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  6. Aids

Aids

Seit etwa 1980 breitet sich eine neuartige Infektionskrankheit in der ganzen Welt aus, die zuvor noch niemand kannte. Sie trägt den Namen Aids, was eine Abkürzung des englischen Begriffs „ Aquired Immune Deficiency Syndrome“ darstellt und übersetzt so viel wie „erworbene Abwehrschwäche“ bedeutet.
Aids ist eine Infektionskrankheit, die durch Viren übertragen wird. Das Virus heißt HIV (Human Immunodeficiency Virus). Es ist für uns Menschen deshalb so gefährlich, weil es in unserem Körper gerade die Zellen befällt, die bei Infektionen wie Grippe, Angina oder Röteln die Krankheitserreger und die entsprechenden Abwehrkräfte mobilisieren. Unser Abwehrsystem wird dadurch so geschwächt, dass sich die Krankheitserreger schnell vermehren können und es zu schweren Erkrankungen kommen kann. Schließlich bricht das Abwehrsystem unseres Körpers völlig zusammen, sodass selbst harmlose Infektionen, z. B. Schnupfen oder Erkältung, zum Tod des Aidskranken führen können.

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Über 30 Jahre sind vergangen, seit man das Virus, das eine rätselhafte Lungenentzündung in Amerika auslöste, entdeckt hat. Seitdem haben sich weltweit rund 40 Millionen Menschen mit diesem Virus, dem HI-Virus, infiziert.
Laut UNAIDS – einem Aids-Bekämpfungsprogramm der Vereinten Nationen – starben bisher weltweit rund 25 Millionen Menschen an Aids. Allein 2005 waren es 2,8 Millionen. Innerhalb eines Jahres gab es 4,1 Millionen Neuinfektionen.

Ursprung und Verbreitung

Man geht davon aus, dass es früher schon, allerdings räumlich begrenzte, Aidserkrankungen gab. Da die Erreger aber damals nicht weiter verbreitet wurden, blieben die Fälle lokal und die Krankheit erlosch wieder.
Heute sind alle Orte der Welt relativ schnell erreichbar, was dazu führt, dass innerhalb kürzester Zeit Erreger aus allen Teilen der Welt in andere Regionen übertragen werden können.
Der Ursprung des HI-Virus liegt wahrscheinlich in Afrika. Vermutlich in den Vierzigerjahren des 20. Jahrhunderts hat sich dort ein ursprünglich für Menschen harmloses Affenvirus in eine für Menschen gefährliche Variante verwandelt. Damit begann die sehr erfolgreiche Evolution des Virus.
Durch Affenbisse oder den Verzehr von Affenfleisch gelangte das Virus in den Menschen und konnte sich dort verändern. Es entstanden Varianten, die die Auslese (Selektion) durch das Immunsystem oder Medikamente überstehen. Schon fünf Veränderungen in der Oberflächenstruktur des Virus reichen dabei aus, um es für das Immunsystem oder Medikamente „unauffindbar“ werden zu lassen. Die weltweite Verbreitung des HI-Virus begann in den 1970er-Jahren. Touristen übertrugen das veränderte Virus in ihre Heimatregionen.

In den letzten Jahren hat die Vielfalt der HI-Viren explosionsartig zugenommen. Der weltweite Massentourismus bietet den Viren neben guten Verbreitungsmöglichkeiten auch die Chance, in anderen Gebieten neue Varianten zu bilden.
Hinsichtlich der Verbreitungsgebiete spricht man von zwei Formen: „Aids-Nord“ und Aids-Süd“. Aids-Nord kennzeichnet die Ausbreitung der Epidemie in den wirtschaftlich starken westlichen Industrieländern (z. B. USA, Westeuropa), Aids-Süd die Ausbreitung der Infektion auf dem afrikanischen Kontinent südlich der Sahara und in der Karibik. Besonders in diesen Regionen steigt die Menge neu infizierter Menschen stark an.

Während dort im Jahr 2003 knapp 25 Millionen Menschen infiziert waren, waren es im Jahr 2006 schon 38,5  Millionen. Betroffen ist dabei besonders die Altersgruppe zwischen 20 und 45 Jahren.
Seit Beginn der 1990er-Jahre breitet sich Aids auch in Asien und Osteuropa immer weiter aus.

Infektion und Krankheitsverlauf

Aids ist eine Infektionskrankheit. Das HI-Virus (Human Immunodeficiency Virus) wird durch virushaltige Körperflüssigkeiten wie Blut, Vaginalsekret und Sperma übertragen. Es wird nicht durch Schweiß, Tränenflüssigkeit oder Speichel weitergegeben.

Ungeschützter Geschlechtsverkehr und verunreinigte Spritzen bzw. Kanülen bei Drogenkonsum stehen im Mittelpunkt der Infektionsausbreitung. Kinder können von ihren Müttern über die Plazenta, während der Geburt oder durch Muttermilch infiziert werden. Sind die HI-Viren in den Körper gelangt, verbreiten sie sich dort. Das Erbmaterial der HI-Viren lässt sich leicht transportieren und verändern. Dadurch sind die Viren in der Lage, eigenes Erbmaterial in die DNA der befallenen Wirtszellen zu schleusen und die Wirtszelle (z. B. T-Helferzellen) zu veranlassen, neue Viren zu bilden. Die Wirkung der HI-Viren ist in Bild 3 dargestellt.

Die Infektionsphase mit HIV verläuft meist unbemerkt. Es treten höchstens grippeähnliche Symptome auf. Je nach Intensität der Immunreaktion können erst wenige Wochen danach Antikörper gegen das Virus nachgewiesen werden (HIV-Test). Die Krankheit kann schon vorher auf andere übertragen werden.
In der sich anschließenden asymptomatischen Latenzzeit (Latenz: anfängliches Verborgensein von Krankheitssymptomen; wenige bis mehr als 10 Jahre) vermehrt sich das Virus vor allem in den Lymphorganen weiter. Die Virusträger fühlen sich gesund. Im Verlauf der Krankheit nimmt die Zahl der T-Helferzellen ab, die Viruszahl wird größer. Es kommt zur Entwicklung des Vollbilds von Aids. Das Immunsystem bricht zusammen. In der Folge häufen sich Infektionen und bestimmte seltene Krebserkrankungen. Diese führen meist zum Tod.

Behandlung

Da noch keine endgültige Heilung möglich ist, wird versucht, die HI-Virusvermehrung so früh wie möglich einzuschränken. Das erfolgt durch eine Kombinationstherapie mit mehreren Medikamenten. Außerdem werden die durch die Immunschwäche bedingten Krankheiten (z. B. Lungenentzündung) behandelt.
Je nach Virustyp, seiner Entwicklungsphase und den auftretenden Krankheitsbildern wechseln die verabreichten Medikamente. Deshalb wird die Kombination der Medikamente für jeden Patienten individuell festlegt.
An der Entwicklung neuer, wirksamer Medikamente und Impfstoffe gegen HIV und Aids wird intensiv weitergearbeitet.

Prophylaxe

Prävention im Zusammenhang mit Aids besteht darin, jeden in die Lage zu versetzen, seine Risiken für eine HIV-Infektion so gering wie möglich zu halten. Dazu gehören u. a.

  • die Aufklärung über die Übertragungswege,
  • die Informationen über risikovermeidende Verhaltensweisen (z. B. Safer Sex) und
  • die Verteilung kostenloser Einwegspritzen an Drogenabhängige.

Erfolge im Kampf gegen Aids

30 Jahre nach Beginn der Aidsepidemie kann man weltweit erste Erfolge verzeichnen. Das kommt u. a. daher, weil zunehmend mehr Medikamente zur Aidsbekämpfung in den armen Ländern eingesetzt werden. Dadurch wurden bereits Millionen HIV-infizierte Menschen vor dem Tod bewahrt. Wichtig ist aber, dass diese Menschen über Jahrzehnte mit den Medikamenten versorgt werden.
Auch durch eine entsprechende Aufklärung hat sich im weltweiten Maßstab die Ausbreitung der Krankheit allmählich verlangsamt. Es gibt aber einzelne Regionen und Länder, in denen die Infektionsrate weiter ansteigt, z. B. in Osteuropa und Indien.

Internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Aids und andere Seuchen

Im Jahr 2002 wurde der „Globale Fonds zur Bekämpfung von Tuberkulose, Malaria und Aids“ gegründet. Dieser Fonds sammelt weltweit Geld zur Aidsbekämpfung. Dabei handelt es sich um einen Fonds, der nicht von der UNO kontrolliert wird. Die eingezahlten Gelder werden an Länder oder Organisationen für Projekte der Aidsbekämpfung ausgezahlt.
Neben diesem Fonds gibt es sehr viele Hilfsprogramme, die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) koordiniert werden. Die WHO hat ihren Hauptsitz in Genf. Sie wurde 1948 als oberste Gesundheitsbehörde der UNO gegründet und koordiniert alle weltweiten gesundheitlichen Hilfsmaßnahmen. Die Aufgabe der WHO besteht darin, allen Menschen ein sozial und wirtschaftlich produktives Leben zu ermöglichen. Eine Grundvoraussetzung dafür ist die Gesundheit der Menschen. Die WHO unterstützt und koordiniert u. a. folgende Aktivitäten:

  • weltweite Impfprogramme,
  • den Kampf gegen Infektionskrankheiten und Gesundheitsrisiken,
  • den Aufbau der Gesundheitswesen in Ländern der Dritten Welt,
  • die Festlegung von Standards der medizinischen Betreuung,
  • die Erhebung und Auswertung weltweiter Gesundheitsdaten.

Verschiedenste Organisationen der UNO arbeiten im Projekt UNAIDS bei der Bekämpfung von Aids zusammen. Außerdem existieren unzählige staatliche, private und kirchliche Initiativen, ohne die viele Aidsprojekte nicht durchzuführen wären. Neben der Prävention und medizinischen Versorgung von Infizierten bzw. Erkrankten ist der Kampf für die Rechte der Betroffenen ein weiteres Anliegen der Arbeit dieser Organisationen und Initiativen.

Der 1. Dezember wurde zum Welt-Aids-Tag erklärt. Auf wissenschaftlichen Konferenzen wird über Stand und Perspektiven des Kampfes gegen diese gefährliche Krankheit beraten. Solidaritätsveranstaltungen rufen zur Mithilfe und zu Spenden auf.

  • HI-Virus und seine Wirkung im Körper
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Aids." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie/artikel/aids (Abgerufen: 20. May 2025, 08:03 UTC)

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Seit etwa 1980 breitet sich eine neuartige Infektionskrankheit in der ganzen Welt aus, die zuvor noch niemand kannte. Sie trägt den Namen Aids, was eine Abkürzung des englischen Begriffs „Aquired Immune Deficiency Syndrome“ darstellt und übersetzt so viel wie „erworbene Abwehrschwäche“ bedeutet.
Aids ist eine Infektionskrankheit, die durch Viren übertragen wird. Das Virus heißt HIV (Human Immunodeficiency Virus). Es ist für uns Menschen deshalb so gefährlich, weil es in unserem Körper gerade die Zellen befällt, die bei Infektionen wie Grippe, Angina oder Röteln die Krankheitserreger und die entsprechenden Abwehrkräfte mobilisieren. Unser Abwehrsystem wird dadurch so geschwächt, dass sich die Krankheitserreger schnell vermehren können und es zu schweren Erkrankungen kommen kann. Schließlich bricht das Abwehrsystem unseres Körpers völlig zusammen, so dass selbst harmlose Infektionen, z. B. Schnupfen oder Erkältung, zum Tod des Aids-Kranken führen können.

Infektionskrankheiten

Einer Infektionskrankheit geht eine Infektion („Ansteckung“) mit Krankheitserregern voraus. Diese dringen in den menschlichen Organismus ein und vermehren sich dort. Sie können von einem Organismus auf einen anderen übertragen werden. Die Krankheitserreger können an den unterschiedlichsten Stellen in den menschlichen Organismus eindringen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Krankheitserreger zu übertragen:

Die direkte Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion, Schmierinfektion, Luft, Geschlechtsverkehr, Schwangerschaft, Geburt und Muttermilch. Die indirekte Übertragung dagegen wird durch Lebensmittel (Wasser, Obst), Instrumente (Spritzen) und Tiere (z. B. Mücken, Fliegen) ausgelöst. Nach der Infektion vermehren sich die Erreger im Körper. Es kommt zu den typischen Anzeichen, Symptomen, für die jeweilige Erkrankung, z. B. Ansteigen der Körpertemperatur oder Ausschlag. Den Zeitraum, der zwischen Übertragung der Erreger und dem Auftreten der Symptome (Ausbruch der Krankheit) liegt, nennt man Inkubationszeit. Während der Inkubationszeit vermehren sich die Erreger, aber es werden im Körper auch Abwehrstoffe mobilisiert, sodass in vielen Fällen die Krankheit nicht ausbricht.

Angina

Als Angina tonsillaris bezeichnet man die durch Infektion verursachte Entzündung der Mandeln, hauptsächlich betroffen sind meist die Gaumenmandeln. Symptome der Krankheit sind Fieber, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, zum Teil Schmerzausstrahlung bis in die Ohren, Kopfschmerzen und gelegentlich auch Erbrechen. Bei der Untersuchung sind die Mandeln vergrößert (Angina catarrhalis) oder mit vereinzelten Eiterstippen (Angina follicularis) oder größerflächigen gelben Belägen (Angina lacunaris) versehen. Die Kieferwinkellymphknoten können geschwollen sein.

Die virusbedingte Angina klingt meist nach 1–3 Tagen ohne spezielle Therapie ab. Bei Verdacht auf bakteriell bedingte Angina (Diagnose durch Symptome wie Stippen und Beläge oder Rachenabstrich mit Streptokokkennachweis) ist eine Therapie mit Antibiotika (z. B. Penicillin) sinnvoll.

Ebola

An Ebola haben sich wohl Filme wie „Outbreak“ ein Beispiel genommen, nur dass es sich bei dieser Krankheit um bittere Realität handelt. Die Krankheit verläuft in 50 bis 80 % der Fälle tödlich: Das Gewebe der Betroffenen löst sich langsam auf, sie verbluten innerlich und sterben nach kurzer, qualvoller Zeit – Medikamente sind noch weit vor der einsatzfähigen Reife. Gerade durch ihre schnelle Übertragung, ist diese Krankheit in einer Welt, die immer mehr globalisiert wird, ein ernst zu nehmendes Risiko.

In der Zeit von 1976 bis zum Jahr 2009 gab es einige große Ebolaepidemien:

  • 1976 im Sudan und in Zaire
  • 1977/78 in Zaire
  • 1979 und 1983 im Sudan
  • 1995 in dem Städtchen Kikwit in Zaire
  • 2000 in Uganda
  • 2003 in der Republik Kongo
  • 2004 im Sudan
  • 2007/2008 in der Republik Kongo

Grippe

Erreger der Grippe (Influenza) sind Viren. Die Krankheit ist weltweit verbreitet. Sie kann gelegentlich in Einzelerkrankungen auftreten, aber auch ständig mit unterschiedlicher Häufigkeit in einigen Regionen (Endemie) oder gehäuft innerhalb eines Gebietes und in einem bestimmten Zeitraum (Epidemie).
Hauptüberträger der Viren ist der Mensch. Die Viren breiten sich durch Tröpfcheninfektion (Husten, Sprechen) aus. Die Zeit bis zum Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) dauert in der Regel bis zu 3 Tagen.

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