler wurde KURT GEORG KIESINGER Nachfolger ERHARDs. 1967 trat ERHARD auch den CDU-Vorsitz an KIESINGER ab. 1969 und 1972 wurde er erneut in den Bundestag gewählt.
In den Jahren 1972 und 1976 war er Alterspräsident des Deutschen Bundestags.
Am 5. Mai 1977 starb ERHARD in Bonn an einem Herzversagen. Er wurde auf dem Bergfriedhof in Gmünd beigesetzt.

Begriffe wie Wirtschaftswunder, Kanzlerdemokratie, aber auch kanzlerlose Demokratie, sind mit dem Namen ERHARD verbunden.

Seit 1997 wird der Ludwig-Erhard-Preis als Auszeichnung für Spitzenleistungen im Wettbewerb verliehen. Der Preis wird von der Initiative Ludwig-Erhard-Preis e. V. ausgelobt und wird in drei Kategorien vergeben: Für große (ab ca. 500 Mitarbeiter), mittlere (bis ca. 500 Mitarbeiter) und kleine Unternehmen (bis ca. 100 Mitarbeiter).

„Die deutsche Auszeichnung folgt dem European Quality Award, einer europäischen, auf dem EFQM-Excellence Modell basierenden Auszeichnung“ (Pressemitteilung, 2003).

Die Verleihung des Jahres 2005 hat am 15. November 2005 im Ludwig-Erhard-Haus in Berlin stattgefunden.

2005 waren Preisträger

  • in der Kategorie „Mittelstand“ (von 101 bis 500 Mitarbeiter):
    kein Preis, aber drei Auszeichnungen :
    EMZ Elektromanufaktur Zangenstein Hanauer GmbH & Co. KgaA. ,
    Kautex Textron GmbH & Co. KG,
    T-Systems Multimedia Solutions GmbH in Dresden.
     
  • in der Kategorie „Große Unternehmen“ (mehr als 500 Mitarbeiter):
    BMW Group.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Ludwig Wilhelm Erhard ." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/politikwirtschaft/artikel/ludwig-wilhelm-erhard (Abgerufen: 21. May 2025, 03:55 UTC)

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Verwandte Artikel

Aufgaben des Gesundheitswesens

Unter Gesundheitspolitik versteht man alle Maßnahmen zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, die sich auf

  • die Gesundheitsvorsorge,
  • die Krankheitsbehandlung und
  • die Krankheitsfolgen beziehen.

In ihrer jeweiligen organisatorischen, rechtlichen und finanziellen Ausformung, wie sie hauptsächlich durch die Krankenversicherungsgesetzgebung erfolgt, bestimmen sie die Struktur des Gesundheitswesens. Die Ziele der Gesundheitspolitik lassen sich nach drei Ebenen unterscheiden (Handwörterbuch des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. 4., völlig überarbeitete und aktualisierte Auflage, Bonn, 2000):

  • Auf der gesellschaftlichen Ebene steht das Solidaritätsprinzip im Vordergrund. Im Bedarfsfall soll jeder Bürger unabhängig von Einkommen und sozialem Status Anspruch auf die notwendige Gesundheitsversorgung haben.
     
  • Auf der medizinischen Ebene geht es um die bestmögliche Qualität der Gesundheitsversorgung unter Wahrung der menschlichen Würde und Freiheit.
     
  • Auf der ökonomischen Ebene geht es um die kostengünstige Versorgung mit Gütern und Diensten.

Alle drei Ebenen und die gesundheitspolitischen Ziele erfordern entsprechende Rahmenbedingungen und Strukturen.

Leitprinzip: Soziale Gerechtigkeit

Soziale Gerechtigkeit ist ein zentraler Grundwert und oberstes Ziel des Rechtsstaates und damit Teil des allgemeinen Gerechtigkeitsbegriffs: Als Ordnungs- und Verteilungsprinzip unterliegt soziale Gerechtigkeit ständigen Wandlungen und muss immer wieder neu bestätigt werden. Sie hat eine philosophische, politische und rechtliche Dimension.

In den vorbürgerlichen Herrschaftsverhältnissen bis zur Aufklärung existierte keine Rechtsgleichheit der Menschen. Gerechtigkeit war Besitzstandsgerechtigkeit. In der modernen bürgerlichen Gesellschaft steht Gerechtigkeit dagegen unter dem Vorzeichen der formellen Gleichheit aller Bürger (und heute auch Bürgerinnen) als Privateigentümer. Jeder Mensch kann für die gleiche Menge Geldes die gleiche Menge der gleichen Waren kaufen.

Der Sozialstaat kann nicht die Aufgabe haben, die soziale Gleichheit der Gesellschaftsmitglieder herzustellen. In der Bundesrepublik spricht man daher auch von „sozialer Gerechtigkeit“ als Leitprinzip sozialstaatlicher Tätigkeit, womit die Chancengleichheit in den Auf- und Abstiegsprozessen gemeint ist. Soziale Gerechtigkeit beeinflusst damit wesentlich das politische Verhalten in einem demokratischen Gemeinwesen.

Begriff und Bereiche der Sozialpolitik

Die Sozialpolitik behandelt ähnlich wie die Wirtschaftspolitik ein generelles Thema, das seit Gründung der ersten Sozialversicherung 1883 sehr viel umfangreicher und auf verschiedene Politikressorts verteilt wurde. Sozialpolitik reicht von der Politik der sozialen Sicherung über die Politik zum Schutz der Arbeitnehmer, der Betriebsverfassung und Mitbestimmung bis zur Gesundheits-, Wohnungs-, Familien- und Vermögenspolitik. Durch Sozialpolitik wird dem in der Wirtschaft vorherrschenden individuellen Erwerbsstreben die Idee der gesellschaftlichen Solidarität an die Seite gestellt. Sozialpolitik sieht sich deshalb denen verpflichtet, die im Wirtschaftsleben aus verschiedensten Gründen keinen Platz finden oder aber herausfallen und deshalb zu verarmen drohen.

Verstärkt seit den 1970er-Jahren kommt das Ziel hinzu, Sozialpolitik als Umverteilungspolitik zur Annäherung der individuellen Einkommen und Vermögen einzusetzen. Das rechte Maß einer Balance zwischen Chancen, Risiken und Belastungen von Individuen, Gruppen und Schichten zu finden (soziale Gerechtigkeit), erweist sich als ständige politische Aufgabe.

Sozialpolitik im Ländervergleich

Für den Begriff Sozialpolitik gibt es verschiedene Definitionen, resultierend aus zeitabhängig unterschiedlichen Zielen der Sozialpolitik, den Aktionsfeldern und ihrer wechselnden Vorrangigkeit sowie der jeweiligen Einstellung der Bürger zur Sozialpolitik.

„Als Sozialpolitik bezeichnet man alle Bestrebungen und Maßnahmen, die das Ziel haben, das Verhältnis der verschiedenen Gesellschaftsschichten untereinander und zum Staat zu beeinflussen. Durch die Sozialpolitik sollen Gegensätze und Spannungen innerhalb der Gesellschaft gemildert und beseitigt werden. Träger der Sozialpolitik ist in erster Linie der Staat mit seinen Unterverbänden (Länder, Gemeinden, Gemeindeverbände) aber auch andere öffentlich-rechtliche Körperschaften (z. B. die Kirchen) und private Zusammenschlüsse wie Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Genossenschaften und sozialpolitische Vereine ... Als betriebliche Sozialpolitik bezeichnet man die sozialen Maßnahmen, die im einzelnen Betrieb zu Gunsten der Belegschaft getroffen werden.“
(Das Wissen des 20. Jahrhunderts, Bd. 5, S. 657, Verlag für Wissen und Bildung, Rheda 1961, 1965)

Unter Sozialpolitik versteht man gegenwärtig:

  • „Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der arbeitenden (auch der nichtarbeitsfähigen) Menschen, besonders der Schutz vor Not durch Krankheit, Alter, Erwerbslosigkeit; umfasst Arbeitsschutz und -verfassung, Entlohnung, Sozialversicherung u. a. Es gibt staatliche und betriebliche Sozialpolitik.“
    (Der Brockhaus in einem Band, 2003)
  • „Planung u. Durchführung staatlicher Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen Verhältnisse der Bevölkerung; Gesellschaftspolitik.“
    (DUDEN – Das große Fremdwörterbuch, 2003)

Frederick Winslow Taylor

* 20.03.1856 Germantown (heute Philadelphia in Pennsylvania)
† 03.03.1915 Philadelphia

Der US-amerikanische Ingenieur FREDERICK WINSLOW TAYLOR entwickelte das als Taylorismus (Taylorsystem) bekannte System wissenschaftlicher Betriebsführung (Scientific Management), das die Arbeits- und Bewegungsabläufe in Betrieben rein wissenschaftlich organisierte.
Der Taylorismus wurde vor allem durch HENRY FORD und die Einführung der Fließbandproduktion in dessen Automobil-Werken bekannt.

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