Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Biologie Abitur
  3. 9 Verhaltensbiologie
  4. 9.4 Angepasstheit des Verhaltens
  5. 9.4.3 Soziale Strukturen bieten Vorteile
  6. Wespen

Wespen

Wespen werden vom Laien leicht mit den Honigbienen verwechselt. Viele Merkmale dieser sozialen Insekten, wie z.B. die Arbeitsteilung, Kastenbildung, Temperaturregulation im Nest stimmen überein. Sie werden jedoch durch ihren Körperbau und spezielle Verhaltensweisen verschiedenen systematischen Gruppen zugeordnet. Wespen lassen sich durch ihren Nestaufbau schwerer untersuchen als Bienen. Als Insektenvertilger besitzen Wespen innerhalb der Nahrungskette eine große Bedeutung.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Wespen oder Bienen rufen bei einer gemütliche Kafferunde oft hektische Bewegungen der Anwesenden hervor. Bienen und Wespen gehören zu den Insekten (Ordnung Hautflügler). Sie werden aber verschiedenen systematischen Gruppen zugeordnet. Vier wichtige Unterscheidungsmerkmale im Körperbau der Wespen sind:

  • Die ca. 100 in Mitteleuropa vorkommenden Arten sind kräftig schwarz-gelb gefärbt und besitzen in Ruhe längs gefaltete Vorderflügel (daher der deutsche Name Faltenwespen). Bei den Wespen lösen sich die Vorder- und Hinterflügel in Ruhestellung im Gegensatz zu den anderen Hautflüglern nicht, sondern die Vorderflügel werden entlang einer nach dem Schlüpfen herausgebildeten Linie gefaltet (überdecken den Hinterleib).
  • Der Körper der Wespen ist nur schwach behaart.
  • Wespen besitzen eine sogenannte „Wespentaille“ - stecknadelfein - gerade so groß, dass einige Sehnen, Nervenstrang und das Blutgefäß noch durchpassen.
  • Faltenwespen besitzen einen ähnlich Stachelapparat wie die Bienen. Wespen können durch die feste Verankerung im Hinterleib trotz der vorhandenen Widerhaken ihren Stachel aus der Haut wieder herausziehen.

Es gibt einzeln lebende (solitäre - z.B. Lehmwespen) Wespen und staatenbildende Wespen (soziale, z. B. Faltenwespen). Die etwa 3000 Wespenarten verteilen sich auf 3 Familien.

Der Wespenstaat

Mit maximal 5500 Organismen sind die Wespenstaaten wesentlich kleiner als die Bienen- oder Ameisenstaaten und sie erreichen auch deren Organisationshöhe nicht.

Wespen bilden als soziale Insekten Kasten (Königin, Arbeiterinnen, Männchen), auf die grundsätzlich die gleichen Merkmale wie die der Bienen zutreffen. Jedoch ist die Unterscheidung der Kasten anhand des Körperbaus viel schwieriger. Die weiblichen Organismen - Königin und Arbeiterinnen, die sich aus befruchteten Eiern bilden, lassen sich oft anhand der Größe, genauer aber am Verhalten erkennen. Die Männchen entstehen aus unbefruchteten Eiern und besitzen längere Fühler.

Die Aufgaben der Arbeiterinnen im Innen- bzw. Außenbereich werden in Abhängigkeit vom Alter bei Bienen und Wespen nacheinander ausgeführt. Der Zusammenhang besteht darin, dass je nach Alter die notwendigen Organe für die Arbeiten nach und nach funktionstüchtig werden. Jedoch dauern die Aufgabenbereiche bei den Wespen unterschiedlich lang und überschneiden sich. So füttert z.B. eine Arbeiterin bis zum 9.Tag Larven, ab dem 8.Tag steht sie schon für das Eintragen von Nestmaterial, Wasser und zur Nestverteidigung zur Verfügung. Vierzehn Tage lang sammelt sie ab dem 12. Lebenstag im Außendienst Nahrung. Danach verrichtet sie bis zu ihrem Tod Wächterdienst.

Die Bildung eines neues Wespenstaates

Die begattete junge Königin verlässt im Frühjahr ihr Winterquartier. Nachdem sie sich kurz mit Nektar gestärkt hat, muss das Weibchen zur Gründung und Entwicklung ihres neuen Volkes ein kleines Nest bauen. Die Wahl des Ortes ist von Licht-, Feuchtigkeit- und Temperaturverhältnisse abhängig. Die Nistorte können frei in Bäumen hängen, sich in Bodensenken (Bodennester) oder unter der Erdoberfläche - meist Mäuselöcher - (Erdnester) befinden. Nestbaumaterial sind immer Pflanzenfasern, welche durch das Abschaben von Holz mithilfe des Oberkiefers gewonnen werden.

Die Königin betreibt, nachdem sie ihre Eier ins kleine Nest abgelegt hat, zunächst selbst Brutpflege. Wenn die ersten Arbeiterinnen geschlüpft sind, wird das Nest schrittweise vergrößert und sie übernehmen alle weiteren Arbeiten.
Anfangs besteht der Wespenstaat nur aus einer horizontalen Wabe mit vielen sechseckigen Zellen. Jede Wabe besteht nur aus einer Zellschicht (im Gegensatz zu den Honigbiene) und die Öffnungen zeigen nach unten. Die Eier und Junglarven werden mit einem Sekret festgeklebt, damit sie nicht herausfallen. Der Kopf der Larven zeigt zur Fütterung nach unten. Die meisten Wespen vertilgen große Mengen an Insekten. Sie werden zur Ernährung des Nachwuchses getötet, zerstückelt und z.T. mit den Mundwerkzeugen zerkaut. Der entstandene Fleischbrei wird mit eigenen Ausscheidungsprodukten an die Larven verfüttert. Man hat 60 Wespen beobachtet, die in einer Stunde ca. 227 Fliegen gefangen haben. Die erwachsenen (adulten) Wespen leben in Symbiose mit den Larven, indem sie Flüssigkeiteitstropfen der Larven aufsaugen. Der abgegebene Speichel enthält Enzyme zum Eiweißabbau (Proteasen), welche die weiblichen Individuen nicht mehr besitzen.

Wespen können ihre Nesttemperatur ähnlich wie die Honigbienen z.B. durch Wärmeerzeugung oder Wassereintragen bei zu hohen Temperaturen regulieren und relativ konstant halten.

Von „Kuckuckswespen“ und Hornissen

Unter den Wespen haben sich auch schmarotzende Arten (Kuckuckswespen) herausgebildet. Sie suchen andere Nester auf, töten die dort lebende Königin oder verdrängen sie, um ihre Brut von fremden Arbeiterinnen pflegen zu lassen. Schmarotzerwespen sind durch ihren Körperbau an ihre Lebensweise angepasst, indem sie stärker gepanzert sind und einen kräftigeren Stachel als die Wirte besitzen.

Hornissen als die größten einheimischen Wespen, erreichen eine Größe bis 40 mm. Nach vielen Legenden über die Hornisse als „Horrorinsekt“ ist ihr Bestand stark zurückgegangen. Die Gefährlichkeit der Hornissen wird seit jeher stark übertrieben. Es ist noch kein sicherer Fall aufgetreten, dass ein Mensch an Hornissenstichen gestorben ist. Ausnahmen sind allerdings Menschen, die gegenüber Insektenstichen allergisch sind. Die Hornissen leben sozial in ihrem bis zu 1500 Organismen umfassenden Nest und ähnlich den mit ihnen verwandten Wespen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Wespen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/wespen (Abgerufen: 20. May 2025, 13:55 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Hornissen
  • Symbiose
  • Wabe
  • Tierstaat
  • Wespenstaaten
  • Schmarotzerwespen
  • Kasten
  • Königin
  • Kuckuckswespen
  • staatenbildende Wespen
  • Solitäre Wespen
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Organisation und internationale Verflechtung

Die Wirtschaftsentwicklung der letzten Jahrzehnte zeigt eine zunehmende Tendenz zu internationalen Verflechtungen. Die einzelnen Staaten treten dabei in einen offenen Austausch mit anderen Volkswirtschaften auf der Welt (außenwirtschaftliche Liberalisierung). Dazu haben vor allem die Liberalisierung der Märkte, die Deregulierung einzelner Wirtschaftsbereiche und technische Neuerungen beigetragen.

Das Metallzeitalter

Die Kupfer-, Bronze- und Eisenzeit werden zusammengefasst als das Metallzeitalter. Etwa um 4000 v. Chr. beginnt die Kupferzeit in Ägypten und Mesopotamien. Entdeckt wurde das Kupfer bei der Erfindung der Fayenceglasur mit kupferhaltiger Malachitfärbung. Ab 3500 v. Chr. ist in Ägypten und Babylonien Zinn bekannt, das Metall, das zur Herstellung von Bronze notwendig ist. Die älteste Bronze wurde zu dieser Zeit in einem Mischungsverhältnis von 9 (Kupfer) : 1 (Zinn) hergestellt. Etwa um 3200 v. Chr. ist der Bronzeguss in Kleinasien bekannt.
Um 1800 v. Chr. beginnt die Bronzezeit in Europa. Um 1200 v. Chr. erreicht die Bronzezeit in Europa ihren Höhepunkt. In Ägypten setzt sich zu dieser Zeit bereits die Verwendung von Eisen gegenüber Bronze durch. Um 950 v. Chr. setzt die Eisenverwendung im griechischen Kulturkreis ein. Etwa seit 700 v. Chr. beherrschen die Kelten die Eisenbearbeitung. Keltische vierrädrige Prunkwagen mit Speichenrädern, die sich bis nach Dänemark verbreiten, Schwerter aus Eisen, Hufeisen aus der Hallstattkultur Frankreichs werden gefunden. Bis 500 v. Chr. werden in der Hallstattzeit Messer verschiedener Form, Schwerter, Helm und Teilpanzer die Hauptgegenstände aus Eisen. Der Bronzeguss tritt immer mehr zurück und endet etwa um 800/700 v. Chr. In Europa beginnt die La-Tène-Zeit, benannt nach dem Schweizer Fundort. Der Bronzezierstil geht in einen relativ rohen Eisenstil über.

Destruenten

Destruenten (Zersetzer) bauen tote, energiereiche organische pflanzliche und tierische Substanzen in energiearme anorganische Stoffe wie Kohlenstoffdioxid, Wasser und Mineralstoffe unter Energiegewinn ab.

Zu den Destruenten gehören u. a. Bakterien, Pilze, Abfallfresser (z. B. Regenwurm, Aasfresser).

Biotische Umweltfaktoren

Biotische Umweltfaktoren sind alle Einwirkungen auf einen Organismus, die von anderen Lebewesen ausgehen. Sie können innerhalb einer Art (intraspezifisch) und zwischen verschiedenen Arten (interspezifisch) auftreten.

Termiten

Termiten werden auch als „Weiße Ameisen“ bezeichnet, obwohl sie nicht mit den Ameisen, sondern mit den Schaben verwandt sind. Schuld daran ist ihr Aussehen. Sie lieben die gleichmäßige Wärme und kommen natürlich nur in tropischen oder subtropischen Gebieten vor. Termiten gehören zu den sozial lebenden Insekten, die in einem Tierstaat hoch organisiert zusammenleben und durch ihre Bauten auffallen. Es werden Kasten gebildet (Geschlechtstiere, Arbeiter und Soldaten), welche durch ihren Körperbau den spezifischen Aufgaben (Arbeitsteilung) gerecht werden. Die Kastenbildung ist zu den Honigbienen unterschiedlich, so leben z.B. König und Königin ständig zusammen, die Arbeiter können männlich und weiblich sein usw. Wo man Termiten antrifft, richten sie mehr Schaden (z.B. Vernichtung von ganzen Gebäuden) als Nutzen (Destruenten) an. Termiten zeigen wie Honigbienen spezifische Anpassungen an Umweltbedingungen, so z.B. die Regulierung der Bautemperatur, Züchtung von Pilzen oder die symbiontische Lebensweise von Einzellern im Darm der Termiten.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025