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  6. Methoden der empirischen Sozialforschung

Methoden der empirischen Sozialforschung

Die Politikwissenschaft selbst hat keine eigene Methodenlehre entwickelt. Sie nutzt das gesamte Methodenrepertoire der Sozialwissenschaften. Gegenstand der empirischen Sozialforschung ist die Analyse und Erklärung sozialer Phänomene mit wissenschaftlichen Methoden, z. B. die Analyse der Bevölkerungsentwicklung in einem Land oder die Erfassung der Meinungen der Bürger über die von ihnen gewählten Politiker.
In Abhängigkeit von der jeweiligen Zielstellung der vorgesehenen sozialempirischen Untersuchung werden verschiedene Verfahren unterschieden.

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Gegenstand der empirischen Sozialforschung

Es ist grundlegend zu berücksichtigen, dass soziale Phänomene komplex sind und einem permanenten Wandel unterliegen. Sie unterscheiden sich damit wesentlich vom Gegenstand der Naturwissenschaften, der entweder statisch ist oder wiederholbare Untersuchungen unter wesentlich gleichen Bedingungen zulässt. Das ist in den Sozialwissenschaften nicht oder nur sehr begrenzt möglich. Zentrale naturwissenschaftliche Methoden, wie die Beobachtung und das Experiment, sind deshalb aus praktischen und ethischen Gründen vielfach nicht anwendbar.

In Abhängigkeit von der jeweiligen Zielstellung der vorgesehenen sozialempirischen Untersuchung (Gewinnung neuer Daten, Analyse bereits vorhandener Daten oder Darstellung von Daten) werden verschiedene Verfahren unterschieden:

  • Verfahren der Datengewinnung bzw. -erhebung,
  • Verfahren der Datenanalyse bzw. -interpretation,
  • Verfahren der Darstellung von Ergebnissen.

Sie werden zumeist auch als Methoden der Datengewinnung, der Datenanalyse oder der Darstellung von Untersuchungsergebnissen bezeichnet.

Methoden der empirischen Sozialforschung

Ausgehend von verschiedenen erkenntnistheoretischen Standpunkten werden quantitative und qualitative Methoden unterschieden. Die qualitativen Methoden werden als zentral in der Politikwissenschaft betrachtet. Dennoch gibt es Teilgebiete dieser Wissenschaft, in denen die quantitativen Methoden bevorzugt werden. Das trifft beispielsweise auf die Parteien- und Verbändeforschung, die Wahlforschung und die policy-Forschung zu.
Qualitative und quantitative Methoden werden nicht als Gegensätze betrachtet, sondern je nach Fragestellung oder Untersuchungsziel angewendet, auch komplex im Sinne eines „Methodenpluralismus“.

  • Quantitative Methoden
    Quantitative Methoden werden auch als analytische Methoden bezeichnet.
    Ihre Spezifik besteht darin , dass soziale Erscheinungen und Gegebenheiten ähnlich wie in den Naturwissenschaften untersucht werden, also „gemessen“ werden. Solche Verfahren sind:
    • standardisierte Umfragen, z. B. mithilfe eines Fragebogens;
    • statistische Bearbeitung von Daten, z. B. von Wahlergebnissen.
  • Qualitative Methoden
    Qualitative Methoden werden auch als verstehende Methoden bezeichnet.
    Sie sind auf die Interpretation und Deutung menschlichen Handelns und Verhaltens gerichtet. Wichtige Verfahren sind:
    • Dokumenten- und Quellenanalysen, z. B. Auswertung von Protokollen;
    • Befragung von Experten, z. B. in Form von leitfadengestützten Interviews.

Methoden der Datenerhebung

Hinsichtlich der Verfahren zur Datengewinnung wird unterschieden

  • nach der Art der Daten:
    • Primärdaten (selbst erstellt) oder
    • Sekundärdaten (auf andere Quellen zurückgreifend),
    • Individualdaten oder
    • Aggregatdaten;
  • nach dem Umfang der untersuchten Daten:
    • Vollerhebung (z. B. Volkszählung) oder
    • Teilerhebung (z. B. demoskopische Umfrage zu bestimmten Aspekten der Lebenssituation);
  • nach der Form der Erhebung:
    • informelle Erhebung (z. B. Gespräch, Textsammlung und Interpretation, Inhaltsanalyse) oder
    • formelle, aber unstrukturierte Erhebung (z. B. erzählendes Interview, offener Fragebogen),
    • formelle und strukturierte Erhebung (z. B. Leitfadeninterview, standardisierter Fragebogen, Experiment bzw. Simulation).

Von Gegenstand, Forschungsziel, Ausgangsmaterial und der konkreten Fragestellung hängt ab, welche Erhebungsmethode gewählt wird. Zugleich ist zu berücksichtigen, dass auch die gewählte Methode Daten und Analyseergebnisse beeinflusst.
So kann jede Methode bzw. jedes Erhebungsinstrument (z. B. Fragebogen) durchaus auch Daten und Ergebnisse produzieren, die dem Untersuchungsgegenstand nicht gerecht werden. Solche Befunde werden als „Artefakte“ bezeichnet. Das sind Messfehler, die entstehen können, wenn z. B. die Fragestellung für eine bestimmte Untersuchung nicht exakt oder hinreichend ist. Dann können Fehlinterpretationen entstehen.
In der Politikwissenschaft finden vor allem folgende Methoden der Datenerhebung Anwendung:

  • Quellen- und Dokumentenanalyse,
  • Umfragen,
  • Interviews,
  • Nutzung von Aggregatdaten und amtlichen Statistiken.

Methoden der Datenanalyse

Die in der Politikwissenschaft wichtigsten Methoden der Datenanalyse sind die hermeneutische Methode, die historische Methode, die juristische Methode und die statistischen Methoden.
Welche Methoden der Datenanalyse zu benutzen sind, hängt zum einen von der zu beantwortenden Forschungsfrage, zum anderen von der Art der erhobenen Daten ab.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Methoden der empirischen Sozialforschung." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/politikwirtschaft/artikel/methoden-der-empirischen-sozialforschung (Abgerufen: 20. May 2025, 04:06 UTC)

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Tabellen und Diagramme

Zusammenhänge, Trends und Zahlenverhältnisse lassen sich am einfachsten über Statistiken – das sind Tabellen und Diagramme – erkennen.
Dabei ist die Anschaulichkeit bei Diagrammen besonders hoch.
Tabellen, die in Diagramme umgewandelt werden sollen, müssen zwei Tabellenköpfe besitzen.

  • Der eine Tabellenkopf beschreibt die Rubriken, die im Allgemeinen an der Rubrikenachse eines Diagramms zu erkennen sind.
  • Der andere Tabellenkopf wird zur Legende und beschreibt die Datenreihen.

Man nutzt unterschiedliche Diagrammtypen – je nachdem, was man darstellen möchte.

Methoden der Datengewinnung

Das Ziel empirischer Wissenschaft besteht in der Gewinnung gesicherter Erkenntnisse über die Wirklichkeit. Für die Beschreibung, Erklärung und Überprüfung von Hypothesen und Theorien, für einen Vergleich oder eine Prognose, eine Einzelfallanalyse oder eine Klassifizierung werden in der empirischen Sozialwissenschaft in einem systematischen Prozess Daten erhoben und ausgewertet. Die Daten werden unmittelbar bei so genannten Merkmalsträgern erhoben. Das können Individuen, Parteien, Verbände sein. Ein sehr bekanntes Beispiel stellt die Wahlforschung dar.
Die Vorgehensweise bei einem solchen Forschungsprozess besteht aus mehreren Schritten.
In der empirischen Sozialforschung gibt es eine Vielzahl verschiedener Methoden. Sie werden grundlegend in quantitative und qualitative Methoden klassifiziert.                                                                                                                                                                      Empirische Sozialforschung findet in Deutschland vor allem an den Universitäten aber auch in Markt- und Meinungsforschungsinstituten statt.

Hermeneutik

Hermeneutik bezeichnet allgemein die „Kunst des Deutens“. Ihre Ursprünge reichen zurück bis in die griechische Mythologie. Aus ihnen bildeten sich in der frühen Neuzeit unterschiedliche (sprach-, religions- und rechtswissenschaftliche) hermeneutische Kunstlehren heraus.
Innerhalb der Sozialforschung trug JÜRGEN HABERMAS wesentlich zur Weiterentwicklung der philosophischen Hermeneutik GADAMERs bei. Im Zentrum seiner Überlegungen stehen vor allem erkenntnistheoretische Probleme, auf denen er seine „Theorie des kommunikativen Handelns“ aufbaut. Im Unterschied dazu setzte ULRICH OEVERMANN bei konkreten Erfahrungen aus der Forschungspraxis an und entwickelte eine „objektive Hermeneutik“, die in der empirischen Sozialforschung als qualitative Methode zur Interpretation von Texten immer häufiger eingesetzt wird.
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Umfrage

Umfragen gehören zu den wichtigsten Methoden der empirischen Sozialforschung. Insbesondere für die Ermittlung der öffentlichen Meinung und deren Einbeziehung in den politischen Willensbildungsprozess ist die Umfrageforschung von herausragender Bedeutung. Je nach Beschaffenheit einer Befragung und der Auswahl von Probanden lassen sich verschiedene Typen von Umfragen charakterisieren. Zu nennen wären hier beispielsweise das mündliche Interview und die schriftliche Fragebogen-Erhebung, das Leitfadeninterview und die standardisierte Befragung oder die Totalerhebung und die Stichproben-Untersuchung. Alle Befragungstypen haben spezielle Vor- und Nachteile und ihre Auswahl orientiert sich meist am Kontext des Forschungsinteresses. Im Rahmen demoskopischer Untersuchungen wird vor allem das standardisierte, mündliche (immer häufiger auch telefonische) Interview sehr häufig eingesetzt.

Kritisch bewertet wird die gehäufte und nicht immer professionelle Durchführung von Befragungen sowie die Gefahr der Ergebnis-Manipulation. Darüber hinaus spielen auch demokratietheoretische Positionen bei Kontroversen zur Umfrageforschung eine Rolle.

Poststrukturalistische Literaturtheorie

Seit dem Beginn der Moderne (18./19. Jh.) versuchten Literaturtheoretiker immer wieder, mit neuen Ansätzen an Texte heranzugehen. Aus diesem Drängen entstanden auch neue literaturtheoretische Konzepte. Neueste antihermeneutische Vorstellungen gehen davon aus, dass ein literarischer

„Text seine Bedeutung selbst hinterfragt, durchkreuzt und gerade mit solchen Paradoxien Sinn schafft.“ (PFLUG)

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