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Erich Kästner

* 23.02.1899 in Dresden
† 29.07.1974 in München

ERICH KÄSTNER gehört zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts und gilt als ein bedeutender Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Er war Lyriker, Roman- und Kinderbuchautor. Insbesondere seine Kinderbücher werden von Menschen auf der ganzen Welt gelesen. Seine bekanntesten Werke, wie „Emil und die Detektive“, „Das doppelte Lottchen“ und „Pünktchen und Anton“ wurden in mehr als 100 Sprachen übersetzt und mehrfach verfilmt.

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John Keats

* 29. oder 31. Oktober 1795 in London
† 23. Februar 1821 in Rom

JOHN KEATS gehört zu den hervorragendsten englischen Odendichtern und ist nach WILLIAM SHAKESPEARE und JOHN MILTON einer der bedeutendsten englischen Dichter überhaupt. Er vertritt neben PERCY BYSSHE SHELLEY und LORD BYRON die zweite Generation der englischen Romantiker, die sich kritisch mit WILLIAM WORDSWORTH, dem Romantiker der „ersten Stunde“, auseinander setzte. KEATS, der bereits im Alter von 25 Jahren an Tuberkulose starb, schuf die meisten seiner Werke innerhalb von nur fünf Jahren.
KEATS, der als romantisches Genie gilt, besingt in seinen Gedichten die Schönheit und Vergänglichkeit der Natur. Seine großen Oden, zu denen unter anderem „On a Grecian Urn“, „To a Nightingale“ und „To Autumn“ gehören, entstanden 1819 und sind vor allem durch eine bildreiche und klangvolle Sprache gekennzeichnet.

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Heinrich von Kleist

* 18.10.1777 in Frankfurt/Oder
† 21.11.1811 in Berlin

HEINRICH VON KLEIST schrieb Tragödien, Lustspiele und Erzähltexte. Er steht in dem Ruf, einer der bedeutendsten deutschen Dramatiker zu sein, was u. a. auf seine sehr differenzierte Darstellung des menschlichen Individuums im Konflikt zwischen persönlicher moralischer Empfindung und gesellschaftlichen Moralnormen zurückzuführen ist. Er gilt darüber hinaus als einer der Begründer der deutschen Novelle und führte gemeinsam mit JOHANN PETER HEBEL Anfang des 19. Jahrhunderts die Anekdote auf einen Höhepunkt. Nur drei seiner Dramen – „Die Familie Schroffenstein“ (1803), „Der zerbrochene Krug“ (1808) und „Das Käthchen von Heilbronn“ (1810) – wurden zu seinen Lebzeiten aufgeführt. Seiner Zeit voraus, fand sein dichterisches Werk, das in die Moderne vorausweist, erst im 20. Jahrhundert die ihm gebührende Aufmerksamkeit.
Eines der bekanntesten Werke von KLEIST ist das Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ (1808).

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Friedrich Gottlieb Klopstock

* 02.07.1724 in Quedlinburg
† 14.03.1803 in Hamburg

FRIEDRICH GOTTLIEB KLOPSTOCK war ein deutscher Epiker und der Hauptvertreter des lyrischen Dramas im 18. Jahrhundert auf der Schwelle zwischen Spätbarock und Klassik. Vor allem mit seinem Hauptwerk, dem „Messias“, läutete er die klassische Periode ein.
KLOPSTOCK hatte großen Anteil an der Weiterentwicklung einer eigenständigen deutschen Literatur. Er gilt als Begründer der Erlebnisdichtung und der Empfindsamkeit und als Wegbereiter für den Sturm und Drang.
Die dichterischen Leistungen KLOPSTOCKs, besonders seine Hymnen, seine ausdrucksstarken und emotionalen Sprachneuschöpfungen und die in der deutschen Literatur neuen, freien Rhytmen, beeinflussten die Literaten seiner Zeit, u. a. JOHANN WOLFGANG VON GOETHE und die des Göttinger Hainbundes, außerordentlich.

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Anton Koberger

* um 1440 in Nürnberg
† 03.10. 1513 in Nürnberg

ANTON KOBERGER war ein bedeutender Buchdrucker, Buchhändler und Verleger. Er gründete 1470 eine eigene Druckerei und schuf in den folgenden Jahren den überregional leistungsstärksten und marktbeherrschenden Branchenbetrieb des 15. Jahrhunderts. KOBERGER arbeitete mit der großen Malerwerkstatt des MICHAEL WOLGEMUT/ PLEYDENWURFF und mit ALBRECHT DÜRER, seinem Patenkind, zusammen. Seine Produktion war sehr umfangreich. Man schätzt, dass KOBERGER bis zum Jahr 1500 rund 250 Titel gedruckt hat.
Zu den berühmtesten Werken, die aus seiner Werkstatt hervorgingen, gehören die 1493 gedruckte SCHEDELsche Weltchronik und die zweibändige deutsche Bibelausgabe von 1483, die auch Koberger-Bibel oder Koburger-Bibel genannt wird. Es handelt sich dabei um einen der wichtigsten deutschen Bibeldrucke vor LUTHER.

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Wolfgang Koeppen

* 23. 06. 1906 in Greifswald
† 15. 03. 1996 in München

Der Greifswalder Dichter WOLFGANG KOEPPEN gehört zu den bedeutendsten Autoren der literarischen Moderne des 20. Jahrhunderts in Deutschland.

Seine Werke sind zum größten Teil inhaltlich autobiografisch motiviert, formal zeichnen sie sich durch Collage- und Montagetechniken, Fragmente, Überblendungen aus. KOEPPENs Œvre ist damit in eine Reihe mit Arbeiten von JOHN DOS PASSOS, JAMES JOYCE, ALFRED DÖBLIN u. a. zu stellen.

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Konflikte zwischen Kaiser und Papst

In der Zeit der salischen Kaiser begannen die dramatischen Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Papsttum. Grundlage der Auseinandersetzungen war eine Stärkung des Rittertums. Bis in das 11. Jahrhundert besetzten Kaiser und Könige Europas kirchliche Ämter nach eigenem Gutdünken. Dagegen setzte im 10. Jahrhundert, ausgehend von der burgundischen Benediktinerabtei Cluny eine Reformbewegung ein, die die Auffassung vertrat, dass es Aufgabe der Kirche sei, zwischen Gott und der weltlichen Herrschaft zu vermitteln. HEINRICH IV. hat sich in diesem Streit besonders mit dem niederen Adel, den Ministerialien und Bürgern der aufstrebenden Reichsstädte verbunden und ihnen Zugeständnisse gemacht. In der Folge entwickelte sich das Selbstbewusstsein der Vasallen, was auch zu einer nie dagewesenen Blüte der Literatur und Kunst führte.

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König Minos

Der griechischen Sage nach herrschte auf Kreta der als gerecht und weise bekannte König Minos. Der Meeresgott Poseidon sandte ihm als Zeichen seiner Königswürde einen Stier, den er aber nicht wie versprochen opferte. Durch die göttliche Rache verliebte sich Minos' Gemahlin Pasiphae in den Stier. Aus dieser Verbindung gebar sie den Minotaurus, ein Ungeheuer mit Menschengestalt und Stierkopf. Minos sperrte den gefährlichen Minotaurus in das von Dädalus gebaute Labyrinth ein. Fortan musste er ihm alle neun Jahre sieben Jungfrauen und sieben Jünglinge zum Fraß vorwerfen, die er als Tribut von den Athenern forderte. Von dieser Pflicht befreite der attische Königssohn Theseus das Volk: Mithilfe eines Garnknäuels, das er von Minos' Tochter Ariadne erhalten hatte, fand und besiegte er den Minotaurus und entkam aus dem Labyrinth.

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Konrad von Würzburg

* um 1230 wahrscheinl. in Würzburg
† 1287 in Basel

KONRAD VON WÜRZBURG war ein auffallend vielseitiger mittelhochdeutscher Lyriker des 13. Jahrhunderts. Sein literarisches Schaffen umfasst neben kurzen epischen Gedichten Legenden, Versnovellen und Romanzen.KONRAD VON WÜRZBURG war maßgeblich an der Gestaltung des Übergangs der deutschen Literatur von den Minnesängern zu den Meistersingern beteiligt. Für die Meistersinger galt er als einer der „Zwölf alten Meister“.

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August von Kotzebue

* 03.05.1761 in Weimar
† 23.03.1819 in Mannheim

AUGUST VON KOTZEBUE war Staatsbeamter in russischen Diensten und erfolgreicher deutscher Unterhaltungsautor. Er verfasste unzählige sentimentale oder moralisch freizügige Dramen, mit denen er ein Massenpublikum ansprach und das Repertoire der deutschen Bühnen beherrschte. Von den literarischen Größen der Zeit wurde er ob seines kommerziellen Erfolges beneidet, für die Trivialität seiner Stücke jedoch verachtet. Da ihm die Anerkennung als Autor versagt blieb, erging er sich immer wieder in gehässigen publizistischen Attacken gegen die Weimarer Klassiker und die Frühromantiker. Als er seinen Spott ebenfalls über die patriotischen Burschenschaften ergoss, wurde er 1819 Opfer eines politischen Attentats.

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Kriegsende

Am 8. Mai 1945 wurde der Zweite Weltkrieg mit der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches beendet. Der Krieg hatte unfassbar viele Opfer gefordert. Etwa 60 Millionen Menschen starben weltweit, davon mindestens 20 bis 30 Millionen Zivilisten. Unter den Opfern waren

  • 20 Millionen Bürger der Sowjetunion,
  • 15 Millionen Chinesen und
  • sechs Millionen Polen.
  • Etwa sechs Millionen Juden wurden Opfer des Holocaust.
  • In Deutschland forderte der Krieg über vier Millionen Tote,
  • in Japan über zwei Millionen.

Auf der Konferenz von Jalta (Februar 1945) war entschieden worden, Deutschland in Besatzungszonen aufzuteilen. Die Alliierten

  • USA,
  • Großbritannien,
  • Frankreich und
  • die UdSSR

verwalteten und befehligten ihre Zonen unabhängig voneinander. Zur Koordinierung schufen sie den Alliierten Kontrollrat.

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Kudrun im Kontext der germanischen Sagenwelt

Die Kudrun wird in der germanischen Sagenwelt mehrfach erwähnt. Im „Kudrun-Lied“ werden drei Geschichten erzählt:

  • Zunächst berichtet das Lied von der Entführung des siebenjährigen Hagen durch einen Greifen und dessen Selbsterziehung.
  • Die zweite Geschichte ist die Entführung von Hilde, Hagens Tochter, aus Liebe.
  • In der dritten Geschichte wird von der Entführung Kudruns, Hildes Tochter, erzählt.

Die drei Stoffe stammen aus unterschiedlichen Perioden der deutschen Literatur und wurden von mehreren Autoren geschrieben.

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Die „Kudrun“

Die Kudrun-Strophe ist verwandt mit der Nibelungen-Strophe und der Kürenberger-Strophe. Sie weist jedoch einige Besonderheiten auf. So gibt es keinen Binnenreim der Anverse und auch in der Form ist sie nicht so streng und einheitlich gebaut wie die Nibelungen-Strophe.

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Reiner Kunze

* 16.08.1933 in Oelsnitz (Erzgebirge)

REINER KUNZE arbeitet seit 1962 als freier Schriftsteller. Er lebt seit 1977 – nach seiner Ausreise aus der DDR – in der Bundesrepublik.
KUNZEs literarisches Werkzeug ist die reimlose Lyrik. Er veröffentlichte diverse Gedichtsammlungen. In seinen Werken setzte er sich vor allem mit der Gefahr der ideologischen Vereinnahmung von Kunst und mit der Gesellschaft der DDR auseinander. Sein 1979 verfilmter Prosaband „Die wunderbaren Jahre“ führte zu seinem Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR.
KUNZE wurde für seine literarischen Arbeiten mit diversen Literaturpreisen ausgezeichnet.

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Landschaftsbeschreibung

Eine Beschreibung ist eine vorwiegend informierende, sachbetonte und wirklichkeitsnahe Darstellungsform.

Die Landschaftsbeschreibung bietet dem Adressaten die Möglichkeit, sich die beschriebene Landschaft in ihrer Gesamtheit vorzustellen. Der Beschreibende beobachtet und erfasst die objektiven Gegebenheiten (Landschaftsform, Pflanzen, Tiere, Gebäude, vorherrschende Farben) und beschreibt die Wirkung der Landschaft auf ihn.

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Else Lasker-Schüler

* 11.02.1869 in Wuppertal-Elberfeld
† 22.01.1945 in Jerusalem

ELSE LASKER-SCHÜLER ist eine der charaktervollsten und farbigsten Gestalten der deutschen Dichtung des 20. Jahrhunderts. Ihr Ruhm ist heute wieder so groß wie zu ihren Lebenszeiten. „Der schwarze Schwan Israels“ wird in dem Land ihrer Väter (Jerusalem/Palästina) heute so verehrt wie die „Sappho, der die Welt entzwei gegangen ist“ in dem Land ihrer Kindheit und ihrer Sprache (Deutschland).

LASKER-SCHÜLER gilt als Vorläuferin, Repräsentantin und Überwinderin des Expressionismus. Zu ihren bekanntesten Werken zählen „Das Peter Hille Buch“ (1906), „Der siebente Tag“ (1905), „Hebräische Balladen“ (1913) und der zwei Jahre vor ihrem Tod vollendete, für Toleranz und Humanität eintretende Gedichtband „Mein blaues Klavier“ (1943).

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Erste Lautverschiebung

Etwa 2000 v.Chr. begann mit der Neubesiedlung des westlichen Ostseeraumes die Abtrennung der germanischen Sprachen aus dem Indoeuropäischen. Dieser Prozess beinhaltete eine Reihe von sprachlichen Veränderungen:

  • die sprachliche Lautverschiebung,
  • den Akzentwandel und
  • die Herausbildung schwacher Verben.

Der Prozess war etwa 500 v.Chr. beendet.
Die erste oder germanische Lautverschiebung setzte etwa zwischen 1200 und 1000 v.Chr. ein und war zwischen 500 und 300 v.Chr. abgeschlossen.

Das Gesetz der ersten oder germanischen Lautverschiebung hat JACOB GRIMM 1822 beschrieben (grimmsches Gesetz). KARL VERNER ergänzte diese Erkenntnisse und begründete die Gesetzmäßigkeit der Akzentverschiebung (vernersches Gesetz).

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Zweite Lautverschiebung

Die zweite oder hochdeutsche Lautverschiebung vollzog sich von etwa 500 bis 800 n. Chr. Sie begann in den Alpen und breitete sich mit unregelmäßiger Konsequenz bis in den Norden aus. An der „Benrather Linie“, der deutschen Ost-West-Furche, verebbte diese sprachliche Bewegung.

Die zweite Lautverschiebung kennzeichnet die Trennung des Hochdeutschen vom Niederdeutschen. Der Übergang vom Germanischen zum Althochdeutschen vollzog sich mit bestimmten Veränderungen.

Sie betrafen vor allem

  • die stimmlosen Verschlusslaute im Anlaut und in der Verdopplung,
  • die stimmlosen Verschlusslaute nach einem Vokal und
  • die stimmhaften Verschlusslaute b, d, g.

Die Konsonantenverschiebung ist die am tiefsten greifende Veränderung in der Geschichte der deutschen Sprache.

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Das neue Lebensgefühl

Leben in der Großstadt bedeutete viele Menschen auf einem Raum. Sie bewegten sich durch den Arbeitsrhythmus zu bestimmten Zeiten in Strömen durch die Stadt. Arbeiten im Takt des Fließbandes wurde für viele Alltag. Technik und Wirtschaft gingen ihren Weg, ohne sich um die individuellen Erlebnisse und Stimmungen zu kümmern. Es ist die Zeit der Massenmedien.
Vor allem die Zeitungen spielten eine außerordentliche Rolle. Neben morgendlichen Ausgaben erschienen Blätter am Mittag oder am Abend. Selbst Nachtausgaben oder Extrablätter gab es massenhaft.
Daneben entwickelten sich völlig neue Medien: Der Rundfunk und der Tonfilm entstanden, mit letzterem entstand die bebilderte Wochenschau.
Auch Musik und Tanz erhielten im Leben der Menschen einen völlig neuen Stellenwert.

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Gottfried Wilhelm Leibniz

GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ gilt als bedeutendster Universalgelehrter seiner Zeit, besonderen Ruhm erwarb er als Mathematiker und Philosoph. Aber er beschäftigte sich auch mit der deutschen Sprache. So regte er aus Gründen der Sprachpflege den Austausch der Wissenschaftler in deutscher Sprache an und wies auf die Bedeutsamkeit des Studiums des Ursprungs der Sprachen hin.

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Jakob Michael Reinhold Lenz

* 12.01.1751 in Seßwegen (Livland)
† 24.05.1792 in Moskau

JAKOB MICHAEL REINHOLD LENZ wurde mit seinen tragischen Komödien, seinen Aufsätzen und seinen Essays zu einem der wichtigsten Vertreter des Sturm und Drang. Obwohl er aufgrund seiner Geisteskrankheit nur wenige Werke beenden konnte und schon früh, unbekannt und vergessen starb, gab er der von GEORG BÜCHNER, FRANK WEDEKIND und CHRISTIAN DIETRICH GRABBE geprägten modernen Dramatik neue Impulse. Typisch und faszinierend war sein Ansatz, Tragisches und Komisches zu vermischen, den er auch theoretisch begründete und gegen die antike Tradition eines ARISTOTELES und seine Zeitgenossen (z. B. GOTTHOLD EPHRAIM LESSING) setzte.
Von vielen großen Dichtern bewundert, teilweise auch nachgeahmt, kam es jedoch erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einer kritischen Auseinandersetzung und Würdigung seines Werkes. Zu seinen wichtigsten Werken gehören die Komödien „Der Hofmeister“ (1774) und „Die Soldaten“ (1776), da sie der deutschen Literatur formal und inhaltlich Neuland erschlossen.

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Lenz-Novelle

GEORG BÜCHNERs Novelle „Lenz“ ist das wichtigste Werk des deutschen Frührealismus. In ihr werden naturalistische, auch expressionistische Merkmale vorweggenommen. BÜCHNER orientierte sich nicht an den klassischen idealen des „Guten, Wahren, Schönen“. Von den Romantikern übernahm er die Ästhetisierung des Hässlichen, d.h. Leben war für ihn Ganzheit. Das Leben, wie es ist, schließt auch den Wahnsinn des Helden ein. Damit begab sich Büchner in eine Gegenposition zu den zeitgenössischen Kritikern. Seinen Lenz lässt er sagen:

„Ich verlange in allem Leben, Möglichkeit des Daseins, und dann ist's gut; wir haben dann nicht zu fragen, ob es schön, ob es häßlich ist, das Gefühl, daß was geschaffen sei, Leben habe, stehe über diesen beiden, und sei das einzige Kriterium in Kunstsachen.“


BÜCHNERs literarische Haltung entsprang seinem Lebensmotto: Leben als Selbstzweck. Das bedeutet, Leben um des Lebens willen. Deswegen schaffte BÜCHNER keine Kunstfiguren als Verkörperung von Idealen, sondern Menschen aus Fleisch und Blut. Eine Verklärung seiner Figuren verbietet sich von selbst.

 

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Leonce und Lena

Das Lustspiel „Leonce und Lena“ ist das Produkt eines Preisausschreibens, das der Cotta Verlag 1836 veranstaltete. BÜCHNER hatte allerdings den Einsendetermin überschritten. So erhielt er sein Manuskript zurück. Bei Cotta hatte man nicht einmal Kenntnis genommen von der eingesandten Literatur.

CLEMENS BRENTANOs „Ponce de Leon“ bildete das Urbild dieses Lustspiels. Das Stück handelt von Leonce, dem Sohn König Peters aus dem Reiche Popo, der die fremde Königstochter nicht heiraten will, und der Prinzessin Lena aus dem Reiche Pipi, die Leonce versprochen ist, ihn aber auch nicht heiraten will. Eines Tages, ohne einander zu erkennen, treffen sie zufällig aufeinander. Leonce ist ein Gelangweilter, der aus seiner Welt ausbrechen will:

„Sieh zu den Fenstern meiner Augen hinein! Siehst du, wie schön tot das arme Ding ist?“

Er verliebt sich in die todunglückliche Lena:

„Ich glaube, es gibt Menschen, die unglücklich sind, nur weil sie sind“.

Und auch Lena ist zu Leonce in Liebe entbrannt. Statt miteinander zu fliehen, fügen sie sich in ihre Schicksale. Am Hofe König Peters wird die Hochzeit vorbereitet, hier erst erkennen beide einander. Der König dankt ab, Leonce übernimmt die Regierung und verkündet den „Blumenkinderstaat“ ohne Uhren und Kalender, in dem nicht zu viel gearbeitet werden darf.

 

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Literarische Verhältnisse und Leseverhalten am Ende des 19. Jahrhunderts

Besonders seit 1848 waren viele Neu-Leser hinzugekommen, da sich die Anzahl der Menschen, die lesen konnten, durch Verbesserungen im Volksschulwesen ständig erhöht hatte. Auf der Basis des Volksschulsystems sank die Zahl der Nicht-Leser zwischen 1840 und 1890 von 50% auf 10%.

Eine Folge der Kommerzialisierung und fast 100%igen Technisierung der Buchproduktion waren besondere Aktivitäten im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur, im Kampf um die Neu- bzw. Erstleser und um die Vielleser zu beobachten. Gerade die jungen Leser versuchte man früh an einen bestimmten Typ der Verteilung und der Geschichten zu binden.

Zunehmende Sesshaftigkeit und eine gesicherte soziale Existenz ermöglichten die Ausbildung von kulturellen Gewohnheiten. Zu diesen Gewohnheiten gehörte die Nutzung des breiten Netzes von Leihbibliotheken, das sich neben Wanderbüchereien bis Ende des Jahrhunderts entwickelt hatte. Die Bedeutung dieser Einrichtungen für das literarische Leben des 19. Jahrhunderts war immens hoch: fast 90% des literarischen Publikums versorgte sich gegen Leihgebühren dort mit Lesestoff.

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Leseverhalten im frühen 19. Jahrhundert

Um die Jahrhundertwende vom 18. zum 19. Jahrhundert entwickelte sich das Lesepublikum langsam. Die Reformen (allgemeine Schulpflicht) griffen vor allem in den Städten. Etwa 50% der Gesamtbevölkerung waren zu jener Zeit jedoch noch Analphabeten. Die meisten von ihnen gehörten der Landbevölkerung an. Mit dem massenhaften Entstehen von Leihbibliotheken, in denen vor allem Unterhaltungsliteratur ausgeliehen wurde, konnte vor allem das weibliche Lesepublikum angesprochen werden. Aber auch Lohnarbeiter und Dienstpersonal gehörten bald zu Kunden der Bibliotheken.

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